2-Deck DJ Controller für Einsteiger mit Dip-FX
Die Mixtrack-Produktlinie von Numark hat mit dem Numark Mixtrack Pro FX ein Update und Facelift bekommen, das für euch von uns natürlich auf DJ-Herz und MIDI-Nieren getestet wird. Wie auch die Vorgängermodelle schon, richtet sich der Numark Mixtrack Pro FX an Einsteiger und mobile Nutzer mit kleinerem Geldbeutel. Dass dabei dennoch die Benutzerfreundlichkeit für modernes Turntablism möglich ist, wird der Test im weiteren Verlauf zeigen.
Übersicht des Numark Mixtrack Pro FX mit Dip-FX
Verschaffen wir uns erst mal einen Überblick: Wir sehen in der Draufsicht des DJ-Controllers eine Arbeitsoberfläche mit zwei emulierten Media-Playern samt der hochauflösenden Jogwheels (sechs Zoll groß) und Pitchfadern, dazwischen die Steuerungseinheit für die DJ-Software (die Oberfläche ist auf Serato DJ abgestimmt) und die Mixer-Sektion mit Fadern, Klangsteuerung und Effekt-Sektion.
Letztere beinhaltet die größte Neuerung: zwei große Dip-Schalter, mit denen man bestimmte Effekte nicht nur an und ausschalten kann, sondern durch kurzes nach oben Halten des Dip-Schalters auch noch kurz reinziehen und durch Loslassen wieder lösen kann. Diese gefederten Effekte sind über kleine Tasten über den beiden Schaltern direkt anwählbar (Highpass- und Lowpass-Filter, Flanger, Echo, Reverse und Phaser). Die Klangqualität der Effekte ist wie von Serato wohnt. Effektdauer und das Dry/Wet-Verhältnis sind ebenfalls dort zentral angesiedelt worden.
Diese sehr intuitive Art der Einbindung der Effekte wurde dem ganz großen Bruder in der Inmusic-Familie, dem digitalen DJ-Battler-Mixer Rane Seventy-Two, entliehen, der sich bei Turntablisten weltweit zu Recht großer Beliebtheit erfreut. Wohlgemerkt auch der Pioneer DJM-S9 verfügt über diese Wippen.
So ist denn auch anhand dieses neuen Details des Numark Mixtrack Pro FX am besten ablesbar, für welches Djing er erdacht wurde. Einsteiger-Turntablisten, die im Kleinen die Skills für die großen Geräte erwerben möchten.
Lange Pitchfader für feine Handarbeit
Dabei müssen die „normalen“ DJs aber nicht zurückstecken. Natürlich sind die anderen Features im Numark Pro FX 2-Deck DJ-Controller omnidirektional für jegliches Auflegeverhalten gut geeignet. Was mir bei allen Controllern von Numark der aktuellen Generation äußerst gut gefällt, sind die langen Pitchfader, mit denen manuelles Beatmatching sehr gut erlernbar ist. Natürlich ist die obligatorische Sync-Taste dennoch vorhanden. Die schwarzen Jogwheels haben eine gute mittlere Größe (sechs Zoll) und reagierten im Test genau so exakt und griffig, wie man es sich wünscht. Über die Scratch-Taste kann man leicht zwischen CDJ- und Turntable-Modus umschalten. Die Loop-Sektion ist einfach und übersichtlich gehalten. Eine Taste für An- und Ausschalten des Loops und zwei Tasten, um die Loop-Länge zu verdoppeln oder zu halbieren. Für manuelles Looping muss man die Shift-Taste zusätzlich drücken. Über die silberne Shift-Taste kommt man im Übrigen zu allen alternativen Funktionen, die jeweils klein in Rot unter jeder Taste stehen.
Die 2×8 Funktions- bzw. Performance-Pads haben beim Numark Mixtrack Pro FX wie auch bei anderen Serato DJ-basierten DJ-Controllern verschiedene Funktionen, von der Auswahl der Cue-Punkt bis zum Triggern von Samples. Hier hätte ich mir von Numark größere, quadratische Pads gewünscht, die dem modernen Digital-Djing eher entgegenkommen als die kleinen Taster, die man im Eifer des Battles doch mal verfehlen kann. Qualitativ ist aber für die Preisklasse nichts an ihnen auszusetzen. Aus langjähriger Erfahrung mit dem Numark NVII, der die gleichen Teile verbaut hat, kann ich auch eine gute Lebensdauer, selbst im professionellen Einsatz bestätigen.
Nun zur Mixer-Sektion des Numark Mixtrack Pro FX. Hier bekommt man fürs Geld ein vollständiges zweikanaliges Battlemixer-Layout mit leichtgängigen Fadern (Crossfader-Kurve ist in der Software einstellbar), und einer vollständigen Kanal-Kette zur Bearbeitung des Klangs mit Vorverstärkung (Level), 3-Band EQ (Treble, Mid, Bass, killt vollständig) und einem Knopf für schnelle Filteraktionen zwischen Highpass und Lowpass. Zwischen den Line-Fadern sind zwei LED-Ketten zur Anzeige des Pegels und die Regelung der Vorhörfunktion angeordnet. Wie immer verwirrend (warum eigentlich?) taucht das kleine Wörtchen „Cue“ in zweifacher Bedeutung auf. Einmal zum Einschalten des Vorhörsignals des jeweiligen Kanals auf den Kopfhörer, zum anderen in der Mediaplayer-Oberfläche als Taste zur Definition und Steuerung von Einsatzpunkten. In der deutschen Übersetzung des englischen Wortes „Cue“ (Einsatz) ergibt letztere Bezeichnung der Funktion deutlich mehr Sinn.
Guter Standard: 24 Bit Audiointerface, RCA und Klinke
Was hat der Numark Mixtrack Pro FX sonst noch unter der Haube? An einen DJ-Controller im einfacheren Segment kann man hier natürlich keine besonderen Ansprüche stellen. Es gibt einen Mikrofonanschluss auf Basis von 6,3 mm Monoklinke, der sich auf der Rückseite des Controllers befindet. Die Regelung der Lautstärke erfolgt über einen simplen Drehregler in der oberen linken Ecke der der Bedienoberfläche. Einen Ein/Aus-Schalter, Talkover-Funktion oder erweiterte Klangregelung gibt es nicht.
Zum Vorhören kann man einen Kopfhörer an der Vorderseite des Numark Mixtrack Pro FX mit 6,3 mm oder 3,5 mm Stereoklinke anschließen. Hier wurde nichts zu den soliden Vorgängermodellen verändert. Der Master-Ausgang befindet sich auf der Rückseite des Controllers und erfolgt klassischerweise über RCA in Stereo. Die Qualität der Soundkarte fällt mit 24 Bit standardmäßig ausreichend aus. Seinen Strom bekommt der Numark Mixtrack Pro FX komplett „bus-powered“ über den USB-Anschluss.
Software-mäßig ist der Numark Mixtrack Pro FX für Serato DJ ausgelegt. Die Lite-Version ist kostenlos anwendbar und reicht auch für Anfänger völlig aus.
Vom Design her ist anzumerken, dass die Numark-Controller im Verhältnis alle relativ breit ausfallen, was den Transport bei 2,4 kg nicht wirklich erschwert, aber bei der Auswahl einer Transporttasche zu beachten ist.