Schicke, kompakte Tasten für Anfänger
Mit dem CDP-S100 hat Casio ein schlankes und kompaktes Digitalpiano im Programm, das mit 88er Hammermechanik-Tastatur, guten Sounds und dem integrierten Lautsprechersystem überzeugen möchte. Was das E-Piano alles zu bieten hat und für wen es geeignet ist, erfahrt ihr im folgenden Test.
Erster Eindruck des E-Pianos
Wie von Casio passend beworben, handelt es sich beim CDP-S100 um ein sehr kompaktes und fast schon leichtgewichtiges Piano. Die Maße belaufen sich auf 1322 x 232 x 99 mm, d. h. „normal“ breit (für ein 88 Tasten Modell) ist es, mit 23,2 cm aber nicht sonderlich tief. Im Wohn-, Kinder- oder Arbeitszimmer lässt es sich also gut unterbringen. Mit 10,5 kg ist das S100 auch nicht sonderlich schwer, um es mit zur (Chor-) Probe oder den Auftritt mitzunehmen. Mit der Tasche SC-800P bietet Casio sogleich auch die passende Transportmöglichkeit an. Ebenfalls erhältlich ist der Piano-Unterbau CS-46 P.
Während Tasche und Unterbau optional erhältlich sind, gehören ein Notenständer und ein einfaches Haltepedal zum Lieferumfang. Darin sind ebenso ein externes Netzteil und ein gedrucktes Handbuch enthalten. Alternativ zum Netzteil-Betrieb lässt sich das CDP-S100 auch mit Batterien betreiben. Hierfür lassen sich sechs AA-Batterien auf der Unterseite einsetzen. Für Walking-Acts oder den Open-Air-Chorauftritt im Park auf alle Fälle ein klarer Pluspunkt, vor allem weil die Betriebsdauer laut Casio bis zu 13 Stunden betragen kann.
Passend zu den kompakten Maßen hat Casio auch das Design abgestimmt: Durch das klassische Matt-Schwarz lässt sich das Piano auch im Wohnzimmer platzieren. Dank der abgerundeten Ecken macht es einen modernen und edlen Eindruck. Abgesehen von Hersteller- und Produktbezeichnung sowie einigen dezenten Beschriftungen ist auf der Bedienoberfläche kaum etwas auszumachen, auch bei der Anzahl der Bedienelemente gibt sich das Piano minimalistisch. Alleine mit Power-On/Off, Volume-Regler und zwei Buttons soll sich das E-Piano bedienen lassen. Die Beschriftung des ersten Buttons (Function) sowie oberhalb einzelner Tasten lässt aber so gleich die Vermutung aufkommen, dass man beim CDP-S100 vor allem Tastenkombinationen drücken muss, um das gewünschte Ziel zu erreichen, d. h. möchte man beispielsweise das E-Piano 2 spielen, muss man hierfür die Function-Taste und die Taste mit der Beschriftung E-Piano 2 drücken. Ein kurzer Beep-Ton ertönt zur Bestätigung der Auswahl. Das Prinzip der Bedienung ist also recht schnell verstanden und verinnerlicht.
Tastatur, Anschlüsse und Lautsprecher
Über den vollen 88er-Tastaturumfang verfügt das CDP-S100. Die hier zum Einsatz kommende „Scaled Hammer Action Keyboard II“ Tastatur hat Casio für die beiden S-Pianos (das CDP-S100 hat in Form des S350 noch einen größeren Bruder) neu entwickelt, d. h. die Tastatur kommt hier zum ersten Mal zum Einsatz. Der erste Eindruck ist mehr als positiv, was nicht nur an den angerauten Tasten liegt. Die Tasten reagieren sehr gut und federn schnell zurück, die Tastaturgeräusche sind wahrnehmbar, aber nicht störend. Auch die Gewichtung der Tasten gefällt mir, wobei die tieferen Lagen – ganz wie beim echten Klavier/Flügel – etwas mehr Kraftaufwand erfordern als die höheren. Spielerisch ist die Tastatur zwar nicht annähernd so gut wie die Tasten von Casios Oberklasse-Pianos der Celviano-Hybrid-Reihe, aber für den mobilen Einsatz, für Einsteiger und das gelegentliche Spielen absolut empfehlenswert. Die Gewichtung fällt insgesamt moderat aus, d. h. Umsteiger, die vom Keyboard kommen, sollten beim CDP-S100 keine allzu großen Kraftprobleme bekommen.
So minimalistisch die Ausstattung mit Bedienelementen, so minimalistisch präsentiert sich auch die Rückseite des E-Pianos. Hinsichtlich der Anschlüsse findet man hier lediglich die Netzteilbuchse, einen USB-Port zur Verbindung mit dem Computer, einen Pedalanschluss sowie jeweils einen Kopfhörerausgang und einen Audioeingang. Beide liegen in Form einer 3,5 mm Klinkenbuchse vor. MIDI-DIN-Anschlüsse und separate Audioausgänge gibt es beim CDP-S100 also leider nicht.
Die beiden Lautsprecher des internen Soundsystems strahlen beim CDP-S100 nach hinten ab. Klingt zunächst erstmal komisch, da die meisten Hersteller die Lautsprecher zur Spielposition hin ausrichten und ggf. noch Mitten-/Tieftöner nach hinten oder unten abstrahlen lassen. Dem Klang des Pianos tut dies aber keinen Abbruch, man bekommt hier einen schönen runden und ausgewogenen Klang vermittelt. Wohlmöglich etwas hell abgestimmt, aber das ist Geschmackssache. Die Leistung von 2x 8 Watt reicht für den Einsatz zu Hause und bei kleineren Auftritten aus.
Sounds
Insgesamt 10 Sounds bietet das CDP-S100. Der Fokus liegt auf A- und E-Pianos, wovon jeweils drei zur Auswahl stehen. Hinzu gesellen Harpsichord, Strings, Pfeifen- und Jazz-Orgel. Die Soundqualität ist insgesamt gut bis sehr gut. Vor allem im Mitten- und Bassbereich können die akustischen Pianos überzeugen, im höheren Bereich klingt es aber insgesamt etwas dünn. Hier eine Zusammenstellung aller Sounds:
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Bei den drei E-Pianos sollte für jeden etwas dabei sein, denn Casio hat dem CDP-S100 jeweils ein Rhodes-, Wurlitzer- und FM-Piano spendiert. Für ein Piano dieser Preisklasse sind die Sounds gut und brauchbar. Schade ist, dass es kaum interne Effekte gibt, die den Sounds noch etwas Leben einhauchen könnten. Eine kleine Amp-Simulation oder mehrere Chorus-Effekte zur Auswahl hätten hier vermutlich ein paar Extra-Punkte geholt.
Die restlichen vier Sounds runden das Sound-Paket des Casio Pianos gut ab. Streicher und Orgeln kann man immer gebrauchen, die Streicher natürlich vor allem in Kombination mit einem Piano-Sound. Allerdings klingen die Streicher recht dünn, unten herum fehlt es da deutlich an Druck. Die Pfeifenorgel empfinde ich als gut, die Jazz-Orgel eher befriedigend.
Auf Wunsch lassen sich beim CDP-S100 zwei Klänge layern, d. h. diese können übereinander geschichtet und gleichzeitig über die Tastatur gespielt werden. Eine Split-Funktion gibt es dagegen nicht, diese würde sich bei der Auswahl der 10 Sounds aber auch nur schwerlich anbieten.
Extras und Effekte
Über allzu viele Extras verfügt das CDP-S100 nicht, doch immer bietet das E-Piano ein Metronom, die Möglichkeit die Anschlagsdynamik der Tastatur in drei Stufen einzustellen, die Stimmung zu verändern und die Tastatur auf Wunsch zu transponieren.
Ebenfalls über Tastenkombinationen lässt sich die kleine Effektsektion des Casio Pianos einstellen. Jeweils vier Hall- und vier Chorus-Presets bietet das S100. Verändern lassen sich diese nicht.
Obwohl sich die Bedienung des CDP-S100 wie beschrieben recht schnell erschließt und im Hinblick auf den überschaubaren Funktionsumfang des Pianos auch vollkommen ok ist, hat Casio die hauseigene Chordana Play App zum CDP-S100 kompatibel gemacht.
Hat man die App, die es für iOS- und Android-Devices gibt, auf dem Smartphone/Tablet installiert, lässt sich das Piano komfortabel über den Touchscreen des Endgeräts steuern. Zwar erweitert die App nicht die Funktionen, aber komfortabler wird es allemal. Und auf Wunsch lassen sich hiermit auch die eigenen Lieblingslieder über Bluetooth zum Piano streamen und live dazu spielen.