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Test: Focal Alpha 80 Evo, Sub One, Nahfeldmonitor und Subwoofer

2.1 Focal Kombi im Check

18. April 2022
Focal alpha 80 evo sub one test

Focal Alpha 80 Evo, Sub One, Nahfeldmonitor und Subwoofer

Der französische Hersteller Focal, der sich bereits seit über 40 Jahren in der Szene befindet, hat es in den letzten Jahren geschafft, sich mit moderaten, aber stetigen Schritten einen latent skalierenden Anteil im Bereich der Nahfeldmonitore Verkaufscharts zu sichern. Insbesondere in Budget-Studios trifft man die in China gefertigten Produkte der Alpha Evo Serie verstärkt an, so dass es sinnvoll ist, die aktuelle Version der Focal Alpha 80 Evo auf Herz und Nieren zu prüfen, nachdem die ursprüngliche Alpha-Serie ein Upgrade und Re-Design erfahren hat. Viel Spaß damit!

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Focal Alpha 80 Evo, Sub One, Nahfeldmonitor und Subwoofer test

Die Konstruktion der Focal Alpha 80 Evo

Bei dem Focal Alpha 80 Evo Monitor handelt es sich um ein 2-Wege-System, das insgesamt eine Leistung von 115 Watt liefert, wobei 80 Watt auf den Tieftöner und 35 Watt auf den Hochtöner verwendet werden. Der Frequenzgang wird mit 38 Hz – 22 kHz angegeben, bei einem SPL von 106 dB (Peak @ 1m). Interessanterweise liegt das Modell damit 35 Watt und 3 dB unterhalb der Leistungsangaben seines Vorgängermodells. Ein ungewöhnlicher Schritt, legen die meisten Hersteller doch Wert darauf, dass die nächst weiterentwickelte Version eines Produktes meistens auch mit einer Erhöhung der Leistung einher geht.

Das Netzteil verfügt über einen Spannungsbereich von 100 – 240 Volt, d. h. die Monitore können weltweit benutzt werden, ohne dass man sich Gedanken über die lokal verwendete Spannung machen muss. Das Gehäuse wird laut Hersteller aus 15 mm dickem, schwarzen MDF gefertigt. Allerdings bestehen die Seitenteile aus Kunststoff, die in einem dezenten „Rallye“-Design daher kommen.

Focal Alpha 80 Evo Test

Der Hochtöner ist eine 25 mm (1 inch) Inverskalotte, die aus Aluminium gefertigt wird und mit einem speziell für diese Serie gefertigten Waveguide ausgeliefert wird. Bei dem 20 cm (8 inch) großen Tieftöner handelt es sich um ein aus recyceltem Karbonfieber, genannt Slate Fiber, gefertigtes Exemplar. Die Bassreflexöffnung des Monitors strahlt nach vorne ab und wurde im Vergleich zum Vorgängermodell als durchgehende Öffnung konzipiert, was unter anderem für eine höhere Bassabgabe sorgen soll. Sowohl der Hoch- als auch der Tieftöner erhalten vom Werk aus im Lieferumfang zwei Schutzgitter, welche die Lautsprecher bei Bedarf vor äußeren Einwirkungen schützen sollen.

In Sachen Abmessungen ist die Focal Alpha 80 Evo mit 390 x 296 x 330 mm (H x B x T) etwas höher, breiter und tiefer als das Vorgängermodell, allerdings mit ca. 9,8 kg auch knapp 3 kg leichter als sein Vorgängermodell.

Focal Alpha 80 Evo Test

Focal Alpha 80 Evo Rückseite

Die Rückseite der Focal Alpha 80 Evo

Die Focal Alpha 80 Evo bietet ein umfassendes Anschlussfeld auf der Rückseite des Gehäuses, bestehend aus XLR und TRS symmetrisch bzw. RCA unsymmetrisch. Um den Eingangspegel auf die jeweilige Studioumgebung anzupassen, kann man bzgl. der Eingangsempfindlichkeit mit einem Schiebeschalter zwischen 0 dB und +6 dB wählen.

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Focal Alpha 80 Evo
Focal Alpha 80 Evo
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Um den Klang der Monitore den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten anzupassen, verfügt die Focal Alpha 80 Evo über zwei Drehregler, mit denen man unterhalb von 250 Hz und oberhalb von 4,5 kHz stufenlos mit +/- 6 dB anheben bzw. absenken kann. Die Regler sind angenehm schwergängig, so dass man den persönlich präferierten Klang sehr gut dosieren kann.

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focal alpha 80 evo test

Neben dem Netzschalter befindet sich auf der Rückseite der Alpha 80 Evo noch zusätzlich ein Auto-Standby-Deaktivierungsschalter. Manchmal kann es vorkommen, dass bei sehr geringen Pegeln die interne Standby-Funktion das Signal für Stille hält und die Tonausgabe nach den anvisierten 15 Minuten deaktiviert. Durch diesen Schalter kann man dieses Verhalten verhindern. Eine LED auf der Vorderseite informiert über den Betriebszustand des Systems. Abschließend bleibt noch die Kaltgerätebuchse zu erwähnen, ein passendes Netzkabel wird natürlich mitgeliefert.

Focal Alpha 80 Evo Test

Focal Sub One Vorderseite

Der Focal Sub One Subwoofer

Um den Focal Alpha 80 Evo im Bassbereich mehr Headroom zu verpassen, bietet der Hersteller auch gleich den passenden Subwoofer mit an, der auf den Namen Focal Sub One hört. Obwohl der Focal Sub One optisch wie eine zweifache Endstufenlösung daher kommt, findet schaltungstechnisch eine Mono-Summierung statt, die dann über eine Leistung von 2x 100 Watt abgegeben wird.

Der Woofer mit den Abmessungen 475 x 310  x 520 mm (H x B x T) kommt in einem stylischen Gehäuse mit abgerundeten Ecken daher und bietet einen Frequenzbereich von 32 – 120 Hz (+/-3 dB) bei einem SPL von 114 dB (Peak @ 1 m). Mit einem Gewicht von 18,5 kg lässt sich der Woofer vergleichsweise gut handhaben und im Zweifelsfall auf von einer Person alleine schnell umsetzen. Das Gehäuse ist aus 22 mm MDF gebaut und wird intern nochmals verstärkt, um entsprechenden Resonanzfrequenzen entgegen zu wirken. Die ebenfalls aus Slate Fiber gefertigten 8 Zoll Lautsprecher sind auf den Seitenteilen platziert, während zwei Bassreflexöffnungen nach vorne abstrahlen.

Wie auch die Focal Alpha 80 Evo verfügt der Focal Sub One über zwei Schutzgitter, um die Lautsprecher vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Eine sinnvolle Einrichtung, zumal der Woofer nahezu immer in Beinhöhe und je nach Platzierung gerne einmal „gekickt“ wird. Ein Auto-Standby ist ebenfalls vorhanden.

focal sub one test

Einige Besonderheiten findet man hingegen im Bereich Phasenlage und Anschlussmöglichkeiten. Neben den Standards wie Tiefpassfilter (45 – 120 Hz) und dem Hochpassfilter für die angeschlossenen Satelliten (60 Hz oder 90 Hz) bietet der Focal Sub One eine Phasenumkehr bzw. einen zusätzlichen Phasen Drehregler, der sich zwischen 0 – 180 Grad stufenlos regeln lässt. Des Weiteren kann ein Fußschalter an einer Klinkenbuchse angeschlossen werden, die den Woofer per Fußschalter aktiviert/deaktiviert. Dies ist sehr hilfreich, wenn man z. B. die Phasenlage des Woofers überprüfen möchte.

Über eine männlich/weiblich XLR-Kombination lässt sich zusätzlich der Einsatz des Focal Sub One in einer Mehrkanalkonfiguration einrichten. Am LFE-Eingang liegt das Signal der Mehrkanalanwendung (5.1, 5.2, 7.1 etc.) an, der LFE-Ausgang ist für den Daisy-Chain-Betrieb bei weiteren Subwoofern innerhalb der Mehrkanalanwendung vorgesehen.

Focal Alpha 80 Evo Test

Focal Sub One Rückseite

Focal Alpha 80 Evo und Sub One in der Praxis

Fangen wir zunächst einmal mit dem ersten Eindruck an, der auch gleich die Vorzüge der Focal Alpha 80 Evo zeigt. Sollte ich den ersten Klangeindruck in Adjektive packen, würden mir spontan die Worte „offen“ und „neutral“ einfallen. Und zwar im besten Sinne. Das System überzeugt sofort mit einer klaren Struktur, die sehr fein auflöst, ohne sich in zu fein gestrickte Höhen zu verfangen. Die Wiedergabe ist im Impulsverhalten sehr spritzig und verfängt sich auch bei höheren Lautstärken nicht in Phasenproblemen, wie man es zuweilen von anderen Systemen her kennt. Die Standards wie Phantommitte, Tiefenstaffelung und räumliche Auflösung wird ebenfalls sehr gut abgedeckt.

Was mir persönlich sehr zugesagt hat, ist die Mittenwiedergabe des Systems, findet man bei der Focal Alpha 80 Evo doch zu keiner Zeit das berüchtigte Mittenloch eines Zweiwege-Systems bei der Crossover-Frequenz. Insbesondere im Bereich der Gitarren und des Gesangs überzeugt das System mit einer sauberen und akzentuierten Wiedergabe, wie ich sie bisher mehr von Dreiwege-Systemen her kenne. In Zusammenarbeit mit dem Focal Sub One Woofer, der sehr dezent und geschmackvoll zu Werke geht, liefert das System auch genügend Low-End, ohne ins Schwammige abzudriften.

Kommen wir nun zu einem negativen Punkt, der nicht nur bei den Focal Alpha 80 Evo zu vernehmen ist, sondern sich mittlerweile gleich auf mehreren Systemen von verschiedenen Herstellern bemerkbar macht, die ich in der letzten Zeit testen konnte.

Die Rede ist von einem Noise-Gate-Effekt, der sowohl vor der Signalwiedergabe, als auch nach der Signalwiedergabe zu vernehmen ist. Startet man die Wiedergabe, vergehen ca. 0,5 Sekunden, bevor mit einem mittigen „Klacken“ das Gate öffnet und nach der Signalwiedergabe wieder schließt. Hört man zum Beispiel kurze Passagen hintereinander, wird die Wiedergabe jedes Mal mit zwei Mal „Klacken“ unterbrochen. Ein Fakt, der nach einer bestimmten Zeit wirklich extrem nervt. Zudem wird der erste Attack des Signals durch die Verzögerung der Öffnungszeit des Noise-Gates abgeschnitten, was zusätzlich für eine klangliche Irritation sorgt.

Ich weiß nicht, ob die Regelelektronik der aktuellen Nahfeldmonitore mittlerweile nur noch von einigen wenigen Herstellern geliefert wird, aber ich persönlich halte diese Entwicklung für sehr bedenklich, da sie zumindest meinen Workflow sehr beeinträchtigt. Dies ist umso trauriger, da die Focal Alpha 80 Evo mich klanglich auf ganzer Ebene wirklich überzeugt haben, für meinen persönlichen Workflow mit diesem Manko jedoch ausscheiden würden.

Ich bin daher aufgrund dieses Nebengeräuschverhaltens leider gezwungen, die Wertung von einem klanglich mehr als verdienten „Sehr Gut“ auf ein „Gut“ zurückzustufen. Ich hoffe, dass Focal dieses Problem in den Griff bekommt, da es die Monitore vom klanglichen Verhalten mehr als verdient hätten.

Focal Alpha 80 Evo Test

Focal Alpha 80 Evo im Einsatz

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Fazit

Mit den Focal Alpha 80 Evo in Zusammenspiel mit dem Focal Sub One hat der französische Hersteller ein klanglich hervorragendes System in seinem Portfolio. Der Grundklang ist offen, neutral und sehr gut aufgelöst, wobei gerade die Mittenwiedergabe für ein 2-Wege-System weit über dem Durchschnitt dieser Preisklasse liegt.

Wäre nicht auch dieses System von dem stark um sich greifenden „Noise-Gate-Effekt“ betroffen, hätte das System einen Spitzenplatz in dieser Preislage verdient. So reicht es leider nur zu einem mittleren Platz, der aber nach Behebung des Problems umgehend in eine Höchstbewertung umgewandelt werden könnte.

Plus

  • Grundklang
  • Mittenwiedergabe
  • Optik

Minus

  • Noise-Gate-Effekt

Preis

  • Focal Alpha 80 Evo: 435,- Euro (Stückpreis)
  • Focal Sub One: 814,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Auch bei diesem Test wieder schön zu lesen, wie neutral er von Hr. Ritt verfasst wurde. Ohne schönreden u. sinnfreies Geschnörkel. Dieser Noise-Gate-Effekt hat ja seinen Sinn, ist aber meiner Ansicht völlig fehlplatziert bei Monitoren. Hätte ich doch zu gerne mal in real-live gehört! Bei aller Liebe zur nachhaltigen Bauweise der ALPHA 80 EVO (richtig gelesen, denn die Membrane ist aus recyceltem Material gefertigt), so ein knacksen würde mich auch komplett fertig machen. Vorteil ist aber der designtechnisch baugleiche Woofer, den man bei Interesse gleich mitordern kann, falls nötig.

  2. Profilbild
    Green Dino AHU

    Was es alles so gibt…Das Gate schneidet dir also jedesmal den Anfang des Taktes ab, wenn man z.B. ein paar mal schnell hintereinander die Wiedergabe starten und stoppen möchte?

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @Green Dino Genau so ist es leider …

      Dieses Verhalten, welches leider bei mehreren Anbietern aktuell zu bemerken ist, stösst allerdings gerade überall auf großes Unverständnis bei den Usern, von daher gehe ich davon aus, dass die Hersteller auf diesen Kritikpunkt reagieren werden und spätestens im nächsten Upgrade eine andere Regeltechnik verbauen werden.

      Warum man es allerdings überhaupt erst so weit kommen lies, erschliesst sich mir nicht.

      • Profilbild
        ClemBoy

        @Axel Ritt Hi Axel, hatte denn der Sub One auch dieses Noise Gate oder war das nur ein Problem der Monitore? LG

        • Profilbild
          Axel Ritt RED

          @ClemBoy Hi Clemboy,

          ich konnte beim Sub One diesen Effekt nicht wahr nehmen, ich muss aber zugeben, ich habe nicht explizit darauf geachtet, ob auch im Bassbereich dieser Effekt wahr zu nehmen ist.

          Von daher, wenn du einen separaten Kauf des Woofers planst, am besten noch einmal selber reinhören.

          VG

  3. Profilbild
    FLTRHND

    Das noisegate ist wahrscheinlich darauf zurück zu führen das ja immer moniert wird das bei class D Verstärkern ein leises rauschen zu vernehmen ist wenn kein Pegel vorliegt. Das soll damit weg gefaked werden…. Typische verschlimmbesserung

    • Profilbild
      Green Dino AHU

      @FLTRHND Bei verwinkelten Unternehmens- und Zuliefererstrukturen gibts natürlich diverse Fallstricke, ist mir schon klar, alle machen ihr Ding und am Ende muss es zusammenpassen, aber so ein Gate einzubauen ist schon krass…wäre sicher kein allzu großes Problem gewesen ein passendes Noise Gate aufzutreiben.

      *Edit
      Ich weiss jetzt nicht wie die bei Focal arbeiten, aber ich denke mal die machen nicht alles bei sich im Haus…

  4. Profilbild
    Garfield Modular AHU

    Hallo Axel,

    Herzlichen Dank für den interessanten Artikel!

    So gut der Monitor sich auch anhört (oder „anlest“ aus deinen Artikel) leider wurde ich auch komplett zu Wahnsinn getrieben mit diesen Noise Gate Effekt. Wirklich schade, wie du auch schon erwähnt hast, für ein sonst anscheinend richtig gute Monitor.

    Da hoffen wir auf den nächsten guten Focal halt ohne Noise Gate Effekt :-) Viele Grüße, Garfield.

  5. Profilbild
    MatthiasH

    Ist das kritisierte Noise-Gate vielleicht genau der Auto-Standby-Effekt? Klingt von der Beschreibung her fast so.

  6. Profilbild
    dhinnen

    Hallo zusammen
    Ich habe hier die Focal Shape 65 stehen, die ich fast hätte zurückgehen lassen.
    Sound ausgezeichnet in der Preisklasse, aaaaber „Noise-Gate-Effekt“ :I :(
    Es war war praktisch unmöglich Ambient, wie Biosphere, oder eigene Field Recordings abzuhören.

    Ich habe allerdings im Netz eine Möglichkeit gefunden diesen auszustellen, sogar so von Focal vorgesehen. Ich gehe demnach davon aus, dass dieselbe auch bei anderen Modellen besteht!

    Jetzt ist der Noise-Gate weg und auch das Auto-Power-Off. Profigeräte stellt man eh manuell aus.
    Also vor dem Kaufen informieren oder sogar direkt Focal kontaktieren.
    Hoffe, das hilft jemandem.

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