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Test: Arturia Mini-Filter, M12 Filter, SEM Filter, 1973 Pre, TridA Pre, V76 Pre, Plug-ins

Filter und Preamps in Höchstqualität

3. September 2018

arturia filter preamp

Nach der Veröffentlichung diverser überaus erfolgreicher und guter Emulationen von analogen Vintage-Synthesizern macht sich Arturia nun mit dem Modeling altbekannter Filter und Vorstufen daran, Soft-Clipping, subtile, musikalische Färbungen und lebendigeren Sound mit großer Zugänglichkeit und wenig Aufwand auf alle Spuren der DAW zu bringen. Um das zu realisieren, bringt uns Arturia gleich zwei neue Plug-in Suites: „3 Filters You’ll Actually Use“ und „3 Preamps You’ll Actually Use“.

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Die Namen sprechen für sich, so handelt es sich hier um drei verschiedene Filter Plug-ins sowie drei Preamp-Emulationen, die alle nach alten Vintage-Geräten modelliert wurden. Diese orientieren sich zwar klangcharakteristisch an den alten Klassikern von Rupert, Tom oder Abbey, warten jedoch alle mit Features auf, die sie zeitlich ins Hier und Jetzt versetzen. Zwar nutzte das Unternehmen aus Grenoble ihre TAE Technologie (True Analog Emulation) schon vormals, um die Oszillatoren und Filter ihrer Retro-Software-Synthesizer zu reproduzieren, mit dem Veröffentlichen von Effekt-Plug-ins betritt Arturia hier allerdings absolutes Neuland. Bisher war Arturia nur für deren „Vintage“ Software-Synthesizer-Emulationen und Hardwar- Controller sowie die später auf den Markt gebrachten Analogsynthesizer bekannt.

Für die Installation der Plug-ins werden bei einer Mindestleistung von 2 GB RAM und einer CPU, die mindestens 2 GHz schnell sein sollte, Betriebssysteme ab Windows 7 bzw. Mac OSX 10.10 unterstützt. Pro Plug-in werden +/-400 MB Festplattenspeicher benötigt, was natürlich anhand der für die Installation gewählten Plug-in-Arten variieren kann. So kommen alle Plug-ins als VST2, VST3, im Pro Tools AAX-Format, als Audio Unit oder als NKS für die Hardware von Native Instruments daher. Autorisiert und registriert werden die Plug-ins online über Arturias Software-Center, das hierfür zwingend ebenfalls installiert werden muss. Alle Plug-ins werden durch ausführliche und überzeugende PDF-Handbücher komplettiert, die online in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich sind, auch in deutscher Sprache.

Einmal hin – alles drin? Arturias Filter Suite

Dem belesenen Musikproduzenten offenbart sich beim Überfliegen der Plug-in Namen selbstverständlich sofort, nach welchen analogen Hardware-Klassikern die jeweiligen Plug-ins modelliert wurden, auch das GUI-Design lässt hier wenige Fragen offen. Beschäftigen wir uns zunächst mit der Filter-Suite.

Arturia M12-Filter

Das Arturia M12-Filter ist an das klassische Oberheim Filter des legendären Matrix-12 angelehnt, dem ersten analogen Synthesizer, der über eine umfassende Modulationsmatrix verfügte. Dieser beinhaltet zwei Multimode-Filter, zwischen denen einerseits gewählt werden kann oder die andererseits in Reihe oder parallel geschaltet und mit diskreten Panning-Optionen im Stereofeld verteilt werden können.

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Bezeichnend für das Matrix-12 Filter waren die untypischen Filterformen und Phasenschieber-Kombinationen. So bieten sich in der Emulation ebenfalls eine Vielzahl an verschieden-poligen Filtermodi (6 dB bis 24 dB Flankensteilheit), die es sonst noch in kaum einem Filter-Plug-in zu hören gab. Diese entsprechen den 15 originalen Filtermodi des Matrix-12. Zudem finden sich drei über die wieder aufgegriffene Modulationsmatrix frei zuweisbare LFOs im Plug-in, dessen Schwingungsformen man selbst über die Länge von einem halben Bar einzeichnen kann. Diese lassen sich alternativ auch als Threshold-Gate basierte Envelope-Follower verwenden. Hinzu kommt noch ein Oszillator, mit dem sich Frequenzmodulation betreiben lässt und ein Random-Generator à la Sample&Hold, der sich auch synchronisieren lässt.

Das Arturia M12 Filter-Plug-in

Arturia SEM-Filter

Nach einem von Tom Oberheims früheren Meisterwerken modelliert ist das Arturia SEM-Filter. Hier geht es selbstredend um das klassische 12 dB/Oktave Multimode-Filter von Oberheims SEM aus den 1970er Jahren, einem der ersten Standalone-Synthesizer, den die Welt je sah. State-Variable ist hier das Stichwort. So lässt sich zwischen den Hi- und Lowpass-Filtermodi stufenlos hin und her blenden. Interessant ist, dass ein zumischbarer Rauschgenerator beigefügt wurde, höchstwahrscheinlich zur Intensivierung von Filtersweeps. Auch spannend ist hier die zuschaltbare Emulation von Soft-Clipping. Hier soll es Arturias unter dem Namen „TAE analog modeling“ angepriesene Modeling-Technologie möglich machen, analoge Schaltkreise und deren Charakteristik im Grenzbereich nachzuahmen. Auch findet sich hier ein einzelner LFO. Dieser lässt sich jedoch mit einem (na klar, total analog) als Gate-Sequencer titulierten Lauflichtband retriggern, was zu scharfkantigerer, Envelope-artiger Modulation führen kann. Auch hier findet sich wieder eine Modulationsmatrix, jedoch dem LFO-Aufkommen entsprechend in etwas abgespeckter Version.

Arturia Mini-Filter

Das Mini-Filter ist dem ewig bekannten und häufig kopiertem 24 dB Lowpass-Ladder-Filter von Moogs Model D nachempfunden, hat einen LFO, der neben verschiedenen Schwingungsformen auch Sample and Hold als Modulationsquelle beinhaltet, ebenfalls ist ein extrem schnell greifender Envelope-Follower verbaut.

Hier findet sich zudem ein Step-Sequencer mit einer Smoothing-Funktion, mit der der Nutzer die Übergänge von Step zu Step auf Wunsch weicher gestalten kann. Weiteres Alleinstellungsmerkmal beim Mini-Filter ist das ungeschönt platzierte „Drive“-Potentiometer, mit dem man das Filter mit Leichtigkeit stark übersteuern kann.

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      AMAZONA Archiv

      @[aˈtoːm] [aːl] [ˈa(ː)tonaːl] Yep! Kann ich bestätigen. Seitdem auch in jedem Track irgendwo verwurstet.

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