Kompakte Interfaces fürs Podcasting
Jetzt also auch Focusrite. Podcast erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit und offensichtlich scheint auch Focusrite nun ein Stück vom Podcast-Equipment-Kuchen abhaben zu wollen. Denn mit dem Vocaster stellt Focusite nun das dazu passende Equipment vor. Erhältlich ist Vocaster in zwei Versionen: Vocaster One und Vocaster Two.
Focusrite Vocaster
Für den schnellen unkomplizierten Einsatz scheinen die beiden Podcast-Interfaces auf alle Fälle gerüstet zu sein, bieten sie doch die Möglichkeit, den Gain automatisch anzupassen. Hinzu kommt eine Enhance-Funktion, über die die gesprochene Stimme klanglich aufgewertet werden kann.
Ebenfalls wichtig ist eine Loopback-Funktion über die Intro oder Soundeffekte eingebunden werden können. Auch Telefonanrufe lassen sich unkompliziert in das Recording-Setup einbinden.
Anschlussseitig bietet das Vocaster One einen XLR-Anschluss samt schaltbarer Phantomspeisung und einen zweiten Eingang in Form eines Miniklinkenanschlusses. Ausspielen lässt sich alles über ein Pärchen Klinkenbuchsen, einen separaten Kopfhörerausgang bzw. an einen angeschlossenen Computer über USB. Dieser kann über USB-C angeschlossen werden. Ein Power-on/off-Schalter sowie ein Kensington-Lock runden die Rückseite ab.
Die Bedienoberfläche ist mit zwei großen Drehreglern, drei Buttons und einigen Anzeigen für USB-Anschluss und Phantomspeisung recht spärlich ausgestattet. Aber für den unkomplizierten Podcast-Einsatz mag das ja schon ausreichen.
Focusrite Vocaster Two
Wie der Name bereits vermuten lässt, bietet das größere Modell Vocaster Two von (fast) allem jeweils zwei. Zumindest gibt es an diesem Interface zwei XLR-Eingänge, alles andere scheint – zumindest hinsichtlich der Anschlüsse – identisch zum Vocaster One zu sein. Auch hier dient eine Miniklinkenbuchse als zweiter Eingang, ein Klinkepärchen dient als Stereoausgang, ein Kopfhörerausgang ist ebenfalls vorhanden. Funktional bietet das Vocaster Two aber etwas mehr. Denn es lassen sich hiermit auch Bluetooth-Signale einbinden. Dies geht beim Vocaster One nicht.
Auch die Bedienoberfläche ist etwas üppiger ausgestattet, was vor allem an den zusätzlichen Regelungsmöglichkeiten für den zweiten XLR-Eingang liegt.
Bei Vocaster werden ab Ende Juli/August im Handel erhältlich sein, können jetzt aber bereits vorbestellt werden. Die Preise belaufen sich auf 219,- Euro für das Vocaster One und auf 329,- Euro für das Vocaster Two. Beide Interfaces werden auch im Bundle mit Mikrofon(en), Kabel und Kopfhörer angeboten.
Das Konzept ist ganz cool. Da das Gerät in den Möglichkeiten am Ende doch merklich limitiert ist, beispielsweise kein MIDI dabei ist und selbst Combo Buchsen nicht spendiert werden, frage ich mich, ob der Preis gegenüber einem Scarlett Interface gerechtfertigt ist, die wesentlich mehr können. Der Nutzwert, eines so auf den Anwendungs-Zweck zugeschnitten ist direkt zu haben, macht passen. Sobald aber ein Podcast-Gast eine Gitarre anschließen möchte, ist doch quasi schon Schluss.
Das denke ich auch. Bei den Standard Audiointerfaces ist preislich die Luft raus. Jetzt kommt eine neue Käufergruppe dazu, die die Preise und Funktionen noch nicht richtig einschätzen kann. Da lassen sich (vorübergehend?) höhere Preise durchsetzen. Das sehe ich auch bei den Mikros, wo anscheinend alle Interessenten im nicht unproblematischen SM7B das Nonplusultra sehen.