Von Shaft bis Hendrix
Die 1968 in New York von Mike Matthews gegründete Firma Electro Harmonix, der bis heute als CEO der Firma vorsteht, ist bekannt für ihre innovativen und auch optisch attraktiven Effektgeräte. Unser heutiger Testkandidat gehört nicht zu den sensationellen Neuigkeiten, sondern ist ein schlichtes und vorher schon oft gesehenes Wah-Wah-Pedal. Auch das optische Design, die Maße und die Elektronik sind stark an die legendären Vorbilder angelehnt. Wir finden also keine optische oder magnetische Steuerung, sondern das altbewährte Zahnstangenprinzip vor, lediglich gewichtsmäßig hat sich etwas getan. Unser Testgerät ist nun deutlich leichter. Ob sich das Electro Harmonix Wailer Wah auch klanglich messbar von der Masse der Wah-Pedale abhebt, werden wir nun herausfinden.
Facts & Features
Das Design des Electro Harmonix Wailer Wah ist klassisch gehalten und weist nur geringfügige Änderungen gegenüber z.B. einem Jim Dunlop Cry Baby oder einem Vox Wah auf. Farblich dominiert hier schwarz, Chrom finden wir (leider) nicht.
Angenehm fällt sofort das geringe Gewicht von nur 710 Gramm auf, dennoch wirkt das Pedal zunächst robust und bühnentauglich. Es bringt bei etwa gleichen Ausmaßen erfreulicherweise nur die Hälfte des Gewichts eines traditionellen Wahs auf die Waage, da es aus einem Kunststoff gefertigt wurde.
klanglich dürfte dieses Wah nichts mit Vox/Crybaby zu tun haben, da es eine ganz andere elektronische Schaltung besitzt. Durch die Verwendung einer anderen Filterschaltung, die ohne Spule auskommt, ist der Klang dieser Wahs (ua auch einiger Morley Wahs) doch ein anderer.
Diesem Wah-Typ geht dieses trötige bei nicht durchgedrücktem Pedal doch deutllich ab, da die Verstärkung der betonten Frequenz nicht konstant ist und besonders bei tiefen Frequenzen deutlich abnimmt.
@harrymudd Hallo harrymudd,
ich wäre sehr gespannt, ob Du bei einem Test mit zehn Wah-Pedalen und verbundenen Augen herausfinden würdest, welches das Morley, Vox, EHX-Wailer, Vortex, Crybaby, etc. ist. Wie das Wah letztendlich klingt, hängt imho vorwiegend vom Mann (Frau) vor dem Pedal, als vom Pedal selbst ab. Das Wailer-Wah ist und bleibt nur ein Wah und durch Ändern eines Widerstands, Kondensators oder einer Neujustage der Zahnstange wird es wiederum etwas anders klingen. Ich vermute, für Jimi, Stevie Ray u.A. wäre es zweitrangig gewesen, ob das Wah eine Faselspule oder keine, oder optische Steuerung hat,
Johannes
@Johannes Krayer ich denke ich erkenne den Unterschied ob ein Wah mit Spule, also der klassischen Schaltung oder dem verstmmten doppel-T Filter, die meines Wissens nach im Colorsound Wah zuerst verwendet wurde, aufgebaut ist.
Beim Wah mit Spule ist die Verstärkung der gefilterten Frequenz konstant während sie beim Doppel-T-Filter Wah variiert und zu den Bässen hin abnimmt. Und das hört man:)
@harrymudd Respekt, Respekt!
Wie mein Dunlop, das hat auch ein Poti drin, das kratzt und läuft nicht so gut, jedoch ohne Wartung kommen die Teile nicht aus. Also Fett und Kontaktspray W60 und WL zum spülen und das Ding hält ewig. Das Teil hier hat wirklich einen guten Klang und kostet so viel wie mein altes Dunlop von 1990, aber damals standen da Deutsch Mark drauf. Leider alle Schnee von gestern und die Mauer ist auch seit dem weg.
Toller Klangcharakter hat das hier für den gebotenen Preis absouter nobrainer.