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Test: Presonus, StudioLive 24.4.2, Digitalmixer

(ID: 1438)

Die Sache mit dem Fat Channel

Das zentrale Bedienfeld, auf dem sich alle Kanäle umfangreich einstellen lassen, heißt Fat Channel. Es ist im Vergleich zum StudioLive 16.4.2 logischerweise breiter und bietet dadurch Platz für mehr Regler, die gut lesbar beschriftet sind. Die meisten Funktionen erschließen sich sofort auch ohne Bedienungsanleitung. Man muss sich einzig über die Anordnung der AUX-Regler und der Zuweisung der internen Effekte klar werden, dann hat man auch schon alles zusammen, um sofort mit der Arbeit beginnen zu können.
Das Pult verfügt über zehn Monitorwege, die dank eigener Send-Regler auch mit Signalen der Aux- und Tape-Inputs, der internen Effekt-Returns und der Stereosumme vom Rechner beschickt werden können. Der 4-Band-EQ ist vollparametrisch, verfügt pro Band über On/Off-Taster und hat zusätzlich noch einen Master-Bypass-Taster. Das Noise Gate bietet Threshold, Attack-, Release- und Range-Regler, ein durchstimmbares Key-Filter mit Vorhörfunktion und einen separaten Gate/Expander-Umschalttaster. Beim Limiter lässt sich die Threshold regeln. Zusätzlich gibt es vier, auch mono nutzbare, grafische Stereo-31-Band-EQs, die sich in Monitorwege, Subgruppen und die Summe einschleifen lassen. Ferner kann man die Subgruppen mit Stereo-Delay-Lines belegen (2-400 ms).

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Fat Channel

Fat Channel

Es ist bisher kein Pult bekannt, das ähnliche Features sein Eigen nennen darf. Die Class-A-Preamps sind rauscharm, die Wandler bieten eine mehr als ausreichende realistische Dynamik von 118 dB, und die EQ- und Dynamik-Sektionen klingen auch bei leichter Übersteuerung noch recht gut. Das Schöne an der Bedienbarkeit ist, dass kaum ein Regler oder Taster, Fader sowieso nicht, doppelbelegt ist. Das Display wird bei der eigentlichen Arbeit praktisch nicht benötigt. Das 32×26 Firewire-Audio-Interface befähigt einerseits dazu, flink einen Mitschnitt zu machen oder mehrspurige Playbacks.

Die Ausstattung des StudioLive 24.4.2 lässt kaum Wünsche offen. Man findet jede Menge analoger Ein- und Ausgänge, 10 AUX-Wege zum Erstellen individueller Monitorwege. Ferner kann man vier separat nutzbare Stereo-Terzbandfilter, zwei 32-Bit-Master-Effektgeräte sowie Noise Gates und Kompressoren für jeden Kanal getrennt einstellen. Und sollten die Eingänge mal nicht ausreichen, kann man für den Live-Betrieb das „24.4.2“ einfach über ein FireWire-Kabel mit einem zweiten Pult kaskadieren. Allerdings sind in diesem Modus Aufnahmen über FireWire nicht möglich. Für Aufnahmezwecke ist ein umfangreiches Softwarepaket im Lieferumfang: Virtual StudioLive, Capture und Studio One Artist und einiges mehr (s.u.) für Mac und PC. Des weiteren bietet PreSonus einen ASIO-Treiber an, mit dem auch andere Sequencer-Software wie Cubase, Nuendo, Ableton, Logic etc. genutzt werden kann.

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Mastersektion

Der geübte Tonmensch findet sich hier schnell zurecht. Aber dennoch gilt für alle Digitalpulte, dass ab einer gewissen Programmiertiefe ein Blick in die Bedienungsanleitung unvermeidbar ist. Schön ist aber, dass man das kleine Display nur zum Abspeichern und Aufrufen der Presets benötigt. In der Mastersektion unten rechts finden sich die üblichen Wähltasten für Summe und Talkback, die Master-LEDs und nicht zuletzt den Bordcomputer.

Mastersektion

Mastersektion

Die Talkbackeinheit hat es in sich: Mit 4 Tasten kann man seine Anweisungen über Summe und/oder Monitorwege der Außenwelt mitteilen. Ferner finden sich in der Mastersektion noch 4 Taster zur Anwahl des gewünschten Anzeigemodus der Kanal-LED-Ketten. 2 AUX-Input-Regler, jeweils mit Select-Taster zum Einschleifen, sind ebenso vorhanden wie ein Cue-Regler mit Pre-Fader-Listening- und „Solo-In-Place“-Tasten. So lässt sich beispielsweise beim Soundcheck der Solo-Bus direkt auf die Main-Outs legen. Dann gibt’s hier noch den 2Track-In-Regler für den rückseitigen Stereo-RCA-Eingang und einen FireWire-Taster, der es erlaubt, diesen Weg alternativ oder sogar gleichzeitig mit der Rechnersumme zu belegen. Die Monitorsektion hat separate Regler für Kopfhörer und Monitor sowie Quellwahltaster für Main, Tape In und Rechnersumme (FireWire).
Auch der Bordcomputer ist relativ selbsterklärend. Er verfügt über 80 Szenenspeicher, die in der Lage sind, die jeweilige Pultkonfiguration abzuspeichern inkl. Einstellungen der internen Multieffektgeräte, der Grafik-EQs, Delay-Lines und vieler anderer Systemparameter. Man benötigt das relativ kleine Display fast nur für die Verwaltung der Presets. Alles andere wird auf der Konsole eingestellt.

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Forum
  1. Profilbild
    Roland v0ll

    Ich kann mich nur dem autor anschliessen und nocheinmal bekräftigen, dass das Mischpult ein Hammerding ist. Ich habe ein kleines Projektstudio, in dem das Presonus die Zentrale darstellt. Das schöne ist, dass tatsächlich so ziemlich alles irgendwie machbar ist. Auch die zusätzlichen Möglichkeiten mit dem Liverack von Waves sind schier unglaublich. Einzigste Wehrmutstropfen sind für mich das fehlende Sidechain und das das Mischpult tendenziell eher auf hohe latenzen ausgerichtet ist (was bei dieser Anzahl an Spuren auch kein Wunder ist) aber alles in allem: ein absolutes Wunderding!!!!!

    • Profilbild
      ukm

      @Roland v0ll Nach dem Testbericht bin ich auch schon am Überlegen, jedoch sind noch einige Fragen offen.

      1) Latenz – wie hoch (und unter welchen Bedingungen)?
      Es nervt schon am PC, wenn man beim Recorden peinlich darauf achten muss, falls man mal die Auswirkungen eines PlugIns (z. B. EQ/Comp) testen möchte.
      Ich weiß schon, dass man Recording und Mixing trennen sollte (dann sollte eine Latenz bei vorhandener PDC keine Rolle spielen), kann’s aber manchmal lassen, bestimmte Dinge gleich auszuprobieren.

      2) Firewire – wie lange wird es denn Firewire noch machen?; dann steht man da und muss entweder ältere Rechner verwenden oder neue mit Firewire aufrüsten, sofern das dann noch Sinn macht.

      3) Qualität der Wandler – womit vergleichbar?
      RME Fireface UFX?, Steinberg MR816? oder?

      • Profilbild
        Roland v0ll

        @ukm Ja dann:

        1. Alles halb so wild. Ich mein das Ganze mehr im Vergleich zum z.B. meiner NI Audio 10 Karte. Also ich persönlich bin ein absoluter Mix und Record Vermischer und das geht schon damit, man merkt einfach, dass die Karte nicht dafür gebaut und optimiert wurde (im Vergleich jetzt zur Native Instruments), sondern eher dafür, dass man 24 spuren ohne Artefakte gleichzeitig aufnehmen kann (was dann eben logischerweise nicht geht mit allen Effekten und drum und dran, also eigentlich logisch :)

        2. Böööö. Aber wenn du PC brauchst, kannst du ja diesen immer nachrüsten. Für Laptops kannst du ein Adapter für den Expresslot kaufen. (Unbedingt texas Instrument Chip, sonst hast du Probleme in der Wiedergabe – das weiss ich aus Erfahrung^^) Die neue Schnittstelle Thunderbolt soll ja abwärtskompatibel sein, sagen’s ja. Also wenn du dir ein Mischpult in dem Preissegment kaufst, dann kommts auf ein Adapter mehr oder weniger auch nicht drauf an. Ich persönlich bin froh, ist’s kein USB, da diese Schnittstelle bei mir sowieso notorisch überbesetzt ist.

        3. Meiner Meinung nach ein absoluter Höhepunkt des Pults. Sind auch die einzig analog ausgeführten Teile und deshalb nicht speicherbar. Meinen TL AUDIO EBONY A3 brauch ich seitdem nur noch, wenn ich eine speziellere Klangfärbung will.

        Also ich kann’s nur wiederholen: Ich bin überzeugt, auch nach langem Testen (war damals bei der allerersten Auslieferung dabei)

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ein echtes Traumpult, mit Anschlußfeld das traumhaft ausgestattet ist. Da sind keine Zusatzkosten mehr zu erwarten, in Form von A/D Wandlerkisten die einem ein weiteres Loch in die Kasse reissen.

    1a Pult

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