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Test: Way Huge Aqua Puss Analog Delay MKII, Delay-Pedal

Analoge Traumwelten

12. Februar 2023

Way Huge Aqua Puss Analog Delay MKII

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Es ist nahezu unmöglich, an ein Slapback-Delay zu denken, ohne dass einem das Way Huge Aqua Puss in den Sinn kommt. Das analoge Delay ist in unterschiedlichen Versionen erschienen: vom handgefertigten MKI, über das Reissue unter Dunlop, dem MKII, den großen Brüdern, Supa-Puss, mit Tap Tempo und allen Extras, und Echo Puss, mit längerer Delay-Zeit und Modulation bis hin zum kompakten MK3, dem Small Aqua Puss. Und alle vereint die Liebe zum klassischen Analog-Delay-Pedal. Optisch schön gestaltet und robust für die Ewigkeit.

Das hier vorgestellte Way Huge Aqua Puss MKII ist also kein Neuling in der Musikwelt, aber es sollte seinen Platz bekommen, da es definitiv zu den Bekanntesten gehört.

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Way Huge Smalls Aqua-Puss
Way Huge Smalls Aqua-Puss
Kundenbewertung:
(23)

Als Dulop sich vor einer ganzen Weile an George Tripps wandte, wollte dieser das Aqua Puss MKII erst gar nicht neu auflegen. Aber vielleicht haben wir es Gitarristen wie John Mayer zu verdanken, der diesen Klassiker in seinem Rack oder Pedalboard regelmäßig nutzt, dass wir diesen sonst so seltenen Klassiker für einen ziemlich schmalen Taler bekommen können.

Konstruktion des Way Huge Aqua Puss

Die Way Huge Gehäuse sind optisch einzigartig und schon von Weitem zu erkennen.
Das hellblau, matt lackierte Gehäuse besteht aus gebogenem Metall und kann Fußtritte und wahrscheinlich auch das Daraufstehen so gut verkraften, wie vermutlich nur wenige Effektpedale. Die Verschraubung an der Unterseite trägt vier Gummifüße für einen festen Stand.

Test: Way Huge Aqua Puss Analog Delay MKII, Delay-Pedal

Und wie bei allen Way Huge Pedalen, steckt viel Liebe zum Detail sowohl in dem Pedal als auch in der Verpackung. Der Karton ist mit Cartoons übersäht und neben dem Pedal findet man auch noch zwei Anstecker und ein sehr schön bebildertes Handbuch mit ein paar Einstellungstipps in der Verpackung.

Test: Way Huge Aqua Puss Analog Delay MKII, Delay-Pedal

An der Oberseite befindet sich der robuste True-Bypass-Schalter, der aufgrund der Gehäusegröße genügend Platz zum Treten findet. Darüber sind in klassischer Anordnung die beiden übergroßen schwarzen Potiknöpfe für das Delay und den Blend-Regler positioniert.

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Test: Way Huge Aqua Puss Analog Delay MKII, Delay-Pedal

Dazwischen gesellt sich ein etwas kleineres Poti für das Feedback. Die Potiknöpfe haben eine Spitze mit einer weißen Markierung, was sie auch auf dunklen Bühnen gut erkennbar macht. Sehr schön ist auch die Beschriftung, die um die Potis eine Visualisierung des Regelwegs symbolisiert. Die helle LED ist oben, mittig montiert. An der Stirnseite befinden sich die robust zupackenden Mono-Ein- und Ausgänge im klassischen 6,3 mm Klinkenformat und dazwischen positioniert sich der 9 V Netzteilanschluss mit klassischer Barrel-Buchse.


Das Pedal kann natürlich auch per Batterie betrieben werden. Diese ist, anders als bei vielen anderen Boutique Pedalen, bequem an der Vorderseite des Gehäuses untergebracht und kann ohne Werkzeug mit einer kleinen Plastikklappe gewechselt werden.

Da das Pedal lediglich 16 mA benötigt, hält die Batterie auch ewig.

So simpel kann ein Klassiker aufgebaut sein. Ach ja, unter der Haube sieht es aus, wie im Einmaleins des ordentlichen Boutique Herstellers: Full Size – Thru Hole Bauteile sind ordentlich auf der Platine montiert und das akkurate Layout ist beeindruckend. Die ICs sind gesockelt, falls mal einer gewechselt werden müsste, ist das vorbildlich. Und drei Trim-Potis lassen das Delay-Pedal feinjustieren. Hier gilt aber: Finger weg, das sollte nur der Hersteller machen. Die SMD-Bauteile sind nur für den Input und Output und den Schalter vorhanden.

Der Sound des Way Huge Aqua Puss MK2

Das Way Huge Aqua Puss MKII orientiert sich am Boss DM-2 und liefert eine Delay-Zeit von 20 ms bis 300 ms. Mit diesen unteren 20 ms hat es die perfekte Einstellung für einen Dopplungseffekt. Dreht man das Feedback etwas höher, klingt es so, als würde man die Gitarre in einem Badezimmer spielen.

Mit dem Delay-Regler bei ca. neun bis zehn Uhr ist ein schönes Slapback zu erzeugen. Jetzt noch das Feedback auf zwei bis drei Wiederholungen eingestellt und den Blend-Regler ein wenig zurückgeregelt und die dezenten Repeats tragen das Riff bis zur Zugabe.

Bei maximaler Delay-Zeit ist sind leichte Clock-Geräusche in Form eines hohen Fiepens zu vernehmen. Aber ähnlich wie die ungewollt gewollte Modulation eines alten Tape-Echos gehören diese Artefakte irgendwie auch zu einem analogen Delay dazu.

Mit einer maximalen Delay-Zeit von 300 ms wird es den modernen Gitarristen vielleicht erstmal nicht aus dem Proberaum locken können, aber das Way Huge Aqua Puss MKII hat Tone.
Es verleiht dem Gitarrensignal seinen eigenen Charakter und ob mit ganz kurzem Slapback-Echo oder zum Andicken des Lead-Tones, dieses analoge Delay kann alles das, was die ersten analogen Delays konnten und das mit einer Zuverlässigkeit, die überzeugt.

Aber auch Delay-Zeiten um die 200 ms können für langsamere Gitarrenparts gut genutzt werden, wenn man keine Viertelnoten einstellt, sondern vielleicht punktierte Achtel.

Das Delay erzeugt diesen leichten Schmutz im Repeat, ohne auffällig zu verzerren oder undifferenziert zu werden. Die Attacks sind immer klar und perkussiv.
Verwaschen kann das Way Huge Aqua PussMKII nur, wenn es an die Oszillation geht.
Und selbst da pocht und klopft es, solange es kann.

Der Blend-Regler regelt das Delay-Signal zum Original-Sound hinzu. Eine Möglichkeit, das Delay auf 100 % wet zu stellen, gibt es also nicht. In der Einstellung bei 12 Uhr erhält man ungefähr ein ausgeglichenes Mischverhältnis. Darüber hinaus geregelt, ist die Lautstärke des Delays lauter als das Original-Signal.

Analoges Delay-Pedal mit warmem Sound

Die Delays haben, gerade bei mehrfachen Wiederholungen, dieses analoge Klopfen. Das Delay wird dabei immer leicht angezerrt. Gerade mit heißeren Humbuckern oder P-90 Pickups sollte man das Way Huge Aqua Puss MKII daher unbedingt vor dem Kauf einmal mit dem eigenen Setup testen.
Mit meinen P-90 ist immer eine leichte Verzerrung im Signal, egal in welcher Einstellung.

Die Verzerrung klingt sehr musikalisch und ist markanter Bestandteil des Sounds dieses Delay-Pedals. Aber man muss halt vorher wissen, ob es einem als Gitarristen beziehungsweise als Gitarristin zusagt.

Ist der Feedback-Regler höher eingestellt, so fällt auf, dass die Delays in ihre Obertöne umkippen. Dies ist interessant, da die Repeats des Way Huge Aqua Puss MKII, wenn nur wenige Repeats eingestellt sind, etwas dunkler im Klang wirkt.
Stellt man mehrere Wiederholungen ein, so wird das Delay nach und nach immer brillianter; es werden Bässe gekappt, das Signal driftet sozusagen durch das Frequenzspektrum.

Diese Obertöne schleichen sich langsam ein und übernehmen nach und nach das Klanggeschehen. Bis zu einer Einstellung des Delay-Time-Reglers um die 12 Uhr ist dies markant wahrzunehmen. Dreht man den Delay-Time-Regler höher, so wird dieser Klang von den metallischen Clock-Geräuschen überdeckt, die den Sound prägen. Dies, in Verbindung mit der leichten Zerre, kann einen schönen LoFi-Sound erzeugen.

Das Way Huge Aqua Puss MKII analog Delay ist ein erstaunlich höhenreiches Delay. Daher sind diese Nebengeräusche auch gut wahrnehmbar. Aber der Klang fügt sich sehr schön in das Gitarrensignal ein und gibt ihm den nötigen Schmutz und eine wunderbare Breite.
Mit jeder Wiederholung nehmen die Bässe ab, die Obertöne treten hervor und das perkussive, rhythmische Klopfen wird markanter.

Beliebt sind analoge Delays für ihre Oszillation und das meistert das Way Huge Aqua Puss MKII mit Bravour. Die aufgeschaukelten Klänge nehmen an Verzerrung zu, verlieren aber ihre Kontur aufgrund des perkussiven Attacks nicht.
Und selbst bei voller Oszillation, die sich im Übrigen sehr gut mit dem Delay-Time-Regler in der Höhe justieren lässt, fliegt einem das Signal nicht um die Ohren, wenn man den Blend-Regler entsprechend niedrig einstellt.
Durch das geänderte und ausgedünnte Klangbild findet das Delay seinen Frequenzplatz über dem Gitarrensound und liefert eine Decke aus Sound, die in den Augen vieler Gitarristinnen und Gitarristen so begehrenswert ist.

Way Huge Aqua Puss

Bei den Settings darf man, gerade weil das Delay-Pedal ja nur drei Potis hat, mutig sein. Auch in seinen Extremen klingt es gut und es kann bei einer hohen Feedback-Stellung nicht verkehrt sein, den Blend-Regler auf 8 Uhr zu stellen.
Gerade in Verbindung mit einem Overdrive-Pedal oder vor einem angezerrten Amp ist das Way Huge Aqua Puss MKII ein löblicher Teamkamerad.
Der Overdrive wird etwas geglättet und schon mit einem kurzen Delay und einem niedrig eingestellten Blend-Regler wird das Gitarrensignal richtig fett.

Spannend ist, dass in dem Handbuch vom Hersteller empfohlen wird, das Pedal vor dem Verzerrer zu platzieren, während Delays sonst ja eher hinter den Verzerrern platziert werden. Aber das Zusammenspiel des Way Huge Aqua Puss MKII in einen Verzerrer klingt wirklich gut und nimmt dem Delay, je nach verwendetem Overdrive, etwas Höhen und komprimiert das Wet- wie auch das Dry-Signal.

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Fazit

Der Sound des Way Huge Aqua Puss MK2 Analog Delays ist schon etwas Besonderes. Nicht jeder wird ihn mögen, aber das möchte das Delay mit dem extravaganten Namen sicher auch gar nicht.
Es wird aber definitiv seinen Platz im Setup finden, wenn man nach einem charakterstarken analogen Slapback-Delay mit etwas Schmutz und jeder Menge Attack sucht.

Plus

  • klassischer analoger Slapback-Sound
  • ordentlich Schmutz im Signal
  • Oszillation

Minus

  • nur 300 ms maximale Delay-Zeit

Preis

  • 199,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Burt Rocks

    Vielen Dank für den Test DelayDude!👍Die Soundbeispiele sind wieder einmal sehr schön.
    Ich bin ja ebenfalls der Überzeugung, dass bestimmte klangliche Artefakte bei analogen Delays einfach dazugehören. Für mich sind die das besondere „Etwas“ im Sound. Auch, wenn es viele hervorragende digitale Delays gibt, sind die analogen für mich doch immer irgendwie was Besonderes😍

    • Profilbild
      DelayDude RED

      @Burt Rocks Hi Burt,
      vielen Dank für dein Feedback!
      Sowohl was die digitalen Delays, als auch die analogen Sounds angeht, bin ich absolut deiner Meinung!🎸

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