It's A Kind Of Plastic
Als stand-alone Digital-Guitar, USB-MIDI-Game-Controller, Travel Guitar und Synthesizer wird der heutige Testkandidat, die YRG Gen2 des Herstellers You Rock Guitar, beworben – endlich also haben wir es mal mit der viel zitierten „Eier legenden Wollmilchsau“ zu tun! Man darf gespannt sein, ob das Teil wirklich hält, was es verspricht.
Facts & Features
Die You Rock Guitar YRG Gen2 kommt in zwei Teilen zerlegt an: Korpus und Hals werden einfach ineinander gesteckt und lassen sich zum besseren Transport mit einem Druckknopf auch wieder trennen. Gewöhnungsbedürftig ist zunächst mal die Materialwahl: Das Gerät ist komplett aus schwarzem Kunststoff gefertigt, eine Ausführung in Weiß ist ebenfalls erhältlich.
Betrachten wir uns zunächst den Hals: Die Rückseite ist in einem flachen D-Profil geformt und hat eine auch optisch holzähnliche Oberfläche, die sich eigentlich recht angenehm „hölzern“ anfühlt. An das traditionelle Griffbrettholz Ahorn soll wohl die helle Farbe des Griffbrettes erinnern, die Griffbrettmarkierungen bestehen dementsprechend aus schwarzen Punkten.
Gewöhnungsbedürftig ist das Material der 22 Bünde, welches aus recht weichem Gummi besteht, ebenso wie das, was in Längsrichtung, also im rechten Winkel zu den Bünden, auf das Griffbrett montiert ist und die Saiten ersetzt. An der Flanke befinden sich Markierungspunkte in Weiß, außerdem sind bestimmte Bünde farbig abgesetzt, was dem Anfänger die Orientierung erleichtern soll. Die Länge der Mensur beträgt circa 57 cm, das entspricht etwa einer „halben“ Gitarre, also einer Kindergröße. Die fehlende Kopfplatte kann, falls benötigt, zusätzlich erworben und aufgesteckt werden.
Der Korpus besteht ebenfalls aus Plastik, hier allerdings in einer glänzenden Variante. Interessanterweise gibt es hier tatsächlich Saiten: Sechs 13,5 cm lange gleichstarke Nylonfäden sind hier in einer entsprechenden Vorrichtung eingespannt, unter einer 5 cm langen Kunststoffabdeckung direkt am Griffbrettende bis zur Brücke, ebenfalls aus Kunststoff. An der Brücke befinden sich sechs Kreuzschrauben, an denen die Spannung jeder einzelnen Saite reguliert werden kann, sowie eine Metallschiene, mit der durch Berührung die Töne gestoppt werden können.
Ein weiteres Bedienelement stellt der Vibrato-Arm („Whammy-Bar“) dar, der ausgehend von einer Mittelposition nach oben oder unten bewegt werden kann. Die Spannung der Saiten wird hierbei nicht beeinflusst, hier werden lediglich Steuersignale für die interne oder externe Klangerzeugung generiert. Nebenan gibt es einen Lautstärkeregler und einen kleinen Joystick, der ebenfalls Steuerungssignale erzeugt. Unterhalb der Brücke finden sich noch zwei Druckknöpfe: Der eine schaltet der internen Klangerzeugung einen Chorus-Effekt zu, der andere dient der Transponierung um eine Oktave nach unten.
Die Beispielsounds sind ja wirklich grüüüselig. Vorallem wenn man bedenkt, das der Author durchaus Gitarre spielen kann. Was da an „Fehlern“ eingeschlichen ist…und dann dieses fiese „Gate“-artige Stoppen der Sounds….
Folgt man dem Link auf die Thomann Seite, kostet das Instrum…dings 299€, hat laut Beschreibung eine 648er Mensur…
Egal, selbst bei Thomann in den Comments wird dem Gerät allenfalls eine gute MIDI Controller Funktion fur DAW und Co. attestiert…
@LittleGizzmo Hallo LittleGizzmo,
danke für den Kommentar! Da habe ich doch vor Schreck das Gerät noch mal aus dem Rücksende-Karton gezerrt und nachgemessen: In der Tat sind beide Angaben zur Mensur irgendwie richtig … Vom Nullbund zur „Brücke“ ist der Abstand in der Tat, wie bei Thomann angegeben, 648mm, allerdings beträgt der Abstand vom Nullbund zum 12. Bund 285mm. Da der 12. Bund ja die Mensur teilt, habe ich den Wert mal zwei genommen und bin so auf die „ca 57 cm“ in dem Testbericht gekommen. Ich finde halt auch, das „mein“ Wert der relevantere ist, da er etwas über den Abstand der Bünde zueinander aussagt, und der ist nun mal so wie bei einer Kindergitarre mit 570mm-Mensur.
Zum Preis kann ich nur sagen, das er, als das Gerät bei mir eintraf, vor etwa 4 Wochen, bei 249,00 lag, als der Test vor einer Woche zum Lektor ging, bei 222,00, und jetzt, zu meiner Überraschung, bei 299,00 liegt. Die Preisentwicklung scheint eng mit der finanzpolitischen Großwetterlage verknüpft zu sein…