Besonderheiten der Swissonic ASM5
Die beiden Lautsprecher verfügen über je ein Netzteil und werden mit entsprechend zwei Kaltgerätekabeln und Klebepads ausgeliefert. Sie wiegen je 4,6 kg und sind 18,5 cm breit, 27,8 cm hoch und 20 cm tief.
Der weiße, vermutlich aus einem Papierverbund bestehende Woofer misst rund 13,3 cm, der Naturseidenhochtöner etwa 1,3 cm. Angetrieben werden sie von zwei Class-AB-Endstufen mit 40 Watt Ausgangsleistung für den Woofer und 20 Watt für den Hochtöner. Beim Bi-Amping erfolgt die Frequenzteilung vor den Endstufen, das ist in dieser Preisklasse nicht immer üblich. Einen angedeuteten Waveguide gibt es zwar, die Abstrahlung ist jedoch recht weit ausgelegt. Laut Thomann wird ein Frequenzbereich von 55 Hz bis 20 kHz abgedeckt, die Übergangsfrequenz liegt bei 2,7 kHz.
Mit 6,25″ Woofer (45 Hz, 60 Watt) werden die technisch ansonsten baugleichen und größeren Swissonic ASM7 alternativ angeboten.
Auf der Rückseite finden sich neben symmetrischen XLR- und 6,35 mm Klinkenbuchsen auch unsymmetrische Cinch-Eingänge für Produkte der Unterhaltungselektronik. Neben IEC-Buchse mit Sicherung, Netzschalter und Lautstärkeregler lassen sich die Höhen mit einem Filter um jeweils 2 dB anheben bzw. absenken.
Ein Schiebeschalter mit der Beschriftung Acoustic Space erinnert mich an Mackie, er funktioniert auch entsprechend. Mit ihm lassen sich die Tiefen um -2 oder -4 dB absenken, um die wand- und eckennahe Aufstellung zu vereinfachen. Ein Lowcut-Filter erlaubt es, Frequenzen unterhalb von 100 bzw. 80 Hz abzuschneiden, was vor allem den Betrieb mit Subwoofern erleichtert. Leider macht der Hersteller keine Angaben über die Flankensteilheit oder den Lautstärkeabfall an den Eckfrequenzen, man muss sich also primär auf das eigene Gehör verlassen. Das ist ohnehin sinnvoller, als nicht selten geschönten Datenblättern zu vertrauen.
Der Klang der Swissonic ASM5 und Sub10
Betrachten wir zunächst das Ensemble in Kombination, denn der Swissonic Sub10 und ASM5 passen klanglich gut zusammen. Bei richtiger Einstellung kann der Subwoofer die Monitore sinnvoll unterstützen und ihnen zwar das notwendige Bassfundament verleihen, die exakte Beurteilung von Frequenzbereichen fällt allerdings etwas schwer.
Das liegt an verschiedenen Faktoren, die im Folgenden noch deutlich werden. Mit den Einstellmöglichkeiten und bei der Aufstellung lässt sich experimentieren und je nach Raumsituation manches noch herausholen. Die fest eingestellte Abschaltung reduziert den Energieverbrauch auf 0,5 Watt je Box, dann sind sie auch nicht mehr hörbar. Im Betrieb sind zwar die ASM5 erstaunlich ruhig, der Sub10 brummt hingegen hörbar, was während der Musikwiedergabe allerdings nicht auffällt.
Der Swissonic Sub10 klingt einerseits zwar druckvoll und kann auch richtig laut, selbst das Filter riegelt den oberen Bassbereich gut ab. Auf der anderen Seite fehlt es ihm etwas an Impulstreue und Straffheit, auch wenn sich tiefe Frequenzen tonal gut zuordnen lassen. Dass er in diesem Preisbereich mehr Power als Ehrlichkeit vermittelt, kann man ihm verzeihen. Das Gehäuse wird gut entkoppelt und die Eigenvibrationen halten sich in Grenzen. Das gilt auch für Windgeräusche, die breite Reflexöffnung an der Front lässt den Druckstau gut ab, wenn auch mit deutlichem Ventilator-Effekt.
Die Swissonic ASM5 klingen weniger neutral. Am unteren Frequenzbereich gibt es entsprechend einen Bassabfall, aber auch ohne Subwoofer bringen sie tiefe Frequenzen für ihre Größe gut rüber.
Weniger gut klappt das im Hochtonbereich, hier klingen sie in Teilen etwas scharf. Senkt man die Höhen um 2 dB ab, ist es etwas besser und sie nähern sich der neutralen Abbildung an. Die Mitten sind auch nicht ganz sauber durchgezeichnet und es fehlt ihnen etwas an Auflösungsverhalten. Auch in den unteren Mitten gibt es Abweichungen im Frequenzverlauf, die man vor allem im Vergleich zu neutralen Studioabhören wahrnimmt. Die Gehäusevibrationen halten sich zwar in Grenzen, sie vom Untergrund zu entkoppeln ist trotzdem zu empfehlen.
Für wen sind die Swissonic Sub10 und ASM5 sinnvoll?
Wie eingangs erwähnt, ist eine abschließende Beurteilung nicht ganz einfach. Grundsätzlich scheint man sich bei günstigen Abhörmonitoren nicht immer an der Linearität zu orientieren. Das ist auch kein Nachteil, zumal sie dadurch auch Musikhörer ansprechen und eine sinnvolle Alternative zu gewöhnlichen Multimedia-Boxen sein können. Gerade dafür eignen sich die Swissonic Sub10 und ASM5 hervorragend, zum kritischen Abhören und Beurteilen von Frequenzen und Tiefenstaffelung verfehlen sie allerdings etwas ihr Ziel.
Im Vergleich zu Subwoofer-Satelliten-Systemen aus dem Multimedia-Bereich ist der weite Frequenzgang der ASM5 begünstigend für die Stereoabbildung, so dass sich der Sub10 nur auf tiefe Frequenzen beschränken muss. Als Weiteres sorgen die vielen Einstellungs- und Aufstelloptionen und die breite Abstrahlung der ASM5 für genügend Freiraum, um das System an die eigenen Hörgewohnheiten anzupassen. Anwender, die weniger Wert auf lineare Abbildung legen und einen fetten Sound bevorzugen, werden jedenfalls nicht enttäuscht. Am Ende des Tages muss allerdings der eigene Höreindruck darüber entscheiden, ob die Klangsignatur zu einem passt. Immerhin bekommt man für rund 400,- Euro schon große, linear klingende Studiomonitore, die allerdings im Bassbereich dem Swissonic Sub10 wenig entgegensetzen.
Für ein kleines Wohnzimmer Studio scheinen die Boxen zu taugen, quasi die KRK von Thomann. Mich interessiert das Brummen vom Subwoofer, ist das auch ohne angeschlossene Kabel der Fall? Sowas sollte eigentlich nicht sein. Ich benutze seit über 10 Jahren die Syrincs M3-220 und finde das diese kleineren Systeme für Hobby Musiker wirklich ausreichen. – wenn eh keine großartige Raumoptimierung stattfindet
@bytechop Hallo, das Brummen kommt in der Tat vom Netzteil, aber das ist bei vielen günstigen Modellen nicht ungewöhnlich und stört in diesem Falle wenigstens kaum. Kompromisse sind unvermeidbar, gerade in der heutigen Zeit bei Netztrafos oder deren Kapselung.
@Stephan Merk Ne saubere Versorgungsspannung hinzubekommen ist ja nun auch nicht gerade Raumfahrttechnik. Aber KRK hat das Problem wohl auch. :)
Mischen kann man mit den Dingern – was aber nervt, ist die Abschaltautomatik. Die Dinger schalten sich nämlich auch gerne dann mal aus, wenn man mal leise abhört.
Zum „Entkoppeln“ kann man ggf. was aus den im Baumarkt erhältlichen Antivibrationsmatten für Waschmaschinen schnippeln.
Danke für Deine Anmerkungen, bei meinen Versuchen konnte ich dergleichen leider nicht beobachten.
@Stephan Merk Mit leise ist dann aber auch wirklich „piano pianissimo“ gemeint. Jedenfalls werden trotz eingehendem Signal die Monitore ausgeschaltet.
Hab die Kombi auch getestet, konnte Test zum Subwoofer nicht reproduzieren, da rauscht und brummt nichts.
Sub wurde auf Ohren höhe genau in der Mitte platziert und hat nach einigen versuchen richtige Frequenz zu finden ein für diesen Preis erstaunlich guten Bass aus dieser kleinen Kiste gefeuert.
Hab ihn wegen der wie schon erwähnten nicht ausschaltbaren Standby Funktion zurück geschickt, nun hab ich hier KRK Sub10 finde den aber jetzt auch nicht so viel besser vom Klang.
Für 200 Euro ist das ein wirklich gutes Angebot.
Wer das Teil wirklich ausfahren will legt eine BluRay ein spätestens dann bebt die Hütte ;)
Den Volumeregler des Sub10 hätten sie mal besser durch eine Mikrometerschraube ersetzt. Die Abstimmung bringt mich jedes Mal zur Verzweiflung.