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Test: Vienna Instruments – Special Edition

(ID: 2502)

Gehen wir jetzt näher auf die Instrumente ein.

Die Streicher

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Die Streicher sind von extrem leicht und weich bis hin zu aggressiven lauten Klängen in allen Variationen vorhanden und lassen sich über die MATRIX und die Controller wunderbar zu einem harmonischen Gesamtklang zusammenfügen. Auch eine Art von Portamentofunktion lässt zwischen zwei Noten die Saite schönen ziehen. Dabei wird aber nicht die Note gezogen, sondern das Plug-in erkennt meine Spielweise (eine Note ist noch nicht zu Ende, aber die nächste wird schon gespielt) und stellt dann die Samples dafür zur Verfügung. Das klingt schon sehr realistisch, weil eben nicht die Note gezogen wird, sondern die Samples ausgetauscht werden.

Ob man nun eine Solovioline mit einem zarten Anstrich oder mehrere Violinen für einen schönen Hintergrund braucht, in der Edition ist eine ausreichende Auswahl vorhanden. Das geht eben von Violinen bis zu Bässen in allen möglichen Spielweisen. Das Cello hat es mir besonders angetan, mit ein paar kleinen Modifikationen lassen sich sehr schön, die so gerne gehörten Solos realistisch darstellen.

In der Special Edition PLUS sind u.A. als Ergänzung die Appassionata Streicher dazu gekommen, welche die Standardstreicher der Edition sehr gut ergänzen. Sie klingen ein wenig fetter und lassen auch sehr viel Dramatik zu.

Die Blasinstrumente

Die Blasinstrumente hören sich sehr natürlich an. Von einer Piccoloflöte bis zu den fetten Wagner Hörner lassen sich für jeden Stil die passenden Instrumente zusammenstellen. Dabei ist bei auch je nach Spielweise eine Nuance menschliches Feeling zu hören, denn nicht jede Note wird gleich ausgegeben. Bei nur leichten Velocity-Unterschieden hört man auch mal einen Lufthauch oder eine Luftverwirbelung.

Die Keyboard Instrumente

Die Edition enthält einen Bosendorfer Flügel (nein hab mich nicht verschrieben), sowie ein Cembalo, eine Orgel und diverse Schlaginstrumenten (Glockenspiel, Vibraphon, Xylophon). Der Bosendorfer klingt solo nicht so spektakulär, aber innerhalb der Gesamtmischung passt er sich gut ein. Da er sehr hart klingt, ist ein Klavierkonzert eher nicht so richtig möglich. Aber innerhalb der Edition sollte er wohl auch eher als Ergänzung zu betrachten sein. Anders sieht es mit dem Cembalo aus. Hier kommt richtiges Mozart Feeling auf, und richtig eingesetzt findet es seinen Platz im Orchester.

Die Schlaginstrumente sind ausgezeichnet und vermitteln ein schönes Spielgefühl.
Auch die Harfe ist eines meiner Lieblingsinstrumente geworden. Ok, man kommt ja sonst selten in den Genuss, aber um das mal festzuhalten. Ich finde Instrumente schön, wenn sie einen auch inspirieren, und die Harfe macht das definitiv.

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Ein paar nette Noten gezupft, und man ist in einer anderen Welt, träumt vor sich hin und überlegt sofort, wie man damit eine Komposition machen kann. Auch wenn man eigentlich was anderes wollte.

Auch muss ich hier noch die Konzertgitarre erwähnen, die ebenfalls ihren Zweck erfüllt und sich wunderbar spielen lässt. Es gibt auch noch eine E-Gitarre. Nun ja, sie klingt nach E-Gitarre. Ich werde sie wohl nicht einsetzen, aber vielleicht benötigt jemand ja doch so was. Vielleicht bei „Spiel mir das Lied vom Tod – Reloaded“.

Letztlich befinden sich noch sehr viele Percussion-Sounds in der Library. Pauken, Becken, Rascheln, Grummeln und Co.

Bei allen Instrumenten und auch bei den Soundbeispielen gilt: Wenn ich mit einem Instrument gearbeitet habe, dann hätte ich auch vom gleichen Instrument noch mal mindestens fünf verschiedene Variationen haben können. Hier unterscheidet sich dann die Special Edition von den Einzelinstrumenten aus der Gesamtkollektion der Vienna Instruments. Dort stehen dann pro hinzu gekauftem Instrument unzählige Variationen zur Verfügung. Wenn in der Edition eine Violine mit z.B. 15 Spielweisen vorhanden ist, dann sind in der „großen Library“ etwa 100 oder mehr.  

FAZIT

Wer klassische Kompositionen machen möchte und ein Basis-Setup dafür sucht, ist mit der Edition bestens ausgerüstet. Man findet alle Instrumente, die in ein Orchester gehören und die in den wichtigsten Spielweisen und Variationen. Bei der Erstellung wurden bewusst keine Klangräume mit aufgezeichnet, so dass der Benutzer seinen eigenen Hall und Raum dafür erstellen kann.

Wer damit anfängt, sollte sich auf eine neue Art der Bedienung einstellen, denn die Modulations- und Controller-Einstellungen sind gewöhnungsbedürftig, aber ein unschätzbares Feature, ohne das die Instrumente eben nur Samples wären. Das Interface ist sehr leicht zu verstehen, und man kommt sehr schnell zu einem Ergebnis. Bis eine Produktion allerdings gut klingt, ist es ein weiter Weg. Das liegt aber nicht an der Edition, sondern in der Handhabung mit Instrumenten in einem Orchester.

Bitte schaut Euch dazu auch die Website an: http://vsl.co.at/de/65/71/84/1050.vsl

Allein was man dort alles über Instrumente findet, ist einen Besuch wert. Außerdem sind in der DEMO ZONE einige fantastische Musikstücke, die zeigen, was man mit der Edition alles machen kann.
Ich habe seit Monaten kein anderes Instrument mehr geladen und meine Vorliebe für die Klassik endlich umsetzen können.

Der DEMO-Song wurde auf meinem System mit der Special Edition erstellt. Es handelt um den mitgelieferten Beispiel Song von VI. Da ich über kein SUPER System verfüge, sondern wie oben schon erwähnt eigentlich ganz normal ausgestattet bin, kann ich über die Performance nur sagen: KLASSE!
Da wäre mit meinem System sogar noch mehr drin. Also keine Angst, dass man eine gigantische Host-Batterie benötigt, obwohl auch das machbar ist. Ich habe von Komponisten gelesen, die mit acht Rechnern und nahezu im Terrabyte-Bereich mit einem Orchester arbeiten.

Wer sich noch nie mit einem Orchesterinstrument beschäftigt hat, wird sehr viel dazulernen und oft umstellen und neu mischen. Mit der Special Edition hat er ein perfektes Werkzeug dafür.

Systemvoraussetzungen

  • PC oder MAC mit Standard-Performance für eine Musikproduktionsumgebung
  • ausreichend freien Festplattenspeicher (von minimum ca. 52 GB bis nun ja … nach oben offen)
  • Betrieb als Stand Alone oder in einer Host-Umgebung

 

Mit freundlichen Empfehlungen
Andreas Stadelmann

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Sehr informativer und praxisbezogener Testbericht! Ich bin ja schon länger am Überlegen, aber ich glaub demnächst ist die Special Edition fällig :-)

    Zum Demosong: Wird genau dieser Demo mit der VSL SE mitgeliefert, so dass man den Song in Sachen Orchestration, Arrangement, Voicings zerlegen und daraus lernen kann? Wenn ja: In welchen Formaten? MIDI? Als Cubase-/Logic-Projekt? Würde mich sehr interessieren.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      Der Song kommt als MIDI Projekt und kann somit eigentlich überall geöffnet werden.Man kann sehr schön alle Events verfolgen und sehr viel davon lernen (ich hatte meine ersten Gehversuche, direkt auf dieser Basis angelegt). Aber man merkt sehr schnell, dass alle Instrumente, eben genau für diesen Song so eingestellt waren. Also habe ich dann doch ein neues projekt angelegt und mich Stück für Stück mit jedem Instrument beschäftigt. Deswegen hatte dieser Test ja auch etwas auf sich warten lassen müssen. Es gibt wirklich unzähliche Variationen von SOUND und SPIELWEISE zu jedem Instrument. Ich kann dir definitiv sagen, dass man einen völlig neuen Bezug zur Komposition und zu Instrumenten (auch nicht klassischen…) bekommt. Die Edition ist eine musikalische Bereicherung :-).Viel Spass damit…

  2. Profilbild
    El Blindo

    Ich habe jetzt schon ein paar mal gelesen, dass die Bläser der Special edition nicht ausnahmslos die besten sein soll. Wie ich das richtig verstanden habe, sollten damit die Trompeten und hörner gemeint sein. Stimmt das? Fehlt es den Bläsern teilweise an Druck.
    Und noch eine Frage. Sind die Epic horns auch gestopft dabei?

    • Profilbild
      Andreas Stadelmann AHU

      @El Blindo Wie der Name schon sagt ist dies ja eine Edition. Hier sind fast alle Instrumente nicht in allen Variationen zu finden. Das VSL Team hat eine sehr gute Auswahl getroffen und die Instrumente in den „Pflichtvariationen“ reingepackt. Für spezielle Anwendungen oder auch Instrumente muß man sich schon die einzelnen Packs nachkaufen. Bzw. als Erweiterung die Plus Version nachbestellen. Wenn die Edition alles enthalten würde, dann wäre sie ja quasi unbezahlbar :-).
      Aber zu deiner Frage. Ich finde zwar nicht, dass die Trompeten keinen Druck haben, aber es ist schon richtig, dass es leider nicht immer passt. Wenn man eine Wunschtrompete in einer bestimmten Tonlagen braucht, kann es sein, dass diese eben nicht zur Verfügung steht, oder eben in dieser Tonlage nicht ausreichend versorgt wird. Das ist aber eher selten der Fall und auch nur, wenn man extrem anspruchsvoll ist. Die Edition als Basis zu sehen und daraufhin seine Instrumente auszubauen ist die Grundidee dahinter. Für meine Ansprüche reicht die Library und über den Klang kann ich kein schlechtes Wort verlieren. Aber gemerkt habe ich das auch schon, dass man manches Mal an die Grenzen stößt. Außerdem muß ich hier auch ehrlich zugeben, dass wir als Komponisten und Produzenten mit dieser Library in die Profiliga wechseln. Ein Geiger wird immer was an den Geigen finden und ein Blechbläser an den Brasses :-). Der Profimusiker im wahren Leben, der sich ausschliesslich mit einem Instrument beschäftigt, hat immer einen Grund etwas zu beanstanden. Ein Bläser z.B. könnte sofort sagen, dass es ein riesen Unterschied ist in welche Richtung er die Trompete bläst. Denn viele Dirigenten wollen, dass die Bläser nach oben gerichtet sind, um einen größeren Raumanteil zu nutzen und die direkte Beschallung zu vermeiden, weil sie sonst zu laut sind. Die Software MIR bietet dazu schon einen konkreten Ansatz, aber zeigt auch wie viele Faktoren da noch zu beachten sind.

      Die genaue Antwort auf deine 2te Frage (Epic horns) kann ich dir erst am WE beantworten, da ich im Moment nicht auf die Library zugreifen kann. Bin nicht im Studio!

      • Profilbild
        El Blindo

        @Andreas Stadelmann Danke für deine ausführliche Antwort. Ich bin zwar anspruchsvoll, aber nicht so, dass ich nicht auch gewisse Abstriche machen könnte. Also denke ich mal, dass diese Edition genau das richtige für mich ist. Habe zwar das Symphonic Orchestra von East west, bin aber nicht damit zufrieden. Zu viel Rauschen, Programmierfehler, RAumanteil usw. In dieser Library gibt es die French Horns übrigens gestopft. Deswegen fragte ich dies auch. Bin mal gespannt ob die bei dir vorhanden sind.

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