Sound & Praxis
Im Test wurde das T-Rex Soulmate als Vorschaltgerät vor einem Röhrencombo betrieben. Viel mehr bleibt leider auch nicht, denn das Gerät besitzt keinerlei Speaker-Simulation oder Ähnliches, um es bei Bedarf auch mal direkt mal vor einen Mixer oder in ein Recording-Interface einzuklinken. Das ist sehr schade und schmälert das mögliche Einsatzgebiet des Pedals natürlich deutlich. Mit Gitarre und Soulmate „direkt ins Pult und aufs Band“? Wohl eher nicht!
Die Gain-Sektion mit den beiden Overdrive/Distortion Modulen macht einen recht guten Job. Durch die Möglichkeit, im Overdrive-Segment durch Nutzen des Blend-Reglers das Originalsignal der Gitarre beizubehalten, können hier angezerrte Sounds von ganz subtil bis dick und warm erzeugt werden. Die Eckfrequenzen des Tone-Reglers wurden gut gewählt und sind hierfür völlig ausreichend, zumal ja das benachbarte Distortion-Modul mit Presence und ebenfalls einem Tone-Poti weitere Möglichkeiten zur Klangbeeinflussung bereithält. Somit erhält man eine recht ausgeklügelte Overdrive-Sektion, die mit einem variablen und dynamischen Grundsound glänzt und dabei über mehr als genug Gainreserven verfügt.
Allzu sehr übertreiben sollte man es aber nicht mit der Verzerrung, denn analoge Schaltkreise sind ja traditionell schon eher anfällig für Nebengeräusche und so sind auch beim Soulmate irgendwann Grenzen erreicht. Nicht, dass wir uns an diesem Punkt falsch verstehen: Die Kritik bezieht sich ausschließlich auf die entstehenden Nebengeräusche, die eigentliche Signalqualität ist über jeden Zweifel erhaben!
Wer sich dem Charme von Delays nicht entziehen kann, der wird sicher an den Echos des Soulmate seine wahre Freude haben. Sehr warm, dicht und organisch kommen die Wiederholungen rüber und können zudem sehr wirkungsvoll mit Chorus ergänzt werden. Das Eingeben der Delaygeschwindigkeit gestaltet sich problemlos mit dem Fuß und dem TAP-Switch – wenn er nicht gerade mal wieder etwas hakelt.
Macht es nicht vielleicht Sinn, die Charts der Gitarreneffekte mal zu sortieren? Ich fände es zum Beispiel mal wirklich interessant, die Verzerrer aus den Tests in einer Liste zu sehen (weil ich gerade einen suche). Delays in einer Liste mit Verzerrern und Multieffekten, das bringt irgendwie nichts.
Hi Andreas, danke für die Anregung/deinen Kommentar! Ich kann dir versichern, dass so etwas geplant ist :)
Viele Grüße,
Stephan
@Stephan Güte Hallo Stephan, vielen Dank! Das wäre echt eine Hilfe. Gerade bei Verzerrern gibt’s ja so eine unüberschaubare Masse an Geräten, da weiß man gar nicht, wo man mit dem Antesten anfangen soll. Viele Grüße, Andreas