Sound & Praxis mit der Schecter Keith Merrow KM-7 LOR
Zunächst einmal fällt das recht leichte Gewicht der Gitarre positiv aus, was zusammen mit der gewölbten Decke und dem Shaping auf der Rückseite des Korpus eine nahezu perfekte Spielergonomie ergibt. Das extrem flache Halsprofil dürfte der Shreddergemeinde gut gefallen, ebenso erweist sich die matte Halsrückseite als sehr vorteilhaft in puncto Klebeverhalten – es gibt schlicht und ergreifend keines!
Der akustische Grundsound deutet bereits das an, was der elektrische Klang im Endeffekt bieten wird. Überragend ist das Sustainverhalten, wie zu erwarten profitiert die tiefe H-Saite enorm von der längeren Mensur und bringt die Gitarre bereits trocken angespielt regelrecht zum Beben! Im folgenden Klangbeispiel ist das verblüffende Sustain gut zu hören, hier habe ich einfach nach einem Riff auf dem Humbucker am Steg die H-Saite ihrer Bestimmung überlassen – das Spielchen hätte auch bestimmt noch ein paar Sekunden länger andauern können:
Aber auch in den Disziplinen Attack und Resonanz kann man der Schecter Keith Merrow KM-7 LOR gute Werte bescheinigen. Die Tonansprache ist schön direkt und knackig und von dem bereits angesprochenen Hammer Sustain profitiert letztendlich die gesamte Konstruktion. Das wirkt sich natürlich auch äußerst positiv auf die unverzerrten Klänge aus, die sich dank der Singlecoil-Option zudem recht flexibel einsetzen lassen. Akkordspiel und einzelne Töne erhalten somit eine gute „resonante“ Basis, auch wenn man hier keinen übertrieben glockigen und klaren Stratsound erwarten sollte – die Basis ist schließlich eine Metalgitarre und so klingt es merklich rauer, dafür aber auch deutlich druckvoller.
Der Artikel ist gut geschrieben. Die Soundbeispiele sind (wie immer) von hoher Qualität und bringen den Charakter der Gitarre super rüber. Die Schecter mit 7 Saiten ist im Metallgewerk ein schwerer Hammer !