Die Funding-Kampagne hat begonnen
Als der Artisan Electronic Instruments Nucleus Mitte des Jahres erstmals vorgestellt wurde, erregte der hybride, monophone Synthesizer eine gewisse Aufmerksamkeit. Entwickler Mike Bachman hatte hier ein interessantes Konzept mit drei unterschiedlich ausgestatteten Oszillatoren, 8-Pol Filter und sehr umfangreichen Modulationsmöglichkeiten vorgelegt.
Nun begann die Funding-Kampagne auf Kickstarter, damit die Produktion der ersten Serie in Angriff genommen werden kann. Wenn sich genügend Interessenten finden, werden ab 50 bis 100 Stück in Zehnerschritten jeweils zusätzliche Features, wie duophoner Modus, ein vierter LFO oder ein Reverb, implementiert. Die grundsätzlichen Features der Klangerzeugung sind seit der Erstvorstellung gleich geblieben (siehe Meldung unten).
Artisan Electronic Instruments Nucleus wird wahlweise als 60 TE breites Eurorack-Modul für 770,- Dollar und als Desktop-Variante für 880,- Dollar angeboten. Von Nucleus soll es später auch eine vierstimmig polyphone Desktop-Variante sowie ein Keyboard mit sechs oder acht Stimmen geben.
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Artisan Electronic Instruments Nucleus Spezifikationen
• Osc 1: Analog Discrete Saw Core with Wave-folding & PWM
• Sub Osc 1 with variable waveshapes
• Osc 2: Analog Discrete Saw Core with PWM, Hard Sync and FM
• Osc 3: Digital Wavetable, Karplus Strong + Noise & Bit Crushing
• 3 input Digital Ring Modulator
• 8 Pole Multi-Mode Dual Peak Filter
• VCA with soft and hard clipping distortion
• 4 ADAHSR Envelopes with variable shape
• 3 LFO with key-sync and delay
• Modulation Adders, multipliers, lag, contouring….
• Full MIDI In/Out interface
• User-selectable CV In and Out
• 100 user patches and built-in standard patches
• Over 50 Modulation sources
• Over 30 Destinations (all simultaneous)
Ab hier die Meldung vom 12. Juli 2021
Artisan Electronic Instruments Nucleus ist ein analoger/digitaler Hybrid-Synthesizer, der als Desktop-Gerät, aber auch im Eurorack genutzt werden kann. Der Hersteller hat mit dem Projekt allerdings noch weitergehende Ambitionen.
Artisan Electronic Instruments hat in der Vergangenheit verschiedene Synthesizer als Solo-Projekte oder in Kleinstauflage entwickelt. Es gibt zwar noch keine Angaben dazu, wie groß man an Nucleus herangehen will, doch anscheinend soll es ein durchaus kommerzielles Produkt werden.
Die Struktur von Nucleus hat einiges zu bieten. Es gibt drei Oszillatoren – OSC 1 und 2 sind analog, jedoch nicht identisch ausgestattet. OSC 1 ist ein diskret aufgebauter Saw Core mit Wave Folding und PWM (womit wahrscheinlich Symmetriekontrolle gemeint ist). OSC 2 ist ebenfalls ein Saw Core, beherrscht jedoch Sync und FM. Dazu kommt ein Suboszillator, der über ein eigenes Tiefpassfilter verfügt. OSC 3 ist digital und bietet Wavetable, Karplus Strong und ist eine Noise Source. Dazu kommt ein Ringmodulator mit drei Eingängen.
Das VCF wird als 8 Pole Multimode Dual Peak Filter bezeichnet, eine genauere Erläuterung dazu gibt es jedoch nicht. Der VCA verfügt über Distortion mit Hard und Soft Clipping.
Zur Modularion sind vier ADAHSR-Hüllkurven mit variabler Kennlinie und drei LFOs mit Delay und Key Sync vorhanden. Außerdem gibt es Modulation Adder, Multiplier und Lag-Prozessoren. Es gibt insgesamt mehr als 60 Modulationsquellen, die über 35 Ziele parallel ansteuern können.
Nucleus ist vollständig MIDI-steuerbar, besitzt CV- und Gate-Anschlüsse und verfügt über 100 User-Speicherplätze sowie „Built in Standard Patches“. Das Gerät kann mit Seitenteilen als Desktop-Gerät genutzt werden, lässt sich aber auch in einen Eurorack-Rahmen einsetzen.
Auf der Website ist Juli 2021 als Launch-Datum für den Artisan Electronic Instruments Nucleus angegeben, jedoch ist die Funding-Kampagne noch nicht gestartet, so dass es noch keine Infos zum Preis und der tatsächlichen Verfügbarkeit gibt.
Aber man gibt schon einen Vorgeschmack auf das nächste Projekt: eine polyphone Keyboard-Version des Nucleus. Die Oberfläche des Synthesizers wird hier großzügiger ausgestattet sein, so gibt es zum Beispiel separate Sektionen für die drei Oszillatoren, während man beim kleinen Nucleus diese umschalten muss. Das Keyboard besitzt eine 5-Oktaven Fatar-Tatstatur mit Aftertouch und nutzt die gleichen Voice Cards, es sind vier- bis achtstimmige Versionen möglich. Zusätzlich sind hier ein zweikanaliger Sequencer mit bis zu 64 Steps, digitale Effekte und mehr Regler und Taster für die direkte Bedienung vorhanden.
Da sich die Keyboardversion des Nucleus noch in einer frühen Planungsphase befindet, gibt es keinerlei Angaben zu Preisklasse oder angepeilter Verfügbarkeit.
Rendering der Poly-Keys Version
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Schnuckelig – das Design.
Das Konzept mit den drei verschiedenen Oszillatoren klingt schon mal sehr flexibel.
Wenn er so nett klingt, wie er aussieht, und nicht zu teuer wird, könnte er mich schon reizen.
Ambitioniertes Projekt sieht gut aus.
Endlich mal wieder frische Synthesizer DNA… auch wenn das Rad nicht neu erfunden wird, ist es doch schön zu sehen das wir in einer Zeit leben in der viele kleinere Firmen eine Chance bekommen, ihr kreatives Potential weitestgehend frei auf dem Markt zu entfalten.
Macht neugierig. Die Hüllkurven sind übrigens DAHDSR (Delay, Attack, Hold, Decay, Sustain & Release), nicht ADAHSR. Die Website ist da etwas konfus, da es auf der Home-Page ADAHSR, auf der Nucleus-Page jedoch korrekt DAHDSR heißt…
Ich hatte die Keyboardversion vor einigen Monaten durch Zufall entdeckt und auch den Preis angefragt. Die Antwort-E-Mail habe ich leider nicht mehr, da ich mir diese Preiskategorie momentan selbst nicht leisten kann. Ist jedenfalls KEIN Billig-Synth! Der Preis war schon ein eindeutiger Hinweis auf ein Qualitätsprodukt!
hmm, die Videos hinterlassen bei mir den Eindruck, es sollte demonstriert werden, wie schmutzig er klingen kann. Das gehört zur Kür. Zur Pflicht gehören für mich sahnig cremige Leads – die hab ich bis jetzt noch nicht gehört.
Hard Sync find ich cool, den preis eher nicht. Was verbirgt sich hinter den Worten „8 Pole Multi-Mode Dual Peak Filter“ – ein DSP?
@rio Aber wenn ich mir die älteren Synth-projekte auf der Webseite anschaue, kann ich mir schwer vorstellen, dass es ’nur‘ digital wäre. Artisan Electronic Instruments scheint auch genug Erfahrung mitzubringen. Na dann wünsch ich mal viel Glück und Erfolg der Crowd-Founding Kampagne.