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Test: the t.racks Power Conditioner 12

Stromverteiler und Spannungsstabilisator

11. Juni 2020

Test: the t.racks Power Conditioner 12 Test: the t.racks Power Conditioner 12 Test: the t.racks Power Conditioner 12

Das Equipment für den Gig ist aufgebaut, das Drumset und die Amps mikrofoniert, der Sound steht, das Licht sieht toll aus und die ersten Leute trudeln ein. Nach den ersten Takten des Openers verhält sich plötzlich das Equipment seltsam. Displays flackern, das Digitalpult macht einen Neustart oder es knackst in den Lautsprechern. Der Grund könnte in Schwankungen in der Stromversorgung liegen, auf die das verwendete Equipment sehr unterschiedlich reagiert. Abhilfe schafft ein Power Conditioner. Der the t.racks Power Conditioner 12 gehört zu dieser oft übersehenen Gerätegattung, die im Ernstfall den Auftritt oder auch wertvolles Equipment retten kann. Dieser war Bestandteil einer großen Lieferung an Testgeräten der verschiedenen Thomann-Hausmarken und möchte nun das Heimstudio vor Spannungsspitzen oder -einbrüchen retten.

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the t.racks – Thomann Eigenmarke mit Pfiff

Die Thomann Eigenmarke the t.racks dürfte den meisten AMAZONA.de Lesern hinlänglich bekannt sein. Das reichhaltige Sortiment umfasst viele Tools für Beschallung und Studio, darunter Frequenzweichen, Speaker-Management-Systeme, Delay-Line-Controller, Kompressoren/Limiter, Splitter, Meter und vieles mehr. Es sind vorwiegend die Tools, die unter der Marke the t.racks zu finden sind, mit denen sich Fortgeschrittene in Sachen Tontechnik beschäftigen. Umso besser ist es, dass die Geräte von the t.racks über ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis verfügen, denn so ist der Erstkontakt nicht gleich mit einer hohen Investition verbunden. Umso schöner, dass dies dann auch noch mit guter Qualität einhergeht, was nicht selbstverständlich ist.

Power to the people

Das Thema Spannungsversorgung wird oft stiefmütterlich behandelt, wenn es um den Aufbau einer Beschallungsanlage oder eines Tonstudios geht. Oftmals sieht man Unmengen ineinander gesteckter Haushaltssteckdosen auf der Bühne oder im Studio, die allesamt ihre Spannung aus einer Steckdose in einer Wand in Bühnennähe beziehen, über deren eigene Spannungsversorgung und Absicherung rein gar nichts bekannt ist. Vor allem in kleineren Sälen oder Kneipen sind solche Situationen Alltag. Ein Drehstromanschluss in Bühnennähe ist eine Seltenheit. Probleme mit der Spannungsversorgung können aber nicht nur mit Aussetzern des Equipments oder Beschädigungen am Equipment enden, sondern unter Umständen sogar lebensgefährlich sein, wenn zum Beispiel Probleme mit der Erdung bestehen (die so mancher Musiker oder Techniker selbst herbeigeführt hat, um eine Brummschleife zu „beheben“). Sich mit dem Thema Spannungsversorgung näher zu beschäftigen, ist für Musiker wie Techniker also durchaus sinnvoll.

Ein erster Schritt zu einer Verbesserung stellen professionelle Stromverteiler, Rack-Steckdosen mit Überspannungsschutz und eben auch Power Conditioner wie der the t.racks Power Conditioner 12 dar. Ein Power Conditioner soll für eine stabile Spannungsversorgung sorgen, auch dann, wenn Schwankungen im Stromnetz vorliegen. Dies erhöht die Betriebssicherheit des Equipments und in manchen Fällen sogar den Klang, da Equipment recht unterschiedlich zum Beispiel auf Unterspannungen reagiert. Im Falle von gefährlichen Überspannungen schützt ein Power Conditioner das wertvolle Equipment vor Beschädigungen. Überspannungen können zum Beispiel auch aus falsch verkabelten Unterverteilungen resultieren, aber auch ein Spannungsabfall gefolgt von einem rapiden Wiederansteigen der Spannung kann für Beschädigungen sorgen. Meistens besitzen Spannungsstabilisatoren mehrere Steckdosen für Geräte, manche haben eine Rack-Beleuchtung integriert oder bieten die Möglichkeit, Mobilgeräte über USB zu laden. Hochwertige Spannungsstabilisatoren können sehr teuer sein und der Hersteller Furman gehört zu den bekanntesten Herstellern von Geräten dieser Gattung. Der the t.racks Power Conditioner 12 lässt den Interessenten sich angesichts des günstigen Preises von 398,- Euro verwundert die Augen reiben. Kann das sein, wenn die Geräte der Konkurrenz so viel mehr kosten? Man darf sich nämlich nicht blenden lassen: Viele Geräte in einer ähnlichen Preisklasse schützen lediglich vor Überspannungen, stabilisieren aber die Ausgangsspannung nicht. Spannungsstabilisierer anderer Hersteller sind oft erst für eine vierstellige Summe zu haben. Somit ist der t.racks Power Conditioner 12 in diesem Preissegment konkurrenzlos. 

Test: the t.racks Power Conditioner 12 Test: the t.racks Power Conditioner 12 Test: the t.racks Power Conditioner 12

Erstklassige Verarbeitung, hohe Stabilität, hohes Gewicht: the t.racks Power Conditioner 12

the t.racks Power Conditioner 12 – technische Daten

Die technischen Daten des the t.racks Power Conditioner 12 lesen sich schon einmal gut:

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  • Stromverteiler und Spannungsstabilisator
  • mikroprozessorgesteuerter Ringkern-Autoformer
  • 1× Power Twist-Buchse Typ TR1 zum Anschluss an die Stromversorgung
  • 4× Schutzkontakt-Einbausteckdose (Typ F) für die Stromversorgung weiterer Geräte n 4× Überlastsicherung (10 A) der Schutzkontakt-Einbausteckdose
  • Sicherheitsabschaltung bei 265 V
  • Display für die Anzeige von Spannungs- und Stromwerten (umschaltbar)
  • USB-Schnittstelle zum Laden und Betreiben mobiler Endgeräte (kein Datenaustausch) n geeignet zum Einbau in ein 19-Zoll-Rack (2 HE)
  • Netzanschlusskabel im Lieferumfang enthalten

Vergleicht man die Daten mit den Features der Konkurrenz, fällt auf, dass diese in der Regel noch viele weitere Filter integriert hat, um das Stromnetz frei von Störungen, zum Beispiel durch Haushaltsgeräte oder Consumer-Geräte zu halten, die im Extremfall im Audiosignal zu hören sind. Insbesondere Fiepen, Brummen, Rauschen ist oftmals auf Einstreuungen durch andere Geräte zurückzuführen. Was von einigen Technikern als Voodoo abgetan wird, ist für andere das Allheilmittel, wenn es um Störungen im Studio oder auf der Bühne gehen. Wie dem auch sei: Derartige Filterschaltungen besitzt der the t.racks Power Conditioner 12 nicht. Hier geht es ausschließlich um eine Stabilisierung der Eingangsspannung auf 230 Volt. Dies bewerkstelligt der mikroprozessorgesteuerte Ringkern-Trafo im Inneren des the t.racks Power Conditioner 12. Die einzelnen Anschlussdosen auf der Rückseite sind jeweils mit einer 10 Ampere Überlastsicherung abgesichert, was einer maximalen Leistung von 2300 Watt pro Steckdose entspricht.

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Alle Stromanschlüsse befinden sich auf der Rückseite

Beim Überschreiten der Spannung von 265 Volt am Eingang schaltet das Gerät sicherheitshalber ab. Das ist auch gut so, denn so werden Überspannungsschäden an Geräten wirkungsvoll vermieden. Das LC-Display gibt Informationen zur Spannung und zum Betriebszustand des Gerätes: Leuchtet „Extreme Voltage“ rot, ist die Spannung am Eingang viel zu hoch und hat 265 Volt überschritten. Die Ausgänge auf der Rückseite werden abgeschaltet, bis das Problem behoben ist. Die Anzeige „Voltage Range“ leuchtet grün, solange die Eingangsspannung zwischen 190 bis 253 Volt liegt. Die Ausgangsspannung wird dann auf 230 Volt geregelt. Blinkt die Anzeige hingegen, ist die Spannung unter 180 Volt gefallen und es sollte dringend Ursachenforschung betrieben werden. Leuchtet „Protection OK“ grün, ist die maximale Last pro Ausgang von 10 Ampere nicht überschritten. Sobald diese jedoch überschritten wird, erlischt die Anzeige und die Überlastsicherungen lösen aus. Die vier 10 Ampere Sicherungen der Ausgänge und die 16 Ampere Sicherung des Eingangs lassen sich durch das Ausschalten der angeschlossenen Geräte und Drücken auf den jeweiligen Sicherungsschalter zurücksetzen.

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Jeder Ausgang ist einzeln mit einer 10 Ampere Sicherung abgesichert. Der Eingang des Geräts besitzt eine 16 Ampere Sicherung.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Das Gerät ist schwer. Satte 15,7 kg möchten bewegt werden und man wird unweigerlich an die alten „Eisenschweine“, wie man früher Endstufen  mit Ringkerntrafo bezeichnet hat, erinnert, die oft das Endstufen-Rack auf ein Gewicht jenseits der 100 kg gebracht haben. Nun sind 15 kg im Vergleich zu den früher bei kräftigen Endstufen mit Ringkerntrafo üblichen 40+ kg nicht viel, fallen heute bei den vielen sehr leichten Digitalgeräten im Rack dennoch auf. Das Rack sollte also eine ordentliche Qualität besitzen, möchte man den the t.racks Power Conditioner 12 dort einbauen und regelmäßig transportieren. Im Studio interessiert das Gewicht freilich weniger. Schön ist der zusätzliche USB-Anschluss, wenn man mal schnell das iPhone oder iPad laden will (oder ein andere Smartphone oder Tablet). Was mir nicht so gut gefällt, ist die Bestückung der Rückseite mit Steckdosen anstelle von IEC-Kaltgerätebuchsen, wie sie zum Beispiel bei Furman verwendet werden. Die Limitierung auf vier Steckdosen ist sicherlich auch dem Platzbedarf der Steckdosen und nicht zuletzt dem Preis geschuldet. Der the t.racks Power Conditioner 12 belegt übrigens zwei Höheneinheiten im 19 Zoll Rack.

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Das Display zeigt die Eingangsspannung an. An der USB-Buchse lassen sich Smartphones oder andere USB-Geräte laden.

Im Betrieb: the t.racks Power Conditioner 12

Der Anschluss ist angesichts der vier rückseitigen Steckdosen schnell und problemlos. Einmal eingeschaltet, sollte man den the t.racks Power Conditioner 12 also einfach vergessen können. Da der the t.racks Power Conditioner 12 keine Filterschaltungen besitzt, zeigen sich auch keine Verbesserungen im Audiosignal, wenn dieses durch Einstreuungen ins Netz durch Haushaltsgeräte oder Consumer-Geräte verursacht werden. Insofern ist es schwierig, das Gerät zu beurteilen. Die Eingangsspannung wird mal mit 236 und mal mit 239 Volt angegeben. Das liegt laut Energieversorger im Normbereich (Toleranz 230 Volt ± 10 Prozent). Da ich kein ausgebildeter Elektriker oder Elektronikfachmann bin und deshalb auch keine geeigneten Labor-Messgeräte besitze, um Spannungen am Eingang zu regeln und gleichzeitig die Spannung am Ausgang zu messen, bleibt hier nur die Beobachtung: Das angeschlossene Rack mit X32, S32, LD Systems U500 Empfänger und drei LD Systems MEI1000 G2 Sendern lief während des Testbetriebs stabil und auch die Behringer A500 Studioendstufe hat nicht aufgemuckt. Alles unauffällig.

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Fazit

Der the t.racks Power Conditioner 12 ist bestimmt kein Alleskönner und mit nur vier 10 Ampere Ausgängen im Vergleich zur Konkurrenz eher eingeschränkt. Bedenkt man allerdings, dass es sich hier nicht um ein einfaches Netzfilter oder Überspannungsschutz handelt, sondern um einen Power Conditioner, der eine konstante Spannung an den vier Ausgängen auch bei hartnäckigen Spannungsschwankungen garantieren soll. Eine derartige Spannungsstabilisierung muss in der Regel beim Marktführer Furman teuer erkauft werden. Bei Thomann gibt es diese zum Schnäppchenpreis. Die Verarbeitung ist mehr als solide, das Gewicht leider auch. Aber so ein Ringkerntrafo hat halt ein entsprechendes Gewicht. Für den Verkaufspreis von 399,- Euro kann man hier sicherlich nicht viel falsch machen.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Verarbeitung
  • USB-Ladebuchse an der Front

Preis

  • 398,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    gs06

    Also irgendwie vermisse ich in dem Bericht eine Aussage darüber, wie gut es dem Gerät gelingt, im Fall von stärkeren Schwankungen der Netzspannung diese zu stabilisieren, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass es möglicherweise nicht so einfach ist, das aussagekräftig zu evaluieren…

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @gs06 Leider ist es ohne hochwertiges Messequipment nicht möglich, das zu messen. Ein Multimeter reicht da nicht.

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