Praxis
Um es gleich vorneweg zu sagen, das Konzept des Pocket Amp MK 2 liegt in der Kombination vieler Elemente in einem einzigen Gehäuse. Wer also jetzt zum Beispiel die gleiche Speakersimulation wie in einem Spezialisten mit dem dreifachen Preis erwartet, tut dem Produkt mehr als unrecht.
Fangen wir doch einfach einmal mit der Pedalfunktion an. Hier fällt unter anderem der sehr geringe Nebengeräuschpegel auf. Egal wie weit man den Gainregler Richtung Anschlag fährt, man vernimmt nur ein sehr geringes Rauschen im Hintergrund. Durch die unterschiedlichen Kombinationen der Schieberegler lassen sich entsprechend viele Grundsounds abrufen, die je nach verwendetem Verstärker ihre unterschiedlichen Stärken ausspielen.
Besonders gut gefällt der Pocket Amp MK 2 an einem vergleichsweise beliebig klingenden Übungsamp, der unter Zuhilfenahme des Pedals über 27 unterschiedliche Sounds verfügt, die dann nochmals mittels des Gain Reglers und der Zweiband-Klangregelung variiert werden können. Da macht das Üben doch wieder Spaß. Klangvielfalt, ohne den Halfstack aus dem Keller zu wuchten, ein Genuss.
Dass Palmer über eine entsprechende Erfahrung in Sachen Speakersimulation verfügt, erkennt man sofort, sobald man das Gerät per XLR an ein Mischpult hängt. Die Offenheit des Sounds nimmt erwartungsgemäß gegenüber der Livepedalfunktion etwas ab, sie liegt aber immer noch um Längen vor den Produkten verschiedener Konkurrenten! Die Bezeichnungen der verschiedenen Amp-Modi gehen für einen Pocket Amp wahrlich in Ordnung, lediglich an den Mikrofonpositionen sollte man sich mehr auf seine eigenen Ohren verlassen.
Die in der „echten“ Mikrofonpraxis zumeist unbrauchbare Centereinstellung klingt bei dem Pocket Amp MK 2 unerwartet gut ohne das unsägliche Kratzen, während die live zumeist benutzte Classic Position bei dem Palmer Pocket Amp MK 2 etwas ausgedünnt ohne den typischen Mittenanteil daher kommt. Das kann aber mit einem guten EQ am Mischpult ausgeglichen werden.
Das es sich hierbei um eine Kopie bzw Nachbau des Sansamp GT2 handelt, wird leider nicht erkannt bzw erwähnt. Ebenso der fürchterliche Rasierapparatsound.
@harrymudd Es gibt doch Audio-Demos, da kann sich jeder selbst ein Bild vom Sound machen.
Es ist zumindest keine 1:1 Kopie, der GT2 hat nämlich keinen XLR-Ausgang, keinen Aux-In, keinen Kopfhörerausgang und keinen Ground-Lift.
Gibt es eine Quelle, dass die Schaltung kopiert wurde oder bezieht sich das nur auf das ähnliche Layout?
@changeling ok, einigen wir uns auf eine gepimpte Version des GT2.
Das Behringer GDI21, Palmer Pocket Amp und Sansamp GT2 sind vom Layout und Klang fast gleich – diese dynamiklose, brizzelige Verzerrung erkenne ich sofort wieder. Ich habe sie selber besessen GT2, PSA, TRI O.D. … alle besitzen die gleiche Zerrschaltung und sind meiner Meinung nach nur für Metal zu gebrauchen.
@harrymudd Na, dann freue ich mich schon drauf meinen GT-2 Klon fertig zu stellen, dessen Platine schon seit Jahren fertig bestückt in einer Schublade liegt. *lach*
Immerhin spiele ich auch Metal und Volumepoti-/Anschlags-Dynamik finde ich sowieso überbewertet.