Perfekt für Kontrol S4 und andere DJ-Controller?
Neuer Controller, neue Tasche. Häufig folgt mit dem Wechsel von einem Controller zu einem anderen auch die Notwendigkeit einer neuen Transportlösung. Da in meinem Fall der NI Traktor Kontrol S4 MK3 ein Stück größer ist als MK1 oder 2, passen die alten Taschen nicht. Zeit, sich nach einer neuen Transportmöglichkeit umzusehen.
Eine der wenigen Bags, die sich dafür anbieten, ist das UDG Ultimate MIDI Controller Backpack Small MK2.
Ob der Equipment-Rucksack eine gute Figur macht, könnt ihr in unserem Test nachlesen.
Die Tasche wurde extra für den neuen Kontrol S4 MK3 entwickelt, sollte also auch perfekt passen.
Die Verarbeitung des Ultimate MIDI Controller Backpacks
Soweit ich das beurteilen kann, sieht die Tasche sehr gut verarbeitet und wertig aus. Alle Reißverschlüsse sind ordentlich groß und stabil. Wichtig auch: Dank der doppelten Schieber lassen sie sich mit simplen Vorhängeschlössern sichern. Die Ecken an der Rückenseite sind alle zusätzlich verstärkt, die Teile, die mit dem Boden in Berührung kommen, verfügen über Hartgummiprofile, damit der Stoff nicht direkt mit dem Straßenschmutz in Berührung kommt. Das Ding wirkt definitiv nicht, als würde es nach kurzer Benutzung auseinanderfallen.
Das Laptop-Fach des DJ-Backpacks
Ein besonderes Schmankerl ist meiner Meinung nach das Laptop-Fach. Es ist groß genug für einen Rechner mit 17“-Bildschirm und zugänglich, ohne dass man das Hauptfach öffnen muss. Ich stelle mir gerade vor, wie ich die Tasche in der Bahn ins Gepäckfach wuchte und mir dann ganz bequem den Computer aus seinem Fach ziehe. Megapraktisch. Einen Haken hat die Sache allerdings: Das Rechnerfach ist im Wesentlichen nur ein leicht gepolsterter Stoffsack, der ins Innere der Tasche reicht. Je nachdem wie groß das im Hauptfach transportierte Gerät ist, also je nachdem, wie man den Innenraum gestaltet hat (dazu später mehr), drückt der Controller mit vollem Gewicht auf den Computer, wenn die Tasche liegt. Damit fühle ich mich ehrlich gesagt nicht so richtig wohl.
Der Stauraum im MIDI Controller Backpack Small MK2
Dank des flexiblen Innenraums passt der Rucksack nicht nur für den Kontrol S4 MK3 von NI, sondern auch für viele andere Controller, Mischpulte oder was ihr sonst noch so auf Bühnen schleppen wollt. Damit kleinere Geräte nicht im Innenraum herumfliegen, wird eine Reihe von leuchtend-orangen Stoffteilen mitgeliefert, mit denen sich der Innenraum an unterschiedlichste Hardware anpassen lässt. Die Stoffteile sind mit Klettverschlüssen versehen, um sie sicher in Position zu halten.
Wie oben schon erwähnt: Je nachdem, wie man den Innenraum aufteilt, liegen die Geräte mit vollem Gewicht auf dem Rechnerfach, das mindert den insgesamt sehr guten Eindruck dieser Lösung etwas.
Außentaschen: Platz für weiteres DJ-Equipment
Neben dem großen Hauptfach wartet der UDG Ultimate MIDI Controller Backpack Small MK2 noch mit zwei unterschiedlich großen aufgesetzten Taschen für Kleinteile auf.
Die größere der beiden hat diverse Fächer mit und ohne Reißverschlüsse für die Mengen an Kleinteilen, die sich so ansammeln.
Das klingt jetzt insgesamt nach jeder Menge Platz, oder? Leider muss ich diesen Eindruck ein Stück weit relativieren, denn sooo viel Stauraum ist das unterm Strich nicht, aber der Reihe nach: Wenn ich die Tasche einfach mal mit allem belade, was ich für einen Gig mit dem Kontrol S4 benötige, dann ist das große Innenfach mit dem Controller voll, das kleinere der beiden Außenfächern mit den Netzteilen für Controller und S4 ebenfalls. Bleibt nur noch das große Außenfach für Kopfhörer, diverse Kabel, Papierkram, Ladekabel, USB-Sticks, Adapter …
Platz für einen zusätzlichen Controller, wie einen Kontrol F1 oder einen MIDIFighter? Fehlanzeige. Von Dingen wie Zahnbürsten, Ersatz-T-Shirts oder Unterhosen ganz zu schweigen. Mir ist das insgesamt zu wenig Headroom, was den Stauraum betrifft.
Tragemöglichkeiten: Shoulder-Bag oder Backpack?
Der Ultimate MIDI Controller Backpack Small MK2 ist sehr flexibel, was die Art und Weise betrifft, wie er sich tragen lässt. Zum einen gibt es einen gepolsterten Handgriff auf der Längseite, mit der sich die Tasche bequem mit einer Hand tragen lässt. Meine Kraft erlahmt dabei sehr schnell, aber für ein paar Meter durch die Location geht das gut. Sehr lobenswert finde ich den zweiten Handgriff auf der Oberseite. Der ist zwar wesentlich spartanischer als der große Handgriff, aber um den Rucksack mal eben vom Tisch zu heben oder ins Taxi zu wuchten, ist es super, nicht nur einen Handgriff zu haben. Um die vollgepackt doch recht schwere Tasche weitere Strecken zu tragen, taugen die beiden Handgriffe eher nicht, das ist klar. Dafür gibt es einen abnehmbaren Schultergurt, mit dem man sich die Tasche umhängen kann, der wegen seiner ausgeklügelten Bauweise zumindest weniger als andere Systeme den Drang hat, von der Schulter zu rutschen. Sehr gute Sache. Einen kleinen Abzug in der B-Note bekommt der Schultergurt, weil er auf einer Seite abgenommen werden muss, um an das Hauptfach heran zu kommen.
Last but not least lässt sich das Backpack selbstverständlich auch wie ein Rucksack tragen. Bonuspunkte gibt es dafür, dass sich die Rucksackgurte in einem Fach verstauen lassen, wenn man eher die anderen Transportlösungen bevorzugt. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, besonders im Flugzeug, hat es sich bewährt, möglichst wenig herumfliegende Teile zu haben, die sich gerne mal verhaken oder abgerissen werden können. Das gilt übrigens auch für den Tragegriff, der sich ebenfalls in entsprechenden Fächern verstecken lässt. Wirklich durchdacht! Zur gesamten Rucksack-Funktionalität muss ich allerdings etwas weiter ausholen und das bezieht sich beileibe nicht nur auf das hier besprochene Modell.
Das Rückenteil
Ich muss vorwegschicken, dass ich ihn einem Bergsteiger- und Wandererhaushalt groß geworden bin. Mit dem Konzept, Lasten in genau dafür gebauten Transportbehältern auf dem Rücken zu tragen, bin ich aufgewachsen. Und damit auch mit dem diesbezüglichen Stand der Technik. Deswegen muss ich an dieser Stelle etwas grundsätzlicher werden, denn ich verstehe einfach nicht, warum so wenig vom Know-how von Unternehmen wie Deuter, Vaude, North Face und wie die Outdoor-Ausstatter alle heißen, bei UDG oder Magma ankommt.
Zwar sind die Gurte des MIDI Controller Backpack Small MK2 relativ gut gepolstert, ergonomisch geformt und auch verstellbar, aber ganz ehrlich Leute: Das reicht einfach vorne und hinten nicht, um das Tragesystem als „gut“ bezeichnen zu können. Ja, Equipment-Rucksäcke sind nicht für tagelange Wanderungen gebaut worden, das ist mir schon klar. Aber dass mir der Rücken nach ca. zehnminütigem Tragen des Rucksacks anfängt weh zu tun, muss doch auch nicht sein, oder? Dabei müsste gar nicht sooo viel geändert werden, um den Backpack deutlich ergonomischer zu machen. Wie gesagt, die Rückengurte sind schon okay, das Hauptproblem ist eher die fehlende Polsterung des Teils, der auf dem Rücken aufliegt. Dabei gibt es auch von UDG bereits entsprechende Modelle, sei es das DIGI Backpack oder das Backpack Slim, die über entsprechende Polsterungen an Schultern und Hüfte verfügen und damit auch für die notwendige Entlüftung sorgen.
An diesem Rucksack allerdings hätte ich das aufgrund der Größe und des Gewichts sehr gern gesehen.