FX aus einer anderen Dimension
Nach dem Launch ihres Cloud-basierten Sample-Plugins Arcade meldet sich die Soundschmiede Output aus Los Angeles mit einem neuen FX-Plugin zurück. Portal ist der Name und das User-Interface erinnert tatsächlich an ein schwarzes Loch, das einen mittels Warp-Antrieb in neue Sound-Dimensionen katapultiert.
FX-Konzept
Vereinfacht erklärt, teilt granulare Synthese ein Audiosignal in viele kleine Teile – sogenannte Grains – und spielt diese in einer neuen Reihenfolge ab. Das Ergebnis reicht von musikalisch über experimentell, bis hin zu völlig chaotisch. Mit Portal möchte Output jedoch neue Wege beschreiten. Ermöglicht wird dies durch eine neue Soundengine, die sich viel näher am Originalsound orientiert und für weniger Blop- und Beep-Sounds sorgt, die so mancher mit granularer Synthese verbindet. Das Ergebnis kann sich hören lassen, bedarf aber auch einiger Rechenpower. Wer davon gleich mehrere Instanzen in einem Projekt nutzen möchte, braucht definitiv aktuelle Hardware.
Herzstück des Plugins ist ein X/Y-Controller, dem man zwei Makros zuweisen und darüber stufenlos in Echtzeit steuern kann. Im unten dargestellten Beispiel werden die beiden Makros mit den Namen „Granulation“ und „Deep FX“ angesteuert. Neben dem X/Y-Controller kann man die Einstellungen natürlich auch wahlweise über die Regler auf der rechten Seite vornehmen. Zusätzlich findet man hier auch einen „Reverse“-Schalter und einen „Dry/Wet“-Regler. Alle Einstellungen lassen sich natürlich auch mittels DAW automatisieren.
Blow my Mind, Scotty
Alleine durch die Presets durchzustöbern macht enorm Laune. Insgesamt stehen über 250 Presets zur Verfügung, die im Preset-Browser in folgende Kategorien unterteilt sind:
- Stretch & Smear
- Pitch
- Drums
- Vocals
- Guitar & Keys
- Delay
- Glitchy
- Bass
- Rhythmic
- Sound Design
- Favoriten und eigene User-Presets lassen sich zusätzlich in eigenen Ordnern sammeln.
Ganz schön deep
Im Advanced Mode hat man Zugriff auf sämtliche Parameter der granularen Synthese. Wählen und zum Projekt-Tempo synchronisieren kann man die Geschwindigkeit des Stretch-Effektes, die Dichte der Grains und das Grain-Delay. Die Pitch-Modulation basiert auf der Tonleiter, sodass musikalisch klingende Ergebnisse immer sichergestellt sind. Ergänzt wird die Grain Controls-Sektion durch 7 eingebaute Effekte wie BitReducer, Chorus, Distortion, Filter, Phaser, Reverb und Delay sowie einem Master Compressor und Filter.
Alle Samples der Audiobeispiele entstammen aus Outputs Cloud-basiertem Sample-Plugin Arcade:
Hier eine kleine YouTube Demonstration
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Feines Teil, lad eich mir mal das Demo runter.
Ja, hat was. Aber schade, dass es „nur“ ein Effektprozessor ist.
Vielen Dank für den schönen und ausführlichen Test. Jetzt kann ich dieses Plugin besser einschätzen und komme zum Entschluss, dass der Preis mit 150 Euro für den Funktionsumfang sehr hoch angesetzt ist. Da ich einiges an Granular Synths und Effekte nutze, kann ich eine sehr gute Alternativen nennen:
Native Instruments – Molekular
https://www.native-instruments.com/de/products/komplete/effects/molekular/
Vielleicht sagen einige: „Hey, kostet ja auch 150 Euro“… Das stimmt auch, jedoch hat Molekular noch einiges mehr on Board, um in die Tiefen der Klangwelten abzutauchen. Wenn es interessiert, der kann auch gerne den Test dazu lesen und die Klangbeispiele anhören. Spricht für sich…. :D
https://www.amazona.de/test-native-instruments-molekular/
@Round Robin Ich bin auch der Meinung, dass 150.- nicht gerade günstig für solch ein Plugin ist. Als „gratis“ Alternative würde ich „VCV Rack“ empfehlen. Oder ein wenig sparen und gleich Reaktor kaufen.
Ich warte immer noch auf die eine audio demo, die mich überzeugt dass sich „granular“ wirklich lohnt.
Vom GR-1 hört man auch nichts… schade.
Was sehr viel Spass macht ist die Kombination aus Granular bzw. Grains und Ressonatoren, einfach mal in VCV testen und noch einige delay’s verkabeln ;)