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Test: TC Electronic Afterglow Chorus, Effektpedal

Viel Vintage Chorus für wenig Geld - auch für den Bass!

26. März 2023

Test: TC Electronic Aftlerglow Chorus, Effektpedal

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Chorus-Pedale sind ein Muss für den ambitionierten Bassisten. Der unverwechselbare Sound gehört ins Repertoire des Tieftöners und macht, an der richtigen Stelle eingesetzt, auch verdammt viel Spaß. Ob in einer Rockballade, während eines kleinen Solos, für den Fretless – Einsatzmöglichkeiten gibt es genug. Die dänische Firma TC Electronic hat seit vielen Jahren den Afterglow Chorus zu einem unverschämt günstigen Preis auf dem Markt. Eigentlich für die Gitarre entwickelt, stellt sich nun die Frage: Passt es auch mit dem Bass?

Was ist ein Chorus genau?

Das erste gebaute Effektpedal der Brüder Kim und John Rishoj kommt aus dem Jahr 1976 und war passenderweise auch ein Chorus: der legendäre SCF. Davon ausgehend gründeten sie die Firma TC Electronic, welche heute eine der großen Player im Bereich Audio ist. Kein Wunder also, dass viele namenhafte Musiker auf diese Produkte vertrauen, Qualität und Knowhow sind hier definitiv vorhanden.

Wie funktioniert ein Chorus eigentlich? Bei dieser Art von Effekt wird das Signal zuerst intern gesplittet und in zwei aufgeteilt. Eines davon wird dann verändert und wieder zum originalen Signal hinzugemischt. Beim Chorus arbeitet man mit der Tonhöhe, welche minimal verschoben, also quasi verstimmt wird. Die dadurch entstehende Schwebung macht den Ton groß und räumlich, also ob mehrere Leute zusammen spielen würden. In den 1980er-Jahren war der Chorus ein sehr beliebter Effekt und ist auf vielen Hits zu hören. Bekannte Beispiele sind z. B. „Don’t Stop Believin’“ von Journey oder „Black Velvet“ von Alannah Myles.

Aufbau und Verarbeitung des TC Electronic Afterglow

Der TC Electronic Afterglow Chorus ist komplett analog aufgebaut und quasi ein Nachbau der alten Vintage-Schaltungen aus den 60er- und 70er-Jahren. Mit seiner Abmessung von 58 x 74 x 132 mm (HxBxT) hat er die typischen Maße eines Pedals und passt somit wunderbar auf jedes Pedalboard. Das gewählte Gelb kommt nicht zu grell daher und sorgt für eine schöne farbliche Abwechslung zwischen den vielen Tretmienen. Die Verarbeitung des TC Electronic Afterglow Chorus ist durch die Bank weg sauber und ordentlich. Das Pedal ist robust gebaut und verträgt definitiv den rauen Bühnenalltag, hier muss man sich keine Sorgen machen, dass etwas kaputtgeht. Einziger kleiner Nachteil ist das fehlende Batteriefach. Um diese zu wechseln, muss nämlich das Gehäuse komplett aufgeschraubt werden, was natürlich etwas Zeit erfordert. Allerdings dürften die meisten das Pedal sowieso mit einer externen Stromversorgung betreiben, daher fällt das nicht zu stark ins Gewicht.

Test: TC Electronic Aftlerglow Chorus, Effektpedal

Die Regler des TC Electronic Afterglow Chorus sind klar und übersichtlich angeordnet. Mit „Rate“ reguliert man den Grad des Verstimmung, also wie stark sich die Tonhöhe ändert. „Depth“ ist die Intensität des Effekts und mit dem Regler „Mix“ mischen wir uns das cleane mit dem modulierten Signal zusammen. Direkt unter den 3 Reglern finden wir dann noch den Fußschalter für on/off, der klassisch in Chrom gehalten wurde und einen True-Bypass verspricht. Mehr gibt es auch nicht einzustellen, weniger ist hier klar mehr! Die Ein- und Ausgänge für Kabel sowie einen Anschluss für ein 9 V Netzteil finden wir auf der Vorderseite – und damit ist dann auch wirklich alles gesagt.

Test: TC Electronic Aftlerglow Chorus, Effektpedal

TC Electronic Afterglow – Praxis und Sound

Im Gegensatz zu anderen Effekten wie ein Kompressor, gehört der Chorus zu der Art von Pedalen, welche gezielt eingesetzt werden. Wenn ein Pedal in meinem Setup nicht always-on ist, stellt sich mir immer die erste Frage nach Nebengeräuschen. Nichts ist schlimmer, als ein konstantes Rauschen oder eine ungewollte Veränderung des Sounds. Der TC Electronic Afterglow Chorus verspricht im ausgeschalteten Zustand einen True-Bypass und tut dies auch genau. Ich konnte kein Grundrauschen oder andere Nebengeräusche feststellen, das ist schon einmal ein erster großer Pluspunkt.

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Als Testbass habe ich meinen schönen MTD 535 aus dem Jahre 1992 gewählt. Der Bass ist tendenziell auf der sauberen und cleanen Seite mit perlenden Höhen und einem tollen Growl. Damit wir mal eine Referenz haben, hier das Instrument völlig clean ins Interface gespielt in Mittenstellung der Pickups.

Test: TC Electronic Aftlerglow Chorus, Effektpedal

TC Electronic Afterglow Chorus

Als nächsten hören wir uns den Afterglow „ohne Effekt“ an. Das heißt, die Regler „Rate“ und „Depth“ sind zugedreht, jedoch ist der Mix voll auf. Dies hat zur Folge, dass wir einmal nur das Signal hören, welches das Gerät im Minimalzustand produziert. Der Chorus-Effekt ist schwach, aber hörbar, wunderbar, wenn es nur darum geht, den Klang nur ein klein wenig aufzufüllen.

Als nächsten mischen wir „Depth“ und „Rate“ mit jeweils 50 % offenem Regler dazu. Der Mix bleibt dabei komplett offen und wir bekommen nun einen richtig klassischen, ja fast schon prototypischen Chorus-Sound, so wie er auf Hunderten von Aufnahmen zu hören ist. Mir gefällt gut, dass genug Bassfrequenzen im Ton erhalten bleiben und hier nichts auf der Strecke verloren geht.

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(285)

Die Extremstellung mit allen Regler auf Anschlag darf natürlich nicht fehlen, allerdings sollte man das Ergebnis nicht zu ernst nehmen …

Basteln wir noch an zwei ernsthaften Beispielen: Einen schönen Sound für hohe solistische Einlagen bekommen wir mit vielen Anteilen vom Chorus-Signal, einer geringen „Rate“, damit die Intonation sauber bleibt und einer gesunden Tiefe im Ton. Zugegebenermaßen, der MTD ist mit seinem Setup nicht der ausgewiesene Solobass, aber es reicht, um einen Eindruck zu bekommen, wie man den Klang weich und offen gestalten kann.

Das zweite Beispiel ist wiederum das komplette Gegenteil. Ein schöner funky Groove in den tiefen Lagen, den wir zuerst ohne, dann mit leichtem Chorus hören. Hier ist die Grundlage das originale Signal, der „Mix“ ist nur schwach aufgedreht, so dass die Artikulation nicht verloren geht und der Attack noch voll da, der Chorus-Effekt ist im Hintergrund hörbar.

Test: TC Electronic Aftlerglow Chorus, Effektpedal

Natürlich darf der Fretless nicht fehlen, denn hier kommt ein Chorus besonders gut zur Geltung. In meinem Feature über den Fretless Bass habe ich bereits einiges über den Einsatz eines solchen Effekts mit dem bundlosen Bass geschrieben, daher hier einfach ein kleines Beispiel. Viel „Depth“, wenig „Rate“ und hauptsächlich das modulierte Signal erzeugen einen wunderbar schwebenden und melodischen Ton, der zu solistischen Einlagen geradezu verpflichtet!

 

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Fazit

Der TC Electronic Afterglow Chorus ist ein klasse Pedal und überzeugt auf ganzer Linie. Eine einfache Bedienung sorgt für schnelle Einarbeitung und tolle Sounds, die sowohl mit dem bundierten Bass als auch dem Fretless funktionieren. Für die Gitarre gebaut, aber wie für den Bass geschaffen, mehr geht nicht zu einem unschlagbar günstigem Preis!

Plus

  • robust verarbeitet
  • einfache Bedienung
  • toller Sound
  • sehr günstiger Preis

Minus

  • Batteriewechsel aufwendiug

Preis

  • 48,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Tomtom AHU 1

    Vielen Dank für den Test, insbesondere für die schönen Klangbeispiele. Warm und weich und manchmal fett, so soll ein Chorus klingen. Für den Kurs ein echter „No Brainer“. Nach dem Fretless Soundbeispiel muss ich doch mal wieder Paul Young hören oder Night Shift… 👍

  2. Profilbild
    Woody

    Schön, dass bei den Hörbeispielen auch die Einstellungen dokumentiert sind. Ich finde das immer sehr hilfreich für die Beurteilung.
    Und natürlich super, dass es extra noch eine Fretless-Einlage gab.

  3. Profilbild
    yhawks

    Das Teil ist für den Preis wirklich okay, nur so unnötig groß.
    Bei mir war er etwa ein Jahr, hat sich aber gegen andere günstige Choruse nicht behaupten können.
    Der Rate Regler regelt übrigens nicht die Tonhöhe der Verstimmung, sondern die Modulationsgeschwindigkeit.

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