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Test: Keith McMillen QuNexus, MIDI/CV Keyboard-Controller

(ID: 61525)

CV-MIDI-Layer

QuNexus_CV-Layer-Type

Die bidirektionale CV-MIDI/USB Konvertierung ist schlichtweg der Hingucker für den QuNexus. Drei Ausgänge und zwei Eingänge für Steuerspannung, plus einem Expression Pedal liegen normalerweise allein schon in einer ähnlichen Preisklasse wie das gesamte QuNexus-Paket, abgesehen davon, dass der Markt von dieser Produktart nicht gerade üppig bedient wird, abgesehen von Eurorack-Modulen. Dass der Kontroller dabei nur unipolare Spannung von 0V bis +5V verträgt ist sehr verschmerzbar.

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Im Editor werden die Parameter für die einzelnen Schnittstellen festgelegt. Das „MIDI nach CV‟-Panel ist dabei ähnlich der Keyboard-Ansicht organisiert. Zuerst wird die Eingabe Schnittstelle festgelegt. Für Gate und CV 1, -2 und -3 stehen jeweils die gleichen Parameter zu Verfügung.
Als Quellen stehen jeweils USB/MIDI Port 3, Expander und QuNexus Keyboard zur Verfügung und können auch kombiniert werden. Wenn gewünscht, sogar alle drei auf einmal. Channel legt den MIDI-Kanal der eingehenden Daten fest und kann frei gewählt werden. „MIDI Type‟ legt fest welcher Art die eingehenden Daten sind, zu Auswahl stehen Noten, Pitch Bend, Channel Pressure, Velocity und die 127 MIDI Controller. „Gain‟ ist wie in der Keyboard Ansicht ein Skalierungsfaktor und auch die anderen Parameter „Offset‟, „Curve‟ und die Begrenzungswerte sind mit Keyboard Ansicht funktional identisch.

Als weitere Besonderheiten lässt sich auch das CV-Format auswählen. Es stehen Hertz/Volt, z.B. für alle die sich gerade einen MS-20mini gekauft haben, 1Volt/Okt. und 1.2Volt/Okt. zur Verfügung. Das Gate lässt sich nicht nur als S-Trigger schalten, um z.B. alte Roland-Geräte benutzen zu können, sondern bietet auch einen eine Legato-Modus, der das Gate so lang offen hält, solange sich überlappende Noten gespielt werden. Das Spannungsformat ist jedoch global und kann nicht individuell eingestellt werden. Eine „Onboard‟-Konvertierung zwischen Hz/Volt und V/Okt. ist leider nicht möglich ist. Es sollte auch noch angemerkt werden, dass die Daten aus dem Controller-Layer des QuNexus nicht für die CV-Wandlung zur Verfügung stehen.

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QuNexusAngleWhiteLED

Für die CV / MIDI-Konvertierung stehen für CV1 und -2 getrennte Signalwege zur Verfügung, das Expression Pedal ist jedoch immer mit dabei, kann also auch zweimal abgegriffen werden. Als Konvertierungsoption gibt es hier nur die 127 MIDI-Controller-Nummern, die auf USB MIDI-Port 3, den Expander oder beide gleichzeitig ausgegeben werden können. Um den CV-Eingang für Noten zu nutzen müssen diese im Rechner, z.B. mit Pure Data, Plogue Bidule, NI Reaktor etc., entsprechend von MIDI-CC nach Noten konvertiert werden.

 

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Fazit

Wo steht also der QuNexus und für wen ist er interessant. Wer nur auf rechnergestützte Produktionen per USB-MIDI zurückgreift, der muss mit sich selber darüber diskutieren, ob allein die Fertigungsqualität den Anschaffungspreis rechtfertig oder ob er z.B. auch mit einem der Korg nanos glücklich werden kann. Wobei der QuNexus ja schon mindestens zwei Kontroller in einem ist, was den Preis ja schon wieder relativiert.

Sieht man also vom sehr praktischen Formfaktor und der vorbildlichen Fertigungsqualität (McMillen lässt im übrigen in China fertigen) mal ab, ist der Kontroller natürlich für alle interessant die analoges bzw. vielerlei Klangerzeuger bedienen wollen und natürlich für die Experimentierfreudigen und die Modul-Rack Liebhaber. Die CV/MIDI Konvertierung ist damit das Kaufargument schlechthin.

Das zum Anschluss von MIDI-DIN Geräten allerdings noch mal ca. €49 für den MIDI-Expander berappt werden müssen, ist aber schon eine bittere Pille. Doch wie gesagt relativieren sich alle Preise mit dem einhergehenden Nutzungsgewinn und von daher betrachtet haben McMillen die bisher kompakteste Eierlegendewollmilchsau geschaffen, die zur Zeit erhältlich ist. Wer Zweifel hat, ob sich mit dem QuNexus auch für das musikalische Spielen eignet, kann sich die Performance-Videos auf der McMillen Homepage ansehen. Für Bass- und Lead-Lines sind die zwei Oktaven und die feinfühligen Sensoren allemal genug und durch die Zuweisung von bis zu fünf weiteren MIDI-Befehlen kann ein expressives Spielen völlig neue Ebenen erreichen. Zumindest sobald man sich mal daran gewöhnt hat nicht ständig auf die Silikon-Pads zu hämmern, nur weil sie kaum nachgeben.
Was die Komplexität der Einstellmöglichkeiten betrifft so mutet der QuNexus am Anfang überwältigend an. Einen fliegenden Start legt der geneigte Käufer damit sicherlich nicht hin, zumal auch das Handbuch, dass es z.Z. nur als englisches PDF zum Download gibt, nicht besonders anfängergeeignet ist und irgendwie gerade um zentrale Fragen u.a. zum CoMA-Modus, die dieser Test hoffentlich beantwortet hat, irgendwie herumschleicht.

Fast könnte man sagen das Konzept ist zu sehr optimiert und zu gepackt um einfach mal so dahinter zusteigen. Lässt man sich aber ein paar Tage Zeit, ergibt sich auch das Verständnis und man wird die Wundertüte nicht mehr missen wollen, vor allem wenn man mit analogen Klangerzeugern arbeitet. In seiner Flexibilität nur noch von der Novation ReMote SL-Serie und den anderen Controller von McMillen erreicht, ist der QuNexus mit der integrierten MIDI/CV Konvertierung allein auf dem Markt. Bei Kollege Goldschmitz bekamen die KMI Kontroller hauptsächlich wegen des höheren Preises keine Best Buy-Bewertung, ich denke diesmal haben es KMI und der QuNexus redlich verdient. Meine Best Buy-Empfehlung und das gelieferte Testgerät bleibt auch bei mir.

Zur Info:
Die Audiodemos sollen die unterschiedlichen Anschlagsverhalten der Modi Lin, Log und Exponential bei ungefähr gleicher Anschlagstärke veranschaulichen.

Plus

  • Fertigungsqualität
  • bidirektionale MIDI/CV-Konvertierung
  • flexibles Konzept
  • sehr guter Editor

Minus

  • CoMA Modus nicht ausgereift
  • MIDI-Expander kostet extra

Preis

  • KMI Qunexus: 169,- Euro
  • KMI Soft Step MIDI-Expander: 49,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Findus

    Ich halte den Qunexus für unbrauchbar. Die Anschlagdynamik der einzelnen Pads lässt sich auch mit der Kalibrierfunktion nicht konsistent einstellen. Auf allen 3 Qunexus, die ich für ein Musikprojekt angeschafft habe, klingen einzelne Pads deutlich lauter resp leiser als der Rest. Auf diversen Internet Foren wird dieser Fehler bestätigt. Schade und ärgerlich!

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