Nun ziehe ich den grafischen EQ mit hinzu. Seine neun Bänder bieten ebenfalls eine Pegelanpassung von +/-15 dB. Mit dem EQ lässt sich das Summensignal wirklich gut formen. Falls er in der Summe nicht gebraucht wird, kann er sich auch im Aux 1 (Monitor) nützlich machen. Natürlich lasst er sich auch komplett aus dem Signalweg nehmen.
Flexibel ist auch die Main/Control Room-Schaltung. Hier lassen sich Mischungen aus den Zuspielern und den Kanal-Inputs jeweils auf die Hauptausgänge oder Headphones/Control Room Out legen.
Auch die Aux-Ausgänge werden kurz getestet. Beide Wege funktionieren wie vorgesehen. Aux 1 ist Pre-Fader geschaltet, Aux 2 ist Post-Fade und schickt sein Signal auch an den internen Effekt. Beide Auxe sind übrigens Post-EQ, d.h. im Kanalweg gemachte Anpassungen werden auch hier übernommen.
Nun sind noch die USB-Schnittstellen zu checken.
Der USB-Port an der Rückseite arbeitet als bidirektionales 2×2 Audiointerface. Ich hänge das Pult an mein Macbook und starte Logic. Ein Treiberinstallation ist nicht nötig, das Interface wird als USB AUDIO CODEC erkannt. Den hat wohl auch schon ein anderes Testgerät auf dem Rechner hinterlassen, es gibt ihn also zweimal. Ich wähle den ersten aus, keine Verbindung. Der zweite tut’s dann. Die Audio Codecs scheinen also nicht kompatibel zu sein. Das ist aber nicht dem Denon anzulasten.
Aufnahme und Wiedergabe funktionieren gut, ich habe sowohl mit 44,1 kHz als auch mit 48 kHz getestet. 24 Bit wird unterstützt und die Bi-Direktionalität arbeitet auch, d.h. es kann gleichzeitig abgespielt und aufgenommen werden.
Soweit alles gut, leider ist im Signal ein Pfeifen zu vernehmen. Der Analyzer zeigt steilflankige Peaks, die bei 1 kHz beginnen und sich nach jeweils 1000 Hz wiederholen. Wenn ein Signal anliegt, werden sie natürlich überdeckt, auf die Aufnahme wird die Störung auch nicht übertragen, etwas lästig ist es aber gerade bei Kopfhörerbetrieb schon.
Zum Schluss kommt noch die Buchse an der Pultoberfläche dran. Sie dient allein der Stromversorgung, Denon will hier die Pultleuchte angeschlossen wissen. Das checke ich mit meiner wunderbaren „LED-Lavalampe“ (1-Euro-Shop).
Versuchsweise schließe ich einen iPod an, der wird geladen, also kann hier auch der Zuspieler mit Strom versorgt oder das Handy aufgeladen werden. Prima.
Danke für den sehr ausführlichen Test.
In Einer Sache möchte ich „wiedersprechen“: Denon hat niemand kopiert, sie haben aber auch nichts al Ihren Namen an dieses Produkt gegeben. Die beiden Mixer sin 100% baugleich mit Geräten der Firma Alto, die je von der gleichen In-Music Gruppe vertrieben werden (Alesi, Akai, Numark…) Den kleinerern hat amazona vor einigen Tagen erst im Vergleichstest beschrieben.
Einziger echter Unterschied: der Preis, der ist dafür aber deutlich.
@Georg Herzog Hallo Georg,
sehr treffend beobachtet.
Als vor einigen Tagen der Vergleichstest erschien, habe ich das natürlich auch bemerkt.
Die Info hatte ich bei Testerstellung leider nicht, da wir Autoren keinen allgemeinen Überblick über alle Testvergaben haben.
Ändert aber nichts an meiner Bewertung des Produkts. Allerdings muss ich, wenn ich den Denon in Preis/Leistung mit „gut“ bewerte, dem Alto Live 1212, ohne ihn gesehen zu haben, ein „sehr gut“ assistieren.
Ich persönlich finde es furchtbar das heute noch Effektgeräte verbaut werden , welche kein Tap-Tempo haben , das ist wie ein Auto ohne Klimaanlage und gehört in die technologische Steinzeit. One -Knob Kompressoren sind doch auch möglich …
Diese gemeinschaftliche Ausschlachtung von sogenannten Markennamen für Produkte sollte mal mehr in den Fokus gerückt werden.
Hier findet zur Zeit eine Konsumenten.Verarsche statt. Hatten wir vor kurzem ja auch bereits bei Alesis festgestellt.
Evtl würde auch eine Liste hilfreich oder zumindest interessant sein, auf welcher das „Originalprodukt“ und deren identische „Marken-Doppelgänger“ gegenübergestellt werden. Oder gibt es das bereits?
@vssmnn Hallo vssmnn,
„Verarsche“ ist sicher etwas hoch gegriffen, das Umlabeln ist ja nun kein ganz neues Phänomen. Mancher zahlt auch gern einige Euros mehr, wenn der Name wertiger erscheint. Auch können Vertrieb und Service bei identischen Produkten den Unterschied machen.
Ärgerlich wird´s, wenn man später feststellt, dass dasselbe Produkt bei gleichen Konditionen auch günstiger zu haben gewesen wäre.
Jenand der gerne ein bisschen mehr für einen besseren „Namen“ zahlt jedoch für das exakt gleiche produkt…. das ist… mir fällt jetzt nichts intelligentes ein :-)