OP-1 – Spielzeug oder Instrument?
Ich habe den Op-1 im August letzten Jahres gekauft, habe ihn also seit ca. einem Dreivierteljahr.
Vor allem die ersten Wochen waren von einer sehr großen Euphorie geprägt, ich dachte, jetzt habe ich das Gerät mit dem ich unterwegs wirklich alles machen kann, wann immer mich die Inspiration anspringt. Habe einige Tage nach einer Umhängetasche gesucht, mit der ich ihn immer dabeihaben kann, habe das 80,- teure Softcase gekauft, weil ich es beim Auspacken nicht erwarten konnte und nicht gecheckt habe dass die Pappverpackung auch als Case gedacht ist und daher diese geniale Idee beim ersten Auspacken auch gleich sterben musste.
Viele Monate hab ihn auf meinen wöchentlichen Reisen immer dabeigehabt und eine zeitlang war es Tradition, meiner Freundin Sonntagabend nach dem Zurückkommen zu zeigen was ich auf ihm gemacht habe.
Was hab ich denn gemacht, mag man sich fragen. Nun – ich bin am Anfang davon ausgegangen dass das Gerät wirklich alles kann und daher wollte ich auf jedem Flug der länger als 3std war zumindest einen Track machen. Ja, ein sehr ehrgeiziges Ziel, was mich innerlich auch unter Druck gesetzt hat. Dazu muss ich sagen dass ich ihn als in sich geschlossene Produktionsmaschine verstanden hatte, d.h. obwohl ich ihn bei meinen gigs dabei hatte hab ich ihn nie während dem gig sondern auf dem Weg zu und von verwendet, als eierlegende Wollmilchsau auf der Suche nach dem Hit.
Das funktionierte so nicht.
Das Midiclock Problem ist wohl eher ein Problem von Ableton Live. Ich benutze zu diesem Zweck die Kisten von Innerclock.
@Roland v0ll interessanter ansatz – das einzige problem was ich da sehe ist dass der op-1 die clock übers usb kabel bekommt… naja, ich probiere mal die ERM midiclock, lasse ableton als slave laufen und hoffe dass es die gute clock einfach weiterreicht. wenn das besser funktioniert schreib ichs hier.
@martin stimming Ein paar ungeschönte Soundbeispiele hätten mich noch interessiert ohne das man sich das S-H-M Video „One“ anschauen muss.^^ Ansonsten toller Bericht des OP-1, den ich auch schon öfters in Augenschein hatte.
@martin stimming …das hab ich mittlerweile getestet und es nützt leider nichts. trotz allem – nicht so schlimm, man kann die clock intern ja abbremsen und ich hab in meinem liveset endlich ne sidechain compression auf dem op-1/microbrute kanal, die von ner seperaten bassdrum getriggert wird – das drückt das signal nochmal 20% mehr in time, funzt! ;)
Toller Anwenderbericht, Danke.
Das mit dem „sehr umfangreichen Instrument“ und dem zuweilen „hohen Frustfaktor“ kenne ich von meinem Elektron Analog Four …
Kann mich dem Gesagten nur anschließen, ich hätte ihn auch gern behalten aber das KO Kriterium am Ende war das Keyboard und Kopfhörerrauschen. Ohne Velocity ist ein Synth nur halb so musikalisch wie er sein könnte und klingt mir dann doch zu sehr nach Spieluhr. Weiterhin ist die nicht vorhandene Patchverwaltung ein Makel und beim Sequencer kann man keine Pattern speichern!?
Es ist echt ein super kreatives Kästchen das ich in einer Version mit velocity empfindlichem Keyboard sofort wieder kaufen würde.
Sehr schön geschrieben, Martin! Hört sich nach echtem Auseinandersetzen mit dem Objekt an, weniger als Aufzählung der Features, wie ich es in den meisten Tests lese. Aber ist ja auch ein Erfahrungsbericht ;) kommt von erfahren