Der Hackenporsche mit den besten Trolleyrollen
Wo fange ich diesem Test nur an? Am besten transparent und authentisch, das kommt gut an, habe ich mir sagen lassen. Also muss ich zuerst mal zugeben, dass mein letzter Gig mit Schallplatten so lange her ist, dass es damals noch gar keine spezialisierten Platten-Trolleys gab. Ich bin also quasi „Würfelcase und Sackkarren“ Jahre alt. Von daher war ich auch einfach nur restlos begeistert, nachdem ich mir den UDG Ultimate SlingBag Trolley DeLuxe Plattentrolley genauer angesehen hatte, aber der Reihe nach.
Eine Info vorab: Wir haben hier die Black/Camo-Version zum Testen. Es gibt den Trolley auch in Black/Orange – also außen schwarz, innen Orange. Die Trolleys sind jedoch von den Farben abgesehen baugleich.
Fassungsvermögen des UDG Ultimate SlingBag Trolley
Laut Herstellerangabe passen in den Trolley bis zu 60 Platten, was theoretisch auch stimmt. Jeder Vinyl-DJ weiß aber natürlich, dass sich das Handling der Platten in der Tasche radikal verschlechtert, wenn man sie so voll packt, dass man nicht mehr blättern kann, ohne ein paar Platten vor die Tasche zu stellen, die dann herumrutschen, umfallen und überhaupt. Also bleiben wir realistisch, 50 Platten waren in der Tasche, als ich die Photos geschossen habe und mehr sollten es auch nicht werden.
Das Fach für die Platten ist UDG-typisch in schniekem Orange gehalten und dick genug gepolstert, um die teuren Schätze auch bei unsanfter Behandlung sicher zum Gig und zurück zu bringen. Der Hauptstauraum bietet noch zwei Fächer für Rechnungen oder Wertsachen, das kleinere davon sogar mit Reißverschluss.
Ebenfalls erwähnenswert: Die durchsichtige Schutzfolie, die die Platten für Feuchtigkeit schützen soll. Schönes Detail, wie ich finde, auch wenn die meisten diese vermutlich von Anfang an hinter die Platten stecken. Ich sag’s nur, die ist sinnvoll!
Neben dem Hauptfach verfügt der Trolley noch über drei weitere Fächer für all die wichtigen Kleinigkeiten, die man als plattenschubsender DJ so dabei haben sollte. Alle drei Fächer sind groß genug für Kopfhörer, Soundkarten, Ersatzsysteme, Kabel usw., so dass der insgesamt zur Verfügung stehende Stauraum eigentlich für jeden reichen sollte.
Safety first – auch am DJ-Trolley
Alle Fächer sind mit stabilen Reißverschlüssen ausgestattet, die Ösen für Vorhängeschlösser aufweisen.
Die einzige Ausnahme ist das Plattenfach, das einen eigenen Verschlussmechanismus mit Zahlenschloss mitbringt. Der „Code“ ist dreistellig und damit sicher auch in einer langen Clubnacht vom enthusiastischen Langfinger nicht so leicht zu erraten.
Eine kleine Anleitung, wie man an diesem seinen Wunschcode einstellt, ist natürlich dabei.
Auch hier ist die Ausstattung vorbildlich, würde ich sagen.
Wie zieht sich das DJ-Bag auf Rollen?
Was einen Trolley ausmacht ist natürlich die Möglichkeit, ihn rückenschonend hinter sich herzuziehen. Wie schlägt sich der UDG Ultimate SlingBag Trolley DeLuxe in dieser Disziplin?
Gemischt, würde ich sagen. Einerseits macht der ausziehbare Teleskopgriff einen wertigen Eindruck. Die Arretierungsstifte klacken vertrauenerweckend und die Teleskopmechanik gleitet geschmeidig ineinander. Außer eben, wenn sie nicht so geschmeidig ineinander gleitet, weil sie sich verhak hat. Der Trick ist dabei wie bei jedem anderen Trolley auch, dass man erst durch Druck auf den „Schalter“ oben das Gestänge freigibt und dann erst zieht. Reißt man am Gestänge herum, ohne dass die Mechanik im Inneren den Auszug freigegeben hat, dann wird sich das Gestänge verhaken und es wird irgendwann zu Schäden führen.
Wie stabil die Konstruktion wirklich ist, kann nur ein Langzeittest zeigen.
Wirklich wichtig bei Trolleys aller Art ist, wie gut sie ausbalanciert sind. Es gibt wenig, was auf Dauer so nervt wie ein Trolley, der einem die Hand nach obdrückt. In dieser Disziplin kann ich nur Gutes vom Ultimate Slingbag Trolley berichten. Mit Platten gefüllt ist er perfekt ausbalanciert und zieht die Hand weder nach unten noch nach oben, so dass man beim Transport eigentlich nur noch den Widerstand der Rollen überwinden muss. Das Gewicht der Tasche spürt man während des Ziehens gar nicht.
Ganz wichtig für die Experience beim Hinter-sich-Herziehen des Trolleys sind natürlich die Rollen. Hier greift UDG zu einem Modell, wie man es von günstigen Rollerblades her kennt. Die Rollen bestehen nicht aus Plastik, sondern aus Hartgummi, hart genug, um sich nicht jeden Kieselstein einzufangen, über dem man gerollt ist, aber weich genug, um für perfekte Spurtreue zu sorgen und nicht die gesamte Nachbarschaft aufzuwecken, wenn man nach dem Gig nach Hause kommt. Natürlich sind die Rollen wechselbar. Vorbildlich.
Tragen statt ziehen?
Egal wie perfekt der Trolley auch gebaut ist, Gelegenheiten, die Tasche tragen zu müssen, wird es bei jedem einzelnen Einsatz geben. Ob man das Teil nur auf eine Bühne wuchten oder aber mit dem Stand der Barrierefreiheit im Berliner ÖPNV klarkommen muss, ausschließlich mit Ziehen kommt man sicher nicht weit.
Für diese Gelegenheiten gibt es einen sehr massiven, gut gepolsterten und ausreichend dicken Handgriff auf dem Deckel. Zusammen mit dem Bügel auf der Unterseite lässt sich der Trolley auch rückenschonend beidhändig tragen, was der alte Mann in mir auf jeden Fall sehr zu schätzen weiß. Zusätzlich zu den Griffen gibt es noch einen Schulterriemen, der ebenfalls sehr breit und gut gepolstert ist. Aufgrund seiner bogenförmigen Bauweise rutsch er nicht so leicht von der Schulter. Selbstverständlich ist es weniger komfortabel, die Tasche zu tragen als hinter sich herzuziehen, aber der Schultergurt ist bequem genug, dass die Wegstrecke auch einmal ein paar Meter länger sein darf.
Mann, das ist wahrlich ein Porsche unter den Trolleys. Sollte ich jemals wieder mit vinyl auflegen, dann dieser Camouflage Trolley. Schön, das auch solche Produkte noch vorgestellt werden.
@[P]-HEAD Auf jeden Fall, bester Plattentrolley „wo gibt“. Habe den seit Jahren im Einsatz in der schwarzen Variante und wenn man damit sorgsam umgeht, dann hält der die Jahre auch ohne Probleme durch…mitsamt Check-In beim Fliegen und co. Und die Version in Camo ist ja auch ganz schick – ich hatte gedacht, da kommt wieder so eine Tasche komplett in Camo, aber mit dem Schwarz und Orange wirkt das echt ganz schick….hmmm….