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Test: CME WIDI Bud Pro, Bluetooth MIDI-USB-Stick

Bluetooth MIDI per CME WIDI Bud Pro

11. März 2022
cme widi bud pro test

CME WIDI Bud Pro, Bluetooth MIDI-USB-Stick

Eines der meisten Dinge, die man als Musiker besitzt, sind wohl Kabel, außer man spielt mit Akustikinstrumenten. Zu der einen Gattung gehören die MIDI-Kabel, die inzwischen bei vielen Synthesizern von USB-Kabeln oder Bluetooth-MIDI abgelöst wurden. Passend dazu liefert der Hersteller CME seit mehreren Jahren MIDI-Bluetooth-Lösungen unter den Namen „WIDI“ an.  Vorab, ich selber habe inzwischen sehr viele CME WIDI Produkte für AMAZONA.de getestet und in meinem Besitz, daher bietet es sich auch dieses Mal an, den Testbericht zu verfassen.

 

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cme widi bud pro test

Technologie des CME WIDI Bud Pro

Aus technischer Sicht sollte man sich zunächst die Standardisierung anschauen, um zu verstehen, ob es erst mal rein theoretisch beim Einsatz von Bluetooth ein Flaschenhals gibt oder das Transportprotokoll bzw. Medium dazu passt.

Der Hersteller CME hat von der MIDI-Association auch den WIDI Bud Pro unter den BT-MIDI-Standard freigegeben. Die CME-WIDI-Module sind also unter dem Bluetooth Low Energy Standard gebaut. Somit nimmt das Modul sehr wenig Strom auf, was als Grundlage für die MIDI-Nutzung notwendig ist. Allerdings ist dies im Falle des „USB-Sticks“ nicht relevant, da die Spannung direkt von USB versorgt wird. Beim Thema Latenzen muss man sich keine Sorgen machen, denn die CME Module sind ausgereift und können ohne weiteres die MIDI-Daten per Bluetooth versenden, da wir bei MIDI  lediglich bis maximal 31250 Bit/s (30 kbit/s) übertragen (anders als bei Bluetooth-Audio Streaming bis zu mehreren Mbit/s).

Nutzt man 2 CME WIDI Module und koppelt diese, ist somit die Übertragungsgeschwindigkeit gesichert. Was sich dann viele technikbegeisterte Leser oder auch Kunden fragen werden, sind wohl die Fragen, die mir auch Freunde und ich mir selber gestellt hatte:

Beeinflusst eine WIDI-Verbindung meine anderen Bluetooth-Geräte ?

In der Praxis war auch mit intensiven Tests keine Störung vorhanden. Dabei spielt es keine Rolle, ob man lediglich eine BT-Maus, BT-Audiostreaming oder BT-Filetransfer auf anderen Geräten macht. Selbst am gleichen Rechner mit interner BT-Verbindung gab es keine Störungen. Bluetooth arbeitet im Gigahertz-Bereich auf sehr vielen Kanälen, somit ist wie bei WLAN-Netzen genug „Platz“. Jedoch sollte man eines berücksichtigen: Nutzt man ein sehr altes Gerät unterhalb des Bluetooth 4 Standards (ca. Baujahr 2011), kann man die BT-Verbindung nicht ohne Weiteres nativ auf einem anderen Rechner entgegen nehmen. Hier benötigt man dann einen 5,- bis 10,- Euro BT-USB-Stick.

Informationen zum CME WIDI Bud Pro

  • Abmessungen: 23 x 12 x 48 mm (B x H xT)
  • Gewicht: 8,5 g
  • Lieferzubehör: Neodymmagnet, selbstklebend
  • Bluetooth Reichweite laut Hersteller: 20 m

Praxistest des CME WIDI Bud Pro

Testcase 1: Macbook Pro > ProphetX

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Für den ersten Test wurde ein CME WIDI Bud Pro per USB-Adapter an ein MacBook Pro (M1) angeschlossen. Es werden keine weiteren Gerätetreiber benötigt. Auf der Gegenseite wurde dann ein ProphetX per CME WIDI Jack verbunden. Auf dem Macbook tauchte das MIDI-Gerät in Ableton auf und konnte sofort genutzt werden. Das Reaktionsverhalten war sehr gut, so als würde man eine Kabelverbindung nutzen.

Testcase 2: MAC > iPad Air4

Ein weiterer Test wurde zwischen MacBook Pro samt CME WIDI Bud Pro (samt TB3 Dockingstation) und Apple iPad Air 4 gemacht. Das iPad hat sich mittels interner Bluetooth Verbindung zum Macbook Pro auf die WIDI Bud Pro BT MIDI Verbindung verbunden.

Auf dem iPad lief die Moog Model 15 App, dort fand man in den Bluetooth-MIDI-Einstellungen ein Gerät zum Koppeln: „WIDI Bud Pro“. (iPad und Macbook können auch ohne CME Geräte nativ verbunden werden, Bluetooth MIDI sei erwähnt, jedoch nicht für diesen Test relevant). Vorteilhaft ist jedoch in diesem Test-Setup, dass man auf dem Macbook Pro weiterhin sein Bluetooth freihält – z. B. für BT-Kopfhörer. Weiterhin benötigt man kein extra MIDI-Setup in den AUDIO/MIDI-Einstellungen in MacOS.

Test Case 3: Dual Mode (Group)

Im letzten Test wurde das WIDI Bud Pro am Apple Macbook Pro verbunden und mit der Group-Funktion mit mehreren WIDI-Geräten gekoppelt: Ein CME WIDI Jack am Prophet X, ein CME WIDI Jack an einem ARP 2600 Klon. Auf dem Macbook lief Ableton und lieferte alle Daten über den WIDI Bud Pro per Bluetooth an die Synthesizer. Im Ergebnis erzeugten alle Geräte ohne wahrnehmbare Latenz ihre Ausgaben. Auch MIDI-Clock  sowie Clock Start/Stop liefen synchron.

Nutzen des CME WIDI Bud Pro im Tonstudio

Wie eingangs erwähnt, besitze ich selbst mehrere CME Produkte. Diese werden sowohl in meiner Werkstatt als auch im Tonstudio genutzt. Viele Leser kennen das bereits: Man wechselt häufiger seine Geräte oder räumt mal wieder ein Gerät in eine andere Ecke, hinterher will man mal auf die Schnelle das Gerät anschließen und steht vor Herausforderungen mit der Verkabelung.

Hier helfen die CME WIDI Produkte: ein CME Produkt in den Synthesizer oder Drumcomputer gesteckt und dann einfach per Smartphone, iPad, iMac (samt WIDI Bud Pro) verbinden.

Sollte ich doch mal die Zeit haben, um Musik zu machen, sieht es anders aus. Die festen Rack-Geräte sind natürlich weiterhin per MIDI-Router verbunden. Hier kann ich nun auf dem Apple MacPro „Hackintosh“ einfach in Ableton Live das jeweilige CME MIDI-Gerät direkt einhängen, praktisch. Hier spart man definitiv Zeit, da ich sonst erst mal auf eine Freemind-Verkabelungsliste schauen müsste oder in die MIDI-Router-Konfiguration welches Kabel gerade frei oder wie der Anschluss konfiguriert ist (Stichwort MIDI-Filter – warum kommt die MIDI-Clock nicht mit an)

Weiterhin steckt ein CME WIDI Bud Pro in einer Macbook TB3-Dockingstation. Somit kann ich auch ohne Keystep schnell mal Sachen ausprobieren. Ein anderes Modul ist momentan im Studio in einem ProphetX gesteckt, so kann ich optional eine Direktverbindung zu irgendeinem Synthesizer machen, ohne den Umweg über meinen MIDI-Router zu gehen, also ideal, wenn man mal schnell im Studio etwas testen will. Denn unabhängig vom MIDI-Master liegt ja weiterhin eine USB-MIDI-Verbindung in Richtung Rechner vor.

App-gefahren

Für den bestmöglichen Longtime-Sevice gibt es für Android und MacOS in den jeweiligen App-Stores eine App: WIDI App. Mit dieser App kann man die Firmware der CME BT MIDI Geräte updaten. Ebenfalls kann man die WIDI-Adapter konfigurieren z. B. Low-Latency-Mode vs. Low-Jitter oder Gruppenverbindungen einrichten.

cme widi bud pro test

Welchen Support bietet CME?

Der Hersteller CME hat eine gut gepflegte Website samt aktuellen Treiber Downloads und Firmware-Informationen. Weiterhin findet man auch auf Facebook Informationen. Einen telefonischen Support gibt es leider nicht. Jedoch kann man CME per E-Mail kontaktieren oder sich an den deutschen Vertrieb B4 Distribution wenden.

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CME WIDI Bud Pro
CME WIDI Bud Pro
Kundenbewertung:
(10)

Bisher sind die Produkte gut gepflegt und Support-Anfragen waren meinerseits nicht notwendig. Meine persönliche Einschätzung bezüglich Support/Service: insgesamt gut.

Schlussendlich hat man hier einfache technische Produkte mit geringen Risiken und Kosten, da muss man dann auch keine 24h/7d Servicehotline erwarten.

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Fazit

Insgesamt ist das CME WIDI Bud Pro Modul technisch ausgereift und macht genau das, was es soll. MIDI-Bluetooth-Verbindungen können leicht aufgebaut werden und sind stabil. Je nach Anwendungsfall sollte man entscheiden, welche CME Produkte sinnvoll sind oder ob man lieber mit Adaptern oder USB-Hubs arbeiten möchte.

Beispielsweise bietet das WIDI Uhost einen USB-C-Anschluss (statt wie hier USB-A). In jedem Fall sollte man sich das CME Produktportfolio vorab einmal anschauen, wenn man keine Lust auf Kabelorgien hat oder Stolperfallen auf Bühnen vermeiden möchte.

Es bleibt spannend, wie sich das Thema WIDI weiterentwickeln wird, da es nun auch Nachrüstlösungen für den Einbau in Geräten gibt.

Plus

  • Produktpflege und Support
  • technisch ausgereift

Minus

  • -

Preis

  • 52,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    herw RED

    Ja, das ist was für mich (habe gerade für eine Woche mein gesamtes Studio auseinander gerupft.
    Vielen Dank für den Test und die ausführliche Information.

    doofe Frage: Was ist denn mit dem USB-Typ B Anschluss? Gib es da auch etwas oder habe ich einen Denkfehler?

    • Profilbild
      andylekkman

      @herw Ich glaube dafür ist der CME WIDI Jack gedacht der ein TRS MIDI Wahlschalter (Type A / B) mit ecterner Stromversorgung mitbringt.

  2. Profilbild
    Tai AHU

    Ich finde es super, dass du das Thema beleuchtest. Allerdings hatte ich zuerst Mühe, den Sinn zu verstehen. IPad und M1 Mac können auch ohne Zusätzliche Hardware, also wäre der MIDI Bud Pro nur ein Hilfsmittel, um eine zweite BT-Verbindung aufzubauen, beispielsweise Roli Seaboard über internes BT mit dem Rechner und dieser per WIDI mit dem iPad? Oder alter Rechner ohne BT LE mit einem Keyboard, das dann aber einen WIDI Jack bräuchte? Bringe ich z.B. meine Käsereibe dazu, ihr internes BT2 Modul zu ignorieren und dafür den WIDI Pro zu verwenden? Was ist, wenn ich nur meinen Synth auf dem iPhone mit einem Masterkeyboard ohne Draht spielen will? Reicht da der Jack am Keyboard? Was ist die Group Funktion? Mehrere Empfänger (Jacks) an einem BT (WIDI Pro) Sender?

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