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Test: UNIVERSAL AUDIO UAFX Del-Verb Ambience, Effektgerät

Vintage in a box

18. Juni 2023

Test: UNIVERSAL AUDIO UAFX Del-Verb Ambience, Effektgerät

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Die Faszination für Röhrenamps, deren Sound, alte Studiotechnik, wie Röhren und deren Art der Kompression, wenn sie in die Sättigung gefahren werden, all das und noch vieles mehr teilen Gitarrist:innen seit Jahrzehnten. Eigentlich lieben wir ja alles an Vintage-Gear, außer der Schlepperei und der Fehleranfälligkeit auf Tour. Nun … Marktlücke erkannt, denken sich viele Effektdesigner und versuchen, den Sound von Vollröhrenverstärkern und alten Effekten auf digitalem Wege nachzubauen. Die Auseinandersetzungen, wie sehr das gelingt, ziehen sich durch die Foren. Darum soll es nun aber nicht gehen. Die amerikanische Firma Universal Audio UAD hat sich seit Jahren auf die Fahne geschrieben, sehr hochwertige digitale Abbilder von analogem Gear zu kreieren. Meist sind es Studio-Preamps, legendäre EQs oder Kompressoren. Seit einiger Zeit gibt es aber auch Amps und Effektpedale als Plug-ins für die Apollo Interfaces und die Cab-Simulations- und Powersoak-Box „OX“. Nun erschienen auch Bodentreter-Pedale des Effektherstellers. Alles in gewohnt großartiger Qualität mit viel Liebe zum Detail. Zuerst die Amps Dream, Ruby und Woodrow. Heute geht’s um ein Effektgerät. Genau genommen eine Sammlung an Delays und Reverbs. Let’s check out the Universal Audio UAFX Del-Verb Ambience. Let’s unbox this beauty.

UNBOXING – Universal Audio Del-Verb Ambience Companion, Effektgerät

Das Pedal kommt im modern designten, aber dennoch recht schlichten, professionellen Karton daher. Beigelegt ist der Verpackung neben dem Pedal  eine Kurzanleitung, Endnutzer-Hinweise.

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Universal Audio UAFX Del-Verb Ambience Compan.
Universal Audio UAFX Del-Verb Ambience Compan.
Kundenbewertung:
(16)

„Del-Verb Ambience Companion“ basiert auf Klassikern der vergangenen Jahrezehnte und liefert legendäre Sounds, die seit über 60 Jahren die Musikgeschichte mit geprägt haben. Die Rede ist hier von u. a. dem Federhall aus amerikanischem Gitarrenverstärker der 60er-Jahre (Fender) oder Vintage Studio-Plattenhall von The Plant sowie 80er-Jahre Vintage Studio Digital Reverb Algorithmen. Diese Sounds wurden eingefangen und in eine Stompbox gepackt.

Test: UNIVERSAL AUDIO UAFX Del-Verb Ambience, Effektgerät

Universal Audio UAFX Del-Verb – front

SPECS & FACTS – Universal Audio Del-Verb Ambience Companion, Effektgerät

Auf der Benutzeroberfläche des „Del-Verb Ambience Companion“ wurden Potis und Schalter in vier Reihen installiert. Die Universal Audio Pedale der aktuellen Serie sind in ihrem Grundaufbau alle sehr ähnlich.

Die unterste Reihe besteht aus zwei Fußschaltern. Diese schalten die Funktionen: DELAY (linker Fußschalter) und REVERB/TAP (rechter Fußschalter). Letzterer lässt sich über die UAD UAFX App genauer belegen bzw. zwischen Belegungen wählen. Die App findet man online zum kostenlosen Download fürs Smartphone/Tablet.

Darüber findet man drei Potis in einer (unteren) Reihe:

  • Color
  • Mod
  • Reverb

Die drei hier hinterlegten Funktionen sind selbsterklärend. Während Color den Charakter des jeweiligen Delays einstellt, regelt Reverb den Teil des emulierten Halls und Mod den Anteil/die Intensität der Modulation. Der Mod-Knob hat zwei Hälften: linke und rechte Hälfte, die mit unterschiedlichen Modulationen belegt sind.

Color und Mod haben unterschiedliche Parameter, je nach gewähltem Delay.

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  • Tape EP – III
    • Color: Record-Level der Bandmaschine
    • Mod: linke Hälfte: NOS tape, rechte Hälfte: worn tape
  • Analog Dmm
    • Color: Input-Gain des Analog-Delays
    • Mod: linke Hälfte: Vibrato, rechte Hälfte: Chorus
  • Precision
    • Color: Tone-Regler
    • Mod: linke Hälfte: Flanger, rechte Hälfte: Chorus

 

Test: UNIVERSAL AUDIO UAFX Del-Verb Ambience, Effektgerät

Universal Audio UAFX Del-Verb – top

Über diesem Poti findet man zwei DIP-Schalter. Diese schalten die verschiedenen Modi der Delays/Reverbs um.

An Delays stehen folgende Programme zur Verfügung:

  • Tape EP – III 
  • ANALOG DMM
  • PRECISION 

Die Reverbs hören auf die Namen:

  • Spring 65
  • Plate 140
  • Hall 224

Die oberste Reihe an Potis schließt schließlich mit den noch fehlenden Funktionen

  • Delay Time,
  • Feedback und
  • Mix

die Benutzeroberfläche ab.

Test: UNIVERSAL AUDIO UAFX Del-Verb Ambience, Effektgerät

Universal Audio UAFX Del-Verb – Rückseite

An der Stirnseite des Gerätws findet man die Anschlüsse zur „outside world“:

Neben in Mono/Stereo ausgeführten Inputs und Outputs (für links = mono und rechts = stereo steht je eine Standard-Mono 6,3 mm Klinkenbuchse zur Verfügung), gibt es einen 9 V Eingang (mit mindestens 400 mA, Mitte negativ) für die Stromversorgung sowie einen USB-C-Anschluss für Software-Connection und Updates. Auch findet man an der Rückseite den kleinen Knopf „Pair“ zur Bluetooth-Connection mit dem Smartphone und der bereits erwähnten UAFX Control App.

Das Effektgerät misst 9,2 x 6,5 x 14,1 cm und weist ein Gewicht von 567 g auf.

Großartige Features der Unit sind das geräuschlose Umschalten mit den Fußschaltern, ein gebufferter Bypass, der analoger Dry-Through (es wird nur das Wet-Signal digital gewandelt, während der trockene Anteil analog bleibt!!!), einstellbare Spillover/Trails, sowie Stereo/Dual Mono Betrieb. 

Universal Audio UAFX Del-Verb – rechts

 

PRAXISTEST 1: HANDHABUNG – Universal Audio Del-Verb Ambience Companion, Effektgerät

In der Handhabung ist das Pedal (wie gewohnt von UAD) sehr intuitiv. Die Benutzeroberfläche ist trotz der zehn Schalter bzw. Potis sehr übersichtlich und man begreift direkt, wofür jede Einstellungsinstanz gedacht ist und welche Funktion man damit steuern kann. Auch die Anschlüsse an der Stirnseite sind so aufgebaut, dass man, ohne nachlesen zu müssen, begreift, um was es sich handelt. Für detaillierte Infos zum Gerät gibt es online ein ausführliches Benutzerhandbuch und einen Quick Start Guide zum online Lesen und/oder Heunterladen. Weswegen es sich aber dennoch lohnt, einen Blick ins Handbuch zu werfen, sind extra Funktionen, die nicht direkt sichtbar sind.

Universal Audio UAFX Del-Verb – links

 

Effekt              Delay time     Pitch altered by delay change?

Tape EP-III       80-700 ms      ja

Analog DMM   110-1068 ms    aa

Precision.         120-1500 ms    nein

 

PRAXISTEST 2: SOUNDS – Universal Audio Del-Verb Ambience Companion, Effektgerät

Die Delays und Reverbs haben alle natürlich unterschiedliche Klangcharakteristika:

PRECISION DELAY

Der „Precision“-Modus generiert sehr klare Delaytails, die sich dann mit beispielsweise den beiden Modulationssettings modulieren lassen. So entstehen alleine oder in Kombination mit den Reverbs diverse wunderbare Räumlichkeiten mit Vibe.

ANALOG DELAY

Der „Analog Delay“-Modus schafft genau das, was er verspricht. Wunderbar warme Echos in gewohnter Universal Audio Qualität. Mit viel Liebe zum Detail wurden hier analoge Sounds digital „nachgebaut“, die die Seele erwärmen. Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind sehr gut, wenn auch begrenzt.

Unglaublich, wie viel Tiefe und Ambience sich aus den Delays erzeugen lässt . Ergänzt man dann noch Reverb, kommt man nicht mehr weg vom Noodlen.

Je nach Geschmack ergänzt „Hall“, „Plate“ oder „Spring“ die Delays des Gitarrensounds.

TAPE DELAY

Von der Wow-/Flatter-Zufälligkeit bis hin zum Klang der Bandverbindung ist jede exzentrische Eigenschaft des analogen originalen Tape EP-III in die Emulation integriert worden. Einfach phantastisch, was für Klangwelten einem hier zu Füßen liegen.

Die drei Reverbs des Del-Verbs lassen sich natürlich auch alleine verwenden:

 

SPRING 65 REVERB

Im „Spring 65“-Modus erklingen wunderbare Spring-Reverbs, wie man sie aus „alten“ Fender Amps kennt. Hier wurde anscheinend viel Zeit und Energie in die Entwicklung gesteckt. Verglichen mit Originalen aus Amps haben diese Emulationen auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung und schlagen sich klanglich sehr wacker. Es werden sehr viele Nuancen dieser charismatischen Reverbs abgebildet. WOW!

PLATE 140 REVERB

Die gleiche Liebe und Detailverliebtheit steckt wohl in der hier digital nachgebildeten Hallplatte. Wunderbar, wie tief und groß die Gitarre beim Aktivieren wird und wie der Reverb mit dem Sound interagiert. Von mir gibts beiden Daumen nach oben (außer während des Spielens ;-) haha).

HALL 224 REVERB

Auch der „Hall“ klingt unglaublich schön im Solomodus. Die erzeugte Tiefe und Weite dieses ebenfalls in Stereo emulierten Sounds überzeugt absolut und liefert den gewünschten Effekt auf Perfektionslevel ab. Was für ein Pedal!!!

Alle Klangbeispiele wurden in folgender Signalkette angefertigt:

IBANEZ AZS2209 ATQ -> Universal Audio Del-Verb Ambience -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> NeuralDSP Plugin (Tone King Imperial MKII) -> Steinberg Cubase 12 PRO

Es kamen keine EQs, Kompressoren und andere Plug-ins zum Einsatz.

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Fazit

Unterm Strich kann man sagen, dass man mit dem Del-Verb Ambience Compagnien ein hervorragendes Delay- und Reverb-Pedal von Universal Audio bekommt. Viele Details, viel Sound und das für einen fairen Preis. Die Möglichkeiten sind vielfältig und alles Verbaute ist von sehr hoher Qualität. Die Steuerung per App schließt an gewohnte Features des 21. Jahrhunderts an und schafft weitere Möglichkeiten. Sahnehäubchen wäre noch eine MIDI-Steuerung gewesen mit mehr Presets. Wenn man aber ehrlich ist: Die hatte das analoge Vorbild auch nicht. CHECK IT OUT!

Plus

  • viele Vintage-Sounds
  • viele Details im Sound
  • hervorragende Klangqualität
  • Steuerung per App möglich

Preis

  • 379,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    OscSync AHU

    Hmm. Das Pedal klingt ja wirklich gut, aber hinsichtlich der Bedienung hätte ich noch Fragezeichen.
    Ich sehe keine Funktion, die Tempo Division für die Tap-Funktion einzustellen. Geht das (wenn überhaupt) über die App?
    Verstehe ich es richtig, dass man nur per App entscheiden kann, ob der Reverb/Tap-Schalter das eine oder andere schalten kann? Wenn das so ist, würde man live die Möglichkeit verlieren, Reverb und Delay getrennt zu schalten, wenn man die Tap-Funktion braucht. Das wäre das für mich ein ziemlich eklatanter Fail im Design, eines Gerätes dieser Klasse absolut unwürdig und zwingend ein Minuspunkt (sicher nicht nur für mich).

    • Profilbild
      OscSync AHU

      @OscSync Ich antworte mich einfach mal selber: Nach Blick in die Anleitung und auch Lesen des Bonedo-Testberichts bestätigt sich leider, dass weder eine andere Subdivision als Viertelnoten noch separates Schalten von Delay & Reverb unter Beibehaltung der Tap Tempo-Funktion möglich sind. Für so ein hochwertiges und gut klingendes Produkt ist das echt ein ziemlicher Lapsus, welcher das Pedal leider für mich ausschließt, obwohl ich gerade eine gute Delay/Reverb-Kombi suche. Dann vielleicht doch ein Line6-DL4, auch wenn Line6 insbesondere bei Reverbs sicher nicht mithalten kann. Aber beim DL4 wurden die Möglichkeiten des Interfaces mit Hinblick auf größtmögliche Flexibilität wenigtens ausgenutzt.

      • Profilbild
        Viertelnote AHU 1

        @OscSync ich suche auch noch etwas „schönes“ für meinen Matriarch und Grandmother.
        Der Klang scheint mir perfekt für diese Geräte zu sein.
        Man hat doch die Delay-Time um andere Notenwerte zu erhalten, oder
        verstehe ich jetzt etwas falsch?.

        Andere Frage: funktioniert das Pedal auch als Sendeffekt für den Mischer? (wohl eher
        nicht wegen Verzerrung)

        Ansonsten passt hier das Preis/- Leisungsverhältnis

        🙂
        netter freundlicher Gruß

        • Profilbild
          OscSync AHU

          @Viertelnote Hi Viertelnote (passender Nick zum Thema….),
          es geht dabei um das Verhältnis von der per Tap Tempo eingesteppten Zeit zur tatsächlichen Delayzeit. Bei sehr vielen digitalen Delaypedalen kann mensch dieses Verhältnis einstellen. Ein typisches Beispiel wäre, mit dem Fuß Viertelnoten (🙂) zu tappen, und das resultierende Delay klingt dann in punktierten Achteln oder eben einem anderen Notenwert. Macht das Bandleben bzw. Zusammenspiel mit Drums sehr viel einfacher und wird heutzutage von wirklich vielen gitarrenorientierten Pedalen beherrscht. Einen Tap Tempo-Schalter einzubauen, aber die paar Zeilen Code für unterschiedliche Subdivisions einzusparen wirkt ausgesprochen halbgar.

  2. Profilbild
    j.keys

    Das Ding wär‘ der ideale Begleiter für Synths, die keinen brauchbaren Reverb an Bord haben, zB der Prophet 6 oder ein Sub37. Allerdings ohne MIDI kein Empfang von Program Change Nachrichten und damit keine Möglichkeit abzuspeichern. Also entweder auf einen größeren Bruder mit MIDI hoffen oder bei anderen Herstellern suchen. :(

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