Test: Digidesign Pro Tools 8 Teil 1: Plug-Ins und Instrumente

Structure Free gibt’s ja schon seit einiger Zeit zum freien Download. So ist es auch nicht verwunderlich, den Sampler hier anzutreffen. Mit Free bietet sich ein schlankes, einfaches Werkzeug, um schnell mal ein paar Loops oder Instrumentensamples in seine ProTools-Session einzubauen.  Leider lässt sich pro Patch nur ein Sample ansteuern. Multigesamplte Instrumente zu erstellen ist in Free also ziemlich aufwändig. Auch kann Free die selbsterstellten Patches nur innerhalb der Pro Tools Session oder als Setting abspeichern. Die Settings können glücklicherweise aber in die größeren Versionen von Structure importiert und dann als Patch gespeichert werden. So kann die hier investierte Arbeit fortgeführt werden und ist nicht für die Katz‘. Free versteht die Dateiformate SampleCell, SampleCell II, Kontakt, Kontakt2 und EXS 24.

Xpand2, offizielle Aussprache Xpand Square, ist die verbesserte multitimbrale Version von Xpand. Jetzt können endlich mehrere Patches einzeln auf verschiedenen MIDI-Kanälen gespielt und nicht nur auf einem Kanal aufeinander gestapelt werden. Die Instumentenpallette wurde ordentlich überarbeitet und mit zusätzlichem Inhalt versehen. Insgesamt ist die Xpand2 Bibliothek mehr als doppelt so groß wie der Erstausgabe.

MiniGrand ist der Konzertflügel für den ambitionierten Pianisten. Was mir als Besonderheit bei den A.I.R. VIs oft auffällt ist die Möglichkeit zum Einstellen des Instrumentenalters. Bei Velvet war es schon zu finden, und auch hier lassen sich weitreichende Veränderungen der Klangfarbe innerhalb des PlugIns realisieren, die das MiniGrand für viele Stilrichtungen zur guten Wahl macht. Und es klingt auch tatsächlich nach Flügel.

DB-33 bietet alles fürs Jazzen, die nächste Deep Purple Coverband oder wozu auch immer eine Orgel noch zu gebrauchen ist. Auch hier ist der Zustand der Orgel über diverse Regler einstellbar, und das Vibrato des Scanners sorgt für den richtigen psychedelischen Zusatz. Als Besonderheit wäre hier noch die Möglichkeit hervorzuheben, die Effektsektion des DB33 auch als Inserteffekt benutzen zu können. Groovy! So wollen wir es haben. Bravo A.I.R.!

BFD Lite ist die Beigabe von Fxpansion für realistisch klingende Akustikdrums. Fast 4GB Samples für 6 Drumkits entfalten sich nach der Installation auf der Festplatte. Nun klingt BFD zwar grandios, doch das kontrastarme, überfüllte Interfacedesign ist ein sicherer Kandidat für Pupillendislokationen und Augenkrebs. Bei den unübersichtlichen und unaufgeräumten  Unterseiten mit überbordenden Bedienelementen greift man gleich freiwilig zum PDF-Handbuch. Ist BFD Lite deswegen jetzt hochprofessionell oder unintuitiv? A.I.R.s Strike oder auch Native Instruments Battery sind dem Inferfacedisgn jedefalls um Lichtjahre vorraus.