Eine microtonale Gitarre - aus Lego?!
Manche werden es wissen: Mikrotonale Instrumente ermöglichen es, auch abseits der normalen Halbtonschritte sich durch ein Klangspektrum zu arbeiten. Das findet vor allem in der fernöstlichen Musiktheorie Verwendung und hat ihren Ursprung unter anderem in der indonesischen Gamelan-Musik. 22 Mikrotöne gibt es hier pro Oktave – zehn mehr als im westlichen Tonsystem.
Der türkische Gitarrist Tolgahan Çoğulu nahm sein Wissen um die mikrotonale Aufteilung im Spektrum, kombinierte das mit der Nutzung eines 3D-Druckers und ließ so eine Gitarre herauskommen, die, nun ja – aus Legoteilen besteht. Der Clou dabei: Das Instrument kann eben frei zusammengesetzt und so in Mensur und Skalierung sowohl der westlichen als auch der fernöstlichen Musik zuarbeiten. Die Platten können also farblich und von der Länge her beliebig kombiniert werden. Was das konkret heißt? Jedes Saitenzupfinstrument kann in seiner Skalierung und Mensur im Prinzip nachgebaut werden.
Ob Tolgahan da in erster Linie der Musikwelt einen Gefallen tun wollte, sei dahingestellt – inspiriert wurde der Musiker von seinem kleinen Sohn und dessen Begeisterung für Lego. Ein Hingucker und eine enorm charmante Angelegenheit ist das jedoch alle Mal – wie das folgende Video zeigt:
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völlig durchgeknallt – Superidee
Pfiffig!
Übrigens: Der britische Gitarrenhersteller Revelation (*die Hohner-Serie aus den 90er ist seit ein paar Jahren wieder auf dem Markt – jetzt als eigenständige Marke) hat 2019 ein E-Model namens „Marrakech Quartertone“ eingeführt, das dank eines etwas weniger aufwendigen Griffbrett-Designs als das der Lego-Gitarre das Spielen von westlicher und fernöstlichen Musik ermöglicht.
Wenn man den Hals mit Fender Standardmaßen verkaufen würde, könnte sich jeder so ein Ding an seine alte Strat oder Tele schrauben.
Ich würde das schon aus lauter Neugier machen.
Die Idee ist wirklich genial, die Ausführung ließe sich sicherlich noch bezüglich Intonation und Haltbarkeit verbessern.