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Test: Vienna Instruments – Special Edition

(ID: 2502)

Nach dem Öffnen des Plug-ins findet man auf den ersten Blick ein einfaches Interface.

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Vienna Instruments Startscreen

Vienna Instruments Startscreen

Die Unterteilung ist sehr schnell zu begreifen, und auch das erste Laden eines Instruments erklärt sich fast von allein. Dann aber kommt man schnell dahinter, dass sich unglaublich viele Möglichkeiten zur Manipulation des Instruments finden. Es ist jetzt auch wirklich nicht leicht, das in Worten zu fassen, denn es kommt tatsächlich darauf an, mit was für einem Instrument man arbeitet. Das Einfachste ist wohl der Flügel.
Einmal geladen kann man über 8 Okaven einfach drauflos spielen. Das Gleiche gilt für die Harfe, das Cembalo und alle anderen Instrumente, die über einen vollen Oktavenumfang verfügen.
Anders sieht es bei den Streich- und Blasinstrumenten aus. Wie schon oben erwähnt gibt es sehr viele Instrumente und Spielweisen, aber ich muss mir einfach eines heraussuchen und anhand dieses Beispiels funktionieren alle anderen Instrumente.

Das Plug-in ist in vier Hauptbereiche aufgeteilt.

  • PERFORMANCE MODE
  • PATCH ASSIGN
  • MATRIX ASSIGN
  • CONTROL EDIT Bereich

Zunächst kann man sich auf hervorragend ausbalancierte Standard-Presets verlassen und steht nun vor der Qual der Wahl.

Preset ? Oder mache ich mir mein eigenes Instrument.
Damit man erstmal was hört entscheide ich mich für ein PRESET der Solo Strings.

Nach ca. 26 Sekunden Ladezeit stehen mir dann in der MATRIX ASSIGN (welche für die Zuordnung der einzelnen Instrumente dient) acht verschiedene Instrumente zur Verfügung: Solo Violin, Solo Viola, Solo Cello, Solo Bass, sowie vier Kombination der Instrumente (z.B. Violine und Viola zusammen) zur Verfügung. Diese Einzelinstrumente lassen sich jetzt spielen, indem man z.B. mit der Maus ein Instrument wählt. Dabei ist der MIDI-Kanal wichtig, denn in diesem Modus und auch überhaupt, erhält jedes Instrument seine eigene Instanz im Instrumenten Pool. Ich habe jetzt MIDI-Kanal 1 aktiviert und kann somit das Plug-in ansteuern. Das wiederum spielt dann das Instrument ab, das ich angeklickt habe.
Man könnte jetzt sagen, dass ich mit dem MIDI-Kanal auf das Instrument gehe, das stimmt aber so nicht, denn ich gehe auf das Preset und das weiß, was ich spielen möchte. In meinem Fall jetzt eine SOLO Violine.

Vienna Instruments Matrix

Vienna Instruments Matrix

Nun habe ich die Möglichkeit durch zahlreiche MIDI Steuerungen, während des Spielens zwischen den verschiedenen Instrumenten innerhalb des Presets zu wechseln. Entweder ich mache das mit einem Controller oder per Velocity/Modulation, Aftertouch etc. oder mit einer Taste am Keyboard.

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Da die Violinen im oberen Bereich der Tastatur gespielt werden, kann man also sehr einfach z.B im unteren Tastaturbereich das Instrument wechseln. Auch ein Crossmix ist möglich, also z.B. bei leichtem Anschlag werden die Violinen gespielt und bei stärkerem Anschlag dann die Violas. Und dieses Prinzip geht dann noch mal in die Tiefe, denn jetzt kommen wir zu dem Punkt der Spielweise. Je nach Instrument werden verschiedene Spielweisen als Subinstrumente geladen. Eine Violine z.B. steht dann in folgenden Spielweisen zur Verfügung: staccato, detache, sustain, sforzato, legato, tremolo und pizzicato! Auch hier gibt’s dann die Möglichkeit, per Controller oder Tastatur noch mal einzugreifen.

Also ums einfach zu machen, stelle ich mir nun ein Instrument z.B. so zusammen:

  • leichter Anschlag = Solovioline in legato (jetzt kann man schöne Solis spielen)
  • fester Anschlag  = Solo Viola in sforzato (jetzt erhalte ich einen lauten Anfang bei der Note und dann ein langsames leiser werden.

Die Verwendung von Presets ist aber (und das ist jetzt meine Meinung) sehr komplex.

Man muss später bei der Spur genau wissen, welche Subroutinen man eingestellt hat, um auf dieser MIDI-Spur zu komponieren. Denn die Instanz von Plug-in hat nur den einen MIDI-Kanal, auf dem jetzt eine Auswahl von 8 Solostreicher in je 5 – 8 Spielweisen vorhanden sind.

Weil die modernen Host-Applikationen in der Lage sind zu wissen, an welcher Stelle man sich im Arrangement befindet (und somit auch die letzten Programmwechsel und Controller-Daten holen) kann man zwar gut mit den gleichen Einstellungen komponieren, aber etwas unübersichtlich wird es dann schon.

Ich bevorzuge also die andere Methode des Plug-ins. Hier lade ich kein Preset, sondern nur ein einziges Instrument, also Spur 1 = Solo Violine = eine Instanz im Instrumenten Manager.

Vienna Instruments Patch

Vienna Instruments Patch

Jetzt weiß ich: Hier sind meine (oder eine meiner) Violinen. Die Subroutine der Spielweisen wird aber natürlich mit dem Instrument geladen, also habe ich jetzt nur noch die Option der Spielweise auszuwählen.
Für eine weitere Violine lade ich das Plug-in eben noch mal und suche mir eine weitere Violine aus, oder eben auch ein anderes Instrument.

Für ein kleines Orchester kommen dann mal schnell 10 – 15 MIDI-Spuren und somit auch Instanzen im Instrumenten-Manager zusammen.

pro Instrument eine Instanz

pro Instrument eine Instanz

Meine HOST-Umgebung ist CUBASE 4 unter einem INTEL Core DUO 2800 Prozessor mit VISTA 32 Ultimate 4 GB RAM, meine VST Leistungsanzeige schlägt leicht aus. 
Ich habe jetzt aber eine sehr übersichtliche Spurenaufteilung mit je einem Instrument (in verschiedenen Spielweisen). So lässt sich arbeiten.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Sehr informativer und praxisbezogener Testbericht! Ich bin ja schon länger am Überlegen, aber ich glaub demnächst ist die Special Edition fällig :-)

    Zum Demosong: Wird genau dieser Demo mit der VSL SE mitgeliefert, so dass man den Song in Sachen Orchestration, Arrangement, Voicings zerlegen und daraus lernen kann? Wenn ja: In welchen Formaten? MIDI? Als Cubase-/Logic-Projekt? Würde mich sehr interessieren.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      Der Song kommt als MIDI Projekt und kann somit eigentlich überall geöffnet werden.Man kann sehr schön alle Events verfolgen und sehr viel davon lernen (ich hatte meine ersten Gehversuche, direkt auf dieser Basis angelegt). Aber man merkt sehr schnell, dass alle Instrumente, eben genau für diesen Song so eingestellt waren. Also habe ich dann doch ein neues projekt angelegt und mich Stück für Stück mit jedem Instrument beschäftigt. Deswegen hatte dieser Test ja auch etwas auf sich warten lassen müssen. Es gibt wirklich unzähliche Variationen von SOUND und SPIELWEISE zu jedem Instrument. Ich kann dir definitiv sagen, dass man einen völlig neuen Bezug zur Komposition und zu Instrumenten (auch nicht klassischen…) bekommt. Die Edition ist eine musikalische Bereicherung :-).Viel Spass damit…

  2. Profilbild
    El Blindo

    Ich habe jetzt schon ein paar mal gelesen, dass die Bläser der Special edition nicht ausnahmslos die besten sein soll. Wie ich das richtig verstanden habe, sollten damit die Trompeten und hörner gemeint sein. Stimmt das? Fehlt es den Bläsern teilweise an Druck.
    Und noch eine Frage. Sind die Epic horns auch gestopft dabei?

    • Profilbild
      Andreas Stadelmann AHU

      @El Blindo Wie der Name schon sagt ist dies ja eine Edition. Hier sind fast alle Instrumente nicht in allen Variationen zu finden. Das VSL Team hat eine sehr gute Auswahl getroffen und die Instrumente in den „Pflichtvariationen“ reingepackt. Für spezielle Anwendungen oder auch Instrumente muß man sich schon die einzelnen Packs nachkaufen. Bzw. als Erweiterung die Plus Version nachbestellen. Wenn die Edition alles enthalten würde, dann wäre sie ja quasi unbezahlbar :-).
      Aber zu deiner Frage. Ich finde zwar nicht, dass die Trompeten keinen Druck haben, aber es ist schon richtig, dass es leider nicht immer passt. Wenn man eine Wunschtrompete in einer bestimmten Tonlagen braucht, kann es sein, dass diese eben nicht zur Verfügung steht, oder eben in dieser Tonlage nicht ausreichend versorgt wird. Das ist aber eher selten der Fall und auch nur, wenn man extrem anspruchsvoll ist. Die Edition als Basis zu sehen und daraufhin seine Instrumente auszubauen ist die Grundidee dahinter. Für meine Ansprüche reicht die Library und über den Klang kann ich kein schlechtes Wort verlieren. Aber gemerkt habe ich das auch schon, dass man manches Mal an die Grenzen stößt. Außerdem muß ich hier auch ehrlich zugeben, dass wir als Komponisten und Produzenten mit dieser Library in die Profiliga wechseln. Ein Geiger wird immer was an den Geigen finden und ein Blechbläser an den Brasses :-). Der Profimusiker im wahren Leben, der sich ausschliesslich mit einem Instrument beschäftigt, hat immer einen Grund etwas zu beanstanden. Ein Bläser z.B. könnte sofort sagen, dass es ein riesen Unterschied ist in welche Richtung er die Trompete bläst. Denn viele Dirigenten wollen, dass die Bläser nach oben gerichtet sind, um einen größeren Raumanteil zu nutzen und die direkte Beschallung zu vermeiden, weil sie sonst zu laut sind. Die Software MIR bietet dazu schon einen konkreten Ansatz, aber zeigt auch wie viele Faktoren da noch zu beachten sind.

      Die genaue Antwort auf deine 2te Frage (Epic horns) kann ich dir erst am WE beantworten, da ich im Moment nicht auf die Library zugreifen kann. Bin nicht im Studio!

      • Profilbild
        El Blindo

        @Andreas Stadelmann Danke für deine ausführliche Antwort. Ich bin zwar anspruchsvoll, aber nicht so, dass ich nicht auch gewisse Abstriche machen könnte. Also denke ich mal, dass diese Edition genau das richtige für mich ist. Habe zwar das Symphonic Orchestra von East west, bin aber nicht damit zufrieden. Zu viel Rauschen, Programmierfehler, RAumanteil usw. In dieser Library gibt es die French Horns übrigens gestopft. Deswegen fragte ich dies auch. Bin mal gespannt ob die bei dir vorhanden sind.

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