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Interview: Axel Hartmann – Designing music industry – 1

(ID: 3570)

AXEL HARTMANN
Nur mit den kegelartigen, nach unten hin nadelspitz zulaufenden Edelstahl-Füsschen war es möglich, die MeanGreenMachine so auf einem Steinway Flügel zu verkrallen, dass diese bei Aufklappen des Deckels nicht (oder nur wenig) abrutschte. Wie das erste Drittel im Namen schon sagt Mean – also ein böses Gerät, die GreenMachine… der Look sollte so skurril und frech wie möglich sein. So war dann ja auch das Werbemotiv.

Erstes Rendering zum Wave

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Das Design des WAVE möchte ich als großen Wurf bezeichnen. Erst viel später gab es dann eine Variante des Waldorf Q, der diesem Design wieder stark ähnelte. War das damals bewusst eine Anlehnung an den großen Wave?

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AXEL HARTMANN
Oh, vielen Dank! Der Wave ist in der Tat ein sehr zeitloser und benutzerorientierter Entwurf, der übrigens auch eine Auszeichnung durch das Design Zentrum Nordrhein Westfalen, den sogenannten „RedDot“ Award für gute Gestaltung erhalten hat.

 

Wieland Samolak vom ehrwürdigen Synthesizerstudio Bonn sagte einmal, dass wir Waldorfer uns mit dem Wave schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt haben. Ein netter Waldorfer Bürger hingegen, der den ersten Prototypen in der Waldorf Werkstatt bewunderte, sagte (ich zitiere wörtlich) „Das Ding sieht so aus, als könnte es Waldorf Electronics endgültig das Genick brechen“. Ich denke, beide hatten Recht… in der Retrospektive – sicher einer der tollsten Synthesizer überhaupt und ich bin echt stolz, hier mit an Bord gewesen zu sein. Auf der anderen Seite aber auch ein Vorhaben, das die Company Waldorf sichtlich in die Knie gezwungen hatte – eine wirkliche Mega Entwicklung für eine so kleine Firma.
Die redesignte Q Variante sollte aber keine Hommage an den Wave sein, sondern war vielmehr eine generelle Rückbesinnung der Designstrategie im Hause Waldorf an alte (gute) Werte.

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Die Meinungen zum Design des ersten Q (in gelb)gingen hingegen weit auseinander. Böse Zungen behaupteten damals auch, dass das den Start der Vermarktung zusätzlich erschwert hätte. Nach einiger Zeit wurde dann ja die komplette Produkt-Gruppe des Q in einen professionell anmutenden schwarzen Look gewandelt. War das eine Reaktion auf die schwachen Verkaufszahlen?

AXEL HARTMANN
Die ersten Q wurden geboren, als der Markt für virtuell analoge Synthesizer noch durch Clavia mit ihren grellroten Nordsynthesizern beherrscht wurde. Wolfgang wollte daher ein stärkeres optisches Statement, als es unser bekanntes, dezentes Dunkelblau zulies. Wolfram (Franke) hatte dann die Idee mit dem schrillen Gelb, das wir in den finalen Layouts umgesetzt haben.
Unsere ersten Farbkonzepte für die Q Synthesizer gingen in eine völlig andere Richtung. Wir hatten in unseren Entwürfen ein dezentes, sehr helles, grünliches Grau in Kombination mit Aluminium und Nussbaum Anbauteilen visualisiert. Wie gesagt, das war den Waldorfern damals aber einfach nicht laut genug…

Hier gehts zu Teil 2 – DIE ANDROMEDA ÄRA

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Forum
  1. Profilbild
    nativeVS AHU

    Das Design des WAve ist schon genial, nur die Farbwahl ist ein bischen komisch. Dunkelblau mit Orange. Die Idee der Komplementärfarbenist gut, nur das Blau ist zu schwarz für das Orange.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wenn man sich den Preis anguckt, ist/war der Neuron die größte Synthesizer-Konzeptions-Katastrophe. Warum? Ein komplett unbrauchbarer Synth. Der Hype ist nur dadurch zu erklären, dass ihn (wegen des hohen Preises) kaum jemand in den Händen hatte. Nach drei Monaten Test habe ich ihn aus dem Studio geworfen. Hinterher war es merkwürdig still: Der laute Lüfter (vgl. Klimaanlage) hat gefehlt :-(

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