Die Anschlüsse des Digitech JamMan Delay reichen von Stereo/Mono In und Output, über die eines Expressionspedal und optionalen Fußschalters, hin zum SD Karten Slot, USB-Anschluss für die Verwendung der Software bis hin zum Netzteilstecker. Der Tails ON/Off Schalter entscheidet, ob der Delay-Effekt noch ausklingt oder abrupt beim Um- bzw. Ausschalten stoppen soll.
Praxis
Ich habe das Pedal im Test und bei den Aufnahmen im parallelen Einschleifweg meines Verstärkers angeschlossen. Gleich zu Beginn kommt man in den Genuss, auf den ersten neun Speicherplätzen Playbacks in diversen Stilistiken zu finden, welche in guter Qualität und Kurzweile zum Jammen einladen – da macht das Digitech JamMan Delay seinem Namen schon mal alle Ehre! Auch die Timestreching-Funktion kann man hier gleich mal auf ihre Praxistauglichkeit überprüfen. Einfach über den Tempo-Fußtaster die gewünschte Geschwindigkeit eintappen, schon verändert sich das Playback ohne die Tonart zu verändern. Es funktioniert wie gewünscht, dass es bei zu starker Reduzierung zu Artefakten kommt, ist abzusehen, ansonsten kann man hiermit aber durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen.
Auch wenn sich vieles von selbst erklärt, ist er der Looper in seiner Handhabe nicht sofort zu durchschauen, vor allem, wenn man noch nie mit so einem Gerät gearbeitet hat. Somit kommt man nicht um das Studieren der immerhin auch in Deutsch geboten Bedienungsanleitung herum. Im Grunde hält das Digitech JamMan Delay was es verspricht. Man kann, mal von gewissen Grundeinstellungen abgesehen, alles während des Spielens mit dem Fuß regeln. Nach etwas Einarbeitungszeit geht das auch recht einfach von der Hand. Sinnvolle Unterstützung bietet da auch die Auto-Quantize Funktion, falls man nicht „in Time“ den Taster drückt, auch wenn man hierzu erst das gewünschte Tempo angeben muss. Eine weitere Praxis Unterstützung ist die Möglichkeit, das Delay-Tempo mit dem Looper-Tempo zu synchronisieren. Einfach den Tap-Tempo-Taster gedrückt halten bis er blinkt, schon ist die Geschwindigkeit angepasst.
Obwohl die Delay-Sektion etwas reduziert angekündigt wird, hat sie doch einiges zu bieten. Wenn man mal von den drei Speicherplätzen absieht, hier wünscht sich der eine oder andere doch bestimmt etwas mehr. Die Qualität und Auswahl der einzelnen Echo-Effekte wiederum lässt nicht viel bis gar nichts zu wünschen übrig. Wie auch beim Looper gibt es ausreichend Optionen zum Einstellen und Finden des individuellen Sounds. Man kann schon sagen, dass nahezu an alles gedacht wurde.
Ist ein unterschätztes Teil. Vielleicht noch erwähnenswert, dass sich eingespielte Loops während des Spiels „on the fly“ speichern lassen, also OHNE dass das Playback unterbrochen wird :o) Das können nicht mal die grossen „Bosse“ bieten. Somit reicht eine Loopspur völlig aus, bei der grossen Aufnahmekapazität hängt man sich die Loops einfach hintereinander und ergänzt dann um jeweils um weitere Einspielungen per Overdub… dass macht es zum echten Multitracktool, denn so lässt sich ein kompletter Song mit allen Abschnitten wirklich life performen und steht meiner Ansicht nach einer RC50/RC300 kaum nach… zudem der Jamman auch noch einfach sehr viel besser klingt und die ausgewachsene perfekt syncbare Delay Einheit bietet. Einziger wirklicher Haken: Kein Mic-Eingang.