Sound & Praxis mit dem Friedman Small Box Combo
Die Spannung steigt ja bei solch teuren Amps schon, bevor auch nur ein einziger Ton den Speaker verlässt. Bei einem Boliden dieser Preisklasse sollte Rauschen oder Brummen kein Thema sein und da zeigt sich der Friedman Small Box Combo sehr vorbildlich! Kaum etwas ist zu hören, wenn überhaupt, dann nur beim Hochregeln sämtlicher Parameter, die mit den Höhen etwas zu tun haben. Von daher kann man dem Amp in Sachen Studiotauglichkeit auf jeden Fall schon mal ein dickes Plus vergeben.
Der Grundsound des Small Box Combo kommt dem eines modifizierten Marshall Plexi sehr nahe. Das betrifft beide Kanäle, die mit einer unglaublichen Offenheit und Dynamik glänzen und dabei durch den wuchtigen Sound des Celestion druckvoll aus dem Gehäuse gepresst werden. So reicht die Spanne von fast ganz sauberen und crunchigen Sounds in Kanal 1 bis hin zu saftigen und vor Kraft strotzenden High-Gain-Sounds im zweiten Kanal. Bemerkenswert auch das Rauschspektrum im Leadkanal: Selbst bei vollem Rechtsanschlag des Gainpotis bleibt die Kiste unglaublich ruhig und stets gelassen. Dabei erlaubt der Dreiband-EQ zusammen mit dem Presence-Poti erstaunliche Möglichkeiten der Klangbearbeitung, von mittig und drückend bis hin zu „gescooptem“ Metalsound ist hier fast alles drin.
In Klangbeispiel 1 hören wir den Small Box Combo im Kanal 1, der EQ und der Presence-Regler befinden sich in der 12-Uhr-Position, der Bright-Schalter in der Mittenposition. Für dieses und die folgenden Klangbeispiele wurde eine Music Man Silhouette Special und ein AKG C3000 Mikro benutzt – wie immer ohne Hintergrund-Playback und somit pur.
Im nächsten Klangbeispiel wurden die Höhen und der Bass jeweils auf 3 Uhr angehoben, der Bright-Schalter befindet sich in der rechten der drei Stellungen. Wieder hört man Akkorde, dieses Mal allerdings in einem ganz anderen, deutlich brillanteren und moderneren Sound.
Weiter mit der Overdrive-Abteilung. Zunächst ein Riff mit mittlerer Verzerrung, der EQ wurde wieder in die 12-Uhr-Position zurückversetzt, genau so wie auch das Presence-Poti. Wir hören einen Mix aus einem AC/DC Style Riff und diversen Leadlines. Die Dynamik ist schlichtweg verblüffend.
Das Ding klingt ja echt ma richtig geil, aber die Rückseite sieht aus als habe der Praktikant Überstunden gemacht (??)