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Test: Denon DN-412X, Kleinmixer

(ID: 125961)

Da machen wir doch direkt mit dem Effektgerät weiter. Die Programme gliedern sich in die Bereiche Delay, Delay+Reverb, Tremolo, Plate, Chorus, Vocal, Rotary, Small Room, Flanger+Reverb und Large Hall. Nun, für mein Dafürhalten könnte man die Modulationseffekte in solchen Pulten einfach weglassen, mir fällt da kein vernünftiger Verwendungszweck ein. Kümmern wir uns also um den Rest.

Die Delays arbeiten zwar sauber, durch die fehlende Parametrisierung ist es aber Glückssache, das passende Delay an Bord zu haben. Das trifft auch auf die zweite Bank, Delay+Reverb zu, bei der sich zudem der Delay-Anteil zu sehr in den Vordergrund spielt. Weiter geht es mit Plate, der typische Gesangseffekt. Die zehn Programme geraten für meinen Geschmack  zu höhenreich und scheppernd. Da gibt es aber auch noch Vocal und tatsächlich, hier lässt sich wirklich Brauchbares für die Stimme finden. Der Effekt steht in mehreren Reverb-Längen und unterschiedlichen Predelays zur Verfügung. Die Small Rooms sind recht brauchbar, hier lässt sich auch etwas Passendes finden. Eine Überraschung sind die Flanger+Reverb Programme, der Flanger-Anteil ist recht dezent und so sind die Effekte auch gut für Vocals einsetzbar. Weniger überzeugend geraten die Large Halls, die einfach zu rau auflösen. Insgesamt lässt sich bei den 100 Effekten immer etwas Passendes finden, trotzdem gefällt mir ein Konzept, wie es Alesis beim alten Nanoverb verfolgt hatte, besser. Eine gut sortierte Auswahl an Effektprogrammen mit einem sinnvoll variablen Parameter.

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Die Bedienung des DN-412X Effekts ist einfach, die Auswahl wird über ein Drehpoti getätigt und per Druck bestätigt. Ein 2-Ziffern Display zeigt das Programm an. Daneben sitzt ein Mute-Button, der von einer LED unterstützt wird. Dieselbe LED fungiert auch als Peak-Anzeige. Auch im Effekt-Return sitzt, wie in allen Fader-Kanälen, ein Mute-Knopf. Das ist vorbildlich, ich habe schon mal eines dieser Kleinpulte, mit dem ich klanglich sehr zufrieden war, wieder aussortiert, weil genau das nicht gegeben war. Da ließen sich dann zwar nicht gebrauchte Kanäle durch den Fader runter ziehen, im Monitor spielten sie aber lustig weiter.

Zu guter Letzt hat Denon auch noch daran gedacht, den Effekt-Mute per Fußschalter auszulösen, für Künstler, die sich selbst von der Bühne mischen, eine große Hilfe.

 

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Der DN-412X in seiner ganzen Pracht

Der DN-412X in seiner ganzen Pracht

An dieser Stelle wechsle ich das Mikro zu einem Großmembran-Kondenser. Auch bei diesem Mikrofon, das im Anschaffungspreis doppelt so viel kostet wie der Denon DN-412X, ist der Preamp nicht überfordert und liefert ein ordentliches Klangbild. Die benötigte Phantomspeisung  wird global für alle Mikrofonkanäle geschaltet. Hier also alles in Ordnung.

Kommen wir nun zu den Line-Eingängen. Hi-Z Inputs bietet das Pult nicht, trotzdem kann ich mit meiner Akustikgitarre einen passablen Sound erzeugen. Ein wenig Kompressor glättet das Klangbild. Bei Maximaleinstellung ist der Prozessor aber am Ende und liefert unschöne Artefakte im Ausklang. Hier also Vorsicht.

Ein zweiter Punkt, der Erwähnung finden sollte, ist mir bei den Line-Ins aufgefallen: Während bei den Monokanälen 1-4 der LowCut auch auf die Lines wirkt, greift er bei den Kanälen 5-7 nur bei den Mikrofoneingängen. Das ist nicht weiter schlimm und schaltungstechnisch wohl nicht anders lösbar, da es aber nicht dokumentiert ist, wollte ich kurz darauf hinweisen.

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Forum
  1. Profilbild
    Georg Herzog

    Danke für den sehr ausführlichen Test.
    In Einer Sache möchte ich „wiedersprechen“: Denon hat niemand kopiert, sie haben aber auch nichts al Ihren Namen an dieses Produkt gegeben. Die beiden Mixer sin 100% baugleich mit Geräten der Firma Alto, die je von der gleichen In-Music Gruppe vertrieben werden (Alesi, Akai, Numark…) Den kleinerern hat amazona vor einigen Tagen erst im Vergleichstest beschrieben.
    Einziger echter Unterschied: der Preis, der ist dafür aber deutlich.

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @Georg Herzog Hallo Georg,

      sehr treffend beobachtet.
      Als vor einigen Tagen der Vergleichstest erschien, habe ich das natürlich auch bemerkt.
      Die Info hatte ich bei Testerstellung leider nicht, da wir Autoren keinen allgemeinen Überblick über alle Testvergaben haben.
      Ändert aber nichts an meiner Bewertung des Produkts. Allerdings muss ich, wenn ich den Denon in Preis/Leistung mit „gut“ bewerte, dem Alto Live 1212, ohne ihn gesehen zu haben, ein „sehr gut“ assistieren.

  2. Profilbild
    emulator2hd

    Ich persönlich finde es furchtbar das heute noch Effektgeräte verbaut werden , welche kein Tap-Tempo haben , das ist wie ein Auto ohne Klimaanlage und gehört in die technologische Steinzeit. One -Knob Kompressoren sind doch auch möglich …

  3. Profilbild
    vssmnn AHU

    Diese gemeinschaftliche Ausschlachtung von sogenannten Markennamen für Produkte sollte mal mehr in den Fokus gerückt werden.
    Hier findet zur Zeit eine Konsumenten.Verarsche statt. Hatten wir vor kurzem ja auch bereits bei Alesis festgestellt.
    Evtl würde auch eine Liste hilfreich oder zumindest interessant sein, auf welcher das „Originalprodukt“ und deren identische „Marken-Doppelgänger“ gegenübergestellt werden. Oder gibt es das bereits?

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      @vssmnn Hallo vssmnn,

      „Verarsche“ ist sicher etwas hoch gegriffen, das Umlabeln ist ja nun kein ganz neues Phänomen. Mancher zahlt auch gern einige Euros mehr, wenn der Name wertiger erscheint. Auch können Vertrieb und Service bei identischen Produkten den Unterschied machen.
      Ärgerlich wird´s, wenn man später feststellt, dass dasselbe Produkt bei gleichen Konditionen auch günstiger zu haben gewesen wäre.

  4. Profilbild
    pytrel

    Jenand der gerne ein bisschen mehr für einen besseren „Namen“ zahlt jedoch für das exakt gleiche produkt…. das ist… mir fällt jetzt nichts intelligentes ein :-)

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