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Gesetzesänderung: Online, Privatverkauf, Steuern

Gesetzesänderung: Finanzamt nimmt private Verkäufer auf Ebay und Co. unter die Lupe

22. Februar 2024

Viele Leser und Leserinnen werden sich schon auf Online-Marktplätzen wie eBay von einem Musikinstrument getrennt haben. Oftmals kann man froh sein, wenn man einen Bruchteil des Einkaufspreises wieder erhält. Doch manchmal hat man auch Glück und kann sogar mit Gewinn verkaufen. Es gibt auf den Online-Marktplätzen schon immer Reglen für gewerbliche Verkäufer und private Verkäufer. Doch leider verkauft so mancher als privat, obwohl er ein Gewerbe betreibt, weil er keine Steuern zahlen möchte. Deswegen gibt es nun ein neues Gesetz.

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Am 1.1.2023 ist das Plattformen-Steuertransparenzgesetz in Kraft getreten, mit der eine EU-Richtlinie von 2021 umgesetzt wird. Mit diesem Gesetz werden Betreiber von Internet-Handelsplattformen verpflichtet, Daten von Verkäufern an dass Finanzamt weiterzuleiten. Da die Meldung jedoch immer für das Kalenderjahr erfolgt, müssen Plattformen wie z.B. eBay dieses Gesetz erst ab dem 1.4.2024 umsetzten.

Dieses Gesetz gilt für alle Portale, welche die Zahlungabwicklung übernehmen und Daten über Umsätze ihrer Verkäufer verfügen. Für Musikinstrumente werden gern Portale wie z. B. Kleinanzeigen und eBay genutzt. Kleinanzeigen bietet mittlerweile auch Zahlungsabwicklung an, aber es ist nach wie vor möglich, dass Geschäft per Handschlag durchzuführen. Über diese Transaktionen liegen Kleinanzeigen keine Daten vor und können auch nicht an das Finanzamt gemeldet werden.

Kleinanzeigen Screenshot 17.2.2024

Generell gilt: Wer innerhalb eines Jahres mehr als 30 Artikel auf einer Plattform mit Zahlungsabwicklung verkauft oder mehr als 2.000 Euro umsetzt, muss von den Online-Handelsplattformen an das Finanzamt gemeldet werden. Wer also 32 Artikel im Jahr verkauft hat, aber nur 200 Euro Umsatz gemacht hat, wird gemeldet. Wer im Kalenderjahr z. B. eine Gitarre für 1999 Euro verkauft hat, der wird nicht gemeldet.

Die Überschreitung der Grenzwerte bedeutet nicht automatisch, dass man als gewerblicher Händler eingestuft wird. Dies wird im Einzelfall vom Finanzamt geprüft. Einem Gewerbetreibenden muss „eine selbstständige, nachhaltige Betätigung mit Gewinnerzielungsabsicht“ nachgewiesen werden, erläutert das Bayerische Landesamt für Steuern. Deren PDF zum Plattformen-Steuertransparenzgesetz findet ihr in den Links.

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Es stellt sich also die Frage, ob man mit Musikinstrumenten professionell handelt oder ob man einmalig einen Korg ARP 2500 aus Privatbesitz verkauft. Als gewerblich kann man z. B. eingestuft werden, wenn man Instrumente nur erwirbt, um sie mit Gewinn weiter zu verkaufen.

eBay Screenshot 17.02.2024

Im Privatbereich unterliegt der Verkauf von Gegenständen des täglichen Gebrauchs NICHT der Steuer, darunter fallen z.B. der eigene Pkw, die Möbel, Kleidung, Spielsachen und Elektronikgeräte, also auch Musikinstrumente. Selbstverständlich gibt es auch hier Regeln, die es zu beachten gibt. Wenn z.B. ein Vintage Synthesizer nur als Spekulationsobjekt gekauft wird, um ihn mit Gewinn weiter zu verkaufen. Wird z. B. eine private Sammlung von Gitarren aufgelöst, empfiehlt sich eine Beratung, da man sonst mit einem Händler verwechselt werden könnte.

Man sollte jetzt aber nicht in Panik verfallen. Dieses Gesetz verfolgt den Zweck, gewerbliche Händler zu enttarnen, die sich als privat ausgeben, um Steuern zu hinterziehen. Auch vor dem Plattformen-Steuertransparenzgesetz hat das Finanzamt in Verdachtsfällen von Steuerhinterziehung Daten von eBay erhalten. Nun können sie noch leichter feststellen, ob ein Nutzer Steuern zahlen muss. Wenn Daten an das Finanzamt gemeldet wurden, heißt es noch lange nicht, dass es aktiv wird.

Wie werdet ihr mit dem Plattformen-Steuertransparenzgesetz umgehen?

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Forum
  1. Profilbild
    kiro7

    Es gab am Montag Abend ein 1-h live Event mit Q+A einer Steuerkanzlei zu dem Thema, diese wurde von ebay engagiert dieses abzuhalten. Sehr interessant.

    Fazit: selbst wenn du deine private (oder geerbte) gebrauchte (!) Synth-Sammlung die sich schon länger in deinem Privatbesitz befindet, für 10tausende auf ebay oder Kleinanzeigen verkaufst, wird die Plattform eventuell(!) eine Meldung an das Finanzamt machen, aber du musst darauf keine Steuern zahlen.

    Man konzentriert sich im übrigen hauptsächlich auf Private welche ständig NEU(!) Waren verkaufen.

    Und selbst wenn du dir ständig Synths zum ausprobieren kaufst, diese dann gleich wieder verkaufst weil sie nicht passen auch nicht, denn sie sind gebraucht und du bekommst ja auch in der Regel dann eh etwas weniger als dein Einkaufspreis. Und selbst wenn du Gewinn machen solltest gibt es Freigrenzen und so viel kann das ja auch nicht werden.

    Also alles ganz entspannt.

    Der YT-Kanal der Kanzlei heisst übrigens „Steuern mit Kopf“.

    • Profilbild
      kiro7

      @kiro7 Das Video von dem Event kann man sich natürlich immer noch ansehen auf YT.

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @kiro7 Hallo Kiro,
      ich habe in das Video reingeschaut. Ich bin natürlich kein Steuerexperte, aber das PDF des Bayerischen Landesamt für Steuern liest sich in Details schon anders. Das eventuell eine Meldung gemacht wird, wie du es geschrieben hast, kann ich nicht nachvollziehen, sondern ich lese, dass die Plattformen verpflichtet sind zu melden, wenn die Grenzwerte (30 Verkäufe oder 2000 Euro) überschritten werden.

      Wo ich wieder zustimme ist, dass du bei Verkauf von Privateigentum der den Grenzwert überschreitet nie was vom Finanzamt hören wirst, weil der Verkauf von Privateigentum nicht steuerpflichtig ist.

      Wo ich auch zustimme: es geht darum Steuerhinterziehung zu verhindern und das Finanzamt interessiert sich für Händler, die so tun, als würden sie ihren privaten Kram verkaufen. Alle anderen haben nichts zu befürchten.

      • Profilbild
        kiro7

        @Sven Rosswog Ganz ehrlich, bei den zig (interessanten) Fällen die der Experte da besprochen hat, reicht nicht „reinschauen“, sondern man muss sich halt die ganze Stunde reinziehen.

        Da wurde auch erklärt, woran man erkennen kann ob man z.B. bei Ebay schon auf der Meldeliste steht oder nicht.

        Zu den 30 Verkäufen kann ich das Beispiel 33 Tütchen Legosteine vom Sammler nennen,
        da gibts dann wundersamer Weise keine Meldung, obwohl Grenze überschritten. da wird es bei den Millionen Verkäufen sicherlich noch andere Filter in Absprache mit dem FA geben, die wollen doch auch nicht mit so was zugespamt werden, wer soll das alles prüfen? Es sei denn ich hätte mich im Video verhört.

        Pdfs und Amtsmitteilungen lese ich hierzu nicht, betrifft mich eh nicht, du und ich haben da keine Fachkenntnisse, bringt doch nichts und ansonsten gehe ich davon aus dass der von ebay beauftragte Steuerberater das alles kennt, und daher vertraue ich dann auf dessen Aussagen.

        • Profilbild
          m-ex

          @kiro7 „Zu den 30 Verkäufen kann ich das Beispiel 33 Tütchen Legosteine vom Sammler nennen,
          da gibts dann wundersamer Weise keine Meldung, obwohl Grenze überschritten. da wird es bei den Millionen Verkäufen sicherlich noch andere Filter in Absprache mit dem FA geben,“
          Das Wunder besteht vielleicht darin, dass es um die Anzahl der Verkaufsfälle geht. Auf einen Schlag an einen Kunden 33 Tütchen Lego verkauft ist und bleibt 1 Verkaufsfall.

          • Profilbild
            kiro7

            @m-ex Nein, in diesem Beispiel tatsächlich 33 ( oder 43, 53, 63 nagel mich bitte nicht fest) einzelne Verkaufsfälle.

    • Profilbild
      WOK

      @kiro7 Das Finanzamt kann aufgrund Umsatz oder Anzahl einfach eine Gewinnerzielungsabsicht – also eine gewerbliche Tätigkeit – unterstellen. Du musst dann das Gegenteil beweisen (!). Hoffentlich hast Du dann von Deinen Sammlerstücken etc. noch die Kaufquittungen…

      • Profilbild
        kiro7

        @WOK Da hätte ich dir letzte Woche noch fast zugestimmt,
        nach dem Steuerberater YT-Video hat sich das zum Glück geändert.

        Alles Quatsch.👎

        Obwohl ich schon vorher auch meine Bedenken hatte, ob ich jetzt Steuern auf den Verkauf eines Synthesizer XY zahlen soll, den ich mal günstig gekauft habe als ihn keiner haben wollte, und der jetzt das 15 fache gehandelt wird.

        Wo ist da die Gewinnerzielungsabsicht? Wo? Wo? Bitte?
        Damals konnte ich wohl kaum in die Zukunft schauen, sonst wäre ich jetzt echt reich🌈 🙁.

        Und Quittung von damals? Gabs vielleicht gar keine. Das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, dass das oftmals gar nicht möglich ist, und warum?
        Selbst wenn ich eine „Quittung“ hätte und daraus ergäbe sich ein massiver Gewinn, ist dieser trotzdem steuerfrei.

        Hier nochmal der Link:
        https://www.youtube.com/live/5XvOXKQczQY?si=SM2ECPD1plYfNUW6

        DAC7: PLATTFORMENSTEUERTRANZPARENZGESETZ mit unserem Partner ebay

  2. Profilbild
    dabazz

    Vielleicht wären die Preise nicht so absurd angestiegen, wenn es das schon länger gegeben hätte, weil nicht jeder mit zig Aufschlag weiterverkauft hätte. Und vielleicht wäre so manches an Synthesizern, Gitarren, Mikrofonen, etc noch Musikinstrument und nicht Renditeobjekt und Fotomotiv.

  3. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ich persönlich sehe in dem Anliegen des Gesetzes und des Finanzamtes gar nicht so das große Problem. Ich bin im Falle von Steuern sehr liberal zu unserem Staat eingestellt: Wer einen Gewinn erzielt, der muss auch Steuern zahlen. Schlussendlich kommen die Steuern ja jedem zugute, wir alle sind ja der »Staat« (ich will mich hier nicht in einer Diskussion ergehen, was dann schlussendlich mit Steuern angestellt wird, da platzt mir auch oft die Hutschnur).

    Das größere Problem sehe ich mal wieder in der Datensammelwut: Wenn die Daten von eBay an die Finanzämter gemeldet werden, dann liegen diese irgendwo auf irgendwelchen Servern in einer Datenbank herum. Und bei bösen Absichten können und WERDEN diese Daten missbraucht werden. Und sei es nur, dass Hacker die Daten abgreifen und dann Massenmails verschicken.

    • Profilbild
      Jazzheini

      @Flowwater Wie willst du denn ohne Daten besteuern? Es geht ja letztlich um Steuerbetrug. Gewerbliche tarnen sich als Private, um Steuern nicht zu bezahlen. Was ja letztlich betrug an der Allgemeinheit ist.

      Eine Datensammel-„Wut“ kann ich da nicht erkennen. Denn das hat ja seinen Sinn. Und gegen Big Data-Player wie die Social-Media Plattformen lässt sich ein Deutsches Finanzamt wirklich wie ein Kindergeburtstag aus.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Jazzheini Soweit ich mich erinnern kann bekommt das Finanzamt die Daten von mir. Sollte es dann da Zweifel an meiner Aufrichtigkeit geben, dann können sie eine Steuerprüfung ansetzen.

        Das Problem besteht in der grundsätzlichen Weitergabe von Daten zu der Firmen pauschal OHNE einen tatsächlichen Verdachtsmoment verpflichtet werden.

        Es geht eben NICHT um Steuerbetrug. Es geht noch nicht mal um einen Verdacht, denn einen Verdacht kann man nur gegen eine Person äussern, bei Personengruppen hingegen nennt man das „Vorurteil“ (im wahrsten Sinne des Wortes). Es geht um das Abschöpfen von Daten, die erst mal niemanden etwas angehen. Auch den Staat nicht.

        Genauso gut könntest Du alle Krankenhäuser dazu auffordern, Blutproben einer bestimmten Personengruppe an das BKA weiterzureichen, jedesmal wenn sie Blut abnehmen, da es ja sein könnte, dass sie mit einem Verbrechen in Zusammenhang stehen.

        Man kann nicht komplette Personengruppen einer Bevölkerung pauschal zu Verdächtigen machen.

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Jazzheini Darum geht es mir nicht. Es kann nämlich nicht sein, dass man immer nur wählen kann zwischen a) gar keine Daten und b) von allen alle Daten für immer und ewig. Es MUSS einen Zwischenweg geben. Diesen zu finden und sinnvoll umzusetzen, das ist die Aufgabe von Politikern; dafür sind sie eingestellt und dafür werden sie bezahlt. Und für nichts anderes, sonst brauchen wir sie nicht.

        • Profilbild
          Jazzheini

          @Flowwater Unterscheide doch mal zwischen der Realität und deinem Kopfkino. Du hast da eine Menge Unterstellungen und Mutmaßungen drin. Weisst du denn, in welcher Form Daten erhoben werden sollen? Steht da was detailliert im Gesetz? Was weisst du über die Speicherung, die Speicherdauer?

          Mir kommt das gerade so vor wie die Vorwürfe zur Urheberrechts-Richtlinie, die ähnlich überbordend, und am Ende dann doch ziemlich substanzlos waren.

          Es gibt ziemlich weitreichende Datenschutzgesetze in deutschland, und ich habe nicht gelesen, das das irgendwie sich mti diesem Gesetz ändern würde.

          Deinen Satz zu Politikern ignoriere ich mal. ((-:

          Summasummarum: weniger Spekulieren. Und nicht automatisch immer davon ausgehen, das man von einem Artikel aus gleich schlauer ist als die, die ein solches Gesetz entwerfen. Das ist immerhin ein ganzes Ministerium mit zig Juristen.

          • Profilbild
            Flowwater AHU

            @Jazzheini Ey, hast Du echt so ein Vertrauen in unsere Politik? Ich beneide Dich (ernsthaft jetzt, nicht polemisch gemeint). Ich will da jetzt nicht weiter drauf eingehen, weil das hier nicht ins Forum gehört. Ich sage für mich nur so viel: Meine feste Überzeugung geht dahin, dass in den letzten 25 Jahren die Politik Deutschland mit Macht gegen die Wand steuert.

            • Profilbild
              Jazzheini

              @Flowwater Ich war selber 20 Jahre in der Kommunalpolitik. Und bin nicht naiv. „Die Politik“ gibts doch eh garnicht. Ja, wir haben eine längere Phase von eher konservativer Politik, die Probleme immer lange ignoriert statt gesteuert hat. Und die, die das ändern wollen, haben immer mit maximal viel absurdem Widerstand zu kämpfen. Ich sage nur, Energiewende, Steuergerechtigkeit, Ökologie, teils Kultur und Bildung. Letzteres waren meine beiden Themen.

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @Jazzheini Ich wäre vorsichtig Kommunal- mit Bundespolitik zu vergleichen.

                Das ist wie Regional- und Bundesliga vergleichen. Es sind einfach andere Summen im Spiel.

                • Profilbild
                  Jazzheini

                  Ich verwechsel garnix. Danke. Aber ich kenne mich eben politisch etwas aus. Kenne mehrere BT-Abgeordnete, habe mit Ministerien zusammen gearbeitet, kenne die Meinungsbildung in Parteien, habe selber in Gremien auf Landesebene mit gearbeitet Was ist deine Expertise? Ach, lassen wirs.

                  • Profilbild
                    AMAZONA Archiv

                    @Jazzheini Deine Expertise ändert nur leider nichts an den Zuständen.

                    Ich habe auch nicht von Verwechseln, sondern von Vergleichen gesprochen.

                    Mein Vater war auch in der Politik, danke. Ich habe genug Einblick aus erster Hand gewonnen. Das man in etwas involviert war heisst aber noch nicht, dass man es auch vollkommen durchdrungen hat.

                    Hier sind gute Denkansätze gekommen, denen Du mit simplen Strohmann-Argumenten begegnest. Oder eben mit „Verschwörungstheorien“ abtust.
                    Das ist meine Kritik.

              • Profilbild
                Flowwater AHU

                @Jazzheini > […] Und die, die das ändern wollen, haben immer mit maximal viel absurdem Widerstand zu kämpfen. Ich sage nur, Energiewende, Steuergerechtigkeit, Ökologie, teils Kultur und Bildung. […]

                Ich sehe das sogar exakt genau so wie Du. 🙂

              • Profilbild
                schwarzMatt

                @Jazzheini Ich fand Deine Argumente bis genau hierhin recht ùberzeugend, aber damit

                “ Ja, wir haben eine längere Phase von eher konservativer Politik, die Probleme immer lange ignoriert statt gesteuert hat. Und die, die das ändern wollen, haben immer mit maximal viel absurdem Widerstand zu kämpfen“

                bin ich raus! Derlei Pauschalität, nur milde abgefedert mit dem Wörtchen „eher“ diskreditiert alles vorher gesagte.

                • Profilbild
                  Jazzheini

                  @schwarzMatt Verstehe ich nicht. 16 Jahre lang wurden wichtige Zukunftsthemen verschlafen, verschleppt, blockiert. Energiewende, Reformen in der Landwirtschaft, Sozialarbeit (wichtig gegen Rechts), Integration, Klimapolitik, Umbau der Industriegesellschaft, Verkehr … das Denke ich mir ja nicht aus.
                  Und jedesmal, wenn dann progressiv Denkende Menschen, Wissenschaftler, Fachleute etc. darauf hin weisen, das das in die Kacke führt, wenn das so weiter gemacht wird, werden mit bizarren Argumenten abgeschmettert. Deutschland ist in fast allen wichtigen und wesentlichen Themen europaweit im Mittelfeld oder abgehängt. Das ist belegbar und sollte man jetzt wirklich mal anerkennen, und nicht schönreden. Und den politischen Regierungs-Anteil daran (es gibt noch andere) hast du glasklar bei den Regierungen unter Frau Merkel.

                  • Profilbild
                    schwarzMatt

                    @Jazzheini Ich möchte Dir nur kurz diese Rückmeldung geben.

                    Du hast ja nunmal ganz deutlich von „konservativer“ Politik gesprochen. Du hast einfach ein Gesetz mit einem anderen verglichen, obwohl es sich um zwei seehr unterschiedliche Gesetze handelt. Das eine dient dem schutz der eigenen geistigen Leistung, beim anderen geht es schlicht um Steuerbetrug.

                    Was aber letzteres sehr schön aufzeigt, ist, dass die Politik derzeit dabei ist, ein Elementares Prinzip der Rechtsstaatlichkeit auszuhebeln, nämlich die Unschuldsvermutung. Du musst hier nämlich selber Beweisen, dass Du kein Händler bist. Und die Daten bekommt das Finanzamt praktischerweise jetzt von den Plattformen. Was bei einer Staatsqoute von ùber 40% nochmals ein zusätzlicher Hammer ist.

                    Das „gute Demokratie Gesetz“ soll hier einen weitern Weg ebnen und jetzt komm ich zu Deinem Punkt: konservativ? Nancy Feaser gehört dem linken Flügel ihrer Partei an und eben diese ist dabei den Zentralen Punkt unseres Rechtsstaates ad absurdum zu führen.

                    Deine Ausführung fùhrt nur zu einem, einem faschistoiden Treiben einer gewissen Richtung das Wort zu reden, indem man mit dem Finger auf andere zeigt oder kurz, Du fakelst hier einen Strohmann ab.

                    Und wenn es um die Umwelt gehen würde, hätte man nicht drei tadellose AKWs abgeschaltet. Merke: nicht alles was progressiv daher kommt ist es auch.

                    Nichts für ungut!

              • Profilbild
                schwarzMatt

                @Jazzheini „und, bitte: es geht mir nicht darum, dich persönlich anzugreifen. Wirklich nicht.“

                Sorry, Jazzheini, DAS nehme ich Dir hier nicht mehr ab!

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Jazzheini Du spekulierst im Übrigen nicht weniger. Im Grunde äusserst Du auch nur Annahmen und Hoffnungen. Dein Vertrauen in allen Ehren…

            Informiere Dich doch bitte erst mal was Ministerien die letzten Jahrzehnte so alles verbockt haben, bevor Du ihnen ein unverdientes Qualitätssiegel ausstellst. Extrem blauäugig.

            Und wieso willst Du von den Politikern nicht sprechen?
            Wenn ich mich nicht irre sitzt da grade einer an der Spitze, der der Justiz nur von der Angel gekommen ist, weil er sich an nichts erinnern kann.

            • Profilbild
              Jazzheini

              Ab an den Stammtisch mit dir. Ich bin nicht „extrem blauäugig“. Was bildest du dir eigentlich ein. Ich bin differenziert.
              Und Olaf Scholz ist der Justiz nicht „von der Angel gekommen“, sondern war ja nicht mal vor einem Gericht. Da würde ein simulierter Gedächtnisverlust auch nicht weiter kommen. Sondern er hat vor einem Untersuchungsausschuss ausgesagt, in Hamburg. Da drüber wurde ausführlich und differenziert berichtet. Ich nehme an, das dich das aber nciht interessiert … und jetzt reichts auch.

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @Jazzheini Das ist exakt was „der Justiz von der Angel gekommen“ bedeutet, er musste nicht mal vor Gericht erscheinen. Von Gericht habe ich auch gar nichts geschrieben.

                Dass der Gedächtnisverlust simuliert war, hast aber Du jetzt gesagt… 😉

                Dass ich Dir Blauäugigkeit unterstellt habe tut mir leid und sollte in einer Diskussion in der Tat nicht passieren.

          • Profilbild
            m-ex

            @Jazzheini Der Kern des Anstoßes könnte vielleicht darin liegen, dass der zuvor benötigte Verdachtsfall durch ein „bestimmtes Verkaufsverhalten“ ersetzt wurde.
            Es wird also proaktiv gemeldet, könnte ja ein „getarnter Händler“ dabei sein.
            Was die Daten an für sich betrifft, so ist kaum etwas dabei, was dem Finanzamt nicht ohnehin schon vorliegt. Das macht die Kritik an dem Gebaren aber nicht automatisch überflüssig.

            • Profilbild
              Jazzheini

              @m-ex Da würde ich erstmal wissen wollen, wie der Unterschied genau begründet ist. Ohne jede Spekulation. Nur so eine Begründung haben wir ja garnicht vorliegen.
              Da müsste man wissen: wie ist die Rechtspraxis bis dahin, was ist durch die Änderung beabsichtigt. Das lese ich hier nicht.

              Ich kann dir nur ein Beispiel nennen, weswegen ich da nicht so schnell urteilen möchte. In der Urheberrechtsdebatte (auch eine EU-Richtlinie) wurde von den Kritikern auch immer gesagt, das doch schließlich jeder User für seinen Upload verantwortlich ist. Und das deswegen die Plattformen doch nciht dafür verantwortlich gemacht werden sollten, wegen der „bösen“ Uploadfilter. War inhaltlich völliger Käse, aber es erschloss sich erst über die Rechtspraxis. Weil ein Urheber eben seine Rechte gegenüber jedem einzelnen User anwaltlich durchsetzen musste. Was nicht zumutbar war.

              Will sagen: abgesehen von blödsinnigem Politiker-Hate hier, bringt es halt garnix, in einer Frage von der Veränderung von Rechtsverfahren sich zu positionieren, ohne die Verfahrensbegründung zu kennen. Zudem ist es ja eine Umsetzung einer EU-Richtlinie, sprich: Deutschland ist eh verpflichtet, das zu tun. (Was ja auch richtig so ist.)

              • Profilbild
                m-ex

                @Jazzheini Wenn Du das alles wissen möchtest, dann informiere Dich doch einfach darüber. Ist ja keiner gezwungen, stets bei Amazona hängen zu bleiben 🙂
                Um hier zu erwähnen, dass sich die Rechtspraxis geändert hat (und ja, darüber habe ich mich informiert) bedarf es meiner Meinung nach keiner Begründung. Ist ja ein Musiker- und kein Juristen-Forum.
                Vergleiche mit anderen Gesetzen – zudem aus vollkommen unterschiedlichen Bereichen – helfen dann auch nur bedingt weiter.
                Mit dem „blödsinnigen Politiker-Hate“ fühle ich mich nicht angesprochen. Sollte ich dies doch tun, so teile mir dies bitte mit.
                Auch ohne die Verfahrenbegründung zu kennen:
                – die Rechtspraxis hat sich geändert
                – die „2000,- Euro-Grenze“ ist weit entfernt von dem, was wir so als Grundsteuerfreibetrag kennen
                – das Gesetz ist für mein Dafürhalten äusserst einfach zu umgehen
                Wenn Du dies „positionieren“ nennen möchtest, bitteschön. Oder war ich nicht gemeint?
                Das Stichwort „EU-Richtlinie “ habe ich schon vor einigen Tagen gegenüber Flowwater angebracht. Mit dieser Thematik bin ich so halbwegs vertraut. Trotzdem vielen Dank für diesen kleinen Exkurs.

          • Profilbild
            schwarzMatt

            @Jazzheini „Unterscheide doch mal zwischen der Realität und deinem Kopfkino. Du hast da eine Menge Unterstellungen und Mutmaßungen drin. “

            Gaslightning at is best! Du warst angeblich 20 Jahre in der „Regionalpolitik“? Spooky!

            Wie faschistoid kann man sein?

  4. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Bei Interesse neuer Synthesizer ruhig mal in ebay stöbern. Die Musikhäuser tragen dort einen Preiskampf aus (oder ist es Absprache?). Oftmals ist die angebotene Neuware günstiger als beim T. 😁 Ich kaufe ständig in ebay und bei gewerblichen Händlern funktioniert das wirklich gut. Wäre schade wenn das Gesetz dies ändern würde. Auch meine Patchkabel kaufte ich dort von verschiedenen Musikhäusern.

    • Profilbild
      kiro7

      @Filterpad Wohl kaum. Das Gesetz ist dafür „Gewerbliche“ zu identifizieren die sich als „privat“ ausgeben. Wieso sollten gewerbliche „Musikhäuser“ davon betroffen sein?

  5. Profilbild
    DocM

    Na toll,

    hab letztes Jahr meine Modularschränke abverkauft.
    Etwa 60 Teile. (keine Ironie)

    Mit viel Glück bekomm ich dann nen „Modularen“ Zellengenossen. (Ironie)

      • Profilbild
        DocM

        @kiro7 Vielleicht noch mehr Formulare ausfüllen etc..

        Flowwater hats oben schon umschrieben. Danke

        • Profilbild
          kiro7

          @DocM 😂 Solange ich nichts zahlen muss, füll ich gern Formulare aus 😀
          Aber im Ernst, falls mal wirklich dein örtliches FA anfragt, reicht angeblich eine plausible Erklärung, damit die wissen, dass du keinen Handel aufgemacht hast.

          60 ist schon viel, aber nicht ungewöhnlich. Ich mach ab sofort immer ab und zu Bilder /Videos vom aufgebautem gear in Action, mit der Tageszeitung im Bild, dann bin ich safe. Auch für Versicherung. Nur als Tip.

          • Profilbild
            DocM

            @kiro7 „Solange ich nichts zahlen muss, füll ich gern Formulare aus“

            Formulare füll ich nur aus wenns Geld gibt… 😁

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @kiro7 Das Problem? Das „Problem“ liegt darin, dass Internetplattformen jetzt ganz offiziell mit dem Staat kooperieren müssen. Dabei ist es völlig egal, ob dass das Finanzamt oder sonst eine Behörde ist. Hier gibt es eben einen Wirbel, weil es um Steuern geht. Das Problem ist aber ein universelles, kein spezielles. Die Latte wird Stück für Stück gesenkt, um bestmögliche Toleranz beim „Publikum“ zu erzielen.

        Freu dich, dass das alles für dich kein Problem ist. Dann kannst Du ja ganz entspannt in die Zukunft blicken!

        • Profilbild
          kiro7

          „Freu dich, dass das alles für dich kein Problem ist.“
          Das war jetzt eine unfaire Unterstellung, da DU ja jetzt Probleme aufgeführt hast zu denen ich gar nichts gesagt habe. OK?
          Ich habe nur von Steuern gesprochen.

          Allgemein gebe ich dir Recht, alles Mögliche wird wegen angeblichen Datenschutz erschwert und blockiert, aber wenn der Staat mal was wissen will, gibt’s den auf einmal nicht mehr so richtig.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @kiro7 Ich wollte Dir nichts unterstellen und falls das so scheint, möchte ich um Entschuldigung bitten.

            Ich habe lediglich dein Zitat „Wo ist das Problem?“ direkt aufgegriffen und beschrieben, wo ich das Problem sehe. Und es ist eben genau Teil des Problems dieses zu partitionieren. Daher habe ich auch geschrieben, dass es kein spezifisches sondern ein universelles ist. Mich interessiert hier mehr das grosse Ganze als die Nebenkriegsschauplätze mit denen man nach und nach konditioniert wird etwas zu akzeptieren, was man vorher noch als unmöglich betrachtet hat.

            Zugegebenermassen war mein letzter Absatz etwas spitz. Es war nicht so persönlich gemeint wie es klingt und hatte lediglich eine rhetorische Funktion.

            • Profilbild
              kiro7

              Ok, „!“ sieht für mich immer gleich so nach schreien aus. Aber alles Gut! 😊 Danke für deine nette Rückmeldung!

  6. Profilbild
    moinho AHU

    „Dieses Gesetz verfolgt den Zweck, gewerbliche Händler zu enttarnen, die sich als privat ausgeben“

    Nein. Dieses Gestz ist dazu da, im Land mit den höchsten Steuern und Abgaben eben noch ein bisserl mehr als ne Billion pro Jahr einzusacken, weil Strauß und Wurstvorrat.

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        AMAZONA Archiv

        @dilux Nein. Dieses Gesetz ist ein weiterer Fuss in der Tür zum digitalen Raum.

        Wenn es so wäre wie Du sagst (eigentlich sagst Du ja nicht viel ausser ‚Nein‘, aber egal), dann könnte man die Verantwortung bei den Firmen lassen. Die Firmen könnten solche Konten im Verdachtsfall vorübergehend sperren oder erstmal warnen. Oder man setzt ein Verkaufslimit. Es gibt viele Wege andere Wege so etwas zu lösen. Sie lassen aber gleich die Hosen runter und zeigen was sie wollen: die Daten. Die werden natürlich nicht gelöscht falls sich kein Verdacht ergibt. Die werden weiter gesammelt und können dann jederzeit in einem anderen Zusammenhang rausgekramt werden.

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          m-ex

          Egal ob man nun dilux Meinung teilt oder nicht, kann man ihm nicht vorwerfen, nur ein destruktives „nein“ herausgehauen zu haben. Er positioniert sich doch klar zur ersten Aussage und damit auf den von moinho zu Beginn zitierten Satz: „Dieses Gesetz verfolgt den Zweck, gewerbliche Händler zu enttarnen, die sich als privat ausgeben“

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            AMAZONA Archiv

            @m-ex Von ‚destruktiv‘ war nie die Rede, das hast Du dir dazu gedacht. 😉

            Ein bisschen Unterbau zu seiner Position wäre doch interessant.
            Ich würde mal sagen, dass bis dahin schon genug Denkansätze gekommen sind, über die man diskutieren kann.

            Er hat einfach nur den nicht mehr vorhandenen Daumen runter verbal ersetzt.

            • Profilbild
              m-ex

              Na, dann bitte ich doch mal höflich um Entschuldigung, dass ich „eigentlich sagst Du ja nicht viel ausser …“ mit „destruktiv“ zusammengefasst habe🙂

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @m-ex Kein Problem. Nehme ich an! 😀👍🏼

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          Everpure AHU

          Es ist nicht die Aufgabe privater Unternehmen, Steuerhinterziehung zu verfolgen. Dafür gibt es das Finanzamt. Und damit das Finanzamt seiner Verpflichtung den Bürgern gegenüber nachkommen kann (dort Steuern zu erheben, wo es gesetzlich erfordert ist), gibt es jetzt eben diese Regelung, damit die Daten gesetzeskonform im Verdachtsfall (als nichts anderes ist die 2000 EUR Grenze gemeint) von den Unternehmen ans Finanzamt kommen.

          Und ja, viele Steuern machen das Leben der nicht-so-gut-verdienenden ziemlich schwer. Aber wir müssen nicht darüber diskutieren, dass Steuern an sich ein ziemlich smartes Konzept sind, oder?

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Everpure Bitte vollständig zitieren:
            „Wer innerhalb eines Jahres mehr als 30 Artikel auf einer Plattform mit Zahlungsabwicklung verkauft oder mehr als 2.000 Euro umsetzt, muss von den Online-Handelsplattformen an das Finanzamt gemeldet werden.“

            Es geht also nicht nur um den Betrag, sondern auch um die Anzahl der Verkäufe.

            Und auf jeden muss man das Konzept von Steuern diskutieren können. Warum denn nicht? Die Steuern sind kein heiliges Relikt, sondern etwas, was sich Menschen ausgedacht haben. Also sollte man es jedezeit zur Diskussion stellen können. Vor allem dann, wenn so verfahren wird. Es wurde hier schon mehrfach geäussert, dass man nicht grundsätzlich Menschen einfach unter einen Generalverdacht stellen kann und pauschal Daten mit Hilfe einer dritten Partei abfragt. Jeder macht seine Angaben an das Finanzamt. Wenn es dann Zweifel an deinen Angaben gibt, können sie eine Steuerprüfung einleiten.

            Ich weiss nicht, was am jetzigen Steuersystem „smart“ sein soll, ausser das es Politikern Unmengen von Geld zur Verfügung stellt, welches sie nach Belieben verteilen können.

            Aber Du wirst ab sofort beim Finanzamt gemeldet, wenn Du deine über 30-bändige Asterix-Sammlung verkaufst! Fühlt sich richtig geil an.

            • Profilbild
              Everpure AHU

              Nein, du wirst eben nicht sofort beim Finanzamt gemeldet. Und nein, ich denke nicht, dass wir das Prinzip „Steuern“ generell infrage stellen sollten. Mir is auch klar, dass nicht alle Steuern immer für alle fair sind. Und nicht immer werden Steuergelder effektiv und effizient eingesetzt. Ich bin ja nicht naiv. Aber wir sind uns schon einig, dass Steuerhinterziehung asozial ist, oder?

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @Everpure Dein erstes Nein ist gaslighting. Es steht klipp und klarr da:
                „Generell gilt: Wer innerhalb eines Jahres mehr als 30 Artikel auf einer Plattform mit Zahlungsabwicklung verkauft oder mehr als 2.000 Euro umsetzt, muss von den Online-Handelsplattformen an das Finanzamt gemeldet werden. Wer also 32 Artikel im Jahr verkauft hat, aber nur 200 Euro Umsatz gemacht hat, wird gemeldet. Wer im Kalenderjahr z. B. eine Gitarre für 1999 Euro verkauft hat, der wird nicht gemeldet.“

                Was verstehst Du an dem Paragraphen nicht? Allein in diesem Absatz wird dreimal das Wort ‚gemeildet‘ verwendet.

                Ich stelle ausserdem fest, dass Du bis jetzt alle deine Kommentare zu diesem Thema mit einer Suggestivfrage („wir sind uns schon einig, wir müssen nicht darüber diskutieren“), mit denen Du dein gegenüber in eine Ecke drückst, weil sich zum Beispiel keiner gerne als assozial bezeichnen lässt, und desweiteren beidesmal mit einem rhetorischen „oder?“ endest, dass im Prinzip auch keinen Widerspruch mehr zulässt (rein rhetorisch gesehen).

                Auf das eigentliche treibende Element in der Diskussion – das Sammeln von Daten und das pauschale Verdächtigen von Personengruppen – gehst Du gar nicht ein.

                Ich bleibe absolut dabei, dass es sinnvoll ist und angebracht Konzepte zu jederzeit zu hinterfragen und zu diskutieren. Du liest da sofort ein bedrohliches „Abschaffen“ heraus.

                Abschliessend möchte ich feststellen, dass wir zwei uns über überhaupt nichts einig sind. 😉

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        Flowwater AHU

        @dilux Die Frage ist, warum (in diesem Fall) 87 Millionen Bundesbürger zwangsverdächtigt und gleich mal präventiv erfasst werden müssen, wenn ein paar zehntausend Leute ihre Steuern nicht zahlen wollen. Da kann man schon den Verdacht bekommen, dass es im Hintergrund um etwas anderes geht.

        Da sehe ich auch den Ansatzpunkt für eine Klage beim Bundesverfassungsgericht … ich bin kein Jurist … aber ich habe in der Rechtsprechung so etwas wie einen »Grundsatz der Ausgewogenheit« im Hinterkopf.

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          Jazzheini

          @Flowwater Du bist kein Jurist, tendierst aber zu Verschwörungstheorien. „Zwangsverdächtig“ …. „dass es im Hintergrund um etwas anderes geht“.

          Ich schlage mal Beruhigung vor und einen Kammillentee.
          Wie ich oben schon schrieb: wir haben extrem strenge Datenschutzgesetze. Die nicht angetastet werden durch dieses neue Gesetz.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Jazzheini Du neigst scheinbar zu zuviel Kamillentee. 😀

            Hier gleich mit der Verschwörungskeule aufzufahren, weil Dir zwei Formulierungen nicht gefallen ist auch ein bisschen billig (und unverschämt gegenüber flowwater).

            Oder in deinem Duktus:
            Du bist zwar kein Arzt, gibst anderen aber medizische Ratschläge und stellst Diagnosen
            „…Kamillentee zur Beruhigung“, „tendierst zu Verschwörungstheorien“

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              Jazzheini

              Wow. Was heisst den „Verschwörungskeule“?

              „Da kann man schon den Verdacht bekommen, dass es im Hintergrund um etwas anderes geht.“
              Ist nun mal so ein Satz, der eindeutig in die Richtung geht.
              Ich beziehe mich doch nciht auf Formulierung, sondern den Inhalt von Sätzen.

              Übrigens bevorzuge ich schwarzen Tee. (-:

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                AMAZONA Archiv

                @Jazzheini Formulierung ist ein Teil des Inhaltes eines Satzes. Keine Ahnung wie Du das trennst.

                Und na klar war das eine Keule! Du kennst den Menschen nicht und haust ihm das extrem vorbelastete Wort „Verschwörungstheorie“ um die Ohren. Das ist eine verbale Keule. Ein sogenanntes Totschlagargument. Du musst doch wissen, was man mit dem Wort anrichten kann und wie vorbelastet es ist. Du lebst ja nicht in einem Vakuum.

                Statt auf das einzugehen was er sagt, pickst Du dir etwas raus, um ihn dann in eine Ecke abzuschieben bevor Du überhaupt mal sein Argument behandelt hast.
                Come on, dude! 😀

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                schwarzMatt

                @Jazzheini Du: „ Wow. Was heisst den „Verschwörungskeule“?“

                Vorher auch Du: „ Du bist kein Jurist, tendierst aber zu Verschwörungstheorien.“

                Merkst Du eigentlich nicht, wie unredlich Du hier diskutierst??

                Und argumentierst auch noch rabulistisch, als könnten Juristen nicht zu VTs neigen. Es ist mittlerweile auffällig, wie sehr Du hier Mitforisten angehst, die nicht Deiner Meinung sind und kommst dann noch mit „ist aber nicht gegen Dich gerichtet“.

          • Profilbild
            [P]-HEAD AHU

            @Jazzheini Mit dem Wort Verschwörungstheorie sollte man nicht so leichtfertig umgehen, denn meist ist es dann doch die Wahrheit, die man nicht wahrhaben möchte.

        • Profilbild
          m-ex

          @Flowwater An einer Stelle muss ich Dich leider korrigieren:
          Da das Plattformen-Steuertransparenzgesetz „nur“ die nationale Umsetzung einer EU-Richtlinie ist, kommen noch ein paar Millionen Menschen dazu.

        • Profilbild
          Everpure AHU

          @Flowwater Werden sie ja nicht, sondern nur die, die bestimmte Grenzwerte bei Online-Verkäufen überschreiten und nicht als gewerbliche Verkäufer angemeldet sind.

          • Profilbild
            Flowwater AHU

            @Everpure Vorsicht mit dieser Aussage; echt, ganz vorsichtig damit, wenn Du so etwas in die Welt setzt! Ich habe immer das Gefühl, dass alle immer ein wenig blauäugig sind, wenn es um IT geht.

            Damit zum Beispiel eBay beurteilen kann, ob jemand mehr als 30 Artikel im Jahr verkauft hat oder mehr als EUR 2.000 Umsatz mit seinen Verkäufen gemacht hat, müssen (!) diese Daten ein Jahr vorgehalten werden. Geht ja gar nicht anders. Es gibt also schon einmal eine Datenbank bei eBay, in der das gespeichert ist. Niemand, aber absolut niemanden, hindert eBay daran, diese Daten auf immer und ewig zu speichern … DSGVO hin oder her. Man muss sich einfach darauf verlassen, dass eBay die Daten auch mal wieder löscht.

            Sodele, als nächstes hat das Finanzamt darauf Zugriff. Da gibt es also AUCH eine Datenbank und Gott alleine weiß, wie lange die Daten dort vorgehalten werden.

            Und deswegen: Datensammelwut ist der hinterletzte Mist.

            Ich weiß auch nicht, wie man das lösen kann. Aber ich bin technisch so versiert, dass ich mit vorstellen kann, wie viel Potential für Missbrauch hier drin steckt.

            • Profilbild
              Everpure AHU

              @Flowwater Natürlich steckt da Missbrauchspotenzial drin. So ist das mit jeder Datensammlung. Ich arbeite seit 25 Jahren in IT-Berufen und bin bestimmt nicht so naiv zu glauben, dass immer alles gut wird. Aber deshalb muss man auch nicht immer gleich alles schlecht reden. Und in diesem Fall werden eben nicht „87 Millionen Bundesbürger“ unter Generalverdacht gestellt, sondern eben nur die, die mehr als in den Grenzwerten festgelegt verkaufen und dabei nicht als gewerbliche Verkäufer angemeldet sind. Dabei wird es sich wahrscheinlich noch nichtmal um eine fünf- oder sechsstellige Zahl an Menschen handeln.

              • Profilbild
                Flowwater AHU

                @Everpure > […] Aber deshalb muss man auch nicht immer gleich alles schlecht reden. […]

                Man muss es nicht »schlechtreden« … aber man muss MASSIV darauf hinweisen, dass es eine schlechte Lösung ist. Und auch noch eine, die mal eben, husch husch, umzusetzen ist.

                Und deswegen: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist IMMER besser. Unsere Spitzenpolitiker erschaffen mit solchen Maßnahmen das Potential, alle in Zwangshaft zu nehmen. Das alleine sollte schon Argument genug sein, das niemals zuzulassen. Niemals solchen Leuten trauen. Die Auswirkungen bei Missbrauch sind zu verheerend.

                  • Profilbild
                    m-ex

                    @Everpure Ich möchte mit Dir jetzt weder über den Sinn und Zweck von Steuern noch über das Thema Datenspeicherung diskutieren. Und was ich von dem Gesetz im Allgemeinen halte, habe ich weiter unten ja beschrieben.
                    „Zwangshaft“ ist auch ein recht derber Begriff, aber könntest Du Dir vorstellen, dass dieses (in meinen Augen durchaus berechtigte) Gefühl, dass hier etwas über das Ziel hinausgeschossen wird, auch an der Diskrepanz zwischen der „Meldegrenze“ (2000,- Euro) und unserem bekannten Grundfreibetrag (gute 10.000,- Euro) liegen könnte und damit vom Gesetzgeber selbst herbeigeführt wurde?

                    Ganz nebenbei: Bei Verdachtsfällen durften schon immer die Daten eingezogen werden. Jetzt wird die Arbeit einfach auf die Online-Plattformen verschoben.

                  • Profilbild
                    schwarzMatt

                    @Everpure Aber unter Generlverdacht gestellt.
                    Was ist eigentlich so bekämpfenswert an dem, was Flowwater hier vorträgt? Es ist doch nicht nur legitim, Dinge in Frage zu stellen, es tut der Demokratie auch gut skeptisch zu sein!

    • Profilbild
      Jazzheini

      @moinho Hmm, wie kommst du darauf? Deutschland ist im europäischen Vergleich wirklich nicht das Land mit den höchsten Steuern und Abgaben. Das stimmt schlichtweg nicht.
      Und was die Realsteuern betrifft (kaum jemand zahlt die Spitzensteuersätze), sogar eher noch weiter hinten.
      Wär doch schön, wenn man diese Mythen nicht unnötig verbreiten würde.

        • Profilbild
          Jazzheini

          @moinho Nein, natürlich unterstelle ich der OECD keine Lüge. Das wäre ja absichtliche Falschinformation. Aber ich unterstelle dem Handelsblatt in diesem Artikel unausgewogene Berichterstattung und ein wenig Clickbaiting. Der Artikel ist ja nicht zufällig hinter der Aboschranke. ((-:

          Wir sind in der Einkommenssteuer z.B. im europäischen Mittelfeld. Der Spitzensteuersatz beträgt zwar 44%, aber den bezahlt ja kaum jemand. Weil wir ein Steuersystem mit extrem vielen Ausnahmen und Minderungen haben. Tatsächlich zahlen nicht viele mehr als ungefähr 20%. Wir haben ja eine progressive Besteuerung, d.h. die steuerlast steigt mit dem Einkommen. Das allerdings nicht sehr ausgewogen. Trotzdem sind wir da nicht Weltweite Spitze. In Europa sind die skandinavischen Staaten bei den Steuersätzen deutlich vorne. Aber eben auch bei den Löhnen.

          etc.pp. Zumal die Studie, in die ich nur auszugsweise rein gelesen habe, wie es mir scheint nur Arbeitnehmer anschaut. Selbstständige wie mich aber nicht ebtrachtet. Und bei den Unternehmenssteuern siehts nochmal anders aus.

          Es ist einigermaßen Komplex, nur eben widerspreche ich der pauschalen Aussage, das Steuern und Abgaben hier weltweit am höchsten wären. Wie gesagt: kaum wo anders gibt es so weitreichende Möglichkeiten der Steuerersparnis wie hier, kaum wo gibt es ein ungerechteres Steuersystem. Aber zu viel Steuern zahlen wir hier sicher nicht.

          Quellen such ich jetzt nicht zusammen. Das ist ja auch ein Musikmagazin. ((-:

          • Profilbild
            m-ex

            @Jazzheini Das Problem könnte aber auch darin liegen, dass Du bei der Gegenüberstellung ausschließlich mit den Steuersätzen argumentierst, die OECD aber die Kombination aus Steuern UND Abgaben betrachtet.
            Sowas wie Rentenversicherung, Krankenversicherung, … kennt nun mal nicht jedes Land.
            Das sind im Bedarfsfall bestimmt tolle Errungenschaften, belasten in der „Einzahlphase“ aber zusätzlich.

          • Profilbild
            moinho AHU

            @Jazzheini Einkommensteuer ja, aber dann gibts zum Glück noch Solidaritätszuschlag und Reichensteuer.😜

            Am Schluß geht aber auch das an dem Wurstvorratslemma vorbei: wenn es darum gehen würde, die vielbeschworene Steuergerechtigkeit zu erhöhen, könnte man im Gegenzug Steuern senken. Macht man aber nicht, weil Strauß und Wurstvorrat.

            Daß man mit dem Gerechtigkeitsargument nebenher jeden Tag ein bisschen mehr Kafka wird (wie andere Autoren treffenderweise angemerkt haben), nimmt man natürlich gern mit.

          • Profilbild
            Kazimoto

            @Jazzheini „zu viel Steuern zahlen wir hier sicher nicht“
            Eine Mark verdient bleiben 60 Pfennig netto, für Leistungen die ich wahrscheinlich nie bekommen oder vollumfänglich in Anspruch nehmen werde. Beim Edeka wieder knapp 20% auf ein Hanuta. Beim Benzin 50% für den heiligen Pfiffikus. Für Wohneigentum Grundsteuer, von sonstigen Umlagen und Gebühren nicht zu reden. Egal was du machst, es fallen Steuern an. Besonders wenig Verständnis habe ich für Öko-Steuern. Wenn alles ökologischer werden soll und uns so gut tut, dann sollte alles was ökologisch ist null besteuert werden. Unternehmen die so handeln sollten weniger oder keine Steuern entrichten müssen. Die traurige Wahrheit, wir sind überschuldet und deshalb sind die Steuerfantasien unendlich, bis ins tiefste private hinein. Demnächst braucht man noch einen Gewerbeschein fürs Flaschensammeln. Und zu „kommunal“, in Düsseldorf zahlt keiner was für die Kita, in Duisburg mit vielen Geringverdienern haben wir bundesweit mit die höchsten Abgaben bei Kita, Schule und Grund. Steuern in Deutschland laufen so, wer viel hat kennt alle Schlupflöcher und rechnet sich arm. Wer arm ist wird in noch größere Armut und Abhängigkeit gebracht und am Ende ist man noch selbst Schuld. Das ist die Realität.

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        Mick AHU

        @Jazzheini Seit wann ist bei der Lohnsteuer Schluss mit Steuern und Abgaben, dann geht es doch erst richtig los!
        von 1,-€, den Du deinem Arbeitgeber wert bist, bleiben noch 0,20 € für dich und wenn Du das nicht glaubst, dann google mal.
        Das Beste ist, google mal nach Privatvermögen, alles Länder deren BIP weit hinter Deutschland liegt. Wir werden abgezockt, um Transferleistungsempfänger zu verwöhnen (auch Beamte) und damit angebliche Entwicklungsländer zum Mond fliegen können!

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    Mirage

    Ich empfehle als Lektüre Eschbachs Buch „NSA“, der in dieser Fiktion keine amerik. Behörde, sondern ein deutsches Amt mit Datensammelwut beschreibt. Die Konsequenzen sind dramatisch.

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        network southwest

        @[P]-HEAD Gerade auch in Hinblick auf die von immer mehr – gerade auch jungen – Menschen propagierte Abschaffung des Bargelds und des Postens jeglicher Belanglosigkeit in den sog. sozialen Medien.

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      Flowwater AHU

      @Mirage Dieses Buch sollte Pflichtlektüre …

      … uops …

      @[P]-HEAD hat’s schon gesagt. Und am besten auch gleich noch

      Ein König für Deutschland

      hinterher, damit niemand wieder über digitale Wahlmaschinen nachdenkt.

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        Mirage

        @Flowwater Ja! Schön wäre allerdings, wenn die Realität die Fiktion in Eschbachs „… König…“ nicht schon lange überholt hätte.
        PS: bin seit 40 Jahren ITler. Da bekommt man mit, was jetzt schon passiert…😬

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          Flowwater AHU

          @Mirage Hehe … ich bringe es nicht auf 40 Jahre … aber aktiv mit Programmierung und Datenbanken und so sind es jetzt auch schon 24 Jahre (davor als Journlist im IT-Bereich). Genau deswegen bin ich so kritisch gegenüber Datensammelwut.

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      [P]-HEAD AHU

      @Mirage Das Buch NSA spielt im 3.Reich, also während der Nazizeit, so wie man es kennt. Es hat jedoch eine Fiktion eingebaut. Das „Internet“ und die Computer wurden noch etwas eher erfunden, und somit gab es im 3. Reich schon eine Behörde die die Zahlungen und die Daten im gesamten Europa sehen und auswerten konnten. Über die Programmierer(in) geht es in diesem Buch. Mega-dystopisches spannendes Buch, welches unsere Realität mit den schrecklichen Zeiten damals vermischt.
      Besonders krass fand ich die Recherche nach versteckten Juden, die man anhand der Einkaufsbelege der Menschen finden konnte. Es ging nämlich darum zu schauen, welche Produkte wieviele Kalorien haben, um das dann mit den gemeldeten Haushaltspersonen abzugleichen. Wenn dies statistisch anstieg und über einen längeren Zeitraum viel mehr war als notwendig, dann wurde eine Meldung an die SS gemacht, das womöglich Menschen versteckt wurden. Indiz dafür war der zu hohe Kalorienverbauch. Es gab nämlich auch kein Bargeld mehr und alles wurde elektronisch bezahlt.
      Dieses Buch zeigt eindrucksvoll, wie gefährlich eine digitale Währung sein kann.

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        Kazimoto

        @[P]-HEAD Klingt interessant! Beim Zivildienst im Krankenhausarchiv durfte ich Akten von Schwestern und Ärzten in Sütterlin lesen. War sozusagen mein Hobby und ich bin bis heute nachhaltig beeindruckt, wie detalliert die das gemacht haben. Leider auch in der angesprochenen Zeit. Im Prinzip alles nichts neues. Noch zappeln wir aber der Tag wird kommen, wo unsere App uns sagt, daß die zweite Flasche Wein diesen Monat uns Punkte auf der Skala des „Guten Bürgers“ kostet. Deswegen, schmeißt eure Windows und Apple Datenbanken vom Rechner, bootet Linux und rootet eure Handys. Here come the man in black…. 😎

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    dabazz

    Wegen mir könnte der ganze private Internet Verkauf mit einer kleinen(!) Abgabe belegt werden (1Promill?), wenn es a) eine simple gerechte Methode wäre und b) etwas Sinnvollem zugute käme. Umweltschutz, Bildung, Verteidigung, Integration, sowas. Dann können alle entspannt verkaufen und tun dabei was Gutes für die Allgemeinheit. Win-win. Und wer Gewerbe verschleiert und erwischt wird, kriegt eben auf die Finger.

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      Everpure AHU

      @dabazz Naja, prinzipiell sind Steuern ja genau dafür da: Bildung, Gesundheit, öffentliche Infrastruktur. Dass nicht alle Steuern „gerecht“ erhoben werden und Geringverdienende es oft schwer haben ist ein anderes Thema. Und um eben die Steuern, die erhoben und eingezogen werden sollen, auch erheben zu können, werden nun die Verdachtsfälle gemeldet, um prüfen zu können, ob es sich um gewerbliche Anbieter handelt. Und gleichzeitig ändert sich für private Verkäufer nichts. :)

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    m-ex

    Diejenigen, die damit eigentlich überführt werden sollen, werden so dumm nicht sein und bei den nächsten Transaktionen einfach auf die Bezahlfunktionen der entsprechenden Online-Plattformen verzichten. Ebay, Kleinanzeigen und Co. verkommen so einfach zu „Kontakt-knüpf-Börsen“.
    Der Käufer geht dann, je nachdem wie wichtig ihm der Deal ist, einfach ein höheres Risiko ein, da die implementierten Käuferschutzfunktionen natürlich nicht mehr greifen.
    Fazit:
    – Kein einzelner Steuerhinterzieher wird entdeckt
    – Die Online-Plattformen werden wieder ein kleinwenig unsicherer
    – Da das Gesetz ja von irgendwem erlassen werden musste, sind wahrscheinlich der ein oder andere „Steuer-Euro“ den Rhein heruntergeflossen.

    Ja, da würde ich als EU-Beamter auch die Korken knallen lassen 😉

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      AMAZONA Archiv

      @m-ex Ja, absolut richtige Punkte, die Du machst. Völlig klar, dass diejenigen, die es betrifft bei so einer Ansage ja vorgewarnt sind. Da findet man dann eben andere Wege…
      Da hat wirklich keiner was gewonnen.

      • Profilbild
        m-ex

        Bei meinen letzten beiden „kleinanzeigen“-Transaktionen als Käufer (war noch nie Verkäufer) bin ich vom jeweiligen Anbieter höflich darauf aufmerksam gemacht worden, dass er nicht die kleinanzeigen-Zahlfunktion benutzt haben möchte.
        Ich kann jetzt aber nicht sagen, ob diese Zahlfunktion noch irgendwelche Nachteile hat.
        Ist aber in beiden Fällen gut ausgegangen.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @m-ex Ja, ich denke mal, dass die meisten Menschen ehrlich sind, allein schon aus der Motivation heraus selbst ehrlich behandelt zu werden. Ich habe kleinanzeigen jahrelang genutzt (allerdings nur als Käufer) und habe kein einizges Mal die Bezahlfunktion genutzt und auch kein einziges irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht. Eigentlich ganz im Gegenteil. Man merkt ja auch ein bisschen daran wie jemand sich äussert, ob man der Person Vertrauen möchte. Als sie Telefonnummer zum login wollten habe ich der Plattform den Rücken gekehrt. Also es lag nicht an den Erfahrungen mit den Menschen dort.

          Ich glaube es liegt vor allem an Politik und Medien, die Misstrauen sehen und die Menschen spalten. Ich glaube aus der Sicht von Politikern kann man das psychologisch nachvollziehen. Die bewegen sich in einem Parteiensystem, welches in der Regel mit harten Bandagen ständig gegeneinander vorgeht und im Klinch liegt. Und dieser Machtkampf und das Konkurrenzdenken setzt sich auch innerparteilich fort. Das muss fast schon zwangsläufig (zumindest mal unterbewusst) zu einem gewissen Menschenbild führen. Das wird dann übertragen und die Gesellschaft automatisch gespalten, weil man gezwungen wird sich irgendwo einzusortieren, ob man will oder nicht.

          Wir müssten mehr auf Kooperation und Eigenverantwortung setzen statt auf Gesetze.

          • Profilbild
            mistereddie

            Wenn du kein Bock hast deine Telefonnummer anzugeben dann besorg dir im Ausland ein olles Handy und ne Simkarte

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      mistereddie

      @m-ex Der Staat ist gierig. Ich empfehle folgende Manöver bei Kleinanzeigen:
      1. Persönliche Abholung mit Barzahlung bevorzugen
      2. Keine Bezahlfunktion der Plattform benutzen, damit kein Deal erfasst wird (30 pro Jahr)
      3. möglichst telefon. Kontakt/Vertrauen z. Kaufinteressenten aufbauen
      4. ggf. Paypal („Freund“ wird bei kleineren Deals fast immer akzeptiert)
      4a. Banküberweisung anbieten.
      4b. Viele akzeptieren auch Nachnahme über DHL
      5. Kommts zum Deal, Annonce nicht als verkauft löschen sondern mit neuen Inhalt „erneuern“. Dadurch bleibt es auf ewig EINE Annonce – mit vielen Nachgeburten :-)

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    WOK

    Unsere Regierung braucht eben noch mehr Geld, um es in der ganzen Welt zu verteilen. Und da sie an die Großen wie Google und Amazon nicht rankommt, müssen eben die Kleinen gemolken werden….

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    Livi

    Geht ja auch nicht anders, bei dem Geld was wir mit vollen Händen aus dem Fenster werfen🌈

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        Livi

        @mistereddie Und die Fahrradwege in Peru (eher geringe Summe), die in aller Munde sind.
        Insgesamt ü 60 Milliarden 🤦🏼‍♂️

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    Tai AHU

    @Sven Rosswog. Freut mich, dass du nicht nur für RIPs schreibst. Ja, ich weiß, es gibt aucn Artikel zu Musik ;)
    Der Ansatz ist vernünftig. Wie oft werden Dinge verkauft, deren Verkäufer behauptet, Privatmann zu sein. Das befreit ihn von Garantie Rückgabe und Gewährleistung, die er als gewerblicher Händler geben müsste.
    Dass ich Probleme bekommen könnte, wenn ich einen alten Synthie verkaufe, der im Preis weit über 2000 gestiegen ist, halte ich für ausgeschlossen. Wie einer der Vorredner schon richtig gesagt hat, ich konnte damals ja nicht ahnen, dass der Wert ansteigt. Daher gibt es definitiv keine Gewinn Absicht. In den Achtzigern gab es Leute, die ständig die neuen Instrumente kauften und weil sie so teuer waren, die alten verkauften. Das halte ich auch nicht für steuerpflichtig.

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    Tsukigomori

    Echt unschön, gerade zu aktuellen Zeiten verkauft man ja mal etwas mehr, um wieder Geld zum leben zu haben

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      AMAZONA Archiv

      @Tsukigomori „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“ 🍰

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    mistereddie

    Der Staat ist gierig. Ich empfehle folgende Manöver bei Kleinanzeigen:
    1. Persönliche Abholung mit Barzahlung bevorzugen
    2. Keine Bezahlfunktion der Plattform benutzen, damit kein Deal erfasst wird
    3. möglichst telefon. Kontakt z. Kaufinteressenten aufbauen
    4. ggf. Paypal („Freund“ wird bei kleineren Deals fast immer akzeptiert)
    4a. Banküberweisung anbieten.
    4b. Viele akzeptieren auch Nachnahme über DHL
    5. Kommts zum Deal, Annonce nicht als verkauft löschen sondern mit neuen Inhalt „erneuern“. Dadurch bleibt es auf ewig EINE Annonce – mit vielen Nachgeburten :-)

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