Sound & Praxis mit dem Digitech Dirty Robot
Im Grunde genommen ist es egal, ob der Dirty Robot nun im Einschleifweg des Amps oder zwischen Gitarre und Verstärker verkabelt wird, für den Test wurde das Pedal ganz klassisch an die Eingangsbuchse des Verstärkers angeschlossen, als Gitarre wurde eine Music Man Silhouette benutzt. Schon der erste Klangeindruck ist sehr mächtig, der Modus „V1“ erzeugt einen brachial fetten Synthesizersound, den wir alle so (oder so ähnlich zumindest) schon auf unseren Lieblingsaufnahmen der 70er und 80er Jahre gehört haben.
Der Klang ist durch die drei zur Verfügung stehenden Schwingungsformen und das sehr resonante Filter von wummernden Basslinien, über 60er Jahre Scifi-Klänge, bis hin zum schreienden Leadsynth-Sound im Stile eines Minimoogs sehr offen formbar. Dabei ist die Tonansprache hervorragend, Aussetzer oder andere Artefakte im Sound treten zu keiner Zeit auf. Auch das Thema Latenz spielt überhaupt keine Rolle, die Noten werden absolut verzögerungsfrei ausgegeben!
Der Modus „V2“ liefert tatsächlich verblüffend gut klingende Talkbox- und Vocodersounds, schnell kommen einem da Songs wie Bon Jovis „Livin‘ on a prayer“ oder „Why can’t this be love“ von van Halen in den Kopf bzw. die Ohren. Auch hier leistet das Filter zusammen mit dem Poti zur Bestimmung der Formanten großartige Dienste und ermöglicht so Klänge, die vom metallischen Fiepsen bis zum Gebrüll eines Orang-Utan reichen können.
Und wem der Sound so nicht fett genug ist, der kann immer noch auf den Chorus zurückgreifen, der natürlich im Stereobetrieb das Ganze noch einmal deutlich aufbläst! Für die Soundbeispiele wurde der Digitech Dirty Robot direkt aus den Stereoausgängen an ein Recording-Interface angeschlossen, um das hörbar zu machen.
Bin sehr positiv überrascht von den Sounds, da finde ich jeden brauchbar und musikalisch gut einsetzbar. Oft nerven solche Effekte schnell, hier hat das was. Bin gespannt, das Pedal auch mit anderen Instrumenten auszuprobieren und Stereo Pfad ist natürlich für Studio Geeks auch prima.