Altes Eisen?
Es ist doch fast nicht zu glauben. Nun arbeite ich schon so lange im Studiobereich, Mikrofone sind quasi eines meiner Hobbys und doch habe ich noch nie mit einem U 87 von Neumann gearbeitet.
So ist es nicht verwunderlich, dass ich so laut ich konnte „Hier“ gerufen habe, als aus der Redaktion die Anfrage nach einem Test zum Neumann U 87 Ai kam. Kurz vor Weihnachten also noch ein Klassiker im Amazona.de-Test.
Historie
Das U 87 ist ein Klassiker und das völlig zurecht, wird es doch schon seit 1967 gebaut und hat in dieser Zeit nur moderate Modifikationen erfahren. Zu finden ist das Mikrofon in nahezu jedem professionellen Studio, es hat den typischen Neumann-Sound mitbegründet.
Hervorgegangen ist es aus seinem Vorgänger auf Röhrenbasis, dem U 67 und war eines der ersten FET-Mikrofone auf dem Markt.
1986 wurde das U 87A vorgestellt, das durch den Wegfall der Möglichkeit der Batteriespeisung in den Werten verbessert werden konnte.
Wie aktuell das U 87 auch heute noch ist, zeigt die Neumannsche Internetpräsenz. Hier wird stolz verkündet, dass das U 87 Ai 2012 vom britischen Sound On Sound-Magazin zum besten Mikrofon gekürt wurde.
Die Erfolgsstory geht also weiter.
Äußeres
Das U 87 ist in zwei Ausführungen erhältlich, in mattem Nickel oder matt anthrazit. Technisch sind die beiden Versionen natürlich identisch, hier entscheidet nur die persönliche Vorliebe.
Das Gehäuse ist im bekannten Bottle-Design gehalten. Das obere Drittel nimmt der Einsprechkorb ein. Mit 20 cm Länge und 5,6 cm Durchmesser ist das U 87 eine recht imposante Erscheinung, was sich auch im Gewicht von 500 Gramm niederschlägt.
Geliefert wird das Mikrofon in einer hübschen Holzbox, wo es sicher in festem Schaum gebettet liegt.
Außer dem Mikro findet sich in der Box … nichts. Weder Stativgelenk noch Spinne werden mitgeliefert, so addiert sich zum Anschaffungspreis von 2.349,- Euro noch die Originalspinne für 268,- Euro.
Erwartungsgemäß ist das Mikro erstklassisch verarbeitet, da ist nicht der kleinste Kritikpunkt zu finden. Neumann eben.
…ich werd nie vergessen, wie ich vor 20 jahren zum ersten mal ein U87 im studio hatte.
es ging mir so ähnlich wie dem tester: ich sprach rein und dachte „…wie, das ist alles…?“
eigentlich hatte ich einen spektakuläreren sound erwartet.
aber diese mitten….. ich verstehe bis heute nicht, wie es möglich ist, die mitten so echt & natürlich klingen zu lassen und trotzdem derart druckvoll. gerade der gesang setzt sich im mix IMMER durch… meine absolut erste wahl….
Ach du heiligs blechle,
Erst mit dem TLM193 Test antäuschen und dann
mit dem U87 auf der Innenbahn überholen…
Vielen Dank für den informativen Test!
Auch wenn das U87 für Hobbymusiker jetzt nicht
die erste Wahl sein wird ist es doch gut zu wissen
womit sich Profis rumschlagen (müssen;)
Frohe Weihnachten allen
‚cuda
@whitebaracuda Hallo Armin
Keine Eile, mein Kommentar war ironisch gemeint.
Aber gespannt bin ich natürlich schon darauf, gerade auf die Unterschiede zum Platzhirsch U87 abgesehen von der fehlenden Umschaltbarkeit.
Viele Grüsse
Hallo Armin
Vor wenigen Wochen hast Du den tollen Vergleich mit diversen Mikros gemacht. Kannst Du die Leistung des U87 im Vergleich zum Brauner Phantera in Worte fassen (wenigstens in der Nierencharakteristik)?
Das wäre sicher für viele interessant.
Hallo,
bei mir im Tonstudio brauche ich für Gesang normalerweise nur Mikros mit Nierencharkteristik. Der hohe Preis des U87 kommt aber auch durch die Doppelmembran, welche ich aber nicht benötige. Welches günstigere Einmembran-Neumann Mikro kommt eurer Meinung nach am ehesten an den Sound des U87 ran? Vielleicht TLM103 / 102 ?
Danke für eure Tipps!
Gruß in die Runde
Carsten