Mission: Metal
Bereits auf der NAMM-Show im Januar dieses Jahres präsentierte Ibanez das neue Line-Up der 2015er RG-Serie, dem ewigen Dauerbrenner und Zugpferd im Sortiment des japanischen Musikinstrumenten-Giganten. Viel hat sich nicht getan, sieht man einmal von den neuen Farbgebungen ab. Aber wozu auch an einem derart erfolgreichen Konzept etwas ändern? Die RG-Serie steht wie kaum eine andere Gitarrenbaureihe als Synonym für die Kategorie „Super-Strat“ und verwöhnt nun seit mehr als dreißig Jahren die Hände und Ohren der Gitarristen weltweit. Zumindest wenn diese aus dem Heavy-Lager stammen, denn genau dafür entstand ja diese Baureihe einst Mitte der 80er Jahre. Wir haben uns für einen genauen Test mal die brandneue Ibanez RG655-GK geschnappt.
Facts & Features
Auch die aktuelle Generation der Premium-Instrumente erreicht den neuen Besitzer in einem hochwertigen Case, in dessen Innern man neben dem Vibratohebel auch eine Kunststofftasche mit allen nötigen Utensilien zum Einstellen der Gitarre findet. Die Ibanez RG655-GK besitzt einen Korpus aus Linde, dessen Lackierung bezeichnet der Hersteller als „Galaxy Black“. Es handelt sich hierbei um einen satt aufgetragenen und hochdeckend schwarzen Lack, der dezent mit einer Portion Silberflocken vermischt wurde und somit an einen Blick in den nächtlichen Sternenhimmel erinnert.
Dazu stimmig wurde die komplette Hardware, angefangen vom Edge-Vibrato bis zu den sechs Tunern an der Kopfplatte, komplett in Cosmo-Black getaucht. Schwarz dominiert hier also, wohin das Auge auch blickt und auch das dreischichtige Pickguard trägt diese zeitlose Farbe. Und darüber hinaus trägt das Schlagbrett natürlich auch die drei Pickups, die von DiMarzio stammen und sich wie gewohnt mittels eines Fünfwege-Schalters anwählen lassen.
Drei komplett unterschiedliche Modelle von Tonabnehmern sind hier am Start. In der Halsposition sitzt der Air Norton Humbucker, sein Gegenüber am Steg ist das Modell ToneZone und als Dritter und einziger Singlecoil verbleibt in der Mittenposition der True Velvet. Geregelt und geschaltet wird über die sehr solide wirkende Hardware in Form eines robusten und sauber einrastenden Fünfwege-Schalters sowie je einem Poti für Volume und Tone, die beide nicht zu schwergängig auf ihren Achsen laufen. Das ist besonders erfreulich für die Musiker, die gerne und oft mit dem Volume-Poti hantieren.
Ich habe die Ibanez SIX70FDGB mit exakt den gleichen Tonabnehmern. Da werden die Humbucker in den Zwischenstellungen zusammen mit dem Single-Coil jeweils gesplittet. Die Qualität ist bei meiner Ibanez für diese Preisklasse auch allererste Sahne. Da fragt man sich echt, warum man bei anderen Herstellern den Namen so teuer bezahlen soll. Was das Werkssetting angeht, so war es bei meiner Ibanez OK, aber ich hatte das Problem schon bei anderen Gitarren. Ich würde mir deshalb wünschen, dass man beim Kauf einfach einen Einstellservice dazubuchen kann. Es ist ja nicht jeder Gitarrist auch Gitarrenbaumeister. Es gibt zwar den Plek-Service, aber das ist für eine einfache Optimierung des Werkssettings ein bisschen mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Schöner Test – Mission Metal passt, dafür sind die Dinger wohl gemacht! Deswegen schwarz! Aber auch die ein paar Seiten weiter verloste blaue Variante lässt sich sehen. Da wir man als Gitarrist der Neunziger ganz sentimental, denn damals war die RG von Ibanez bei vielen popuären Gitarristen das richtige Werkzeug. Schnell mal das Formular ausgefüllt…. und die Shredding-Daumen gedrückt!