Holt euch die legendären Mikrofone in die DAW
Die ersten Versuche in Sachen Modeling-Mikrofon unternahm Universal Audio noch zusammen mit Townsend Labs, später wurde die Firma dann komplett von UAD übernommen. Zum Jahresbeginn 2023 gibt es nun zwei Neuheiten, das Sphere DLX und das Sphere LX.
Universal Audio Sphere DLX & LX
So ganz neu ist zumindest das Sphere DLX nicht, denn hierbei handelt es sich um das zuvor unter dem Namen Townsend Labs Sphere L22 vertriebene Mikrofon. Unseren Test dazu findet ihr hier. Neu entwickelt hat Universal Audio aber das LX, das eine abgespeckte und dadurch auch günstigere Alternative zum DLX Mikrofon darstellt.
Für beide Mikrofone gibt Universal Audio den klassischen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz an. Technische Unterschiede gibt es allerdings bei fast allen anderen Eckpunkten der Mikrofone. So liegt beispielsweise das Eigenrauschen beim DLX bei 7 dBA, beim LX bei 10 dBA. Beim maximalen Schalldruck schaffen es die beiden auf 140 dB (DLX, mit Pad) bzw. 145 dB (LX). Das DLX verfügt über eine zweifach schaltbare Pad-Funktion, das LX bietet dies nicht.
Die Richtcharakteristik lässt sich bei beiden Mikrofonen mit 9 unterschiedlichen Einstellungen nutzen, die Impedanz liegt gleichermaßen bei 200 Ohm.
Der größte Unterschied ergibt sich bei Betrachtung der enthaltenen Modeling-Mikrofone, denn schließlich soll man mit den beiden die legendären Mikrofone, die schon die Beatles, Beyoncé, Radiohead oder Frank Sinatra genutzt haben, nachahmen können. Während das günstigere LX-Mikrofon mit 20 Mic-Models ausgeliefert wird, bietet das DLX satte 38 unterschiedliche Modelle. Mit dabei sind allerhand illustre Hersteller/Mikrofone von AKG, Neumann, Shure, Coles etc.
Dank der unterschiedlich einstellbaren Richtcharakteristiken ergeben sich hiermit auch Kombinationen, die es in der Praxis so nicht gibt. Mit Hilfe der Software lässt sich aus einem dynamischen Mikrofon schnell ein Kondensatormikrofon (oder umgekehrt) machen. Auch Stereo (nur DLX) lässt sich das ganze System nutzen.
Gesteuert wird alles über mit die mitgelieferte Sphere-Software/Plug-in, die nach der Produktregistrierung zum Download angeboten wird. Dazu bietet Universal Audio zwei speziell auf die Mikrofone abgestimmte Versionen der Bill Putnam Microphone und Ocean Way Microphone Collection Plug-ins an.
Beide Mikrofon werden zeitnah im Handel erhältlich sein. Die unverbindlichen Preisempfehlungen belaufen sich auf 999,- US-Dollar für das Sphere LX und auf 1.499,- US-Dollar für das Sphere DLX.
Mikrophone halten gerne einige Jahrzehnte, Plug ins in der Regel eher nicht. Daher bin ich bei solchen Mikros zurückhaltend.
@Stratosphere 👍
„denn schließlich soll man mit den beiden die legendären Mikrofone, die schon die Beatles, Beyoncé, Radiohead oder Frank Sinatra genutzt haben, nachahmen können“
Irgentwie geht mir bei solchen Sachen immer Copycat von Billie Eilish durch den Kopf?
„Copycat tryna to cop my manner
Watch your back when you can’t watch mine
Copycat tryna to cop my glamor
Why so sad, bunny? Can’t have mine“
Orginal, da hat man was 🥰, Kopie nun ja 🤷♂️.
Aber wer’s will, Bitte.
@Stratosphere Ich denke doch, dass die Mikros auch ohne die Modelling Software funktionieren. Dann halt nur UAD.
Also ich bekenn mich dazu, ein Slate Modelling Mikrophon zu besitzen 😀
Ich muss sagen, ich finde das gut. Allerdings die Preise, wenn du noch ein paar zusätzliche Modells per Software willst, sind echt horrend.
Jetzt habe ich mir kürzlich Acoustica Audio Lava gekauft. Das ist eine Mikrofon-Modelling Software. Die finde ich besser, als die Slate Sachen. Da kannst du von vielen verschiedenen Ausgangsmikrofonen (incl. dem Slate Mic) auf alle möglichen „Ziel“-Mikros modeln. Und ich finde, dass das mindestens genauso gut klingt, wie die Slate Software.
Es ist mir schon klar, dass ich aus einem SL57 kein Highend-Röhrend-Mikrophon erzeugen kann, da fehlen zum Teil ja schon die Frequenzen.
Aber von einem z.B. Rode NT-1A zu diversen Highend-Mikros – das verbessert den Sound deutlich. Ob das jetzt genauso klingt wie die Originale? Wahrscheinlich nicht. Hätte ich die Originale, bräuchte ich die Software nicht. Aber mir gefällt es. Lava fügt auch Sättigung hinzu und hat so eine Art, Anti-Nahbesprechungsfunktion, was die Bässe etwas zurücknimmt.
Ich bin sonst kein großer Fan von Acoustica Audio, die brauchen soviel Prozessor-Leistung und sind mir oft auch zu verspielt im GUI, aber Lava finde ich super.