Bühnen-Sound ohne Profi stemmen
Gute Tontechniker sind für jede Band ein Luxus und seltener als man denkt. Nicht jede Band kann sich einen ausgebildeten Tontechniker leisten und oftmals ist es dann entweder der Kumpel, der am Mischpult steht oder der Mix wird gleich nebenbei von einem Mitmusiker durchgeführt. Was es dabei zu beachten gibt, klären wir in unserem Workshop.
Inhaltsverzeichnis
Guter Rat ist teuer – Profi oder Laie am Mischpult?
Diesen Ausspruch, der heutzutage eine ganz andere Bedeutung hat, ist in seiner ursprünglichen Bedeutung und wortwörtlich verstanden gleichermaßen auf einen guten Tontechniker anzuwenden.
1. Gute Lösungen/Hinweise/Ratschläge sind wertvoll (und brauchen Zeit).
2. Sie kosten in der Regel viel Geld.
Gerade am zweiten Punkt hapert es bei vielen nicht-professionellen Bands. Und auch manch professionelle Band spart beim Tontechniker und überlässt den wichtigsten Job des Abends ihr unbekannten Personen mit oft zweifelhaftem technischen Background (ich spreche in beiden Punkten aus leidiger Erfahrung).
Doch da sich eine Show nicht von allein mischt, muss früher oder später jemand die Regler am Mischpult bedienen. Wenn es dann schon keine ausgebildete Fachkraft ist, dann vielleicht zumindest jemand, dem man vertraut. So ist es dann meistens eine Person aus dem unmittelbaren Freundeskreis der Musiker, die den Job übernehmen darf. Man wächst mit seinen Aufgaben und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. So besteht also Hoffnung, nach einigen Versuchen zumindest einen halbwegs passablen Sound zu mischen, wenn man einige grundlegende Dinge berücksichtigt.
Was bedeutet „mischen“ überhaupt?
Lange Zeit beschränkte sich eine Tonmischung auf das Zusammenführen von einzelnen Tonkanälen und das Anpassen der Lautstärken zueinander. Insbesondere in der Beschallungstechnik kamen klangverändernde Einrichtungen wie EQs, Kompressoren oder gar Effekte erst verhältnismäßig spät hinzu. So waren noch zu Beginn der 70er-Jahre die Mischpulte entweder auf der Bühne positioniert oder am Bühnenrand. Der Grund war ganz einfach:
Die Lautstärkeregler waren direkt in die Leistungsverstärker eingebaut, die meistens direkt auf der Lautsprecherbox standen und hinter den Musikern positioniert waren. Darüber wurde dann der Gesang übertragen. Die Musiker haben sich entweder selbst gemischt oder eine Begleitperson am Bühnenrand hat den Job übernommen. Das war auch bei der wohl berühmtesten Band aller Zeiten lange Zeit der Fall, den Beatles. Diese nutzten selbst im Stadion Verstärker der Firma Vox (Vox AC100, später dann Vox Super Beatle), wie man hier auf einer raren Aufnahme der Beatles aus dem Jahr 1965 im Stadion in Chicago sehen kann. Kein FoH-Pult, kein Tontechniker, keine riesige PA:
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„Mischen“ bedeutete also das Hinzumischen des Gesangs zu dem Direktschall aus den Gitarren- und Bassverstärkern sowie vom Schlagzeug. Auch Keyboards wurden über Instrumentenverstärker gespielt.
Das änderte sich alles mit der Erfindung des PA-Mischpults, wie wir es heute kennen: Der britische Hersteller Soundcraft stellte 1974 die Series 1 vor, ein Mischpult mit bis zu 16 Kanälen, das nun erstmals die Tonmischung und die Leistungsverstärkung voneinander separierte. Nun wurde die Tonmischung immer noch nicht von ausgebildeten Tontechnikern erledigt, sondern kurzerhand von den Personen, die gerade verfügbar waren: den Roadies. Das Mischpult wanderte nun vom Bühnenrand oder der Bühne zur heute bekannten FoH-Position.
Da PA-Lautsprecher immer größer und leistungsfähiger wurden, reichten die Bühnenverstärker nicht mehr aus und Monitorlautsprecher mussten her. Mischpulte erhielten nun damals noch als Foldback bezeichnete Wege, um eine zweite Mischung für diese Bühnenmonitore zu erstellen. Das geschah zunächst vom FoH-Pult aus. Erst später wurden FoH- und Monitormischung voneinander getrennt. All das ist gerade einmal 50 Jahre her!
Hinzu kamen nun zügig Maßnahmen zur Klangbeeinflussung wie EQs, Kompressoren zur Dynamikeinengung, Echo und Hall. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. All das zeigt aber deutlich, dass die ersten Live-Tontechniker keine ausgebildeten Tontechniker waren, sondern die Musiker selbst oder deren Roadies. Warum also nicht auch der beste Kumpel?
Grundvoraussetzung: Hören
Es spricht überhaupt nichts dagegen, einen Laien ans Mischpult zu stellen, solange dieser ein Gespür für die korrekten Lautstärkeverhältnisse in einem musikalischen Genre hat. Geht man wieder zurück in die Zeit von Beatles und Co. und beschränkt sich ausschließlich auf den Job, die Fader der einzelnen Kanalzüge in ein adäquates Verhältnis zueinander zu bringen und gelegentlich mal bei einem Solo den Kollegen an der Gitarre oder am Keyboard etwas lauter zu machen, ist das kein wahnsinnig komplizierter Job, der einer Fachkraft bedarf.
Vielleicht spricht die Band vorher einmal besondere Wünsche ab, druckt eine Setlist aus und notiert dort, wer wann singt oder ob es ein Solo gibt und von welchem Instrument.


Übt das Einpegeln
Wichtig ist das richtige Einpegeln. Damit dieses nicht Ewigkeiten in Anspruch nimmt, sollte der Vorgang im Proberaum geübt werden: Gain-Regler auf Linksanschlag, Kanal-Fader zu, PFL-Taster drücken (oder SOLO-Taster mit dem Solo-Modus PFL), Musiker mit dem lautesten Sound spielen/singen lassen, den Gain-Regler langsam aufdrehen und dabei die LED-Anzeige beobachten. Bei analogen Pulten sollten die ersten roten LEDs nur sehr gelegentlich aufleuchten, bei digitalen Pulten nie.
Möchte man später noch den EQ einsetzen, lässt man lieber etwas Headroom und hält das Signal mindestens -3 dB unter Vollaussteuerung, an Digitalpulten gerne auch etwas mehr. Hebt man nämlich am EQ Frequenzen an, erhöht sich auch der Gain und ein bereits voll ausgesteuertes Signal würde höchstwahrscheinlich verzerren (beim breitbandigen Absenken geschieht das Gegenteil – der Pegel verringert sich).
Richtige Handhabung des EQs
Bei tontechnischen Laien (und leider auch bei einigen „Profis“) stellt man oft fest, dass der EQ hauptsächlich zum Anheben verwendet wird und Anhebungen derselben Frequenz sich über alle Kanalzüge erstrecken. Je weniger Erfahrung man im Umgang mit EQs und Tonmischungen allgemein hat, desto eher sollte man die Finger vom EQ lassen oder diesen ausschließlich zum Absenken nutzen.
Doch selbst das Absenken von EQ-Frequenzen kann schnell den Sound ruinieren, wenn zum Beispiel zu breit abgesenkt wird. Wer eine Störfrequenz im Mittenbereich breitbandig absenkt, wird einen Großteil der Nutzfrequenzen mit absenken. Ist das bei einem Gesangskanal der Fall, geht der Gesang schnell unter und setzt sich nicht mehr durch. Dreht man beim ersten Auftreten einer Dröhnfrequenz im Bassbereich gleich am Low-Shelf, ist die Dröhnfrequenz vermutlich verschwunden, dafür aber auch der gesamte Bass.
Möchte man anheben, dann lieber breitbandig mit dem Low-Shelf oder High-Shelf. So kann man den Bass etwas featuren oder dem Sänger etwas Höhenglanz verleihen. Das sollte aber stets nur in ausgewählten Kanälen geschehen und niemals in jedem Kanalzug.


Im Zweifelsfall nimmt man als unbedarfter Laie also lieber Abstand von den EQ-Reglern und konzentriert sich auf die Lautstärkeverhältnisse, bis man sich mit der Handhabung eines EQs vertraut gemacht hat. Das geht recht einfach mit Mehrspuraufnahmen, die idealerweise beim Konzert entstanden sind. Die meisten Digitalpulte erlauben heutzutage das einfache Erstellen solcher Mitschnitte auf Knopfdruck und ein solcher Mitschnitt kann im Proberaum auch ohne die Anwesenheit der anderen Musiker genutzt werden, um einen virtuellen Soundcheck zu machen und mit den Funktionen des Mischpults zu spielen. So lernt man auch die wichtigen Frequenzbereiche einzelner Instrumente besser kennen und herauszuhören.
Richtige Handhabung von Hall & Co.
Raumeffekte eignen sich wunderbar, trockenen Mikrofonsignalen etwas Leben einzuhauchen und sie besser in den Mix einzubetten. Sie können aber auch schnell einen Live-Mix ruinieren, wenn entweder ein unpassender Effektalgorithmus gewählt wird oder der Mix zwischen Effektsignal und Direktsignal nicht stimmt. Den Gesamtpegel des Effekts regelt der Effekt-Return-Regler. Den Anteil der einzelnen Kanäle an diesem Signal die FX-Send-Regler in jedem einzelnen Kanalzug.
Zu langer Hall wirkt schnell aufdringlich und störend. Wird das Effektsignal zu laut im Vergleich zum Direktsignal gemischt, drückt es das Instrument oder die Stimme in den Hintergrund. Ein dauerhaftes Echo auf der Gesangsstimme nervt schon nach kurzer Zeit. Noch schlimmer wird es, wenn die Delay-Zeit ungünstig gewählt ist und sich zum Beispiel nicht am Songtempo oder der Taktart orientiert.
Ein sparsam eingesetzter Plate-Effekt auf dem Gesangsmikrofon kann hingegen der Stimme mehr Tiefe verleihen. Wichtig ist, die Halldauer nicht zu lang zu wählen, damit es nicht nach Kölner Dom klingt. Es lohnt sich, die Effekt-Presets des Herstellers einmal durchzuhören: Namen wie „Medium Vocal Plate“ weisen meistens schon in die richtige Richtung und bieten einen guten Ausgangspunkt für eigene Anpassungen.
Der Kompressor
Besitzt das Pult einen Kompressor, nutzen Laien für Attack und Release besser die Automatikfunktion. Der Kompressor bestimmt diese zwei wichtigen Parameter dann in Abhängigkeit des ihm zugeführten Signals. Eine leichte Kompressionsrate von 3:1 bei einem Threshold, der nur die Signalspitzen mit ein bis zwei Dezibel Gain Reduction erfasst, zerstört nichts. Holt man dann die reduzierten ein bis zwei Dezibel mit dem Makeup Gain wieder auf, hat man ein sanft komprimiertes Signal, das sich etwas besser in den Mix einbetten lässt.
Da die Kompression häufig vor den Aux-Wegen und damit dem Monitormix stattfindet, ist ein solches Vorgehen Laien unbedingt angeraten, da zu starke Kompression gerne zu sich aufschaukelnden Feedbacks führt. Bei verzerrten E-Gitarren und Keyboards darf gerne auf Kompression verzichtet werden. Hilfreich ist sie bei Gesang, Bass und Schlagzeug.


Subgruppen und DCA-Gruppen
Subgruppen sind eine prima Angelegenheit, erleichtern sie doch, mehrere Kanalzüge einer Gruppe mit nur einem Fader in der Lautstärke zu regeln. Digitalpulte verfügen oft über acht oder mehr Stereo-Subgruppen, während analoge Pulte meistens mit vier bis acht Monogruppen auskommen müssen. Wichtig ist, das betreffende Signal ausschließlich der Gruppe und nicht auch gleichzeitig dem Main-Mix zuzuweisen, da es sonst im Anschluss doppelt auf dem Main-Bus anliegt.
Feste Regeln zur Gruppenzuordnung gibt es nicht. Erlaubt ist, was gefällt und die Arbeit erleichtert. So kann es schon hilfreich sein, das Schlagzeug per Subgruppe zu regeln, statt alle Schlagzeugkanäle einzeln im Fall einer Anpassung der Gesamtlautstärke anfassen zu müssen. Digitalpulte haben zudem meistens die Möglichkeit, anstelle einer Subgruppe DCA-Gruppen zu bilden.
Alternative zur Subgruppe: DCA-Gruppe
Bei einer DCA-Gruppe wird im Gegensatz zur Subgruppe das Signal nicht auf einen Gruppenbus geroutet, sondern lediglich dessen Kanalverstärkung per Steuerspannung reguliert. Bewegt man den Fader einer DCA-Gruppe, sendet das Pult die entsprechende Steuerspannung an alle dieser Gruppe zugeordneten Kanäle. Bei einer Subgruppe hingegen werden alle Signale auf dem Gruppenbus summiert und der Subgruppen-Fader regelt die Gesamtlautstärke dieser Summe. Eine Subgruppe eignet sich deshalb zum Beispiel auch für eine Gesamtbearbeitung dieser Signale, zum Beispiel mit einem EQ oder Kompressor. Bei einer DCA-Gruppe ist das nicht möglich.


Hat unser frisch gebackener Tonmischer keine Erfahrung im Umgang mit Subgruppen, sollte er von diesen lieber die Finger lassen. Zu schnell landet das Signal zum Beispiel bei Digitalpulten durch Routing-Fehler im Nirvana. DCA-Gruppen hingegen lassen sich leicht bilden und man kann nicht viel falsch machen. Ich nutze bei Digitalpulten gerne DCA-Gruppen, wenn die Eingangssignale über mehrere Mischpult-Layer verteilt sind.
So mische ich an Pulten wie dem Behringer X32 ausschließlich über die DCA-Gruppen und fasse die einzelnen Kanäle nur an, wenn dort etwas am EQ etc. verändert werden muss. Das ist erheblich übersichtlicher als sich zu merken, auf welchem Mischpult-Layer des Digitalpults sich gerade die Sologitarre verbirgt. Bis man diese gefunden hat, ist das Gitarrensolo eventuell schon vorbei.
Mute – die böse Falle
Jedem Tontechniker ist es schon passiert: Es kommt kein Signal, wo ein Signal sein sollte. Der PFL-Taster ist gedrückt und die LED-Kette zuckt fröhlich vor sich hin. Trotzdem gibt der Kanal keinen Pieps von sich. In den meisten Fällen ist entweder der Kanal nicht dem Main-Bus zugeordnet oder aber die Mute-Funktion eingeschaltet.
Obwohl es einem guten Stil entspricht, gerade nicht genutzte Kanäle stummzuschalten, sollte man bedenken, dass diese im richtigen Moment auch wieder freigegeben werden müssen. Nichts ist peinlicher als ein stummgeschaltetes Mikrofon im falschen Moment oder ein nicht hörbares Solo, weil der Mute-Schalter noch gedrückt ist.
Ich würde deshalb jedem Laien empfehlen, auf den Einsatz von Mute-Schaltern während der Show zunächst zu verzichten. Zumindest so lange, bis man das Pult beherrscht und einen guten Überblick über den Ablauf der Show hat. Ist es schließlich doch passiert und der Mute-Schalter ist noch gedrückt, öffnet man keinesfalls schnell durch dessen Entriegelung den Kanalzug, sondern zieht zunächst den Kanal-Fader herunter, löst den Mute-Schalter und schiebt dann den Kanal-Fader langsam hoch. Ein so eingeblendetes Signal fällt weniger auf und stört weitaus weniger den Hörer als das plötzliche laute Einsetzen.
Die Band mischt sich selbst
Gerade bei vielen Tanzbands oder Kneipenbands ist es üblich, dass die Band sich selbst mischt beziehungsweise ein Bandmitglied diesen Job übernehmen muss. Das ist natürlich problemlos möglich, wenn man einen guten Soundcheck gemacht hat und sich die Lautstärkeverhältnisse über die Show hinweg nicht groß verändern. Viele Digitalpulte verfügen mittlerweile über eine Fernsteuerung per Tablet. Es ist also ratsam, einfach mal kurz beim Soundcheck mit dem Tablet in den Publikumsbereich zu gehen, diesen abzuschreiten und die wichtigsten Einstellungen vorzunehmen.


Sehr gut können Gitarristen mit einem Funksystem diesen Job übernehmen. Eine Alternative ist der virtuelle Soundcheck mit der Einspielung einer Mehrspuraufnahme von einem vorangegangenen Gig. Zu berücksichtigen ist dann allerdings, dass der Schall, der von der Bühne vom Schlagzeug oder Gitarrenverstärkern kommt, fehlt. Monitore sollten bei einem virtuellen Soundcheck schon berücksichtigt werden und eingeschaltet sein.
Viele Digitalpulte erlauben es, Szenen abzuspeichern und über MIDI zu wechseln. Hat die Band beispielsweise mehrere Lead-Sänger, könnten pro Sänger einzelne Szenen mit einem etwas hervorgehobenen Gesangssignal programmiert werden, die man dann später bei den betreffenden Songs aufruft. Dies kann per MIDI-Fußleiste durch einen beliebigen Musiker geschehen oder der Keyboarder sendet entsprechende Programmwechselbefehle von seinen Keyboards.
Ist all das nicht möglich, zum Beispiel weil ein analoges Mischpult verwendet wird, geht es „back to the roots“. In diesem Fall mischen sich die Musiker jeweils selbst. Ein guter Weg ist der folgende:
Beim Soundcheck werden zunächst alle Kanäle vernünftig ausgesteuert und zwar mit dem maximalen Pegel, den ein Instrument beim späteren Gig haben wird. Nun stellen wir alle Kanal-Fader auf Unity-Gain und drehen den Master langsam auf, bis es zu ersten leisen Rückkopplungen kommt. Nehmt den Master-Fader anschließend um ca. 3 dB zurück, damit es nicht koppelt.
Regelt nun alle Instrumente, die kein Solo spielen, um 2 bis 3 dB zurück. Den Gesang und die Solo-Instrumente belasst ihr dort, in diesem Fall regelt der Instrumentalist seinen Pegel per Volume-Pedal um 2 bis 3 dB zurück und merkt sich diese Einstellung als Grundeinstellung. Das durchgedrückte Volume-Pedal entspricht dann dem Solo-Pegel. Bei der Einstellung helfen die Pegelanzeigen am Mischpult weiter. Spielt nun einen Song komplett durch und hört euch das Ergebnis im Zuschauerraum an (langes Kabel nutzen oder Funk).
Dieses Prozedere funktioniert allerdings nur dann, wenn es auf der Bühne vergleichsweise leise zugeht. Je mehr Schall von Gitarren-Amps, Schlagzeug und Monitoren zurück in den Zuschauerraum gelangt, desto weniger funktioniert eure so erstellte Grundmischung. Um den Bühnenschall zu reduzieren, dreht Verstärker zu euch, kippt sie und richtet sie nicht direkt auf den Zuschauerraum.
Überlegt außerdem, ob außer dem Gesang und vielleicht den Keyboards überhaupt noch andere Instrumente auf den Bühnenmonitoren zu hören sein müssen. Das gleiche Signal aus dem Gitarrenverstärker, dem Bühnenmonitor und der PA wird in kleineren Räumen nur für Sound-Matsch sorgen. Benötigt der Schlagzeuger mehr Signal vom Bassisten, stellt dessen Box einfach hinter oder neben den Schlagzeuger, statt den Bass zusätzlich auf die Bühnenmonitore zu legen.
Bei sehr lauten Bühnen in kleineren Räumen ist es häufig besser, nur den Gesang und gegebenenfalls die Keyboards über die PA zu übertragen und die restlichen Instrumente direkt über die Instrumentenverstärker für das Publikum hörbar zu machen. So setzt sich der Gesang besser durch und es ist leichter, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gesang und Instrumenten zu finden. Wichtig ist allerdings auch, dass die Musiker diszipliniert sind und die Finger vom Volume-Regler lassen.