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Guthrie Govan, ASIA: Seine Gitarren, seine Musik

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Das Equipment von Guthrie Govan

Anders als Shredder-Legenden der Achtziger und neunziger Jahre tourt Guthrie Govan nicht mit einem kompletten Lastwagen an Equipment durch die Gegend, sondern vertraut auf eine relativ bescheidene aber feine Auswahl an Gitarren, Effekten und Verstärkern, mit denen er sich seinen Sound zusammenbastelt.

Die Gitarren

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Tauchte er in seinen ersten YouTube-Videos noch mit Gitarren zahlreicher verschiedener Hersteller wie Fender, Ibanez, Gibson oder PRS auf, war er bald darauf beinahe nur noch mit seinem ersten Signature-Modell der Firma Suhr zu sehen, die anschließend beinahe exklusiv für seine Aufnahmen und Konzerte nutzte. Die Guthrie Govan Signature basierte auf der Suhr Modern, einer klassischen Superstrat mit etwas angepasstem Korpusshaping, klassischer HSH Bestückung und Vintage-Vibratosystem. Das SH-Modell wurde komplett, bis auf das Griffbrett, aus Mahagoni gefertigt, wobei Body und Hals aneinander geleimt wurden.

Gitarristen die Geschichte mach(t)en: Guthrie Govan Suhr Signature

— Suhr Guthrie Govan SN —

Neben dieser baute Suhr noch ein Modell mit geflammter Ahorndecke, das aber von den Spezifikationen her identisch war. So kamen bei beiden Gitarren die klassischen Vibratosysteme ohne Klemmsattel von Gotoh zum Einsatz. Für die Signalumwandlung sorgten Suhr-eigene Pickups. Der SSV Humbucker am Hals, FL Singlecoil und SSH+ Doublecoil wurden in beiden Gitarren verbaut. Der Halspickup lässt sich per Push/Pull Tonepoti splitten, und verleiht der Gitarre so noch mehr Klangmöglichkeiten.

Gitarristen die Geschichte mach(t)en: Guthrie Govan Suhr Signature

— Suhr Guthrie Govan Flamed Maple —

Im Jahr 2012 beendete Guthrie dann aber überraschend die Zusammenarbeit mit Suhr und stellte kurz darauf sein neues Signaturmodell der Firma Charvel vor. Optisch veränderte sich gegenüber den Suhr-Gitarren erst einmal nicht viel. Guthries Vorliebe für natürliche Holzfarben und einfaches Design blieben erhalten, jedoch änderte sich bei den Materialien und Komponenten einiges.

Die Charvel Guthrie Govan Signature wird nun aus „karamellisierter“ Linde gefertigt und wahlweise mit einer flamed oder birdseye Maple-Decke ausgestattet. Auf farbige Lackierung wurde hier ganz verzichtet und der Gitarre stattdessen eine mattes natural Finish verliehen. Der Hals und ist ebenfalls au Ahorn gefertigt das, genau wie der Lindenkorpus, wärmebehandelt wurde um dem Holz mehr Wasser zu entziehen und damit zum Einen das „caramelized“ erzielen und zum Anderen dei Klangeigenschaften der Gitarre zu verbessern. Das trifft auch auf die sehr klassisch gestylte Kopfplatte zu, was der Gitarre einen eher zahmen Look verpasst.

Gitarristen die Geschichte mach(t)en: Guthrie Govan Charvel Govan Signature

— Charvel Guthrie Govan Signature Modell —

Auch die Charvel ist mit einem etwas braveren Vintage-Style Vibrato ausgestattet, da Guthrie kein großer Fan von Floyd Rose Style Vibratos und Klemmsätteln ist. So sorgt das Single-Lock-System mit Knochensattel und Klemmmechaniken für Stimmstabilität. Des Weiteren lässt sich das gesamte System mit einem Handgriff im offenen Rücken des Korpus arretieren, wenn mal kein Vibrato gefragt ist. Die Pickups kommen ebenfalls aus dem Hause Charvel und sind in klassischer HSH-Konfiguration angeordnet. Auch hier lassen sich die Humbucker Splitten, was zusammen mit dem 5-Wege-Schalter eine Vielzahl an möglichen Sounds zulässt.

— Guthrie Govan Charvel Signature Modell Caramelized Ash —

Eine neuere Version mit Eschenbody hatten wir erst kürzlich zum Test da. Den Artikel findet ihr hier.

Doch auch andere Gitarren, wie die Fender Stratocaster oder Jazzmaster sind auf Touren von Guthrie immer wieder zu sehen. Darunter auch Exoten, wie die Strandberg Boden 8, eine achtsaitige Gitarre aus Schweden mit einigen ungewöhnlichen Features wie dem gefächerten Griffbrett und einem asymmetrischen Halsprofil, sowie der fehlenden Kopfplatte.

Gitarristen die Geschichte mach(t)en: Guthrie Govan Strandberg

— Strandberg Boden 8 —

Eine Gitarre, an deren Bekanntheit Guthrie Govan besonders mitgearbeitet hat und die er auch immer wieder vor allem mit den Aristocrats spielt, ist die Vigier Excalibur Fretless Gitarre. Die ähnlich wie ein Fretlessbass aufgebaute E-Gitarre ist mit einem metallenen Griffbrett ausgestattet, dessen speziell entwickelte Legierung für ein ähnliches Sustain und Tonentwicklung wie bei einer normalen Gitarre sorgen soll. Auch Guthrie gibt zu, dass es extrem fordernd ist, auf einer solchen Gitarre sinnvoll spielen zu können, was ihn allerdings nicht davon abhält, viel mit dem Instrument zu experimentieren und zu spielen.

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Guthrie Govan Vigier Excalibur

— Vigier Excalibur —

Guthrie Govan – die Verstärker

Auch wenn er sich in Sachen Gitarre von Suhr abwendet hat, vertraut Guthrie Govan weiterhin auf die Verstärker des amerikanischen Herstellers. Insbesondere das Modell Badger taucht immer wieder als 30 oder 18 Watt Topteil in seinem Setup auf und auch das 2×12-Cabinet findet sich immer wieder bei Liveauftritten im Hintergrund. Die Badger Serie sticht vor allem durch ihr einfaches Design und den kompromisslosen Vintage-Look heraus. Guthrie schätzt insbesondere den Badger 18 für die dynamische Ansprache und den transparenten Klang. Und auch den hatten wir bereits im Test!

Suhr Badger 18 Head

— Suhr Badger 18 —

Des Weiteren spielt Govan auch immer wieder Verstärker von Victory. Insbesondere für die etwas raueren und verzerrten Klänge vertraut er dabei auf den Howler 100 Watt Head, spielt beim Homerecording und auf der Bühne aber auch den V50, den V30 und sogar den V10 Combo, von dem er sagt, dass er ihn au der Bühne gerne leiden hört, da die 10 Watt Leistung schnell ausgereizt sind. Von Victory Amps konnten wir uns den V45 C Combo für ein Review ergattern, das Ergebnis kannst Du hier nachlesen!

–Victory V50 —

Doch nicht nur klassische Röhrenamps liefern seine zahlreichen Sound, auch der Kemper Profiling Amp hat einen wichtigen Platz in seinem Equipment. Der digitale Verstärker, der mit einer neuen Profiling-Technik vor einigen Jahren für gehörigen Wirbel sorgte, ist vor allem bei Profi Musikern wegen seiner großen Flexibilität und Genauigkeit beliebt, was wohl auch auf Guthrie Govan zutrifft.

— Kemper Profiling Amp —

Guthrie Govan – die Effekte

Das Effekt-Setup von Guthrie wechselte immer wieder über die Jahre und vor allem auch in den Bands und Projekten, mit denen er unterwegs war, aber einige Sachen blieben dabei immer konstant. So ist Guthrie nach eigenen Angaben ein klarer und ehrlicher Ton wichtiger als simple Effekthascherei und er setzt lieber weniger als zu viele Effekte beim Spielen ein. In einem Interview sagte er, das alles, was er an Effekten auf Tour mitnimmt, auf sein selbst gebasteltes Effektboard aus einem Cafeteriatablett passen sollte. Ob er immer noch der Philosophie verhaftet ist, lässt sich nicht genau sagen, zumal er mittlerweile ein „professionelles“ Pedalboard von T-Rex nutzt, hier aber eine Auswahl der Effekte, die Guthrie nutzt und nutzte.

Der KokoBoost von Suhr ist mit Sicherheit einer der treuesten Begleiter in seinem Set-up und verantwortlich für die ausreichende Verstärkung für den gesamten Effektweg und die Vorstufe seiner Amps.

Guthrie Govan kokoboost suhr

— Suhr Koko Boost XL —

In Sachen Delay kamen beinahe nur Pedale von TC Electronic, wie das Flashback und das Flashback X4 zum Einsatz. Für die etwas abgedrehteren Delays wurden auber auch Multieffektprozessoren von Fractal oder das Time Factor von Eventide eingesetzt.

Guthrie Govan TC Electronic

— TC Electronic Flashback X4 —

Ein wichtiger Effekt in seinem Set-up war auch immer ein gutes Reverb-Pedal und folglich experimentierte Guthrie mit verschiedenen Pedalen, wie dem Strymon Flint oder verscheidenen TC Electronic Hall Of Fame Pedalen.

Guthrie Govan Strymon

— Strymon Flint —

Auch Choruspedale dürfen in seinem Sound nicht fehlen und so fanden Geräte, wie das Pigtronix Quantum Time, das Providence Anadime Analog  und das TC Electronic Corona Eingang in sein Setup.

Guthrie Govan Providence

— Providence Anadime Analog —

Die größte Fraktion dürften hier die zahlreichen Overdrive- und Distortionpedale bilden. Hier findet sich vom Suhr Free the Tone Distortion über das  Wampler Tweed ’57 bis zum Multiwave Distortion von Source Audio und dem MXR Sub Machine Octave Fuzz fast die ganze Bandbreite. So auch das Wampler Euphoria und Xotic Effects SL Drive.

— Wampler Euphoria —

Weiterhin finden sich noch verschiedene Phaser und Autowah-Pedale in einigen seiner Live Set-ups. Für die Stimmung sorgt das TC Electronic Polytune 2.

Alle Fotos von Guthrie Govan und den Aristocrats nutzen wir mit freundlicher Genehmigung von Rhiannon Jenkins. (rhiannon@rjprmusic.com)

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Den kannte ich noch gar nicht…. Aber jetzt! Gitarristen gibt es ja wirklich wie Sand am Meer.

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    AMAZONA Archiv

    Kannte ich auch noch nicht…. höre gerade in das Erotic Cakes Album rein. Kann man sich gut reinpfeifen, auch wenn man nicht so in dem Genre verhaftet ist. Jo, der spielt fast so gut wie ich. ;-) So’n relativ alter Rochen, der seinen Durchbruch doch eher spät hatte.

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    AMAZONA Archiv

    Tja bei der Masse an Gitarristen, wen soll man den noch alles kennen. Z. B. Otto Walkes find ich auch gut, auch wenn er technisch nicht so flink ist wie Kerry King klingt er doch etwas handzahmer ;)….. Und natürlich auch den Wellenstrom seit geraumer Zeit ;)

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      AMAZONA Archiv

      Hahaha… der aber ein besch… Klampfer ist. War nur’n Spaß. Nee, aber ernsthaft jetzt… das Album konnte ich mir erstaunlicherweise bis zum Ende anhören, obwohl da auch ’ne Menge Fusion und so’n Zeugs drin ist… der Typ weiß sich zurückzunehmen, wenn es sein muss.

  4. Profilbild
    GuitarHearts

    Finde ich Mega-Interessant solche Storys. Habe jetzt gerade alle in einem Rutsch gelesen :-)
    Was mich immer interessiert: Die Einflüsse der Musiker und wie, wo , wann, wieviel sie üben.
    Falls sich sowas raus finden lässt.

    Mehr davon!

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