MFB Megazwerg
Wenn wir hier auf Amazona in letzter Zeit recht häufig MFB Produkte getestet haben, liegt es schlicht und ergreifend daran, dass MFB einen ziemlich hohen Ausstoß an neuen Geräten hat. Mit dem Megazwerg stellt MFB einen multifunktionalen Analogsynthesizer vor, der in dieser Form derzeit einzigartig ist.
Bei der MFB Zwergenfamilie fühlt man sich ein wenig an die MS-Serie von Korg erinnert. Dort konnte man sich aus dem großen Basissynthesizer MS20 bzw. seinem kleineren Bruder MS10, dem Stepsequenzer SQ10 und dem Erweiterungsmodell MS50 ein schickes Modularsetup zusammenstellen, das für jedermann erschwinglich war (heutzutage aber sehr teuer erkauft werden muss). Bei MFB kann man sich ein ähnliches Setup aus Kraftzwerg bzw. Microzwerg und dem Stepsequencer Urzwerg bilden. Die Rolle des flexiblen Erweiterungsgerätes, das zusätzliche Funktionen in das System einbringt, übernimmt an dieser Stelle der Megazwerg.
Wie denn, wo denn, was denn?
Halbmodular – alles einzeln nutzbar – eigenständiger Synthesizer – Zusatz für ein Modularsystem, na was denn nun? Die Produktbeschreibung von MFB ist ein wenig verwirrend, obwohl im Grunde eigentlich alles zutrifft. Tatsächlich kann der Megazwerg dank interner Vorverdrahtung (halbmodular) wie ein herkömmlicher Synthesizer genutzt werden, ohne dass man sich um seine Patchbuchsen und Sektionen großartig kümmern muss. Einfach MIDI- oder CV/Gate-Kabel ran, und schon kann man losquietschen. Die eigentliche Synthesestruktur ist dabei vergleichsweise einfach gehalten: ein VCO, ein Multimodefilter sowie eine Hüllkurve mit integriertem VCA. Für simple Sounds reicht das auch schon. Doch was stellt man mit dem Rest an, braucht man den überhaupt, oder hat man das alles umsonst mitgekauft? In der Tat entfaltet sich der Megazwerg erst im Verbund mit anderen Analoggeräten bzw. Modularsystemen. Und dort kann man dann wirklich wie angepriesen alle Funktionen und Sektionen unabhängig voneinander oder im Zusammenspiel nutzen. Schauen wir uns es Stück für Stück an.
ich glaub dem Minuspunkt, dass der tune Regler nicht richtig justiert ist wir kaum ein Vco gerecht. Selbst meine Moog oder Doepfer Vcos sind nie richtig gestimmt, wenn ich den tune regler auf die Mitte einstelle. Das hat, so viel ich weiß immer mit der Temperatur was zu tun. Die modernen Vcos sind ja immerhin schon stimmstabiel und schwanken nicht beim spielen.
Aber sonst ein guter Testbericht. Ich freu mich schon auf einen Bericht über den Mfb Dominion!
@feile23 Da hast du durchaus recht, dass Mittelstellung bei Tune nicht unbedingt C entspricht, aber beim Moog, A100 etc. hat man ja die Möglichkeit Oktavlagen zu schalten, die der Megazwerg nicht bietet. Wenn ich da aufgrund einer „schiefen“ Justierung nicht komplett okatvieren kann, empfinde ich das schon als eine (unnötige) Einschränkung. Mit etwas mehr Spielraum im Bereich würde das sonst passen. Aber da der Mega als Zusatzgerät konzipiert ist, hat MFB wohl darauf verzichtet und sieht den VCO nur als Ergänzung. Kraft-/Microzwerg haben an dieser Stelle ja genug Power.
Fricke macht – preis/leistungs verhältnis bedacht – die spannendsten synths momentan. VIEL ERFOLG !
+1 für den Dominion: hoffe davon gibts mal nen polyphonen. Fricke rules! Schippmann rules! amazona synth where are you ??
Der Megazwerg macht echt Dampf und sein minimalistischer Stepper und überhaupt der Aufbau haben’s echt in sich.