Instrumente pulen
Was in dem Demobeispiel noch recht leicht von der Hand geht und auch ein ganz ordentliches Ergebnis zu Tage fördert, ist bei komplexeren Sounds schon nicht mehr ganz so einfach. Will man etwa ein Instrument oder eine Stimme aus einem Soundtrack herauslösen (so, wie es uns die Ankündigung versichert), so stößt man schnell an die Grenzen. Nicht ganz klar ist dabei erst mal, ob das jetzt die eigenen sind oder die der Software. Einfach dransetzen, Knöpfe drücken und fertig? Schön wär’s. Um zum anfänglichen Bild mit dem Kuchen zurückzukehren: Ja, man kann die Rosinen wieder aus dem Teig pulen – aber es klebt dann noch jede Menge Butter daran. Und andere Zutaten bleiben wohl für immer verschwunden.
Das A und O für ein gutes Resultat sind hier dann die zusätzlichen Feineinstellungen, die man vor dem Entfernen eines Layers zu tätigen hat. Da wird vorsichtig an Schrauben wie „tolerance (dB)“, „spread“ (bin) oder „harmonic rank“ gedreht, herumprobiert, eine neue Einstellung gesucht – solange, bis es passt.
Und es ist auch viel Sucharbeit gefragt: Mit der Maus fährt man über einzelne Frequenzen, spielt sie einzeln mit der TAB-Taste ab (die hilfreichste und am häufigsten genutzte Funktion im SpectraLayer), bis man den Sound, das Instrument gefunden hat, das man sucht. Es wird isoliert, wieder durchgehört, man stellt fest, dass da wohl noch mehr Frequenzen zu gehören (die die Software eben nicht immer alle automatisch findet), isoliert auch die – und so weiter.
Eine große Hilfe beim Extrahieren von – beispielsweise – Orchesterstimmen kann die 3D-Darstellung der Frequenzverläufe sein. Hier lässt sich dann eine einzelne Stimme deutlich besser ausfindig machen. Hier möchte ich mal den Streichersatz etwas ausdünnen und eine Violinenstimme entfernen.
Was in der Normalansicht noch so aussieht:
… wird in der 3D-Ansicht viel übersichtlicher. Mit Hilfe der TAB-Taste ist die Violine im Nu gefunden.
Die könnte ich jetzt zum Beispiel etwas leiser machen oder stimmen und dann wieder einsetzen. Will ich sie dagegen einfach ganz entfernen, gibt es erst einmal ein deutliches Loch – und erneut die Erkenntnis, dass da noch viel Feinarbeit notwendig ist.
Sehr ausführlicher Testbericht und auch die Klangbeispiele verdeutlichen alle Stärken und Schwächen. Ich vermute das top Tool für solche Aufgaben ist wohl immer noch der „reNOVAtor“ von Algorithmix. Schade nur das es so unglaublich teuer ist und schade auch das alle bisherigen „Alternativen“ wie z.B. R-Mix und eben SpectraLayers so unsauber arbeiten.
Nach einigen Versuchen mir der Demo gelangt man schnell zu der Einsicht.
Das Programm hält in keinster Weise, was die Werbung allzu vollmundig verspricht.
Die Bedienung… Umständlicher geht’s kaum!
Mein Fazit: Unbrauchbar… zumindest was den anvisierten Markt betrifft.
ich habe an spektralzerlegung selbst mitgearbeitet und es ist unglaublich kompliziert. gerade, weil die oberwellen sich immer wieder mit anderen ueberlagern, kommt man ohne eine nachbildung bei der resynthese nicht aus.