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Marketing, (In)kompatibilitäten und reale Bedürfnisse

27. September 2019

Hallo,

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es folgt ein etwas längerer Erfahrungsbericht über meine jahrelange Suche nach geeigneten Lösungen, um VSTi (Omnisphere, AnalogLab, U-He) und Loops (Backing Tracks) in einer Band spielbar auf die Bühne zu bringen.

Von der Vision, diese in abrufbaren Songs oder Set-Listen organisieren zu können, musste ich mich schon frühzeitig verabschieden.

Vorab,

Push und ähnliche Bedienkonzepte sind absolut nicht mein Ding! Ich will einfach keine Melodien bzw. Akkorde auf Pad-Matrixen spielen. Das fühlt sich nicht nur total merkwürdig an, es sieht auch vollkommen bescheuert aus.

Ich brauche ein vernünftiges anschlagdynamisches Keyboard mit Aftertouch und etwas zum Loops/Clips abfeuern! Modern Old-Skool sozusagen. Wie ich mir inzwischen schmerzhaft eingestehen musste, war meine Investition in ein Komplete Kontrol S49 mit Maschine Jam für die Bühne ein totaler Reinfall. Die beiden Systeme sind für einen Live-Einsatz als Keyboarder im Bandkontext absolut ungeeignet, wenn man auf dem Komplete Kontrol spielen und gleichzeitig über die Pads des Jam dazu Loops triggern möchte.

Siehe dazu z. B. hier:

https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=dPjqQ-SBU9M

Beim Triggern eines Pads auf einer Maschine wird auf dessen Gruppe umgeschaltet und dadurch der live auf dem Keyboard gespielte Sound ersetzt. Dieses „Feature“ habe ich bereits vor Jahren bemängelt und bis heute ist nichts in dieser Richtung passiert. Stattdessen kamen FX, Sounds.com-Unterstützung und viele kryptische erfolglose Versuche, etwas mehr sinnvolle (DAW-) Funktionalität hinzubekommen.

Über die fehlenden Möglichkeiten von Maschine als Live-Host jenseits von „4 on the Floor“ lasse ich mich hier nicht weiter aus, dies würde den Rahmen vollkommen sprengen. NKS klang auf dem Papier eigentlich nach einer tollen Idee, aber mir erschliesst sich der praktische Nutzen nicht so recht. Einen barrierefreien Workflow, ohne Maus/Trackpad bzw. einen externen Editor benutzen zu müssen, ermöglicht das System auf jeden Fall nicht, erst recht nicht im Live-Betrieb.  Und dann noch diese Ladezeiten, wenn man zwischen Presets verschiedener PlugIns wechselt, darüber helfen die Previews auch nicht unbedingt hinweg, da sie nur in einer fixierten Tonhöhe abgespielt werden!!

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Es ist für mich ein überwältigendes Sammelsurium an verpassten Chancen, Inkonsistenzen und Irrwegen, was NI da die letzten Jahre fabriziert hat. Also musste etwas Neues her, bevor aus Frust mein musikalisches Engagement auf dem absoluten Nullpunkt angekommen ist. Es wurde dann nach ausführlicher Recherche (sofern möglich) ein Arturia KeyLab MK II 61. Besonders die Concert-Funktion mit einer vom Keyboard bedienbaren Setlist (Na ja, fast) und die AnalogLab-Integration hatten mich angefixt, aber…

Arturia Keylab MKII

Nun, das KeyLab MK II bietet schon deutlich mehr Möglichkeiten als das NI Komplete Kontrol.

Es lässt sich wirklich eine Menge direkt vom Keyboard aus bewerkstelligen (z. B. MIDI-Kanal, Split/Layer-Funktionen, User-Presets erstellen/abrufen, umschaltbar auf AnalogLab/DAW/User Mode) aber was nützt das alles, wenn die Integration in verschiedene Hosts nicht richtig funktioniert?

Welche Templates bietet das Arturia KeyLab MK II ?

Zuerst installierte ich die mitgelieferte Live 10 Lite-Version (ich bin und bleibe noch bei meiner Live 9 Vollversion, bis es mal ein erschwinglicheres Upgrade-Angebot gibt), da das KeyLab MK II leider erst ab Version 10.1 voll unterstützt wird.

Voll unterstützt?

Es ist bis jetzt noch nicht möglich vom KeyLab MK II eine Scene in Live zu triggern und die Zuordnung der Pads zu den Clips ist eine Katastrophe. Die 4×4 Pad-Matrix des KeyLab ist von oben links nach unten rechts den Clips zugeordnet und es werden immer nur zwei übereinander liegende Padpaare pro Channel für dessen Clips angezeigt, also eine 8×2 Matrix sozusagen. Wer dieses Template erstellt hat (Es war übrigens Ableton selbst!), sollte damit mal auf die Bühne gehen…

Als i-Tüpfelchen fehlt zudem auch eine Tap-Tempo Zuweisung, eigentlich ein Muß für die Live-Tauglichkeit im Bandkontext.

Und die anderen Templates?

  • Cubase habe ich vor Jahren aufgegeben. Ein Wiedereinstieg wäre mir momentan zu teuer und ausserdem, für Live-Zwecke?
  • Reaper, ist überhaupt nicht meins. Erst recht nicht mit der eigenwilligen Drittanbieter Clip-Unterstützung.
  • Pro Tools, was ist das?
  • Logic und Studio One, siehe weiter unten…

Und nicht explizit unterstützte, aber auf der Arturia-Homepage erwähnte DAWs, per MCU/HUI/MCC vielleicht?

Also dann Bitwig; habe ich und steht ja bei den kompatiblen Hosts, funktionierende MCU-Unterstützung? -> Fehlanzeige!

Keine Einbindung als Bedienoberfläche vorhanden bzw. mit Bordmitteln erstellbar.

Gut, und was nun?

Digital Performer 9.5 habe ich auch noch irgendwo herumliegen, DP 10 hat jetzt Clips? Cool, dann also das Upgrade im gerade verfügbaren Deal gekauft und … Fehlanzeige.

MCU funktioniert gar nicht oder teilweise falsch und die Kommunikation zwischen dem KeyLab und AnalogLab funktioniert nur in eine Richtung. Preset-Namen und Parameter-Werte werden nicht auf dem Display des Keylab angezeigt, Puh.

Jetzt wird es langsam eng.

Gig Performer klingt doch gut, ZenAud.io ALK 2 könnte auch was sein, aber… Epic Failure! Beide Programme kommen mit Arturias eigenwilliger Treiber-Konfiguration nicht klar. Es gibt nämlich jeweils zwei MIDI I/Os bei Arturia, einen für das Keyboard und einen für die Bedienoberflächen-Funktionen. Bei Mac-Systemen ist das alles kein Problem, da dort die MIDI-Treiber MultiClient-fähig sind. Unter Windows ist das etwas problematischer. Wenn der Host den Treiber schon vorab aktiviert, kann die Arturia-Hardware den Port nicht mehr exklusiv nutzen und die Kommunikation ist damit blockiert.

Dasselbe gilt übrigens auch für meinen Arturia CDM Spark Controller, dieser verweigert dort aus demselben Grund die Kommunikation mit der Spark-Software. Zumindest den Entwicklern von Gig Performer ist das Problem inzwischen bewusst, aber das wird frühestens gegen Ende des Jahres angegangen, da es voher noch ein paar dringendere Baustellen gibt.

Tja, mit Cantabile geht zwar alles, aber ich komme mit der Konfiguration eines Gigs leider gar nicht zurecht. Die Software ist mächtig, funktioniert grossartig, ist aber total unintuitiv und irgendwie unglaublich nervig zu bedienen.

F*ck, was nun?

Hmm, Cakewalk by Bandlab hat eine Clip-Matrix?

Auch hier verweigert das Keyboard die bidirektionale Kommunikation mit AnalogLab und MCU geht überhaupt nicht.

Panik!!

Auf Mac zurück, Mac Mini vielleicht? Oh Mann, da würde ich lieber mit der Musik aufhören, als mich erneut Apples Hard- und Software-Willkür zu unterwerfen. Und dann war da doch noch diese Geschichte mit dem T2-Chip und USB-Audio-Interfaces? Aber zumindest arbeitet meine Main-DAW Studio One 4 ganz hervorragend mit dem KeyLab MK II zusammen. Nur leider ist diese beim besten Willen nicht Live-tauglich und hat keine Clips.

Inzwischen gibt es meine Band nicht mehr und ich klimpere meist nur noch kurz und lustlos im Home-Studio herum, weil nichts mehr richtig zufriedenstellend und harmonisch miteinander funktioniert.
Es könnte alles so einfach sein, ist es aber leider nicht…

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Fazit
Auch heute gibt es noch immer keine "Out of the box" zufriedenstellende AllInOne-Lösung für Keyboarder, um VSTi und (MIDI-)Loops in praxisgerechten Songs bzw. SetLists auf die Bühne zu bringen.

Die führenden Firmen scheinen, bis auf wenige Ausnahmen, völlig den musikalischen Kontext verloren zu haben.
Entweder hören sie nicht mehr auf die Wünsche und Anregungen ihrer Kunden oder sie bieten tolle innovative Konzepte, die zwar theoretisch begeistern, aber in der Praxis versagen.

Zur Zeit liebäugel ich mit einem Set bestehend aus dem Squarp Pyramid für die Tracks/Clips und Gig Performer als VSTi-Host.

Die Hoffnung stirbt zuletzt...
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Forum
  1. Profilbild
    whitebaracuda AHU

    Hallo Felyon

    Danke für deinen Beitrag. Ich nehme an als Appleuser hast du Mainstage auch getestet? Ich habe nur sehr rudimentäre Kenntnisse, das war nur mein erster Gedanke als ich dein Leidensweg las.

    Viele Grüsse
    ‚cuda

    • Profilbild
      Felyon

      @whitebaracuda Hallo ,cuda,

      leider war Mainstage zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht zu gebrauchen.
      Ich hatte Apple den Rücken gekehrt, nachdem zuerst mein iPad 1, dann das iPhone, danach das iPad 2 und zuletzt noch mein Macbook Pro durch OS-Updates obsolet geworden sind.
      Ausserdem brachten die neuen Versionen keinerlei Vorteile für Musiker, eher im Gegenteil.

      Mein daraufhin zugelegtes älteres Windows HP Elitebook konnte ich immerhin ein paar Mal hardwaremässig upgraden (2x SSD, 16 GB Ram und i7 CPU), mit den Windows 10 Updates habe ich mir nie irgendwelche nennenswerten Probleme eingehandelt.

  2. Profilbild
    Nachteulenschreck

    Max for Live schon in Betracht gezogen? Ist zwar nicht out-of-the-box aber Ableton gibt einem alle Werkzeuge in die Hand um die DAW komplett fernzusteuern.
    Ich hab‘ ein Setup aus einem A-800 Pro, auf dem gespielt wird, und ein A-300 Pro, mit dem ich mit einem selbst gebastelten M4L-Device in Omnisphere die Instrumente umschalte, Mikrofonlautstärke regle, Clips abfeuern kann, Reverb-Anteil mischen, etc.
    Funktioniert seit Jahren im Live-Betrieb und was nicht passt, wird schnell passend gemacht.

    • Profilbild
      Felyon

      @Nachteulenschreck Hallo Nachteulenschreck,

      vielen Dank für deinen Vorschlag und ich freue mich ehrlich, das es bei dir so funktioniert.

      ich habe zwar Live 9 Standard und M4L, das KeyLab MK II benötigt aber zwingend Live 10.1, damit die Integration funktioniert.

      Ich sehe es absolut nicht ein, für das Upgrade auf Live 10 Suite 549.- Euro zu bezahlen.
      Selbst die 299.- Euro, die mir in meinem Account als Preis für das Upgrade auf Live 10 Standard angeboten werden, sind eine Unverschämtheit und da ist M4L lt. Versionsvergleich nicht einmal dabei?
      Ich dachte, das wäre jetzt Bestandteil von Live 10.
      Keine Ahnung, ob meine separat erworbene M4L-Version überhaupt mit Live 10 läuft oder ob ich da auch noch für ein Upgrade draufzahlen muss.
      Die gebotenen Informationen sind mir da einfach zu vage und dürftig.

      Ich versuche seit Version 4 mit Live klarzukommen, aber wir beide finden einfach keinen gemeinsamen Nenner. Es crasht mir zu oft, zickt noch öfter herum und das seit Jahren sogar Plattform übergreifend (Mac/Win) über alle meine genutzten Rechner mit unterschiedlichster angebundener Hardware. (PC, dann 2x Macbook Pro, neuer PC, momentan HP Elitebook)
      Es ist mir ein Rätsel, wieso es bei so vielen anderen scheinbar problemlos läuft.
      Vielleicht, weil ich fast ausschließlich mit MIDI und VSTi, statt mit Audioloops arbeite.

      • Profilbild
        Nachteulenschreck

        @Felyon Mein Setup läuft auf Ableton Live 9 Suite, da war Max schon dabei. Die Integration war mir nie wichtig. Ich hab die mitgelieferten Treiber nur genutzt um eine Control-Map zu definieren, im Betrieb hängen die Keyboards an eigenen Netzteilen und senden über ein Steinberg Midi auf USB nur Midi an Ableton. Die mitgelieferten Skripte haben für mich nie funktioniert.
        Abstürze waren unter Live am Anfang häufig, aber irgendwann habe ich dann einen dedizierten PC hingestellt, alles runtergeschmissen was so drauf war, Services abgedreht, etc. Seitdem rennt es rund. Das ganze Setup habe ich dann eingefroren und mit Ausnahme des Omnisphere Updates schon lange nicht mehr aktualisiert. Jetzt ist es quasi Plug and Play.

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          Nachteulenschreck

          @Nachteulenschreck Es ist halt allerdings, das muss ich schon sagen, kein besonders schönes oder flexibles Setup. Wenn ich mehr ändern will als die Clips austauschen muss ich in den Device-Editor. Da gibt es sicher Könner, die das besser lösen könnten. Die Keyboards sind mit Zetteln und Tixo/Filzstift beschriftet, weil ich mir das alles nicht mehr merken konnte. Aber es reicht aus für die drei Kirchen in denen wir spielen. Omnisphere für den Chor(-ersatz) (jedesmal ein Applaus) und die Orgeln, 1 Mixer für das Kanzelmikro (mit EQ, De-Esser und Kompressor da freuen sich die Leute wenn die Stimme besser klingt), 2 Mikrokanäle für Gesang, Interviews oder Messegäste, ein Fooley-Track fürs Bingo oder was sonst noch so stattfindet, etc.
          Wie Du schon sagtest, out-of-the-box sicher nicht, aber ich könnt mir auch nicht vorstellen, dass irgendein Hersteller genau das baut, was wir (Tochter und ich) bräuchten.

          • Profilbild
            Felyon

            @Nachteulenschreck Es funktioniert, das ist doch die Hauptsache.
            So weit bin ich leider noch lange nicht.
            Was ich mir vorstelle ist ein Setup, wo ich möglichst wenig mit dem Rechner interagieren muss.
            Idealerweise gäbe es eine Art digitale Setliste, wo ich vom Keyboard aus den nächsten Song auswählen und laden kann.
            In den Songs der Setliste sind dann die einzelnen Tracks und live zu spielenden Instrumente gespeichert und lassen sich bei Bedarf mit den Fadern des Keyboards mischen.
            Mit Gig Performer bzw. Cantabile geht das recht gut, allerdings ist die Einbindung von MIDI-Sequenzen noch nicht ideal.
            Ich hatte schon daran gedacht Maschine als Sequenzer einzubinden, aber bei Stücken mit Taktart- bzw. Tempowechsel ist da Feierabend.

  3. Profilbild
    Felyon

    Der Arturia-Support ist wirklich bemüht und macht gute Vorschläge, z.B. läuft die Einbindung in Cakewalk by Bandlab jetzt einigermassen.
    Es bleibt aber das Problem, das bei einigen Hosts kein visuelles Feedback über das gewählte Preset oder Parameteränderungen in AnalogLab auf dem Display des Keylab angezeigt wird.
    Dies betrifft z. Zt. Cakewalk, Digital Performer 9 & 10, Gig Performer, ALK 2 und Tracktion (Waveform).

    Obwohl MCU eigentlich ein universelles Protokoll sein sollte, haben viele Firmen ihre eigene Interpretation der Steuerbefehle implementiert, z.B. Metronom-Taste = Loop bei Cakewalk
    Bei den festen unveränderlichen Templates in der Controller-Hardware ist man daher auf Gedeih und Verderb den Entwicklern der Host-Software ausgeliefert und die haben eigentlich immer wichtigeres auf der Agenda, als (ver)alte(te) Protokolle an aktuelle Hardware fremder Anbieter anzupassen.
    Daher habe ich wenig Hoffnung, das z. B. Digital Performer, Cakewalk und Bitwig jemals voll das KeyLab unterstützen werden.
    Es gibt doch Standards (OSC, MCU, HUI, MMC), warum werden diese nicht ohne Anpassungen von den DAW-Entwicklern genutzt?
    Ein Controller sollte ein universelles Werkzeug sein und keinerlei Anpassungen der DAW benötigen.
    Hammer->Nagel->Wand->Bild hängt an der Wand, so sollte das laufen, ohne nötige Kompatibilitätsverhandlungen zwischen Hammer und Wand!

  4. Profilbild
    Marco Korda AHU

    Tja, die ultimative Lösung scheint mir zu sein, alles zu verkaufen und auf VSTs zu verzichten. Ein oder mehrere analoge Keys, dazu ein MIDI-Interface und dann selber schrauben, bis es passt :-). Macht vielleicht sogar mehr Spaß

    Software und Computer sollen unser Leben vereinfachen (so das Marketing). Leider ist oft das Gegenteil der Fall: wie viel Zeit hast Du jetzt damit zugebracht, Dein System in den Gang zu bringen ohne tatsächlich Musik gemacht zu haben? Vielleicht ist dir der Megahit entgangen, weil du dich zu viel mit den Kompatibilitätsproblemen herumärgern musstest.

    • Profilbild
      Felyon

      @Marco Korda Daran habe ich tatsächlich schon öfter gedacht.
      Ich glaube, es waren jetzt drei fruchtlose Jahre in denen ich nur am herumbasteln und experimentieren war.
      Einen Moog Sub37 und ein Beatstep Pro habe ich tatsächlich noch herumstehen.
      Damit kann man toll herumjammen, ist mir musikalisch aber auf Dauer zu eingeschränkt.
      Trancige oder Elektro-Sachen sind zwischendurch ja mal ganz nett zum Entspannen, aber ich brauche mehr :)
      BTW, wo verkaufe ich denn heutzutage am besten mein Komplete Kontrol 49, den Beatstep und so ähnliches Zeug, immer noch bei eBay?
      Auch das ist alles inzwischen so kompliziert geworden mit den Lizenzübertragungen der gebundelten Software usw.

  5. Profilbild
    ukm 2

    Ich nutze seit Jahren Cantabile3 und habe bisher überwiegend gute Erfahrungen damit gemacht.
    Der Entwickler der Software ist auch ständig zu erreichen und reagiert sofort auf entsprechende Anfragen.
    Verwendet werden kann jedes (Master)keyboard, das die Basiccontroller hat. Was da für Pads und Sliders ‚drauf interessiert mich nicht, da alles per Cherry-Numpad bzw. Key-Tasten geschaltet werden kann (oder auch per touch screen). Damit können die Keyboards ausgetauscht werden, ohne dass an der Konfiguration etwas geändert werden muss, was im Fall eines Hardware-Defektes nützlich sein kann, sofern ein Ersatzkeyboard verfügbar ist, das mit meinen Yamaha-Pedalen zurechtkommt. Für unterschiedliche Audio-Interfaces können shortcuts angelegt werden, so dass auch in diesem Fall nichts umkonfiguriert werden muss.
    Man könnte auch mehrere Tastaturen für die jeweiligen Anwendungdbereiche (Piano; Orgel; Synth) mitnehmen. Dann wäre das System voll redundant. Ich belasse es jedoch meist bei einer guten 76er oder 88er Universaltastatur.
    Den Backup-2in1 habe ich zum Glück noch nie einsetzen müssen. Die Umrüstung würde aber auch nur ein paar Minuten dauern.

    • Profilbild
      Felyon

      @ukm Ich habe mich dieses Wochenende noch einmal tiefer mit Cantabile beschäftigt und es funktioniert technisch wirklich hervorragend.
      Die Bedienung ist ziemlich sperrig, aber es geht gerade so.
      Nur wie bekomme ich da vernünftig Sequenzen hinein?

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hast Du schon mal Novation 61SL MKIII genauer angeschaut? Das Ding gibt’s seit ca. 11 Monaten. Scheint die eierlegende Wollmilchsau zu sein.
    Ich hatte mir bis vor ein paar Wochen fest vorgenommen, bald ein Arturia KeyLab MKII zu kaufen. Hatte sogar schon einen Suchassistent bei eBay aktiviert, um Angebote zu gebrauchten Geräten nicht zu verpassen…
    Doch dann bin ich über einen Testbericht des Novation 61SL MKIII gestolpert. Das kann viel mehr als das Gegenstück von Arturia. Und es hat viele Displays eingebaut. Das erleichtert laut vieler Tester die Steuerung ohne (Blick auf den) Computer. Und es ist ein Step-Sequencer integriert.
    Für mein Eurorack-Setup ist der Novation 61SL MKIII eindeutig viel besser geeignet, als das Arturia KeyLab MKII. Ist allerdings auch etwas teurer.
    Du hast zwar kein Eurorack, sondern setzt wohl hauptsächlich auf Computer. Aber ich denke, dass sich für Dich ein Blick darauf durchaus lohnen könnte.

    Ob Du jedoch bei dem noch relativ jungen Novation-Keyboard um ein Update der Live-Suite auf Version 10 herum kommst, bezweifle ich.
    Live 10 gibt es seit Anfang 2018 (wenn ich richtig recherchiert habe).
    Arturia KeyLab MKII gibt es erst seit August 2018.
    Novation 61SL MKIII erst seit Oktober 2018.

    Fortsetzung folgt…

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Auch wenn Du den Preis für das Upgrade Live 9 –> 10 als unverschämt betrachtest, so steckt wohl doch auch Arbeit der Ableton-Entwickler darin, neue Hardware zu unterstützen und optimal zu integrieren.
      Jeder Controller-Hersteller schreibt, dass sie gemeinsam mit den Ableton-Entwicklern für eine Integration in Live zusammengearbeitet haben.

      Bei z.B. Thomann kostet übrigens das Upgrade auf Live 10 Suite nur 249 Euro:
      https://www.thomann.de/de/ableton_live_10_suite_upg_7_9_suite.htm
      Die Preise bei Software-Herstellern sind nie die günstigsten, selbst wenn sie das einem weiß machen wollen… :-)

      Aus meiner Sicht hast Du nun zwei Möglichkeiten:
      Entweder Hardware verkaufen und so lange am Setup herumschrauben, bis Du zufrieden bist. Das wird aber mit zusätzlichen Investitionen verbunden sein, viel Zeit (die fürs Musizieren besser investiert wäre :-) ) und Verlusten bei den Verkäufen.
      Oder in den sauren Apfel beißen und das Upgrade auf Live 10 Suite kaufen.

      Hast Du evtl. die Möglichkeit, die Testversion der Live 10 Suite zu installieren? Dann kannst Du ohne Zusatzkosten erstmal ausprobieren, ob das überhaupt einen Vorteil für Dein aktuelles Setup bringt.
      Entweder auf einem anderen Rechner, oder Du klärst mal mit dem Ableton-Supprt, ob das stressfrei auf dem gleichen PC geht, auf dem Du jetzt Ableton Live 9 drauf hast.

      • Profilbild
        Felyon

        Vielen Dank für deine Antwort.
        Ich hatte das Novation und das Arturia sowie ein paar andere Controller-Keyboards im Laden ausprobiert, das Novation landete auf dem zweiten Platz nach dem Arturia.
        Im Studio ist das Teil bestimmt sehr hilfreich, aber im Live-Betrieb eher mit Vorsicht zu geniessen, das war auch die Meinung des Verkäufers.
        Wo viel dran ist, fällt auch schneller etwas aus.
        Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, die ich in den letzten 20 Jahren sammeln durfte.
        Wie oben erwähnt, habe ich ein ziemlich gestörtes Verhältnis zu Ableton Live.
        Ich hatte die 10er Version Anfang des Jahres getestet und sie hat mich zuerst einmal mit diversen Crashs begrüßt. Aber das war ich ja schon gewohnt. So richtig begeistert hat sie mich auch nicht. Die Neuerungen in Live 10 waren für meine Anforderungen überwiegend irrelevant.
        Die Suite kommt nicht in Frage, da mich die ganzen Ableton Klangerzeuger überhaupt nicht interessieren.
        Ich arbeite hauptsächlich mit Omnisphere, Arturia V-Collection, den U-He Synths und Korg Collection, die klingen und laufen sehr gut. Neuerdings spiele ich etwas mehr mit dem Voltage Modular herum, welchen ich im Deal günstig ergattern konnte.
        Es liegen sowieso viel zu viele PlugIns und Kontakt-Libraries unbenutzt auf meiner Festplatte herum, die ich bei diversen Black-Fridays u. ä. ergattert hatte.

  7. Profilbild
    pulpicon

    Vielleicht ist der neue Roland Fantom eine Lösung, wenn man auf VSTi verzichten kann: Clips, Loops können getriggert werden, relativ weit reichende Synthese-Möglichkeiten (für eine Workstation).

    • Profilbild
      Felyon

      @pulpicon Das wäre schon eine Möglichkeit, wenn gar nichts anderes mehr geht.
      Hat ja sogar Aftertouch ;)
      Für meinen Geschmack ist nur ein Gerät zu nutzen im Klangcharakter etwas zu eingeschränkt, aber vielleicht ist das ja inzwischen nicht mehr so ausgeprägt.

  8. Profilbild
    TobyB RED

    Grundsätzlich halte ich Apple Mainstage in kleinen Projekten für Kanonen auf Spatzen, weil der Setupaufwand schon mal Tage in Anspruch nehmen kann. VSTi auf dem Mac hosten kostet im Zweifallsfalle Rechenzeit für einen Wrapper und selbst dann muss es nicht immer 100 % funktionieren. Hinzukommt bei Gear Anpassungen muss ich auch mein Mainstage Concert pflegen und im Zweifel das ganze Concert abklappern und ggf. Fehler und Überschneidungen in einzelnen Patches beseitigen. Was auch einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Daneben gibt es noch Camelot Pros für iOS W10/Mac OS, was VSTi/AU hosten kann, ich bin mir aber nicht sicher ob es Audioclips abfeuern kann. Camelot ist recht simpel, folgt aber einem schmaleren Ansatz als Mainstage. Als letzte Alternative für Mutige gibts noch Cantabile, was aber derzeit nicht komplett WASAPI (nur Output) unterstützt, sondern teilweise auf ASIO4ALL setzt. Was halt unterm Strich halt bleibt ist der der Setup Aufwand für den Controller oder die Map.

    • Profilbild
      Felyon

      @TobyB Camelot Pro hatte ich gestern kurz angetestet, aber das hat die oben erwähnten Kommunikationsprobleme zwischen KeyLab und AnalogLab und da fehlt einfach noch zu viel.
      Ist aber ein guter Ansatz.

  9. Profilbild
    Felyon

    Auch wenn ich mich über jeden Lösungsvorschlage freue, geht es mir mit dieser Leser-Story doch eher darum, ein Bewusstsein für die Problematik des Interessenkonflikts zwischen Marktzwängen und Kreativität zu schaffen.
    Jede Firma will Profit machen, das ist völlig legitim, aber wenn sie die eigentliche Bestimmung ihrer Produkte dabei aus den Augen verliert, ist das bedenklich.
    Kreativität will ungehindert fliessen, Hindernisse sollen dabei überwunden werden, so wächst ein gutes Werk und der Künstler.
    Wenn aber „vorsätzlich“ der ergänzende Einsatz von Produkten der Mitbewerber blockiert oder erschwert wird, ist das unverzeihlich.
    Ein noch so begabter Ingenieur, Programmierer oder auch Produktmanager usw. kann ohne Verständnis für die Materie der Kreativen, ihre Leidenschaft und ihr Bedürfnis, etwas zu formen und auszudrücken, keine hilfreichen Werkzeuge für diese kreieren.

    Es geht um Musik, d.h. Kunst, Lebendigkeit, ein Spielen mit Emotionen, die Verwirklichung kreativer Träume und Ideen, geistige Freiheit und allerlei weiteres irrationales Zeug.
    Musik ist nicht einfach nur da und wesentlich mehr als die gesichtslose Begleitung für trällernde Gesangs-Sternchen!!

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