Test: Warm Audio WA12 Discrete Mic Pre, Mikrofonvorverstärker

Mit dem Warm Audio WA12 ist der texanischen Firma ein großer Wurf gelungen. Für den Bruchteil des Preises vergleichbarer Preamps bekommt man hier eine sehr gute Alternative zu den Focusrites etc. Gerade im Bereich Vocals konnte der WA12 überzeugen. In Bereichen mit niedrigem Gainbedarf (z.B. Gitarrenverstärker) kann der WA12 seine Vorzüge im Vergleich zu anderen PreAmps nicht so richtig ausspielen. Interessant ist aber die Option, durch leichte Übersteuerung das Signal anzudicken, also ober- (und unter-)tonreicher zu machen. Fährt man voll in die Verzerrung, darf man natürlich keinen sanften Röhrencharakter erwarten, es treten vornehmlich die geradzahligen Harmonischen hervor, welche für das Ohr eher unangenehm sind. Sicherlich gibt es mittlerweile auch einige Alternativen in dem Preissegment, welche aber einen anderen Charakter von Preamp haben. Der WA12 geht eindeutig in die Vintage-Richtung, vor allem, sobald der Tone-Taster aktiviert ist. Abgerundet wird das WA12 durch zwei weitere Varianten. Ein Modul für ein 500er System mit den gleichen Eigenschaften und eine große 1HE Version mit zusätzlichen Soundalternativen (Tone Beast). Alles in allem ein sehr gutes Gerät zu einem vernünftigen Preis.