Umrandet wird die Decke von einem weißen Binding, der Boden muss hingegen auf diese schmucke Umrandung verzichten. Dafür fällt beim Betrachten der Rückseite sofort der Metallriegel auf, in welchem die Saiten verankert werden. Richtig, die Crafter SAT-TMBK Slim Arched besitzt eine „String-through-Body“ Saitenführung, die Saiten werden also durch den Mahagoniblock im Korpusinnern sowie durch den aufgeleimten Palisandersteg durchgefädelt. Eine sinnvolle Sache, um die Sustain- und Schwingungseigenschaften des gesamten Instruments zu verbessern.
Der zum Betrieb des Piezo-Pickups nötige 9-Volt-Block befindet sich ebenfalls hier auf der Rückseite. Wieso man allerdings das Batteriefach nicht versenkt (wie bei der Abdeckung für die Elektronik) eingesetzt hat, bleibt wohl ungeklärt.
Umschlossen wird der gesamte Korpus der Gitarre von einem Hochglanz-Finish, davon ausgenommen ist allerdings die Rückseite des Halses, welche nur matt lackiert wurde und damit ein natürliches Spielgefühl vermitteln soll. Der Hals selbst besteht aus Mahagoni und besitzt ein aufgeleimtes Palisander Griffbrett, welches, wie auch der Korpus, von dem weißen Binding etwas abbekommen hat. Die 21 Bundstäbchen sind von mittlerer Stärke und wurden absolut sauber in das Griffbrett eingelassen und abgerichtet. Dezente Perlmutt Inlays dienen zur Orientierung, lediglich in der Oktavlage zeigt sich die Crafter SAT-TMBK Slim Arched in Form eines Tribal-Inlay etwas extrovertierter.
Ein solches Tribal-Inlay schmückt auch die Kopfplatte, welche im „Matched Headstock Design“ erstrahlt, also somit der Farbgebung der Decke entspricht. Die dort montierten, voll gekapselten und verchromten No-Name-Mechaniken fielen im Testzeitraum nicht weiter auf, was ja eigentlich nur Gutes bedeutet. Sie hielten die Stimmung tadellos und bewegen sich weitestgehend spielfrei auf ihren Achsen.
Mit einer Mensur von 650 mm vom Sattel bis zum Palisandersteg liegt die Crafter SAT-TMBK Slim Arched etwas über dem Durchschnitt, das sollte aber für die meisten Spieler kein Problem darstellen.
Danke für den differenzierten Test. Durch den ‚Kent Armstrong P90‘, der auch gerne im Jazz eingesetzt wird, und durch die klanglichen Eigenschaften der Holzkonstruktion ist diese Crafter wirklich sehr interessant. Und das auch noch zu diesem Preis! Ich staune und staune :-)
Beinahe hätte ich geschrieben: Eine Alternative zur ‚Godin 5th Avenue Kingpin‘. Fraglos handelt es sich um zwei verschiedene Konstruktionen, aber wer nur einen P90 braucht, ein paar brizzelnde Höhen nach Bedarf durch den Pieco hinzumischt, scheint mit der Crafter besser bedient zu sein. Nochmals danke!