Sequencer mit enormen Möglichkeiten
Wer kennt es nicht: Da hat man endlich das vermeintlich perfekte Setup zusammen und doch will es nicht so ganz klappen. Synthesizer ohne Sequencer, Drumcomputer im selben 4/4 Beat festgefahren und eigentlich bräuchte man mindestens 8 Hände, um alles zu bedienen. Was fehlt ist ein anständiger Sequencer. Komplett mit CV-Outs und den standardisierten MIDI-Buchsen kommt der Squarp Instruments Pyramid erst einmal unscheinbar daher. Unter der mattschwarzen Haube schlummert aber ein ausgefeilter Sequencer, der mit unbegrenzter Polyphonie und euklidischen Algorithmen komplexeste Strukturen erzeugen kann. Der Pyramid als das Hirn, das über die MIDI-Stränge den Körper steuert So ungefähr würde ich das Konzept hinter dem Gerät einschätzen.
Das Äußere
Bevor es aber an die inneren Werte des Squarp Instruments Pyramid geht, wird natürlich das Äußere sondiert. Mattschwarz lackiert, insgesamt 27 mittelgroße und 8 kleine Gummitaster, 6 Encoder, ein LC-Display und sogar ein Touchpad – auf großzügigen 206 x 268 mm verteilt findet all das Platz, ohne gedrungen zu wirken. Alles wirkt aufgeräumt und durch die zum Nutzer geneigte Position sehr einladend. Der Squarp Instruments Pyramid ist hochwertig verarbeitet. Dem Preissegment angemessen sind die Encoder mit angenehmen Widerstand ausgestattet und die Gummipads fühlen sich ebenfalls gut an.
Das Gehäuse dürfte sich in die typische Studioumgebung einfügen, ohne allzu viel Aufsehen zu erregen. Die Qualität des Touchpads ist ebenfalls ordentlich. Die Kunststoffoberfläche ist sehr sensibel und reagiert schon auf kleinste Bewegungen, was genaue Einstellungen erschwert. Dem kann aber entgegengehalten werden, dass er eher als expressiver Controller für Live-Manipulation dienen soll. Sehr angetan bin ich von der beigelegten Manual-Karte. Sie erleichtert den Einstieg ungemein und vermittelt die wichtigsten Funktionen. Die vollständige Bedienungsanleitung hat immerhin stolze 60 Seiten und steht als PDF-Download zur Verfügung.
Funktionsumfang
Genug der Oberflächlichkeiten – jetzt geht es ans Eingemachte. Bei der Arbeit mit dem Pyramid gibt es grundsätzlich 4 Modi. Man hat hier die Wahl zwischen „Live“, „Step“, „Track“ und „Sequencer“. Die Tracks und Sequenzen werden in Projekten hinterlegt, die intern gespeichert oder von einer SD-Karte geladen werden können. Über die SD-Karte wie auch über eine USB-Verbindung können MIDI-Tracks auf den Rechner importiert werden. In Ableton wird der Pyramid sofort erkannt und lässt sich schnell in ein DAW-basiertes Setup eingliedern. Nun zu den Modi:
Live Mode
Im Live Modus können Noten und Automationen eingespielt und aufgenommen werden. Das geschieht über die Gummipads, die in der oberen Reihe im Keyboard-Modus die Belegung einer Klaviatur imitieren oder als „Smartpads“ fungieren können. Die schlauen Pads befinden sich in der untersten Reihe und können im Chord-, Note Repeat- oder im Scale-Modus eingesetzt werden. Es können alle Pads gleichzeitig gespielt werden. Eine gute Designentscheidung, die das Spiel im Live-Modus natürlicher werden lässt. Dagegen steht der Fakt, dass die Gummipads keine Anschlagsdynamik registrieren. Bestimmt nicht nur für mich als passionierter Fingertrommler eine echte Enttäuschung und das erste große Minus. Auch die fünf Encoder und das Touchpad können live aufgenommen werden und so die ihnen zugewiesenen Parameter automatisieren.
Step Mode
Weiter im Text zum Step Modus, der sogar mit noch mehr Untermodi aufwartet: Standesgemäß findet sich der Note-Modus, in dem man ganz gewohnt Noten auf einem Pianoroll platzieren kann. Auch der Chord-Modus ist hier vertreten. Dicht gefolgt von dem Exoten der Operationsmodi: Der Retrohype der letzten Jahre hat weitaus bizarrere Früchte getragen als mentholfarbene Jacken und langbärtige Yuppies im Used-Look. Eine dieser Früchte ist der neueste Trend im Sequencer-Bereich: Dem Geiste Euklids entsprungene Algorithmen, die abgekürzt „euklidische Sequenzen“ genannt werden. Die Algorithmen beschreiben verschiedene Möglichkeiten, eine Menge von x Noten über eine Länge von y Schritten zu verteilen.
Das Ganze funktioniert mit jeweils einer Note und Polyphonie ist im „Euclid-Mode“ nicht möglich. Die so entstehenden Sequenzen werden im Zusammenhang mit anderen Patterns erst so richtig lohnenswert, denn wenn drei bis vier verschiedene Algorithmen in- und auseinander laufen, passiert einfach ordentlich was. Ein zielgerichtetes Arbeiten ist „von Hand“ definitiv schneller, allerdings kommen auf die „mathematische“ Weise eben doch überraschend andersartige Phrasierungen und Rhythmusstrukturen heraus. Im Step Mode können aber auch CC-Nachrichten gesetzt und die Parameter der Effektsektion gesetzt werden. Wer das Wörtchen Parameter-Locks kennt, wird die Implikationen von diesem Feature erahnen können. In der Zeit dieses Tests habe ich circa 30% der Zeit produktiv mit dem Gerät gearbeitet und 70% mit Automationen für Parameter verbracht. Jedes Mal war ich wieder erstaunt darüber, wie anders meine Synthesizer klingen können, wenn der Pyramid den Takt vorgibt. Um die Form zu wahren, folgen die Informationen zu den verschiedenen Effekten später im Text.
Track Mode
Nun zum Track-Mode, der sich an dritter Stelle befindet. Einzelne Sequenzen stummschalten, die Patternlänge und Time-Signature regulieren und MIDI-Kanäle zuweisen. Diese Basisfunktionen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Das Time-Signature-Feature ist ein tolles Tool. Anstatt sich jedes Mal an die Patternlänge machen zu müssen, kann man bei laufendem Betrieb einfach zwischen den Settings springen. Die Länge bleibt dabei unangetastet und das Original-Pattern erhalten – Polyrhythmik ahoi!
Insgesamt kann jede Sequenz bis zu 6.144 Steps (!!!) lang sein. Das ist aber nicht das Ende der Fahnenstange, denn die 6.144 Steps beziehen sich auf einen Zoom-Wert von x4. Diese Zoom-Einstellung reicht aber bis x16, was bedeutet, dass man prinzipiell bis zu 24.576 Steps pro Pattern füllen könnte. Den Lauflichtern bei höchstem Zoom-Setting zuzuschauen ist Epilepsie-Gefährdeten allerdings nicht zu empfehlen. Immerhin tröstet der große Platz ein wenig über den Umstand hinweg, dass das Laden eines neuen Projekts die Wiedergabe unterbricht.
SEQ Mode
Der letzte im Bunde ist der Sequencer Modus. Hier wird sozusagen das Management der erstellten Patterns und Tracks abgehalten. Standardmäßig fängt er bei der Ersten von insgesamt 32 Sequenzen an. Wählt man einen leeren Slot an, wird die laufende Sequenz in diesen hineinkopiert, was den Workflow erleichtert. Da die Mutes in der Sequenz gespeichert werden, kann man zum Beispiel bei Seq.1 die Tracks 1 bis x stummschalten und in einer weiteren Sequenz wieder andere Mute-Einstellungen abspeichern. In der Livesituation und zur Komposition ein praktikables Feature.
FX
Die erstellten Patterns können und sollen nun mit maximal 4 internen Effekten ausgestattet werden. Aus einem Pool von insgesamt 12 Effekten kann man zwischen folgenden MIDI-FX wählen:
1. Der „Quantizer“ verrichtet seine Arbeit ganz gewohnt und bringt eingetippte Notenwerte in Reihe. Er wird automatisch an erster Stelle der FX-Kette gesetzt. Da der Squarp Instruments Pyramid über keine „normale“ Quantizer-Funktion verfügt, muss man zumindest einen Platz für ihn einrechnen, vorausgesetzt, die Sequenz soll auch quantisiert werden.
2. Der „Arpeggiator“ dürfte hier auch niemanden überraschen und kommt mit den üblichen Parametern daher. Er reicht hinauf bis in die 64tel und über -5 bis +5 Oktaven-Werte. Die Auswahl besteht aus den Typen „Up“, „Down“ und „Random“ und „Assign“. Die ersten drei werde ich nicht erläutern müssen und bei Assign werden die Noten in der eingespielten Reihenfolge fortgesetzt. Das klingt nicht sehr üppig, aber mit der Möglichkeit, die FX-Parameter pro Step zu verändern, können auch komplexere Variationen erreicht werden.
3. Der „Harmonizer“ fügt der Sequenz bis zu 4 zusätzliche Noten zu.
4. „Swing“ verschiebt die Noten um einen prozentualen Anteil und kann mit dem „Grid“-Parameter nach Geschmack zwischen 1/1 und 1/32 Werten konfiguriert werden.
5. Wer seinem Glück vertraut, kann mit dem „Randomizer“ etwas Zufall ins Spiel bringen. Entweder Velocity, Pitch oder Notenlänge werden Zufallswerte zugeordnet, die in einem einstellbaren Bereich arbeiten.
6. Das „Delay“ des Pyramid kann zwar ganz zahm sein, ab höheren Werten wird es aber richtig verrückt. Time, Repeat, Feedback und Dry/Wet-Anteil klingen erst einmal nach den üblichen Verdächtigen, aber in den höheren Registern geht es richtig zur Sache. So reicht der Repeat-Wert tatsächlich bis 128, was bei einer normalen Sequenz und einer Delay-Time von 1/8 schon eher nach durchgängigem Drone klingt. Also lieber den Volume-Regler am Synthesizer etwas runterdrehen, bevor man hier in die Vollen geht.
7. Der „Equalizer“ nutzt die Velocity, um einen EQ-Effekt zu emulieren. Erst wird der Grundton ausgewählt und anschließend kann der Gain-Anteil in den Tiefen, Mitten und Höhen angepasst werden. Das funktioniert natürlich nur mit Geräten, die überhaupt einen Velocity-Wert über MIDI auslesen können.
8. Wer aus den typischen Melodieabfolgen der westlichen Welt ausbrechen will, kann mit dem „Scale“-Effekt die Tonskala variieren. Zwischen „Major“ und „Chromatic“ können Spielarten wie „Hawaiian“, „Ionian“, dem politisch zweifelhaft betitelten „Gipsy“ und viele weitere angewählt werden.
9. „Note-2-CC“ überträgt CC-Informationen gemessen an den Notenwerten der laufenden Sequenz. Was genau dieser Effekt bewirkt, kommt gänzlich auf das empfangende Gerät an und würde den Rahmen dieses Tests sprengen.
10. Der „BPM“-Effekt wirkt sich global aus und rief bei mir erstmal Konfusion hervor. Nach einem Blick ins Handbuch erschloss sich sein Nutzen dann doch. Da die Effekte mit Automationskurven moduliert werden können, lassen sich so Tempoänderungen einprogrammieren. Er kann zum Beispiel für Transitions im Tempo mobilisiert werden.
11. „Chance“ ist der Parameter für die Spieler unter uns. Wie stark der Zufall in das Spiel des Pyramid eingreift, kann mit einem Wert zwischen 0 und 100 oder dem Velocity-Setting eingestellt werden, wobei die Velocity der Note in einen prozentualen Wert konvertiert und somit die Wahrscheinlichkeit bestimmt wird. Der Effekt lässt dann zufällig ausgewählte Noten verstummen.
12. Der letzte MIDI-Effekt ist der, mit dem ich in der Zeit des Tests am meisten Spaß hatte. Die „CC LFO“ ermöglicht die Modulation mittels typischer LFO-Schwingungsformen. Hier kann mit Sine, Triangle, Square, Ramp oder Sample & Hold ein Signal gesendet werden, das sich in seiner Intensität, Rate und Phase verändern lässt. Es empfiehlt sich, dafür das Handbuch des angesteuerten Geräts bei der Hand zu haben, denn beim Switchen durch die Destinationen wird der Effekt jedes Mal auf „OFF“ gestellt. Das ist ein wenig nervig, aber da man ja nur durch die Kanäle scrollen kann, notwendig. Sonst würde man auf dem Weg zu CC x sämtliche Dazwischenliegende modulieren, was Gott-weiß-welche Folgen haben könnte. Der auf CCs zuweisbare LFO ist für mich das Highlight der Effektsektion, da er so vielseitig einsetzbar ist.
Anschlüsse
Als Mittelpunkt des Setups muss der Pyramid seine Datenmaße auch irgendwie weitergeben. Das geschieht hier über die zwei MIDI-Ausgänge, von denen einer auch DIN-Sync ausgeben kann, sowie die drei CV-Ausgänge. CV-Out, Gate-Out und CV Envelope-Out lassen auch das Modularsystem oder Synthesizer aus einer millionen Jahren vor der MIDI-Zeit singen. Außerdem kann der Squarp Instruments Pyramid über zwei Eingänge auch CV- und Gate-Signale empfangen wie natürlich auch MIDI-Signale über MIDI-In. Die Stromversorgung und optionale Nutzung mit dem Rechner vollzieht sich über einen USB-Eingang. Über den rückseitigen SD-Kartenslot können gespeicherte Settings abgerufen werden.
Klingt wie der perfekte Sequencer.
Besonders die Note-to-CC Funktion stell ich mir (In Verbindung mit LFO’s und anderen Midi FX) spannend vor. Muss ich mal im Handbuch nachschauen wie genau das funktioniert.
Klingt richtig spannend – aber die Preiszugeständnisse zu Lasten der Bedienung finde ich immer nicht nachvollziehbar. Das stört mich auch bei ELEKTRON. Ich besitze zur Zeit eine MC909, deren User-Interface vorbildlich gelöst wurde, aber dafür hat sie bei der Live-Eingabe wieder das Nachsehen.
Schöner Test, aber entweder habe ich das übersehen, oder ein absolut spannendes Feature wurde vergessen. Ich hatte mich eine Zeit sehr intensiv mit dem Gerät auseinandergesetzt und überlegt es zu kaufen. Dabei gefiel mir die Möglichkeit, auch via USB Plug-Ins oder iPad-INstrumente ansteuern zu können, so dass man sich die Instrumente recht flexibel zusammenstellen kann. Beispielsweise ließe sich ein iPad-INstrument auf die Schnelle spontan mit einbinden oder man nutzt ein Software-Synthesizer ohne DAW.
@Stephan Merk ja, per usb lassen sich pc/mac/ipad direkt ansteuern. beim ipad am besten cck usb 3 benutzten, dann lädt das ipad währenddessen auch noch.
oder aber ich deinen kommentar nicht ganz verstanden und du meintest, dass ein anderes feature vergessen wurde.
Nach etwas eingewöhnung habe ich meinen cirklon verkauft und vermisse ihn gar nicht mehr.
Pyramid & Beatmaker 3 ist auch eine gute Kombi. Ist halt komfortabler, wenn man sequenzer und sampler getrennt hat.
@Pygman Genau das meinte ich. Dass man es aber über das neue CCK auch laden kann, wusste ich jetzt wiederum aber nicht. Wie das gehen soll frage ich mich aber schon, da das iPad ja der Host ist und vom Client ja keine Energie zum Host fließt, zumindest wäre ich jetzt davon ausgegangen.
Ich habe das Teil, aber leider wenig Zeit.
Wie ist das mit dem Monat Einarbeitung gemeint? Jeden Abend 1 Stunde oder mehr?
@olduser 3×3 stunden oder 5×2 stunden, dann ist routine drinnen.
Danke, am besten in Folge denke ich. Da bleinb ich dran, mir gefäält das Maschinchen.
Der Test fällt leider viel zu kurz aus. Kratzt minimal an der Oberfläche. So viele Möglichkeiten, die nicht erwähnt wurden. Allein das Patternprinzip, Transpose, und vieles mehr. Abgesehen davon kenne ich nicht einen einzigen Sequenzer, dessen Pads anschlagsdynamisch sind. Sei es nun Cirklon, Entropy, Elektron etc. Ich habe ihn jetzt seit einem Jahr und bin begeistert. Ich empfehle jedem, der interessiert ist, ein Blick auf die Website von Squarp. Dort gibt es auch einige Videos.
@Eric Beatstep Pro?
Den „nur“ als MIDI-Controller zu bezeichnen wäre nicht ganz gerecht……
Die Anschlagdynamik geht mir eigentlich nicht ab. Ich finde es sowieso ratsam ein Keyboard oder ähnliches zum Einspielen zu verwenden, eine Oktave am Squarp ist nicht viel. An die Basics der Menü-Führung gewöhnt man sich schnell. Es lässt sich vieles mit einer Hand bedienen. Der Test war womöglich über einem zu kurzen Zeitraum. Die Schablone habe ich nach dem ersten Tag kaum mehr gebraucht. Bleibt ein wenig Menüdiving, wenn ich alle Features nutzen will. Dafür ist es recht kompakt und kann die DAW vollständig ersetzen (ist zumindest bei mir so).
Für das was der Squarp Pyramid sein will und ist, nämlich eine moderne umfassende Midisteuereinheit, die eben auf unterschiedliche Weise eingebunden werden kann. Dabei aber kompakt und von der Handhabe einen guten Kompromiss darstellt. Gerade wegen der unterschiedlichen Unterstrukturen und routing Möglichkeiten. Vielfach sind die Kombinationen aus Encoder und Pad drücken zur aktivierung von Funktionen etwas nervig, weil man schon besser zwei Hände braucht aber im ganzen ist mit der angesprochenen Einarbeitungszeit einiges damit möglich.
Ist halt auch nur ein moderner hardware Sequencer
Der Pyramid kann sicher die DAW ersetzen, muss aber USB-powered werden? Ich habe Anfang des Jahres auf einen Kawai Q-80 gewechselt, den ich günstig in der Bucht fand. Der ist natürlich nicht mit dem Pyramid zu vergleichen, aber zum PC-freien Arbeiten ist er für mich ideal – band-basiertes Prinzip.
@Son of MooG Jein, der Pyramid wird über das mitgelieferte 5 V Netzteil betrieben, kann aber eben auch als Vst Controller dienen und wird dann über ein USB Kabel versorgt.
Die Vorzüge liegen ganz eindeutig, bei der Vielzahl an Möglichkeiten. Sprich Midi Effekte, die über die Encoder und das Touchpad editiert werden können. Spontanes recorden, loopen und detaillierte Arrangements im Seq Mode. Oder im Takt zur Sequenz jammen. Als auch die Taktmaße andere sein können, dafür gibt es gleich zwei Möglichkeiten, einmal Polymetric und Polyrythmic.
Ziemlich umfassend das ganze.
Besonders hervorheben würde ich, das externe Hardware mit Limitierungen, dank der 64 Tracks perfekt als Expander genutzt werden können.
Ärgernisse wie Beschränkungen auf 4 Bar Taktlänge sind damit von gestern, ebenso der Mangel an Tastern und Schaltern in Synthesizern kann dank der Encoder, Taster, Touchfeld Möglichkeit kompensiert werden und nervige Menüführungen damit umgangen.
Also wieso neue Geräte kaufen, wen man mithilfe eines Hardwaresequenzers die besitzenden, auch älteren Kisten um einige Möglichkeiten erweitern kann.
Soweit ich das richtig verstanden habe, ist eine Spur auf 32 Patterns begrenzt. Das entspricht bei viertaktigen Patterns und 120 BPM gerade einmal einer Minute…
Wie geht man also mit längeren Melodielinien um? Alles in einen einzigen Clip mit einer entsprechenden Anzahl an Takten packen?
@buzz Auf Seite 2 heißt es, dass über 6100 Steps innerhalb einer „Sequenz“ Platz hätten. Damit ist wohl ein Pattern gemeint, da im „Sequencer-Mode“ diese Patterns und Tracks gemanagt werden (anderswo nennt man das „Song-Mode“). Es können bis zu 32 solcher Sequenzen gespeichert werden; so habe ich das verstanden.
@Son of MooG Genau, bis zu 384 Takte kann so ein Pattern wohl haben. Aber eben nur max. 32 unterschiedliche Pattern zum freien Kombinieren. Das ist eigentich sehr wenig, wenn man komplexe Songarangements angehen will. Oder ich habe da was grundlegendes Übersehen.
@buzz Zur Klarstellung dieser Ausschnitt aus dem Spec-Sheet:
„● Maximum number of tracks played at the same time: 64
● Maximum number of patterns per track: 32
● Maximum number of sequences (group of tracks & patterns): 32
● Maximum number of projects: 256
● Maximum number of midi events (notes, CC, …) per project: 9000
● Track length: 1/4 bar (a quarter note) to 384 bars
● Track time signature: 1/1 to 24/16 or 1:1 to 24:16
● Recording resolution: 96ppqn
● Tempo: 10.0 to 999.9 BPM“
Damit dürfte alles gesagt sein, oder?
@Son of MooG Ja, danke für’s nochmal nachschauen.
Damit liegt der Sequencer in puncto Speicherkapazität auf der Hälfte einer TR-808 von 1980…
(Die bot 32 Patterns/Track bei einem Maximum von 768 Takten). Das ist extrem schade, denn der generative Ansatz des Systems sollte eigentlich zum ausgedehnten Experimentieren einladen. So bleibt es hier bei eher repetitiven Tracks oder Live-Anwendungen.
Vielleicht gibt’s ja bald noch mal ein Speicherupdate. Wäre definitiv cool, denn ich finde die Kiste sehr spannend als Alternative zur DAW.
@buzz Es gibt die 384 Takte pro Pattern, dann also max. 32 x 384 Takte pro Track. Es war aber bis vor dem letzten update eher so gedacht, dass die 64 Tracks mit aktivieren/mute für die Songstruktur zuständig sind. Die Patterns gibt es erst seit dem letztem update.
@elektrovog Habe vor wenigen Tagen an Squarp geschrieben und eine gegenteilige Antwort erhalten. Es sind nicht mehr als 384 Takte pro Track. Die kann man sich dann auf bis zu 32 Patterns einteilen.
Aber selbst wenn man die einzelnen Patterns sehr lang gestalten könnte, sind 32 Clips pro Track ziemlich dürftig und keinesfalls zeitgemäß. Für lange und komplexe Kompositionen taugt das nichts.
@buzz An die Grenzen bin ich bis jetzt noch nicht gestossen. Wie gesagt können ja problemlos die 64 Tracks bespielt und arrangiert werden, wenn die Patterns für einen Track nicht reichen.
Klar, vielleicht genügt es auch manchen nicht.