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Test: Golden Age Project Pre-73 Jr MKII, 1-Kanal-Mikrofonvorverstärker

Neuauflage des Junior-Neve

20. Mai 2022
golden age project pre 73 jr mk2 test

Golden Age Project Pre-73 Jr MKII, 1-Kanal-Mikrofonvorverstärker

Vor rund sieben Jahren hatte Golden Age Project (oder kurz: GAP) aus Schweden mit dem Golden Age Project Pre-73 Jr eine (stark) abgespeckte Version des „Ur-Pre-73“ von 2009 herausgebracht. Der wiederum unverkennbar ein kostengünstiger Vintage-Klon des legendären Neve PreAmp 1073 war, der 1970 erstmalig als Kanalzug-Modul auf den Markt gekommen war und später dann auch als eigenständiges Gerät im 500er- und im 19 Zoll-Format angeboten wurde. Nun hat GAP sein Junior-Modell des Klassikers auf den nächsten Level gehoben und mit dem Golden Age Pre-73 Jr MKII einen Nachfolger im Angebot. Was hat sich da getan, was wurde verbessert?

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GAP Pre-73 Jr MKII

Die Pre-73 Produktpalette

Nun sind ja die wenigsten Hersteller von Studio-Equipment (abseits der Keyboards) sonderlich einfallsreich, wenn es darum geht, griffige Namen für ihre Geräte zu finden – besonders, wenn es auf das dünne Eis von Varianten und Nachfolgern geht. Besonders verwirrend ist das aber bei Golden Age Project, weshalb ich euch hier mal kurz eine Übersicht zur Aufklärung gebe und versuche, den Pre-73-Modell-Dschungel ein wenig zu lichten:

Ihr seht: Das ist schon ein ziemliches Durcheinander mit DLX, Premier, MKII, MKIII und Plus. Und außerdem noch viel Platz für weitere Versionen – warten wir also mal auf einen „Golden Age Project Pre-73 Jr Premier DLX MKII Plus“.
GAP Pre-73 Jr MKII

Das Vorbild von Neve

Der 1073 PreAmp von Rupert Neve war 1970 auf den Markt gekommen, damals noch als Kanalzug-Modul. Erstmalig verbaut wurde es in der A88-Konsole der Londoner Wessex Studios. Schnell wurden seine Pulte in den 70ern wie das 8048, 8058 oder das 8068 mit den 1073er PreAmps zu Legenden, jeder wollte den dicken, cremig-seidigen Sound haben, der damals zum Inbegriff des Brit-Sounds wurde – Bowie, Iggy Pop, Deep Purple, alle standen auf Neve. Die ersten Nachbauten kamen von Drittanbietern, bevor Neve dann auch selber den 1073er in verschiedenen Modellvarianten im 500er- und im 19-Zoll-Format anbot und immer noch anbietet. Preislich liegen die zwischen 1.000 und knapp 3.000 Euro, für einzelne Original-Kanalzüge aus den alten 8000er-Pulten muss man heute sogar bis zu 6.000 Euro hinlegen.

GAP Pre-73 Jr MKII

Text as Text can…

Golden Age Project Pre-73 Jr MKII im Detail

Gäbe es im Guinness Buch der Rekorde einen Eintrag für „der meiste Text auf einer Verpackung“, so wäre Golden Age einer der heißesten Kandidaten. Auf der Frontseite der Box im Vintage-Stil prangen – neben dem Produktfoto – in seniorenfreundlicher Großschrift sämtliche Bullet Points, die Rückseite ist sogar komplett für Text reserviert, mit Erklärungen und weiteren Features zum Produkt, während auf den Seiten weitere Bilder des PreAmps grüßen; da läuft man nun wirklich nicht Gefahr, die „Katze im Sack“ zu kaufen. In der Verpackung – gut gesichert im Schaumstoffbett – der Junior-Preamp und das externe Netzteil. Einerseits ist da ein weiterer Klotz in der meist ohnehin schon überfüllten Steckerleiste oft schwer unterzubringen, andererseits wäre es vermutlich etwas kompliziert gewesen, das Netzteil im Gehäuse zu verbauen, ohne irgendwelche Störungen zu produzieren.

Außerdem mit dabei ist eine beidseitig bedruckte Hochglanz-Papierseite. Auf der auf der einen Seite noch einmal der Verpackungstext wiederholt wird, während es auf der Rückseite Infos zum Schaltkreis und zur Nutzung des Golden Age Project Pre-73 Jr MKII gibt – wohlgemerkt alles in (englischer) Textform, erklärendes Bildmaterial fehlt ebenso wie technische Daten. Zwar gibt es auf der Webseite einen Link zu einem Manual, doch liefert der ebenfalls nur das beigelegte DIN-A-4-Blatt. Aber na gut, beim Thema Manual hat Schweden allgemein wohl noch nie in der ersten Liga gespielt – ich sage nur Ikea.

Apropos Webseite: Davon gibt es bei Golden Age (etwas irritierend) gleich zwei: Einmal eine Info-Webseite (Golden Age Project) mit den Produkten  und dann eine, auf der die Produkte zusätzlich auch zum Verkauf angeboten werden (Golden Age Music) plus aktueller News. . Letztere ist wesentlich informativer und vollständiger; auch das Jr MKII ist zum Zeitpunkt des Tests nur dort zu finden.

Was mir da noch fehlt, sind wie immer die obligatorischen Gummifüßchen zum Aufkleben unter das Metallgehäuse, um den Lack des Studiotisches (und auch den des Preamps) zu schützen. Kostet nicht viel und ist eigentlich Pflicht, aber nun gut – die besorgt man sich dann halt selber. Vielleicht gehört deren Fehlen ja auch zum Vintage-Konzept der Schweden, oder gab es die bei Neve dazu?

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GAP Pre-73 Jr MKII

Die Knobs sind extrem stabil

Was bietet der Golden Age Project Pre-73 Jr MKII?

Wie alle Golden Age-Amps und EQs steckt auch der Pre-73 Jr MKII in einem massiven Stahlblech-Gehäuse; bis auf die Push-Buttons und die beiden Drehregler kommen hier Kunststoff oder Plastik nicht vor. So bringt der Junior dann auch satte 1.420 Gramm auf die Waage – und das bei einer doch eher kompakten Größe von 108 x 255 x 44 mm, wobei die 108 mm die Frontseite und die 255 mm die Tiefe des Gehäuses darstellen. Auf den ersten Blick ist das vielleicht etwas ungewöhnlich, doch lassen sich so vier dieser Preamps in den optionalen Golden Age Rackmount unterbringen – bzw. zwei davon plus einer der EQs oder der großen PreAmps. Das dunkelrote Gehäuse ist übrigens verschraubt, so dass man bei Bedarf (und bei ausreichendem technischen Sachverstand) auch selber zum Beispiel den hier verbauten Übertrager gegen einen etwas besseren Carnhill-Übertrager austauschen könnte; sicherer und sinnvoller aber ist es wohl, dann lieber gleich die PREMIER-Version des Pre-73 Jr zu erwerben, die den gleich von Haus aus mitbringt, und die zu besseren Unterscheidung in einem schwarzen Gehäuse untergebracht wurde.

Auf der Frontseite mittig untergebracht ist ein großer, griffiger Gainregler. Während die größeren Modelle ohne Junior (Pre-73 DLX, MKII etc.) da auf die Mic/Line-Schaltanordnung im 1073er Neve-Style inklusive zweiter Verstärkerstufe ab 50 db Gain setzen, beschränkt sich der Pre-73 Jr als dezidierter Mikrofon PreAmp auf die Mikrofon-Verstärkung; die erfolgt – wie üblich –  nicht stufenlos, sondern in 5er-Schritten (von 20 bis 70 dB); die größeren Modelle kommen da dank der zweiten Verstärkerstufe auf 80 dB, was vor allem für Besitzer von Bändchen-Mikrofonen interessant sein dürfte. Wie auch bei den großen PreAmps von Golden Age kommt hier eine Class-A-Schaltung zum Einsatz, wie bei den Neve-Originalen ohne integrierte Schaltkreise im Signalweg (gut im Reparaturfall) und ohne oberflächenmontierten Komponenten. In der Beziehung wurde also nichts gespart beim Junior.

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Golden Age Audio Project Pre-73 Jr MKII
Golden Age Audio Project Pre-73 Jr MKII
Kundenbewertung:
(5)

Rechts neben dem Gainregler befindet sich der Outputregler; im Gegensatz zum Gainregler ist der stufenlos, aber ohne Bezeichnung. Dank der gut abzulesenden Kennlinie ist aber immer klar, was da gerade anliegt. Dazu kommen drei Taster: einer für Phasen-Umschaltung, einer für die +48V und einer für die Aktivierung der DI-Buchse, die es ebenfalls auf die Vorderseite geschafft hat; über diese Klinkenbuchse (Eingangswiderstand rund 100 Kohm) lässt sich ein Hi-Z-Instrument an den Pre-73 Jr MKII anschließen. Wie und ob das funktioniert, das teste ich natürlich noch.

So weit, so Junior MKI. Neu hinzu gekommen in der MKII-Version sind zwei kleine (um nicht zu sagen: winzige) silberne Kippschalter, die zwar recht zerbrechlich aussehen, sich aber als äußerst robust erweisen und deutlich hörbar einrasten. Der eine ist für eine (AIR)-EQ-Anhebung von 3 bzw. 6 dB im Bereich um 30 kHz zuständig, also am äußersten Ende des Frequenz. Bezeichnet ist der mit AIR1 / AIR2, wobei die Mittelstellung den Effekt ausschaltet. Schalter zwei ist ein zweistufiges Highpass-Filter mit 40 bzw. 170 Hz. Beide Schalter waren auch schon im Golden Age Project Pre-73 MKIII verbaut und wurden jetzt in den MKII-Junior übernommen. Was dann aber auch der einzige Unterschied zur Erstfassung ist.

Auf der Rückseite befinden sich eine Kombo-Eingangsbuchse (XLR/Klinke – verriegelbar) sowie als Ausgänge eine Klinke und eine XLR-Buchse. Hinzu kommt eine Insertbuchse (operating level -10 dbu bis -18 dbu, Send auf Tip, Return auf Ring), an die man einen EQ oder ähnliches anschließen kann. Und schließlich sind auch die Netzbuchse und der Powerschalter noch rückseitig zu finden. Was im Falle eines Rackeinbaus mit dem angesprochenen Rackmount nicht unproblematisch sein dürfte.

GAP Pre-73 Jr MKII

Das Innenleben

Ein Wort zur Schaltung

Der Pre-73 Jr MKII ist (eigentlich) recht simpel aufgebaut und verzichtet wie erwähnt auf integrierte Schaltkreise. Wie der Hersteller schreibt, gelangt das Signal gelangt zuerst in den Eingangs-Transformer (zwei Wicklungen, in Reihe geschaltet, mit einer Eingangs-Impedanz von 1200 Ohm). Anschließend geht es in die Verstärkerstufe, die aus drei Transistoren besteht, über den Insert zum Output-Regler und die Output-Stage, die wiederum drei Transistoren nutzt. Der letzte davon ist ein 2N3055 – einer der meistproduzierten Leistungstransistoren überhaupt und bereits seit 1960 auf dem Markt. „Alles in allem nutzt die komplette Signalkette gerade einmal sechs aktive Elemente. Vergleichen Sie das mal mit der großen Anzahl an Transistoren, die üblicherweise in einem einzigen integrierten Schaltkreis verbaut werden“ – fordert uns der Hersteller auf. Recht hat er. Und je weniger dran ist, desto weniger kann auch kaputt gehen. „A solid build qualitiy that will last many years of normal use.” Ja, das kann ich so unterschreiben.

GAP Pre-73 Jr MKII

Die Anschlüsse auf der Rückseite

Einsatz des Golden Age Project Pre-73 Jr MKII

So weit, so gut. Wie aber klingt der Pre-73 Jr MKII denn nun? Wie viel Qualität darf ich für 249,- Euro erwarten? Klingt der Junior anders bzw. schlechter als seine großen Geschwister? Kann ich wirklich eine E-Gitarre an den DI-Eingang (Hi-Z) anschließen? Das alles habe ich ausprobiert. Der Testaufbau: Das Mikrofon ist ein Rode NT2-A (Einstellung Niere), das über den XLR-Eingang am Pre-73 Jr MKII angeschlossen ist. Der wiederum ist über den Klinkenausgang auf der Rückseite mit einem kleinen Mackie 802-VLZ3-Pult verbunden (EQ-Einstellungen alle neutral). Weiter geht es über das MOTU M4 in einen Windows 10-Rechner, wo ich die Signale mit Sound Forge aufgezeichnet, aber nicht weiter bearbeitet habe. Abgehört habe ich das Ergebnis dann mit einem Rode NTH-100 Kopfhörer. Für die Sprachaufnahmen habe ich wie immer ein paar Zeilen aus unseren News eingesprochen, für die Gitarrenaufnahmen versucht, mich an die wenigen Akkorde zu erinnern, die ich kenne. Angeschlossen habe ich Stromgitarre über die DI-Buchse am Pre-73 Jr MKII.

Zum direkten Vergleich habe ich noch einige Aufnahmen des Pre-73 DLX PREMIER und des Pre-73 DLX MKII herausgekramt, die ich beide vor zwei Jahren mal an dieser Stelle getestet hatte,  sowie eine Aufnahme mit einem alten Wald & Wiesen-Mikrofon-Preamp (dbx 286).

„If you want the smallest amount of coloration, always set the OUTPUT level potentiometer at or close to maximum and adjust the output level with the stepped GAIN switch,” rät uns Bo Medin auf dem beiliegenden Produktblatt. Na dann, mache ich das mal: Gain auf 25, Out auf Max und los.

Erster Eindruck gleich zu Beginn: Der kleine Junior hat echt Power. Da muss ich den Gain gerade mal auf knapp über Start drehen, um beim Pegel dünn unter der roten Linie zu balancieren. Da ist auf jeden Fall noch ausreichend Reserve für Mikrofone, die etwas mehr Antrieb benötigen. Das Ergebnis gefällt mir nicht schlecht, hat es doch dementsprechend viel Druck, vor allen in den unteren Lagen, ohne dabei die Höhen völlig zu vernachlässigen. Zu berücksichtigen ist dabei natürlich auch ein wenig der Nahbesprechungseffekt des NT2-A. Der aber mit dem dbx-286 dann gar nicht so zu Tragen kommt:

Der betont wesentlich mehr die Mitten und die Höhen, gegenüber dem Pre-73 Jr klingt der im direkten Vergleich fast schon eine Spur mittig und etwas „billig“.

„If you want more character, turn the OUTPUT level potentiometer counterclockwise and increase the gain with the GAIN switch. This will drive the input gain stage harder and provoke more character from it.” Soll heißen: Will ich den typisch cremigen Neve-Sound, so muss der Output-Regler zurück gegen Null und der Pegel dann über den Gain-Regler aufgefüllt werden. Gesagt, getan: Output dezent über der Nulllinie, dafür den Gainregler auf 60 (und selbst da wäre jetzt noch Spielraum für mehr, bis 70 dB habe ich ja Platz):

Ja, tatsächlich wird der Klang in den Mitten deutlich seidiger, weniger „dumpf“, was der Sprachverständlichkeit gut tut. Und natürlich gäbe es jetzt zwischen diesen beiden Extremen auch zahlreiche Zwischenabstufungen, die hier dann aber zu weit führen würden. Stattdessen hier mal ein Klangbeispiel vom größeren Golden Age Project Pre-73 DLX MKII, der aktuell für 389 Euro erhältlich ist. Hört man da den Preisunterschied?

Vorweg: Diese Aufnahmen sind damals mit dem Rode Broadcaster entstanden, das ja per se etwas weniger voll und mehr mittenorientiert klingt. Trotzdem ist zu hören, dass die Aufnahme mehr Creme hat als die des Pre-73 Jr MKII. Und wie sieht es bei der PREMIER-Version des GAP Pre-73 DLX? Die hat ja den Carnhill-Übertrager an Bord und ist mit 599 Euro auch eine ganze Ecke teurer. Hört man das?

Na ja, ein bisschen schon, aber so dramatisch ist der Unterschied in diesem Fall nicht, finde ich. Ich empfehle, jetzt noch mal eben das dbx286-Beispiel anzuhören – der Unterschied ist schon krass.

Nun hat der kleine Junior ja auch noch ein paar Möglichkeiten, den Klang ein wenig zu verändern. Starten wir mit den beiden AIR-Schaltern (EQ), die den Pegel im Bereich um 30 kHz um 3 bzw. 6 dB anheben. Das sollte dann etwas mehr Brillanz reinbringen, ohne die Höhen jetzt allzu sehr aufzudrehen – 30 kHz liegt ja eigentlich schon außerhalb unseres Hörspektrums und kommt auch in der Sprache nicht mehr direkt vor.

Bleiben wir also mal bei der Einstellung „Cremig“ (Gain 60, Out min) und fügen vorsichtig etwas Luft aka AIR-EG hinzu (AIR 1):

Nun ja, mit viel Fantasie hört man vielleicht einen Hauch mehr Transparenz, aber das kann auch Einbildung sein. Mal einen Tacken zulegen und den AIR-EQ auf 2, also + 6 dB:

Im Vergleich zum AIR-EQ in Nullstellung wird das jetzt schon deutlicher – nicht dramatisch, aber doch hörbar.

Das Highpass-Filter greift bei 40 (HP1) bzw. 170 Hz (HP2). Den kann man ruhig eingeschaltet lassen, auf den Klang direkt hat das keine Auswirkungen.

Fehlt was? Richtig, den Gitarrensound habe ich euch noch versprochen, mit der Gitarre an den DI-Eingang. Übrigens gibt es dazu auch eine kleine grüne LED, irgendwo versteckt zwischen Gain und Out, weit weg also vom DI-In, beschriftet mit „Signal“. Und die flackert auch nur dann (eher ein wenig lustlos), wenn man ordentlich Druck auf die Leitung gibt – so viel, dass auch der Nachbar (ohne LED) feststellt, dass da die Gitarre aktiv ist. Da will sich mir der Sinn dieser LED nicht so ganz erschließen. Aber egal, zurück zum Gitarrensound. Hier erst einmal die „cleane“ Version, also mit Out auf max und Gain auf 30:

Zum direkten Vergleich dann die cremigere, Neve-nähere Version mit Gain auf 60 und OUT nahe Null:

(Erwähnte ich schon, dass ich KEIN Gitarrist bin?)

Zum Abschluss dann noch mal die cleane Version mit dem großen (teureren) PREMIER-Version des GAP Pre-73 DLX.

Die klingt schon ein bisschen voller als die des Juniors. Wobei letzterer ja nun in erster Linie auch ein Mikrofon-Preamp und auch nicht ganz so hochwertig bestückt ist.

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Fazit

Für relativ kleines Geld gibt es hier mit dem Golden Age Project Pre-73 Jr MKII einen absolut soliden Mikrofon-Preamp mit sehr guten Klangeigenschaften, der dem großen Neve-1073-Vorbild nacheifert, es aber (natürlich) nicht erreicht. Bei der Bedienung beschränkt sich die kleine kompakte Kiste auf das absolut Notwendige, was die Handhabung zum Kinderspiel macht. Mit stabilen Schaltern, einem geradezu bombensicheren Gehäuse und dem einfach aufgebauten Innenleben dürfte der Junior mit Sicherheit locker das Seniorenalter erreichen. Dank des kompakten Gehäuses mit seinen ungewöhnlichen Maß lassen sich auch vier Junioren nebeneinander im Rack unterbringen – was angesichts des günstigen Preises eine Überlegung wert ist.

Dem sofortigen Kauf steht eigentlich nur die Tatsache im Weg, dass es den GAP Pre-73 MKIII von 2015 inzwischen für 298,- Euro gibt – nur 49,- Euro teurer als der Junior, aber dafür mit Low-Z-Schalter (Umschalter für Eingangsimpedanz von 300 auf 1200 Ohm), 80 dB max im Gain, Powerbutton vorne und kleiner Pegelanzeige am Gehäuse. Wer das aber alles eh nicht braucht, der ist mit dem Golden Age Project Pre-73 Jr MKII bestens bedient.

Plus

  • extrem stabiles Gehäuse und stabile Schalter
  • einfacher Aufbau
  • zweistufiger AIR-EQ und HPF
  • Hi-Z-Eingang
  • schöner voller und leicht seidiger Klang
  • massig Gain
  • Insert-Punkt

Minus

  • Gummifüße fehlen (immer noch)
  • Powerbutton auf der Rückseite (schlecht bei Rackeinbau)

Preis

  • 249,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Garfield Modular AHU

    Hallo M. Steinwachs,

    Herzlichen Dank für dein interessanten Artikel. Bei mir war Golden Age Project noch nicht so richtig auf dem Radar, aber jetzt! :-)

    Viele Grüße, Garfield.

  2. Profilbild
    Aaron Rusch

    Wenn jeamand einfach nur einen Preamp möchte der gut klingt und rauscharm ist und bisschen vintage neve style sound mag wird hier zufrieden werden. Danke für den Artikel

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