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Test: Dreadbox Komorebi, Chorus Pedal für Synth & Gitarre

Analoger Chorus/Flanger

24. April 2019
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Dreadbox Komorebi

Dreadbox Komorebi – ein Wald, große Bäume mit grünen Blättern. Einzelne Sonnenstrahlen fallen durch das Laub in Richtung des Waldbodens, gefiltert durch Blätter und Zweige: Komorebi heißt dieser Zustand auf Japanisch. Gibt es ein deutsches Wort dafür?

AMAZONA.de Lesern ist der Hersteller Dreadbox vor allem wegen seiner analogen Synthesizer und Module bekannt, aber die in Athen beheimatete Firma hat auch schon viele FX-Bodenpedale produziert.

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Der Komorebi ist ein analoger Chorus und Flanger, der diesen schönen Namen trägt. Ähnlich den gefilterten Lichtstrahlen arbeitet das Pedal als Kammfilter und eine BBD-Einheit (Bucket Brigade Delay = Eimerkettenspeicher) erzeugt Verzögerungen. Auch in der Farbgestaltung ist es ein echter Blickfang. Das Pedal wird nicht nur Gitarristen Freude bereiten, sondern auch dem einen oder anderen Synth-/Modular-Nutzer, denn das Pedal ist über drei Patch-Punkte per Control Voltage (CV) steuerbar. Es macht einen stabilen Eindruck, das Gehäuse ist aus Metall gefertigt.

Dreadbox Komorebi – der Aufbau

Das Pedal verfügt über vier Regler. Mit dem Amount-Regler wird bestimmt, was durch die BBD Einheit beeinflusst wird, regelbar zwischen Delay-Time und LFO.  Static regelt die Verzögerungszeit des BBD zwischen 2  und 35 ms. Feedback regelt namensgebend die Rückkopplung des Delays und sorgt für jede Menge Chaos, wenn der Regler zu weit nach rechts wandert. Rate bestimmt die LFO-Frequenz, laut Herstellerangaben von 15 Sekunden pro Periode bis 110 Hz. Per Kippschalter können die drei Schwingungsformen Ramp, Triangle und Saw gewählt werden. Eine rote LED zeigt die Geschwindigkeit und Art der Schwingungsform an. Obligatorisch befindet sich ein On/Off-Fußschalter mit LED am unteren Ende. Der Schalter meldet mit einem herzhaften Klickgeräusch seine Aktivität. Das Pedal verfügt über eine True-Bypass-Schaltung.

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Dreadbox Komorebi Rückseite

Über drei Patchpoints in Form von Miniklinkenbuchsen lassen sich die Parameter für Static und LFO-Rate extern beeinflussen. Über die dritte Buchse wird der interne LFO ausgegeben. Die Rückseite ziert jeweils eine 6,3 mm Klinkenbuchse für Input und Output, leider ist Komorebi nur mono. Ein Dip-Switch sorgt für die Umschaltung zwischen Line- und Eurorack-Pegel. Mitgeliefert wird ein 15 Volt Netzteil, das ebenfalls an der Rückseite Anschluss findet. Die für Pedale unüblich hohe Spannung sorgt für maximalen Headroom, üblich sind eher 9 Volt. Das Pedal klingt sehr sauber und rauscharm.

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Dreadbox Komorebi

Der Klang des Dreadbox Komorebi

Ich habe das Dreadbox Komorebi aus dem Blickwinkel Synth-User betrachtet und denke erst mal: Schade, kein Stereo. Das macht aber nichts, denn es gibt ja auch genügend Synthesizer mit Monoausgang und quasi alle VCOs im Eurorack-Format sind mono.

Das Pedal macht eine gute Figur im Zusammenspiel mit synthetischen Schwingungsformen. Es neigt schnell zur Übertreibung und färbt das Signal stark, so dass man für sanfte Chorus- oder Flanger-Effekte die Regler entsprechend sorgfältig einstellen muss. Spannend wird der Sound, wenn per CV-Static und LFO-Rate durch externe Modulationsquellen beeinflusst werden. Hierbei rate ich dazu, mit Attenuatoren zu arbeiten, um nicht die volle Breitseite an Modulation auf das Ziel loszulassen. So lassen sich die Änderungen gezielter und sanfter steuern.

Das Dreadbox Komorebi kann wunderbar statische Kammfilter erzeugen. Richtig interessant wird es, wenn am Ausgang vom Komorebi ein Stereoeffekt seine Arbeit verrichtet. Sei es Stereohall oder Ping-Pong-Delay, die Kombination macht den Sound auf jeden Fall mächtig!

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Die verstehen sich gut: Dreadbox Komorebi im Zusammenspiel mit Stereo-Delay

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Fazit

Das Dreadbox Komorebi ist vom Design und der Farbgestaltung her sehr gelungen, es ist ein echter Hingucker! Klanglich bekommt man einen Mono-Flanger/Chorus, der vor allem für drastische Sounds und starke Färbung geeignet ist. Für subtile und weiche Kammfiltereffekte oder Chorusschwebungen würde ich zu Mitbewerbern greifen, dafür überzeugen die statischen Kammfiltereffekte. Im Zusammenspiel mit Stereohall oder Ping-Pong-Delay liefert das Dreadbox Komorebi mächtig spacigen Sound, sowohl an der Gitarre als auch am Synthesizer.

Plus

  • wild und eigenständig im Charakter
  • per Control Voltage (CV) steuerbar

Minus

  • On/Off-Fußschalter arbeitet recht lautstark

Preis

  • Ladenpreis 189,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    targon

    Zunächst vielen Dank, dass ein Bodentreter auch einmal aus dem Synthesizer-Blickwinkel betrachtet wird. Gerne mehr davon.

    Doch, abgesehen von den drei Patchpoints, stellt sich die Frage nach dem Hypnosis aus gleichem Hause. Anderer Effektergebnisse oder die kleine Schwester?

  2. Profilbild
    Bernd-Michael Land AHU

    Meistens machen die Jungs von Dreadbox ja wirklich sehr schöne Sachen, aber ein Flanger- / Chorus-Pedal in Mono?
    Dann noch zu diesem Preis, das erscheint mir heute nicht mehr ganz zeitgemäß.

    Da tröstet auch die coole Optik nicht drüber hinweg -bischen schade.

  3. Profilbild
    Sudad G

    Ein Chorus mit Mono-Ausgang??? Das ist aber schade.
    Ein Monosignal breiter zu machen ist ja gerade der Witz eines Choruseffektes. Vor allem für Synth-Pads oder Chords etc.

    Was man aber machen könnte, sofern man eine DAW nutzt, wäre zwei Takes mit jeweils unterschiedlichen Pedaleinstellungen aufzunehmen und diese dann in der DAW hart rechts und hart links zu pannen. Hört sich bestimmt auch interessant an.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wenn es eigentlich ein Gitarren-Pedal ist, darf es auch mono sein. Für meine Synths dann aber leider nicht sinnvoll. Will man Stereo haben, benötigt man zwei davon (für insgesamt knapp 400 €). Bei minimal unterschiedlichen Einstellung klingt sowas zwar besser als die meisten Stereo-Geräte, das in einem einzelnen Gerät mit Patch-Speicher wäre für Synths dennoch deutlich sinnvoller. Aber dafür ist es ja eigentlich auch gar nicht vorgesehen – schade.

  5. Mehr anzeigen
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