Günstig, klein und gut?
Der Monkey Banana Gibbon 5 ist ein aktiver Nahfeldmonitor für Homerecording-, Projektstudios und ähnlichem, der seit Ende 2013 erhältlich ist. Ausgestattet mit einem Digital-Biamp,
einem 5,25“ Polypropylen-Woofer und dem 1“ Seidenhochtöner soll er die Arbeit
in einen Urlaub verwandeln. Was der „Brüllwürfel“ so drauf hat und ob er auch singen kann, erfahrt ihr im folgenden Test.
Monkey Banana Gibbon 5: Ausstattung
Genauso wie die Tierchen im Film Madagaskar kommen die Äffchen auch aus einer Holzkiste. Naja nicht ganz, natürlich Karton mit Aufdruck, aber gut und ordentlich verpackt. Außer den Boxen selbst liegen natürlich noch Netzkabel, Betriebsanleitung und Gummifüße zur akustischen Entkopplung und um das Gehäuse zu schonen bei. Die Verarbeitung des Gibbon 5 macht vom ersten Moment an einen sehr guten Eindruck. Alles ist stabil, nichts wackelt oder wirkt irgendwie schief bzw. falsch vermessen. Nur die drei Potis sind etwas klein, rasten dafür aber in der Ausgangsposition ein.
Auf der Front „brüllt“, angetrieben durch den Digital-Biamp, ein 5,25“-Polypropylen-Woofer mit 45 Watt und ein 1“-Seidenhochtöner mit 35 Watt. Der maximal Schalldruckpegel des Woofers kommt auf satte 90 dB, zusätzlich ist der Woofer magnetisch abgeschirmt. Der Seidenhochtöner schafft sogar 95 dB. Auf der Bühne hat der Monkey Banana Gibbon 5 damit natürlich eher weniger verloren, aber für das Nahfeld von etwa 1,5 m, für das er konzipiert wurde, ist es mehr als ausreichend.
Der Frequenzgang reicht von 48 Hz bis 22 kHz und deckt damit eigentlich alles Nötige ab.
Hierbei übernimmt der Subwoofer die Bässe und Mitten bis 3 kHz, an dieser Stelle übernimmt der Seidenhochtöner und deckt die restlichen Frequenzen bis 22 kHz ab. Als kleines Gimmik leuchtet bei Betrieb das Monkey Banana Logo wie ein kleines Äuglein.
Auf der Rückseite findet man den Volume-Regler ohne Pegelangabe und die EQ-Regler, die völlig ausreichende +/- 6 dB Pegelunterschied für die Bässe bei 100 Hz und bei 10 kHz für die Höhen ermöglichen. Daneben befindlich das Bassreflexrohr und ein kleines Infochart über XLR- bzw TRS-Stecker. Darunter der unsymmetrische Cinch-Anschluss und die beiden symmetrischen TRS- und XLR-Anschlüsse.
Außer ein paar Hinweistafeln findet man dort noch den Netzanschluss, einen Schalter für ON/OFF und einen für die anliegende Spannung, die je nach Land auf 230 V – 50 Hz oder
110 V – 60 Hz gestellt werden sollte.
Monkey Banana Gibbon 5 : Sound
Ähnlich der Turbo Reihe ist der Monkey Banana Gibbon 5 an den vorderen Kanten, Ecken
und um die Membran herum abgerundet um Kanteneffekte zu vermindern, was einen gleichmäßigen Frequenzgang zugute kommt. Und so klingt er auch, recht ausgeglichen und angenehm.
Der Lautsprecher erzeugt sehr gleichmäßig tiefere Frequenzen. Gerade in diesem Bereich wirkt er sehr genau und die angegebenen 48 Hz als untere Grenze dürften ebenfalls der Realität entsprechen. Ein insgesamt sehr gleichmäßiger Frequenzgang in den tiefen Frequenzen prägt den Bass seiner Stimme, ohne dass diese schwammig klingt. Ersetzen kann er einen Subwoofer, allein durch die Größe bedingt, natürlich nicht. Wer also den Druck auf dem Trommelfell braucht, sollte sich vielleicht doch noch einen zulegen, vielleicht ja den Monkey Banana Gibbon 10, den Gorilla der Serie.
Erst bei den Mitten scheint er etwas zu schwächeln, zwar wirklich kaum merklich, aber es wirkt etwas leiser um die 1 kHz herum. Maskierung hingegen scheint zwischen Bässen und Mitten nicht vorhanden zu sein, zumindest fällt mir persönlich keine auf. Auch hier ist eine gute Impulstreue gegeben, sprich kaum Eigenresonanz, was für eine gute Aufhängung und Steifigkeit der Membran spricht.
Ab 2-3 kHz schwingt der Seidenhochtöner leider mit etwas zu viel Motivation, weshalb die Höhen etwas lauter rüberkommen als sie sollten. Der Gibbon 5 hat also eher die Stimme eines Schimpansen als die eines Gorillas. Die Gewebekalotte kompensiert das Ganze aber durch die für sie typische Weichheit, wodurch es dann eben, auf geringe Kosten der Details, nicht zu schrill klingt.
Insgesamt klingt der Gibbon 5 also ziemlich präzise, wodurch ein guter Raumklang entsteht,
Schallereignisse lassen sich prima raushören und orten. Ebenso überraschend ist der voluminöse Sound, die Stereobreite und Tiefenstaffelung fächern sich einfach prima auf und werfen sich wie ein Schimpanse um den Hals.
Wie bei den meisten aktiven Monitoren ist ein leichtes Grundrauschen zu hören, das aber sehr milde ausfällt, eigentlich nur im Leerlauf hörbar ist und leicht von z. B. Lüftern des Rechners oder dem Sound aus dem Forrest überdeckt wird. Selbst teurere Gegenspieler haben hier oft noch größere Schwierigkeiten.
Die Kritik, die ich dem Monkey Banana Gibbon 5 hier vorwerfe, entspricht auch einfach nicht seiner Gewichtsklasse. Als Fliegengewicht trotzt er den Schwergewichten aus den höheren Preisklassen und läuft denen auch sogar teilweise den Rang ab.
Schön geschrieben,
aber mir fehlt im Kapitel „Sound“ doch ein wenig die klare sprachliche Abgrenzung zwischen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla
und
https://de.wikipedia.org/wiki/Gorillas
LG
:+) Carsten (+:
@ctrotzkowski Hehehe….er hatte bestimmt die Autokorrektur an…dann passieren solche Sachen… ;)
Schöner Testbericht!
LG
Sudad
@Sudad G Die Maschine trifft keine Schuld, leider hat mein Kopf das falsch autokorrigiert :D
Schön das dir der Test trotz Macke gefallen hat!
LG
Christian
@ctrotzkowski Ohje hehe das muss ich wohl noch ändern.
Freut mich das der Bericht trotzdem gut ankommt, danke :)
Danke für den Test!
Darf ich hier für den Preis eine Empfehlung geben? KRK Rokit 6! Nur die 6!
Bin wieder weg…… :)
Apropo 6…. Deine Hand hat 6 Finger :D
Sehr gerne, freut mich das er dir gefallen hat :)
Der Rokit 6 sieht in der Tat auch sehr verlockend aus, werd ich mir auch mal anschauen sobald das geht.
LG
Christian