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Report: Guitar Summit 2023 – Effektpedale & Amps

Guitar Summit 2023 - Effektpedale & Amps!

1. Oktober 2023

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Tja – so kann’s gehen. War die Guitar Summit vor ein paar Jährchen noch ein durchaus beachteter kleiner Bruder größerer Musikmessen, ist sie inzwischen zum absoluten Event geworden. Es hat einen Mordsspaß gemacht – und es war diesmal bei Weitem bunter und durchmischter, möchte man meinen.

Das dürfte durchaus mit der Tatsache zusammenhängen, dass man sich diesmal entschloss, zwischen den großen Rubriken des Thema Gears keine klaren Trennungen vorzunehmen: Über weite Teile fand man Amps neben Gitarren, neben Pedalen neben Holzspezialisten. Es war ein Fest – und mehr als in den Jahren zuvor vom regen Austausch untereinander geprägt. Jedenfalls war das mein Eindruck: Egal wohin man blickte, es wurde geschnattert, diskutiert und demonstriert. Gab es ganz, ganz konkrete Highlights? Ehrlich gesagt – nur bedingt. Mein Eindruck war nicht, dass man sich gegenseitig mit Innovationen übertrumpfen wollte. Die meisten Hersteller vertrauten auf ihr über die Jahre gut aufgestelltes Portfolio und zeigten allerhöchstens Variationen dessen, was sich in der Vergangenheit bewährt hatte. Das ist per se nichts Schlechtes – aber zumindest in meiner Wahrnehmung gab es keinen völligen Ausreißer oder einen Hersteller, der sich mit einer übertrumpfenden Innovation zentral positionierte. Mein persönliches Highlight ist, dass Hiwatt wohl ihre Vertriebsfrage in Deutschland endlich geklärt haben. Aber nichtsdestotrotz gab es viel zu sehen – und auch zu beschwatzen.

Electro Harmonix

Sie sind und bleiben die vielleicht populärsten Player auf dem Pedalmarkt: EHX. Auf der Guitar Summit ging es vor allem darum zu zeigen, wie groß das Portfolio inzwischen ist. Ich bezweifle, dass EHX in der nahen Zukunft noch mal nennenswerte Ausflüge Richtung Amps oder Experimente wagen wird.

Stattdessen war der Tenor ganz klar: EHX hat endlich den Dreh raus beim Konzept Mini-Stomper. Wir hatten erst zuletzt den Mini POG im Test und waren hellauf begeistert. Vom Freeze, über den Pitchfork, bis hin zum Oceans-Reverb: EHX hat sich neu aufgestellt an der Front und wir freuen uns darauf, die kleinen Prachtkerle bald mal in unserer Redaktion begrüßen zu dürfen.

Was noch nicht erhältlich ist: der Tribord Fuzz und ein neues Mini Tape Delay, die exklusiv auf der Messe vorgestellt wurden.

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Fortin Amplification

Ein paar Stände weiter: Fortin Amplification, die in unserer Redaktion wegen der nicht immer leichten Vertriebsfrage leider zu kurz gekommen sind. Wir gedenken, das bald zu ändern – und konnten beim extrem trockenen, extrem komprimierten und sagenhaft durchschlagenden Meshuggah Signature Amp erste Eindrücke sammeln, wohin die Reise für Fortin geht: High-End Power-Amps für die extreme Metal-Schiene.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Pedalauswahl seitens Fortin. Unbedingt mal auschecken: Das Catch 33 Booster- und Kompressor-Pedal. Besonders für aktive Tonabnehmer mit EMG-Charakter eine Menge wert.

Strymon

Auch Strymon war am Stand von B4 Distribution verteten – und wartete mit ein paar alten Bekannten und neuen Verdächtigen auf. Allen voran natürlich bleibt das Volante ein Hingucker – das Tape-Delay aller Tape-Delays.

Doch neu am Start sind unter anderem das Brig-Delay und das Cloudburst. Beide sollten wir uns in unserer Redaktion bald mal genauer ansehen. Beim Anspielen jedenfalls zeigte vor allem das Cloudburst ein fantastisches Tracking bei der String-Option. Die Streicher tracken polyphon und wirken lebendig und nicht abgeschmackt – was ganz Besonderes.

Friedman Amplification

Friedman Amps zog aus einem einfachen Grund meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich hatte vor ein paar Jahren ein Gespräch mit einem Gitarristen der Band Ghostkid, der darauf schwor, dass der Friedman Bill Kelliher Signature der beste Amp ist, den er je gespielt hat. Als ich sah, dass besagtes Gerät da stand, nahm ich die Singlecut zur Hand und versuchte mich.

Meine Güte, was für ein Brett. Der Friedman Butterslax Bill Kelliher (oben – nicht das ganz kleine Ding) Signature ist ein 4.000,- Euro Brett, das mich mal wieder daran erinnert hat, was für einen Unterschied es dann doch macht, einen echten, handverdrahten Power-Amp anzuspielen – und dass eben nicht alles vom digitalen Modelling abgebildet werden kann.

DSM Humboldt

Ein bisschen verwackelt – doch nichtsdestotrotz ein kleines Highlight: Am Musifacts-Stand konnte man unter anderem die neuen DSM Humboldt Geräte testen. Besonders neugierig war ich auf den neuen Simplifier. Der Simplifier MKII ist eine wahre Freude und als vollständig analoger Vorverstärker-, Endstufen- und Boxensimulator ein Rundumpaket, das jeden Cent wert ist. Das Silver Linings durchzujagen, hat einen Heidenspaß gemacht – schon irre, was es heutzutage bei den Amp in a box Ansätzen an Sound inzwischen ankommt. 

Uri Amplification

Ein neuer Amp-Hersteller, der mit seiner Optik mal was Neues wagt und sofort als Eyecatcher auf der Messe auffiel, war Uri Amplification. Wer bei dieser Optik an Sci-Fi-Spektakel wie 2001 Space Odyssey denkt, liegt nicht verkehrt. Handverdrahtet und mit einem Lead- und Clean-Channel ausgestattet, lässt sich über den Sound nur eins sagen: fett. Endlich traut sich mal jemand, das Thema Gitarren-Amp mit einem neuen Ansatz auszustatten und es frisch wirken zu lassen. Freue mich drauf und hoffe darauf, die ersten Uris in freier Wildbahn anzutreffen.

REVV Amps

Tja, was gibt es zu REVV zu sagen, was noch nicht gesagt worden ist? Mein Eindruck war, dass die Jungs und Mädels von REVV vor allem auf das Flaggschiff der Firma hinweisen wollten: den Revv Generator 120 MKIII, der gewissermaßen, das lässt sich nicht anders sagen, der perfekte, zeitgemäße Amp ist. Wer sich von dem Gerät ein deutliches Bild machen will, dem kann ich nur den Test von Axel Ritt ans Herz legen, der sich eingehend mit dem Generator beschäftigt hat:

Doch auch farbliche Variationen des G20 standen auf dem Programm …

… genauso wie die kleine, aber feine Pedalriege von REVV – dem TILT inklusive, der letztes Jahr rauskam und das perfekte Pendant zu den Amps der Firma darstellt.

KSR Amplification

KSR macht zuletzt durch ihre immer dichter und besser auffahrende Pedalschiene auf sich aufmerksam – allen voran durch das VESTA und das CERES. Beides sind hochflexible Preamps, die in erster Linie noch mit den Brettern von Victory Amps vergleichbar sind und eine Menge authentischer Rocksounds zustande bringen.

Beetronics FX

Beetronics FX bleit immer für eine Überraschung gut – ich glaube, wir hatten in unserer Redaktion so ziemlich jedes Pedal mal im Test, das auf dem Probetisch zugegen war. Und das nicht ohne Grund. Für mich sind Beetronics die Fuzz-Schmiede fürs 21. Jahrhundert. Mit der Vezzpa hatte ich den Spaß meines Lebens – auch wieder am Stand, wo ich mir auch endlich mal ein Bild des Seabee, das mein Kollege Matze getestet hat, machen konnte, eines Stereo-Chorus mit wahnsinnig warmer und sirupartiger Modulation.

Effekt-Boutique

Auch Andy Ebsen und seine Effekt-Boutique hatte einen kleinen, aber feinen Stand. Deutschlands bekanntester Boutique-Laden für Pedale der besonderen Art war so gesprächig und aufgeschlossen, wie man ihn kennt. Ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir Andy mal ausführlich interviewen. Hat eine Menge über seinen besonderen Kosmos zu erzählen, der Gute.

Vor Ort konnte ich mit dem OX endlich auch den Industrialectric Incinerator ausprobieren – ein zweikanaliges Höllenmonster, das in der Form eigentlich nur vom DBA Evil Fuzz übertroffen wird. Die Klänge, die aus dem Incinerator kommen, schreien förmlich nach Drum-Maschine und gemeingefährlichen Industrial.

IK Multimedia

Das „perfekte“ Board der Messe gab es meiner Meinung nach bei IK Multimedia zu bestaunen. Das Tonex hatten wir ebenfalls im Test vor geraumer Zeit. Das Gerät schnitt bei Matzes Test sehr gut ab und klang in dieser Konstellation wirklich sagenhaft, muss man sagen.

Walrus Audio

Walrus Audio überraschte uns jetzt nicht mit einer völlig neuen Art Pedal oder ließ eine Bombe platzen – tatsächlich gab es im Vorfeld ein paar Gerüchte, dass die Firma ein neues ACS1 vorstellen würde. Doch dabei handelt es sich in erster Linie um Firmware-Updates, wie mir am Stand erklärt wurde – und die eigentlich ein neues Review des ACS1 nötig machen. Anscheinend wurde der Hall noch mal verbessert, die Stereo-Option – und noch vieles mehr. Fakt ist also: Der ACS1 landet dank Firmware Updates bald wieder bei uns im Test!

Blackstar Amps

Blackstar Amps macht zuletzt alles richtig: Sie bringen zeitgemäße Röhrenverstärker mit dem wichtigen Gewichtsfaktor raus – leicht und handlich sind die Tops und Combos der St. James Serie. Vor allem aus der Nähe sind die Amps auch noch eins: schick und zwar so richtig.

Gleichzeitig haben sie mit der Amped-Serie die vielleicht besten tragbaren Röhrenamps rausgebracht, die es aktuell gibt. Die Produktmanager und Entwickler bei Blackstar wissen also ganz genau, was sie tun und was der moderne Gitarrist sucht oder braucht: Schleppen will niemand mehr. Auf authentischen Röhrensound verzichten aber auch nicht. Die Amped-1 Serie vereint wirklich das Beste aus allen Welten.

Collision Devices

Collision Devices überraschte mich mit dem TARS – eine futuristische Distortion mit einzigartigem Clipping und einer Filter-Expression-Funktion, die das Gerät zu einer wahren Freude machte. Speziell mit dem Reverb des Blackhole Symmetry kamen dabei außerordentliche Klänge bei rum. Für mich als Distortion-Freak ist der TARS somit auf meiner Wunschliste gelandet und war mein persönliches Highlight der Messe. Wir freuen uns darauf, das Gerät auf Herz und Nieren zu überprüfen.

HIWATT Amps

Beim Hiwatt Stand kam ich ins Gespräch mit Tom, der zum kleinen Team in Doncaster South Yorkshire gehört, die den Namen Hiwatt vorantreiben. Und wenn ich sage klein, meine ich klein: Aktuell sind drei Leute für Europa zuständig. Es ist wirklich ein seltsamer Stand, den Hiwatt hat. Diese Amps gehören zu den legendärsten überhaupt und sind in Europa viel zu schwer zu bekommen, da sie eben oft ausverkauft sind und bis auf ein paar Läden keinen landesweiten Vertrieb haben. Tom brachte es auf den Punkt: „Handwiring takes time“ – aber wir Spieler haben das Nachsehen. Nun soll sich die Vertriebsfrage geklärt haben – Tom wollte keinen Namen nennen, aber es scheint, dass es bald feststeht: Hiwatt kriegt einen Deutschlandvertrieb und die Amp-Schönheiten wie den Custom Super Hi 50 wird man schon bald um ein Vielfaches einfacher an die Hand kriegen. Mich freut’s – das Budget für einen guten Hiwatt ist reserviert. Wer mal ein Paar P90s oder Vintage-Coils mit einem Hiwatt gespielt hat, wird mich verstehen.

BluGuitar

Eine echte Neuheit gab es von BluGuitar – die sind mit dem AMP X nun einen Schritt weiter gegangen und wollen das Amp1 Iridium und Amp1 Mercury übertrumpfen. Leider war Thomas Blug komplett eingebunden und es kam leider nicht zum ausführlichen Gespräch, aber Fakt ist: Beim Amp X kommt die Nanotube-Technologie zum Einsatz. Um zu verstehen, was beim Amp X passieren soll, zitieren wir wahrscheinlich am besten die Website:

Nach vier Jahrzehnten als Sounddesigner hatte BluGuitar-Mastermind Thomas Blug die Idee, einen voll analogen Nanotube™-Gitarrenverstärker zu entwickeln, der so flexibel ist, dass er den Aufbau und den Sound eines jeden erdenklichen Amps originalgetreu nachbilden kann – sowohl Amps, die uns in der Vergangenheit begeistert haben als auch solche, die es heute noch gar nicht gibt. Kombiniert mit der 100-Watt-Nanotube™-Endstufe von BluGuitar – wäre das dann nicht „the most powerful guitar amp ever“?

Wir sind gespannt!

Soldano Amps

Und auch Soldano gab es unweit der Friedman Stände zu bestaunen: Den Soldano SLO 30 und Soldano SLO 100 – jeweils in Purple-Ausführung, genau wie den SLO 30 Combo. Wir haben den Soldano SLO 30 getestet und selbst ein Interview mit Mike geführt. Der war natürlich vor Ort – aber allein daneben stehen und zuhören, wie jemand den Soldano entfesselt – immer wieder eine Freude.

Old Blood Noise Endeavors

Das Procession war mein erstes Effektpedal überhaupt – und ich werde immer noch nostalgisch, wenn ich das schöne Ding sehe. Old Blood Noise Endeavors hat viele unterschiedliche Pedale die letzten Jahre rausgebracht, die allesamt eher auf der ausgefallenen Seite rauskommen. Einen Großteil davon haben wir ebenfalls getestet. Vor Ort habe ich aber das erste Mal den WhiteCap gespielt und hatte mit diesem dualen Tremolo durchaus meine Freude. Und auch der BL-37 Reverb mit dem Slider ist frisch und macht durchaus Spaß – selbst wenn er klanglich nichts spektakulär Neues bietet.

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