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Test: Adam Audio T5V, T10S, Nahfeldmonitor/Subwoofer

Klangvoll und günstig

8. Oktober 2021
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Adam Audio T5V, T10S, Nahfeldmonitor/Subwoofer

Die Wahl des richtigen Studiomonitors ist bisweilen nicht einfach. Der Markt an aktiven Monitoren für das Nahfeld (hier findet ihr eine große Übersicht zum Thema) ist fast unerschöpflich groß. Mitten in diesem Gewühl hat der Hersteller Adam Audio aus Berlin die T5V Monitore positioniert. Gemeinsam mit dem Subwoofer T10S bieten Adam Audio das 2.1 System als günstiges Bundle an. Im Blick: Die Projekt- und Videostudios sowie Heimkinos. Wir haben für euch das interessante Adam Audio T5V und T10S Set getestet.

Adam Audio – Qualität made in Germany

Adam Audio sind längst keine Unbekannten mehr, wenn es um qualitativ hochwertige Studiolautsprecher geht. Die Besonderheit sieht man den Produkten sofort an: Der goldene Bändchenhochtöner ist der Blickfang der meisten Adam Audio Monitore. Genau diese besondere Hochtönertechnologie war es die 1999 den Anstoß für die Unternehmensgründung gab. Das junge Unternehmen Advanced Dynamic Audio Monitors (ADAM) griff dafür ein älteres Konzept aus den 1960er-Jahren von Oskar Heil auf, der einen ähnlichen Entwurf für seine Air Motion Transformer vorgestellt hat. Ähnlich wie bei einem Bändchenmikrofon setzte man eine gefaltete Folie ein. Das Resultat: ein hochaufgelöster und natürlicher Klang in den Höhen. Bei Adam Audio in Berlin hat man die dort handgefertigten Hochtöner beständig weiterentwickelt und sie zu einem Markenzeichen werden lassen. In der Tat liest und hört man immer wieder in der Audio Community, dass Musiker und Techniker genau wegen der Bändchenhochtöner zu Adam Audio Monitoren greifen.

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Adam Audio 2.1 Set

Das Adam Audio 2.1 Set besteht aus den auch separat erhältlichen Produkten Adam Audio T5V und Adam Audio T10S. Mit dem Bundle möchte man, wie bereits erwähnt, kleinere Heimstudios und Regieräume von Projektstudios ansprechen, aber auch die TV- oder Rundfunk-Regie oder das Heimkino. Das gelingt dank eines sehr günstigen Gesamtpreises und der geringen Maße des Bundles: Die beiden Monitore benötigen nicht viel Platz und eignen sich perfekt für kleinere Hörabstände. Der Subwoofer ist zwar etwas größer dimensioniert, findet aber gerade noch unter dem Studiotisch oder daneben Platz. Wir schauen uns die beiden Produkte zunächst einmal getrennt voneinander an:

Adam Audio T5V Nahfeldmonitor

Kleines Gehäuse mit abgeschrägten Kanten, golden schimmernder U-ART Bändchenhochtöner mit vorgesetztem HPS-Waveguide aus Aluminium und einem 5“ Tieftöner aus Polypropylen mit rückseitigem Bassreflexport – so lässt sich der Adam Audio T5V Monitor umschreiben. Das HPS-Waveguide hat man bei Adam Audio eigentlich für die S-ART Hochtöner der S-Serie entwickelt. Es soll für das Abstrahlverhalten homogenisieren: Breite horizontale Abstrahlung bei gleichzeitig engem vertikalen Abstrahlwinkel, um Reflexionen an nahen Oberflächen zu minimieren. So kommen auch die U-ART Hochtöner der kleinen Adam Audio T5V in den Genuss der sehr homogenen Höhenverteilung der größeren und erheblich teureren Modelle.

Der U-ART Ribbon-Hochtöner selbst ist aus einer Hightech-Polyimid-Folie gefertigt und erweitert den Frequenzgang der Monitore auf bis zu 25 kHz.

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Der Bändchenhochtöner der Adam Audio T5V sorgt für seidige Höhen. Das Waveguide optimiert das Abstrahlverhalten.

Der 5“ Tieftöner soll laut Hersteller einen bis zu 45 Hz hinabreichenden Frequenzgang bieten. Das ist sehr ambitioniert und diese Aussage eher als Werbeaussage zu werten. Schaut man sich das Messdiagramm des Herstellers an, sieht man auch sofort, dass der Frequenzgang im Bassbereich bei 50 Hz bereits um 6 dB gegenüber 0 dB bei circa 70 Hz abgefallen ist. Bei circa 45 Hz zeigt das Diagramm einen Abfall von 10 dB und bei 40 Hz von 15 dB. Das sind absolut normale Messergebnisse für einen so kleinen Tieftöner und für einen Nahfeldmonitor dieser Größe gibt es nichts zu beanstanden.adam-audio-tv5-und-t10s-set-test

Ich möchte übrigens an dieser Stelle Adam Audio einmal explizit für die vielen Messdiagramme loben, die man auf der Website im Bereich Messdaten einsehen kann: Frequenzgang, Spektogramm, Phasengang, vertikales und horizontales Abstrahlverhalten sowie ein Diagramm zu Messung des maximalen Schalldrucks können dort abgerufen werden.

Zurück zum Polypropylen-Tieftöner. Polypropylen ist ein sehr leichtes Material, das laut Hersteller das Impulsverhalten wesentlich verbessern soll.

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Der maximale Schalldruckpegel wird von Adam Audio für das Lautsprecherpaar mit ≥ 106 dB in 1 m Entfernung angegeben. Das ist für so kleine Lautsprecher ein beachtlicher Wert und ich möchte in diesem Moment nicht davor sitzen. Die Übergangsfrequenz zwischen U-ART Hochtöner und 5“ Tieftöner liegt bei 3 kHz. Angetrieben werden beide mit zwei Class-D-Verstärkern mit 50 Watt und 20 Watt Leistung für Tieftöner und Hochtöner. Frequenzweiche und Equalizer werden von einem DSP gesteuert. Die Filter für die Raumanpassung bestehen aus einem High- und einem Low-Shelf-Filter. Das High-Shelf-Filter greift ab einer Frequenz von 5 kHz, das Low-Shelf-Filter bei unter 300 Hz. Neben der neutralen 0 dB Position sind Anhebungen und Absenkungen um 2 dB möglich.

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Die Eingangsempfindlichkeit lässt sich zwischen Consumer-Pegel von -10 dB und Studiopegel von +4 dB umschalten. Eingangsseitig stehen Anschlüsse für Cinch (RCA) und XLR zur Verfügung.

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Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Gewünscht hätte ich mir ein gerastertes Lautstärkepoti und auf der Front eine Betriebsanzeige wie beim Subwoofer. Diese ist stattdessen auf der Rückseite untergebracht.

Adam Audio T10S Subwoofer

Der Adam Audio T10S Subwoofer wurde speziell für die Basserweiterung von den T5V und T7V Monitoren konzipiert. Ein 10“-Tieftöner wird von einem Class-D-Verstärker mit 130 Watt angetrieben. Der maximale Schalldruck beträgt 104 dB SPL. Der Frequenzgang reicht von 28 Hz bis 120 Hz (-6 dB). Ein zweistufiges Tiefpassfilter erlaubt die Anpassung an den jeweiligen Monitor. Zur Auswahl stehen Bypass, 80 Hz und 120 Hz. Außerdem kann die Phase zwischen 0° und 180° umgeschaltet werden.

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Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Dort ist auch der Bassreflexport zu sehen.

Interessant ist, dass der Adam Audio T10S Subwoofer nach unten zum Boden hin abstrahlt. Die Bassreflexöffnung ist an der Rückseite angebracht. Dieses sogenannte „Downfire“-Prinzip kommt kleinen Räumen entgegen, denn durch die Reflexion der tieffrequenten Schallwellen durch den Boden werden Raummoden weniger stark angeregt. Die Aufstellung des Subwoofers ist also wesentlich unkritischer als bei einem „Frontfire“ Typ. Sogar das Aufstellen in Wandnähe oder unter Studiotischen ist kein allzu großes Problem. Gerade in kleinen Projektstudios oder Heimstudios ist der Bassbereich nur mit großem Aufwand in Griff zu bekommen. Für voluminöse Bassfallen in den Raumecken ist kein Platz und aktive Bassfallen sind sehr teuer. Dicke Membranen, die den Hauptteil des Schalls nach vorne abstrahlen, regen die Raummoden an und führen zu Anhebungen und Löchern im Frequenzgang. Der Mix ist dann entweder zu basslastig oder zu dünn, je nachdem, an welchem Ort man beim Abmischen sitzt. Mit dem Adam Audio T10S Subwoofer lässt sich das Problem zumindest entschärfen.

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Der Subwoofer ist nach dem Downfire-Prinzip konzipiert. Der Tieftontreiber zeigt also nach unten zum Boden hin. Vorne ist lediglich die Betriebs-LED zu sehen.

Eingangsseitig ist der Subwoofer mit XLR- und Cinch-Eingängen ausgestattet. Gleiches gilt für die Ausgänge. Über einen optionalen Fußschalter (Klinke) kann der Subwoofer ein- und ausgeschaltet werden.

Verkabelung: Adam Audio T5V und T10S

Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Abhöre aus zwei Hi/Mid-Lautsprechern und einem Subwoofer, also ein sogenanntes 2.1 System zu verkabeln. Die gängigste Lösung ist das Einspeisen des Stereosignals in den Subwoofer und dann von dort aus die Weiterverbindung zu den beiden Monitoren. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Subwoofer getrennt über einen gesonderten Ausgang des Interfaces oder des Mischpults anzusteuern. Die dritte Möglichkeit ist das Nutzen eines externen Lautsprecher-Controllers. Ein solcher Controller bietet meistens weitere Möglichkeiten zur Frequenzgangkorrektur, Delays zum Korrigieren von Laufzeitunterschieden und zum Beispiel Limiter. Das Adam Audio T5V und T10S Set lässt sich problemlos mit der ersten Methode sofort nach dem Auspacken einsetzen. Auf diese Art und Weise habe ich das Testsystem auch in meinem Heimstudio installiert.

Klangliche Anpassungen des 2.1 Systems

Auf der Website von Adam Audio gibt es Hinweise zum korrekten Einstellen der Lautsprecher. Mit einem kleinen Video wird den Kunden erklärt, wie sie mit einem SPL Meter, egal ob als Hardware oder App, die Komponenten aufeinander einstellen können. Das Prozedere ist gut erklärt und befolgt man das, wird man mit einem sehr ausgewogen klingenden System belohnt. Die Anpassungsprozedur berücksichtigt dabei sowohl das Lautstärkeverhältnis zwischen Monitoren und Subwoofer als auch das Einstellen der Laufzeit inklusive der eventuell notwendigen Polaritätsumkehr, damit alle Lautsprecher gleichphasig laufen.

Einsatz im Tonstudio

Für den Test habe ich die Lautsprecher auf meinem Studiotisch im Arbeitszimmer installiert. Der Sub wurde aus Platzgründen unter den Tisch gestellt. Ich war sehr gespannt, wie sich der Subwoofer an dieser Position verhalten würde. Schwingt eventuell der ganze Tisch mit? Wie stark werden die mir aus verschiedenen Messungen bekannten Raummoden angeregt?

Neben dem längeren Hören mir gut bekannter und sehr oft auf den ansonsten eingesetzten Event 20/20 Monitore (noch die passiven Ur-Modelle aus US-Fertigung) gehörter Alben habe ich einige Mixes aufgerufen und damit gearbeitet. So ließ sich schnell beurteilen, wie gut Änderungen von den Lautsprechern wiedergegeben werden.

Das Heimstudio nutze ich für die Konzertvorbereitung als Übungsaum, zur Produktion und Vorbereitung von Backing-Tracks und die Bearbeitung und Nachvertonung von Konzertvideos. Somit gehöre ich also exakt zu der Zielgruppe, die Adam Audio mit dem System ansprechen wollen.

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Getestet habe ich das Adam Audio T5V und T10S Set in meinem kleinen Heimstudio

Wie klingen die ADAM Audio T5v mit dem T10S Subwoofer?

Nach dem Aufstellen der Lautsprecher habe ich zunächst einmal getestet, was der Subwoofer zu leisten vermag. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel und wie tiefer Bass aus diesem recht kompakten Subwoofer kommt. Dieser wummert aber nie, sondern klingt sehr präzise. Das Anpassen des Adam Audio T10S Subwoofers an die beiden Adam Audio T5V Monitore ist zwingend notwendig, denn der Subwoofer entwickelt schon bei nur wenig aufgedrehtem Volume-Poti ein enormes Fundament. Mit der von Adam Audio beschriebenen Prozedur ist die Anpassung aber kein Problem und man wird mit einem sehr homogenen Klang verwöhnt. Mein absolutes Highlight ist, dass ab diesem Moment der Bass nicht mehr aus dem Subwoofer wahrgenommen wird, sondern aus den T5V Monitoren zu kommen scheint. Das ist nicht bei allen Systemen mit Subwoofern so und spricht für die gute Abstimmung der Komponenten aufeinander. Ich habe die Trennung bei 80 Hz und 120 Hz ausprobiert. Rein subjektiv gefiel mir eine Trennung bei 120 Hz etwas besser. Hier wäre eventuell eine Messung angebracht. Adam Audio empfehlen die Trennung bei 80 Hz.

Die Hochtöner der Adam Audio T5V Monitore befanden sich in meiner Konfiguration ziemlich genau auf Ohrhöhe. Das gefällt mir deutlich besser als bei meinen Event 20/20, die einfach durch ihre Größe in aufrechter Aufstellung nicht optimal ausgerichtet sind. Hier benötigt man Schrägsteller oder müsste die Monitore auf die Seite legen.

Der Klang ist sehr klar mit deutlicher Phantommitte und guter Tiefenstaffelung. Räume werden sehr gut abgebildet und verwundert schaue ich noch einmal auf das Preisschild. Erwartet habe ich das nicht. Die Zeit verging viel zu schnell und ruckzuck waren mehrere Alben durchgehört. Bei älteren Mixes zeigte sich sofort, wo der Bass zu stark und wo zu leise gemischt war. Die Beurteilung des Bassbereichs ist in diesem Raum immer etwas schwierig, da die Raummoden diesen je nach Position im Raum entweder zu kräftig oder zu schwach erscheinen lassen. Durch den Downfire-Subwoofer scheinen die Moden aber tatsächlich weniger angeregt zu werden, denn beim Abschreiten des Raumes bleibt der Bass sehr homogen und ändert sich nicht wie mit meinen Event 20/20. Ich vermute hier auch den Grund der subjektiv von mir als besser empfundenen Trennfrequenz von 120 Hz. Hier werden genau die empfindlichen Frequenzen von den nach vorne feuernden T5V Monitoren auf den Downfire-Subwoofer verschoben. Nach einer zukünftigen Renovierungsaktion ist eine akustische Optimierung des Raumes geplant. Doch bis dahin fahre ich mit dem Adam Audio T5V und T10S Set deutlich besser als mit meinen Event 20/20.

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Fazit

Adam Audio haben mit dem Adam Audio 2.1 Set, bestehend aus den T5V Monitoren und dem T10S Subwoofer, ein gerade für kleinere Projektstudios und Heimstudios interessantes System im Angebot. Dieses begeistert nicht nur durch einen guten Klang, sondern vor allem auch durch seinen Preis. Für einen Gesamtpreis von 727,- Euro (Sub: 429,- Euro/ 2x T5V: 298,- Euro) bekommt man ein sehr gut aufeinander abgestimmtes System, mit dem sich die gängigen Aufgaben in einem Projektstudio oder auch einem Videostudio gut erledigen lassen.

Nutzt man das System in einem akustisch optimierten Raum, sollten gut klingende Mixes kein Problem sein. Natürlich bewegen wir uns hier im Einsteigersegment, doch unterm Strich erhält man ein Monitorsystem, das durchaus mit einigen teureren Mitbewerbern mithalten kann. Auch im Heimkino kann ich mir das System gut vorstellen, da gerade der Sub einen enormen Schub erzeugen kann. Als Subwoofer für den LFE-Kanal in einem Mehrkanalsystem bereitet er bestimmt viel Freude.

Da das Bundle nicht allzu groß und schwer ist, könnte ich es mir auch sehr gut für das mobile Recording vorstellen. Unterm Strich ist das Adam Audio 2.1 Set ein sehr empfehlenswertes Produkt, das der Konkurrenz im Preissegment bis 1000,- Euro Kopfzerbrechen  bereiten dürfte.

Plus

  • Preis
  • Gesamtklang
  • gute Tiefenstaffelung
  • kräftiger Subwoofer

Minus

  • keine gerasterten Level-Potis
  • keine Betriebs-LED an der Front (T5V)

Preis

  • T5V: 149,- Euro (Stückpreis)
  • T10S: 429,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    SoundForger2000

    Made in China !

    What the Fuck …

    ADAM stand mal für echte deutsche Wertarbeit.
    Jetzt ist das offenbar anders. ~ kopfschüttel ~

    Vielleicht stimmt es, daß HEDD inzwischen der/die/das bessere ADAM ist. ;-)

    Sorry, aber von „ADAM Berlin, Germany“ erwarte ich auch Produktion in DE und nicht nur die Fernübertragung von Konstruktionsanweisungen an FOXCONN, PEGATRON & Co.
    Bevor jetzt Kritik kommt … Ich weiß sehr wohl, daß China längst sehr hochwertig produziert und wir ohne chinesische Produkte längst nicht mehr auskommen. Ich weiß aber auch, was für ein Land China ist !
    Von einer Berliner Firma mit Weltruf im echten (!) Profibereich (also nicht Teufel & Co.) darf ich bitteschön auch Produktion im eigenen Land erwarten.

    Bei Firmen wie Behringer ist das ob des eigenen Selbstverständnisses etwas anderes als bei einer Firma wie ADAM.

    • Profilbild
      Fredi

      @SoundForger2000 Hallo SoundForger2000,
      in gewisser Hinsicht teile ich Deine Ausführungen über chinesische Produktion, aber das muss man auch differenziert betrachten.
      Zunächst einmal zwingt Dich niemand, ein Produkt zu kaufen, wenn es aus Deiner Sicht nicht fair hergestellt wurde (lustigerweise kaufen aber wenige z.B. ein Fairphone…). Auf der anderen Seite – und das hat Markus ja auch beschrieben – ist das Produkt sehr preiswert und das schaffst Du nicht mit einer Produktion in Deutschland. Ich erinnere mich an den Shitstorm hier im Forum anläßlich des Spruchs über „Produkte für Hartz-IV-ler“, aber das ist halt Marktwirtschaft: Du kannst das als Konsument boykottieren; und das wirst Du ja wohl für dieses Produkt machen.
      Und die Betrachtung zu Foxconn (wobei wir ja nicht wissen, wer das ADAM-Produkt wirklich baut) ist auch schwierig: das ist zunächst mal eine taiwanesische Firma mit Sitz in Taipeh; Du unterstützt also eine Firma in einem ziemlich demokratischen Land, was in Asien schon mal was wert ist. Dass Foxconn die Chinakarte spielt und selbstverständlich auch in Festlandchina viele Fabriken hat, ist aber auch richtig und problematisch.
      Also: alles nicht so einfach mit dem Kapitalismus…
      Gruß
      Fredi

      • Profilbild
        SoundForger2000

        @Fredi Hallo Fredi

        Das Preisargumente kann ich beim aufgerufenen Preis noch gelten lassen.
        Das Set ist nach ADAM’schen Maßstäben schon ziemlich günstig.
        Nur sollte ADAM aufpassen, daß angesichts der Chinafertigung nicht der Ruf leidet. Zumindest dann, wenn auch die „erwachsenen“ Produkte zukünftig in China gefertigt werden. Oder aber, man legt eine „Budget-Serie“ auf.

        Die Abhängigkeit von China auf so gut wie allen Gebieten, halte ich für eine absolute Katstrophe !!!

        Andererseits haben die Chinesen durchaus auch gezeigt, daß sie dem Rest der Audiowelt durchaus zeigen können, „wo Bartel den Most her holt“. Als Einzige nämlich haben die Chinesen ernsthaft die Bedeutung von DAPs erkannt. Da haben mich die Japaner, allen voran SONY, doch sehr enttäuscht.
        Auf vielen Gebieten erwarte ich „von uns“ schon gar nichts mehr. Um so mehr ärgert mich dann, wenn eine Firma, die mal weltweit im Proaudiobereich für „Made in Germany“ stand unter Billiglohnbedingungen produzieren läßt.
        Aber wie gesagt, bei dem Preis geht es wohl wirklich nicht anders.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @SoundForger2000 Welches elektronische Gerät wird denn nicht in Asien hergestellt? Die komplette Kompetenz in Sachen Elektronik liegt dort. Weder Europa noch die USA haben Produktionsstätten oder Personal dafür. Würde man alles, was in einem Haushalt aus Asien kommt, aus dem Haus entfernen, bliebe außer nacktem Stein nichts mehr übrig.

    • Profilbild
      Roy Mustang

      @SoundForger2000 digger, die kosten inkl. Sub keine 800,- Euro, Zeig mir einen, der für den Preis in DE fertigt.

  2. Profilbild
    Tai AHU

    Argumente gegen China als Ort mit fragwürdigen Lebens- /Arbeitsbedingungen sind sicher berechtigt. Gegenüber deren technischen Fähigkeiten sicher nicht. Apple hat mal versucht bestimmte Teile der Produktion zurück nach USA zu holen. Sie sind krachend gescheitert. Die Amis hatten’s schlicht nicht mehr drauf. Gegenüber der Computerherstellung sind Aktivboxen Kinderkram. Was ich damit sagen will, Made in China als Abwertung bei der Fertigung wird immer wieder als Argument herangezogen, halte ich aber für absolut unangemessen. Nebenbei wurde ADAM verkauft, jetzt gelten andere Maßstäbe. Als Alternative bleibt ja Eva.

  3. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    »Made in Germany« besagt gar nichts. Siehe dazu den Wikipedia-Artikel (de.wikipedia.org/wiki/Made_in_Germany.webloc).
    In vielen Geräten finden sich Teile die auch nur in Asien produziert werden (z. Bsp. Chips, elektronische Bauteile etc. bis zu Pharmaprodukten wie Corvid-Masken und Tabletten). Dazu kommt das viele Firmen gar nicht mehr in deutschem Besitz sind. Bei Adidas, Apple etc. regt sich keiner auf das diese Produkte zu großen Teilen in asiatischen Ländern produziert werden. Mit Qualität hat das auch nichts zu tun, denn die weltweit vertriebenen Produkte sind in großen Teilen zertifiziert (CE-Siegel etc.), sonst würden sie auch gar nicht in den Verkauf gelangen.

  4. Profilbild
    DE-GENERATOR

    Hallöchen..

    Danke an das Amazona Team. Ein sehr informativer Bericht. Das mit der fehlenden Betriebs-LED hab ich an meinen TV7 gelöst (siehe Bild).

    Ich bin Elektroniker und Synthesizer Entwickler und ich frage mich, ob sich die Anschaffung eines T10S Subwoofers in meinem kleinen 10 qm großen „Entwickler Studio“ lohnt.

    Bild
    [img]https://i.ibb.co/1q2pRym/20210910-163053.jpg[/img]

    Gruß Rolf

    Link: https://i.ibb.co/1q2pRym/20210910-163053.jpg

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @DE-GENERATOR Einfach mal testen. Viel größer ist mein Raum auch nicht, aber mit dem Sub klingt es gleich erheblich runder und gerade bei geringen Lautstärken angenehmer.

    • Profilbild
      dAS hEIKO AHU

      @DE-GENERATOR Alles Klein-aber-Fein, nettes Computerkeyboard übrigens. Schaden wird der Sub wohl nicht. Die Bässe des DeepMind hätten sicher ihre Freude dran. Auch die 7er werden wohl profitieren.

    • Profilbild
      Kirschholz

      @DE-GENERATOR Hallo Rolf!
      Auch wenn ich bei meinen TV7 wohl eher grüne LEDs einsetzen werde: Darf ich fragen, auf welche Spannung die LED’s bei deinem Umbau angelegt sind? Und vielleicht, wo die Versorgungsspannung abgegriffen wurde?
      Besten Dank im Voraus!
      Gruss
      Andreas

      • Profilbild
        DE-GENERATOR

        @Kirschholz Die roten LED’s habe ich mit einem Vorwiderstand von ca. 1KOhm an die Stromversorgung +5 Volt in der Verstärkerplatine angelötet.

        • Profilbild
          Kirschholz

          @DE-GENERATOR Vielen Dank für die Info – und sorry für die späte Antwort. Ich bin noch nicht dazu gekommen, die Idee mit den Front-LEDs umzusetzen. Auf den zweiten Blick fällt mir auch auf, dass ich – sollte ich es je machen – vielleicht auch einfach die grünen LEDs von de Rückseite nach vorne verlegen könnte. Sollte man da irgendwie rankommen… – Die spannendere Frage geht aber in Richtung Subwoofer. Hast du ihn dir gegönnt und kannst den wohlwollenden Meinungen hier zustimmen, dass sich die Investition tatsächlich lohnt? Ich bin ja vom Sound der T7V nach wie vor begeistert. Aber wenn der Subwoofer „gutes“ Mixen erleichtern würde, könnte ich irgendwann schwach werden… Liebe Grüße Andreas

  5. Profilbild
    Astron Baits

    zum china-bashing als würden sich die chinesischen mindestlohn-mitarbeiter am fliessband nicht auch ein demokratisches, freies china wünschen…. btw: deren kaufkraft mit ihrem mindestlohn ist unseren um 1/3 überlegen. sie bekommen aus ihrem verdienten netto-euro also 1,33x soviel milch, wie wir hier für unseren netto-euro.

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